Trotzdem hätte ich immer eher bei Götze als bei Süle psychische Probleme vermutet. Es war dann halt eine Stoffwechselerkrankung, aber imho war es bei Götze für mich schon immer eher wahrscheinlich, dass es weniger am Spieler selbst liegt.
Und klar, das ist Armchair-Psychologie und billig. Aber so halt mein Eindruck.
Das sehe ich auch so und ich glaubte damals schon und bis heute, dass bei Götze die Stoffwechselkrankheit sicher echt war, aber dass es auch eine psychologische Ebene in Form von persönlicher Krise gab (wie sie ja fast jedem mal passiert, nur sind wir halt keine Leistungssportler), vielleicht auch bedingt durch die Krankheit. Es war sicher richtig, damals nicht nur den Sportler, sondern auch den Menschen Mario Götze komplett über einen gewissen Zeitraum rauszuziehen.
Aber gerade wenn es bei Süle ähnlich gelagert wäre, müssten doch gerade bei genau den selben Vereinen (Bayern und BVB) alle Alarmglocken läuten. Eben weil man solche Situationen mit einem Spieler schon erlebt hat. Wären Süles Probleme ähnlich gelagert wie Götzes, medizinisch wie psychisch, dann wären doch Verantwortiche bei FCB und BVB die letzten, die den Spieler auch noch öffentlich kritisieren würden.
Süles Einstellung wurde und wird aber von Vereinsseite kritisiert. Auch von Trainern, die ihn lange und gut genug kennen (auch Flick z.B.). Das sind doch nicht durchweg empathielose Vollidioten.
Ich halte mich für einen Menschen, der persönliche und psychische Probleme sehr ernst nimmt. Aber bei Süle und seinem ganzen Werdegang fällt es mir wirklich reichlich schwer, ihn in Schutz zu nehmen. Es gibt halt wirklich keinen einzigen Hinweis darauf, dass wirklich mehr hinter seinem Gewicht steckt, als unprofessioneller Lebenswandel.