@Jerry & lastsamurai
Ich bin gleichermaßen mit Fußball wie Eishockey aufgewachsen und denke schon, dass ich da einen Vergleich ziehen kann. Ich habe gleichermaßen von irgendwelchen Holzern bei Dorfspielen Ellenbogen geschluckt, wie harte Checks beim Hockey mit Kumpels in Eishallen. Und btw, die Ellenbogen schluckst du beim Hockey auch. Und es ist mir schon klar, dass es bei beiden Sportarten um unterschiedliche Anforderungen geht - wann und für wie lange man beispielsweise Höchstleistungen zu bringen hat (die 4 Min sind btw Quatsch). Beim Eishockey kommt eben noch der harte Kontakt mit dem Gegner dazu, der beim Fußball mehr und mehr abbaut. Aber entscheidend ist der Spirit, der sich beim Hockey vom Hobby Spieler bis zum Profi durchzieht und der beim Fußball irgendwo verloren gegangen ist.
Fußball setzt heute so unglaublich viel Geld um, dass die Star Spieler wie richtige Prinzessinnen behandelt werden und nicht mehr den Gegenwind früherer Tage zu spüren bekommen. Wahrscheinlich ist das der Grund warum das Spiel softer geworden ist, sich Blessuren und Wehwehchen häufen und Schwalbenkönige nicht im nächsten Moment von den Beinen geholt werden und fröhlich weiter machen. Selbst in England, und die Engländer hatten durchaus eine härtere Gangart und eine deutliche kritischere Einstellung gegenüber Schwalben, geht mehr und mehr dieser Geist verloren. Verstehe auch nicht wieso man da jetzt mit und Schwachsinn zu kommen braucht. Wir können ja gerne verschiedener Meinungen sein. Ist doch vollkommen ok. Aber in meinen Augen war das alles noch vor 10, 20 Jahren anders.
Mal zurück zum BVB, wieso hat Klopp nicht eine Trapattoni Gedächtnisrede ausgepackt als der BVB nach einer ganzen Hinrunde auf einem Abstiegsplatz war?! Wieso verlor man von Wochenende zu Wochenende wichtige Punkte gegen deutlich unterlegene Mannschaften und das mit Spielern die sich zweiwacher Deutscher Meister, CL Finalist, DFB Pokal Sieger, ja sogar Weltmeister nennen dürfen! Wo blieb der shitstorm gegen die Stars die sich verdammt nochmal an den eigenen Haaren aus der Schaisse ziehen sollten!
Ein weiterer Punkt: Die Batman Aktion! Ich habe zu dem Thema nichts geschrieben, weil es mir im Grunde auch egal ist wie die Dortmunder ihre Tore feiern. Aber, nach all dem was dieser Verein die letzten Wochen und Monate durchgemacht hat, nach all den Sorgen und Problemen und nachdem man vor wenigen Wochen noch zuhause gegen ******* Augsburg verloren hat und wirklich am Tiefpunkt war, entscheiden sich die beiden nach einem 1:0 im Derby solch eine Show abzuziehen?! Ja und was wenn das Spiel noch verloren geht??? Wie steht man dann da??? Was erwarten gerade einen Reus daraufhin für Schlagzeilen??? Der Schwarzfahrer der im Abstiegskampf lieber einen auf Clown macht?! C'mon, mit ein bisschen Abstand und aus möglichst neutraler Sicht, müsstet doch auch ihr sagen, dass das in dieser Situation verdammt dumm war! Und was hättet ihr dazu gesagt, wenn man das Spiel verloren hätte und man wieder mittendrin wäre im Abstiegskampf?! Eine Niederlage gegen Schalke, ausgerechnet in dieser Situation und die beiden machen Faxen. Auch wieder a la haters gonna hate?! Eine solche Aktion wäre vor 20 Jahren in der gleichen Situation nie und nimmer passiert. Und wenn doch, hätte es einen unglaublichen shitstorm gegeben. Ja schon Wochen zuvor wegen der Millionärstruppe die verdient von Augsburg zuhause geschlagen wurde... Der Fußball hat sich definitiv verändert. Und das nicht zum Positiven.
Solche öffentlichen brandreden und öffentliches anprangern von Spielern bringt doch nie was und auch trap wurde recht kurz danach gefeuert, oder? ( habe die Timeline nicht im kopf). Ich finde so eine Rede ja auch lustig, aber die Spieler spielen doch nicht extra schlecht. Klar haben die Dortmunder massiv unterperformed, aber ich glaube nicht, dass Motivation das Problem war, im Gegenteil oft wollte man es mit Gewalt erzwingen und hat dabei völlig die Linie verloren. Dieses reißt euch den Arsch auf ihr Millionäre ist doch fangequatsche, die Leute wären nicht in die Bundesliga gekommen wenn sie nicht motiviert wären.