@Lumpi. Muss dir eigentlich in fast allen Aussagen sehr vehement widersprechen und bin über deine Ausführungen doch sehr verwundert.
Fangen wir mit der Ersatzbank + Erweiterung an, die da folgendermaßen aussieht: Lewandowski - Großkreutz - Zidan - Kuba - Kehl - da Silva - Santana - Owomoyela - Langerak. Natürlich sitzt auf der Bank nicht die Crème de la Crème der Bundesliga, aber da stellt sich die schnell Frage, welcher Verein kann sich derartiges überhaupt leisten? Die Antwort ist einfach: Maximal der FC Bayern. Da der BVB diese Ansprüche nicht hat, darf man solides, vielleicht auch zum Teil gutes Bundesliga-Niveau erwarten und das erfüllt der BVB in meinen Augen voll und ganz.
- Lewandowski hat Talent und sich zuletzt entwickelt (11 Scorperpunkte, größtenteils von der Bank)
- Großkreutz besitzt neben seiner Laufstärke und Diszplin mittlerweile auch gewisse spielerische Qualitäten. Wer 8 Tore schießt und sieben Tore vorbereitet, hat genügend Qualität, um ein sehr guter 12. oder 13. Mann zu sein
- Kuba ist für einen Ersatzspieler ein ausgezeichneter Spieler, obwohl er in den letzten zwei Jahren nur wenige bis gar keine Fortschritte erkennen ließ
- Santana gehört zu den besten Innenverteidigern der Liga und wäre wohl in jedem anderen Verein der Bundesliga Stammspieler. Dieser Spieler als Back-Up ist einfach purer Luxus
- Owomoyela ist trotz seiner Aussetzer immer noch ein passabler Außenverteidiger.
- Bleibt Kehl fit, hat er auch heute noch ein mehr als vernünftiges Bundesliga-Niveau, das dem BVB weiterhilft.
- Leitner ist das nächste Talent, von dem man in Zukunft einiges erwarten darf.
Man kann in der Tiefe vielleicht marginale Schwächen ausmachen, wenn man Kehls Verletzungsanfälligkeit in Betracht zieht und somit der BVB weiterhin da Silva als Ersatz-Sechser vertrauet. Aufgrund seiner Stärken im Passspiel und bei Standards doch nicht die schlechteste Lösung. Die Verletzung von Koch ist für's Team mittlerweile unproblematisch, weil mit Löwe ein Ersatzmann verpflichtet wurde.
Dass man aus den 1-2 Ausnahmen, die den Ansprüchen gerecht werden, leicht 5-6 machen kann, habe ich, so denk ich, ganz gut plausibilisiert.
Thema Verletzungen: Dortmund hatte in der abgelaufen Saison selbstverständlich kein großes Verletzungspech, aber dass man von Verletzungen weitestgehend verschont wurde, kann man wahrlich nicht behaupten. Es fiel nicht nur der beste Spieler der Hinrunde, Kagawa (neben Sahin), die komplette Rückrunde aus, sondern auch auf Sahin, Barrios, Bender und Hummels musste der BVB einige Mal verzichten. Andere Langzeitverletzte waren Zidan, Kehl und Owomoyela. Die beiden letztgenannten waren zu Beginn der Saison 10/11 sogar Stammpersonal.
Thema Doppelbeslastung: Der BVB hat letztes Jahr unter einer Dreifachbelastung 43 Punkte geholt und es wurde zu dieser Zeit schon sehr häufig ein Einbruch prognostiziert. Jeder, der diese Prognose getätigt hatte, ist ordentlich Baden gegangen. Es deutet nicht wenig darauf hin, dass es diesmal genau so sein wird. Sprich: Schwimmflügel schon mal anziehen. Denn: Champions-League mag vielleicht psychisch eine Stufer höher kategorisiert werden, doch es ist töricht, hier von wesentlichen Unterschieden in der Belastung zu sprechen. Bezüglich Laufkilometer und Reisestrapzen wird es keine erwähnenswerte Divergenz geben.
Thema Saisonziel: Die Prognose "Maximal Sechs" halt ich aufgrund des Kaders für abenteuerlich. Bis dato hatte ich noch nicht die Ehre, jemanden kennenzulernen, der mindestens fünf Mannschaften in der Buli momentan für besser hält.
Sobald der FC Bayern seinen Kader redigiert hat, und seiner brillanten Offensive eine stabile Defensive hinzufügt, ist dieser Verein mit großem Abstand der Favorit auf die Meisterschaft. Daran besteht nicht der geringste Zweifel. Aber was kommt dann? Leverkusen ist ein Team, welches um die CL-Plätze mitspielen wird. Schalke und Wolfsburg sind stärker einzuschätzen, als das, was sie dieses Jahr ablieferten, aber dass sie den BVB passieren können, ist nicht unbedingt wahrscheinlich. Der HSV besteht im Umbruch, Bremen und Stuttgart haben keinen Kader, der auf Top 3-5 hindeutet und finanziell sind ihnen aufgrund der Nichtteilnahme am Europapokal die Hände gebunden. Ekici ist natürlich eine sehr starke Verpflichtung, die aber nicht ausreicht, um die derzeitige Lücke zu schließen.
Ich geh mit MS konform. Favorit auf die Plätze 2 - 4 ist eine der Realität sehr nahe kommende Prognose. Dafür sprechen einfach Talent, Eingespieltheit, Teamgeist, der Trainer und auch die Konstanz sowie Zusammenhalt im Verein. Im Prinzip besitzt der BVB die perfekten Zutaten, um die bevorstehenden Schwierigkeiten wie Dreifachbelastung, wachsender Druck und teaminterne Egoismen zu händeln.