+++ Boxlegende Muhammad Ali ist tot +++


Drago

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Heinz Becker Land

Harman

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Ich hoffe auch das es sich die Tage bei Youtube finden lässt. Bei allem Respekt für den Größten, aber Harman muß heute Abend auf Achse!
 

Big d

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Kann man eine "Mischung" aus dalai lama und nelson mandela sein? Ich geb Dir Recht, dass dies so sicher falsch ist und bestimmt nicht auf Ali und vermutlich auch auf niemanden sonst zutrifft. Auch betreffend den Sprüchen zu Gegnern und Alis Verhalten zumindest zu zwei Frauen geb ich Dir Recht und dies war imo nicht wirklich toll. Allerdings würd ich ihn weder gegen Mandela noch gegen Dalai Lama ausspielen wollen. Mandela hatte auch so seine Macken und manches was der Dalai Lama so von sich gibt erscheint mir gelinde gesagt seltsam. Trotzdem würd ich alle 3 problemlos als aussergewöhnliche Menschen anerkennen, die sich in ihrem Tun und ihrer Wirkung positiv weit vom Durchschnitt abheben und sich imo zu Recht ein speziell schönes Plätzchen in vielen Herzen und in der Geschichte gesichert haben.

Dass alle 3 lupenrein sein müssen, seh ich nicht. wo ying ist, gibts halt auch yang, frei nach young kaelin ... zudem hat ali durchaus im einen oder anderen Fall was dazugelernt, wie sich auch z.B. seine Einschätzung von Malcolm X verändert hat, seit seinem Bruch mit ihm, wie er sich auch bewusst wurde, dass er insbesondere Joe Frazier mit seinen Sprüchen verletzt hat und es ihm, wie mir schien,aufrichtig leid tat.

Keiner ist perfekt, nichtmal Mandela, nichtmal Dalai Lama, nichtmal Ali. Trost für alle, welche so fehlbar sind wie ich. Es hält mich nicht davon ab, mir das eine oder andere bei den 3en abzuschauen oder wenigstens anerkennend zu bewundern.

Das stimmt natürlich. mir ist auch eine Person die dunkle seiten hat, aber eine starke Persönlichkeit lieber als ein Weichspüler und eine starke Persönlichkeit war Ali natürlich.

Allerdings finde ich halt, dass die Medien diese dunklen seiten nach seiner Erkrankung von den Medien völlig unter den tisch gekehrt wurden. das er sprüche machte ist natürlich bekannt, aber heutzutage gelten die eher als schlagfertige kleine witze und witzig fanden das Alis Gegner damals sicher nicht, zumal er dabei oft sehr unfair vorging (z.b. hat er oft Gegner als "uncle Tom" bezeichnet und ihre afroamerikanische Identität in frage gestellt).

mit der Mischung aus mandela und dem dalei lama (die natürlich auch Schattenseiten haben) meinte ich daher eher die Darstellung in den medien die ihn doch zum heiligen hochstilisiert haben.

Wie gesagt ist das keine Kritik an Ali, er ist ein ganz großer mensch gewesen, aber die Berichterstattung über ihn war doch sehr einseitig.
 

Drago

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NTV ist jetzt schon auf Sendung bis 15:55 Uhr.

Habe u. a. Tyson und Will Smith gesehen.
 
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Drago

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Heinz Becker Land
@big D
@Young Kaelin

Gute Posts von Euch beiden!

Würde sagen man muss Alis Leben in unterschiedliche Zeitabschnitte einteilen. Ich mach s mal grob nach Alter in den wichtigen Jahren.

Alter 18-21:
Olympiasieger mit 18, kein Rassist, lediglich empört dass er als Schwarzer manche Restaurants nicht benutzen darf (wirft Goldmedaille weg).

Alter 22-28:
Mit 21 kommt er mit der Nation of Islam in Kontakt, deren Leader Elijah Mohammen mMn ein Hetzer war. Dieser Mann war ein echter Rassist. Er sah die Schwarzen über allen, Weiße sind alle Teufel, und auch Gelbe (Asiaten) sind nichts wert und sind nur auf der Welt um den Schwarzen zu dienen.
Durch den Einfluss der Black Muslims wurde Ali ein Rassist, der kein gutes WOrt mehr an Weißen lies (nur Angelo Dundee blieb Trainer und Freund).
Nach der Verweigerung des Vietnamkriegs spielte ihm seine Ansicht in die Karten, da der Krieg von Weißen angezettelt wurde, die dort unschuldige Gelbe platt machten.

Alter 28-39 (Ende der Boxkarriere):
Ab 1970 wandte er sich immer mehr von den Black Muslims ab und wurde Weißen gegenüber wieder besser aufgelet. Er war stolzer Schwarzer der seine Hautfarbe liebte, aber bezeichnete Weiße keineswegs mehr als Teufel.


Je älter er wurde, desto "netter" wurde er.
Klar, mit 22 oder 27 war der Mann ein Rassist, kann man nicht anders sagen. Aber welcher Junger mit schlechten Einflüssen baut keinen Mist? Alles was dieser Elijah Mohammed sagte kam ihm logisch vor, aber der Mann war auch ein Blender der Leute aufhetzen konnte.
Von daher seien ihm mMn diese Jahre verziehen. Wer ist schon perfekt?
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Würde sagen man muss Alis Leben in unterschiedliche Zeitabschnitte einteilen. Ich mach s mal grob nach Alter in den wichtigen Jahren.

Alter 18-21:
Olympiasieger mit 18, kein Rassist, lediglich empört dass er als Schwarzer manche Restaurants nicht benutzen darf (wirft Goldmedaille weg).

Alter 22-28:
Mit 21 kommt er mit der Nation of Islam in Kontakt, deren Leader Elijah Mohammen mMn ein Hetzer war. Dieser Mann war ein echter Rassist. Er sah die Schwarzen über allen, Weiße sind alle Teufel, und auch Gelbe (Asiaten) sind nichts wert und sind nur auf der Welt um den Schwarzen zu dienen.
Durch den Einfluss der Black Muslims wurde Ali ein Rassist, der kein gutes WOrt mehr an Weißen lies (nur Angelo Dundee blieb Trainer und Freund).
Nach der Verweigerung des Vietnamkriegs spielte ihm seine Ansicht in die Karten, da der Krieg von Weißen angezettelt wurde, die dort unschuldige Gelbe platt machten.

Alter 28-39 (Ende der Boxkarriere):
Ab 1970 wandte er sich immer mehr von den Black Muslims ab und wurde Weißen gegenüber wieder besser aufgelet. Er war stolzer Schwarzer der seine Hautfarbe liebte, aber bezeichnete Weiße keineswegs mehr als Teufel.


Je älter er wurde, desto "netter" wurde er.
Klar, mit 22 oder 27 war der Mann ein Rassist, kann man nicht anders sagen. Aber welcher Junger mit schlechten Einflüssen baut keinen Mist? Alles was dieser Elijah Mohammed sagte kam ihm logisch vor, aber der Mann war auch ein Blender der Leute aufhetzen konnte.
Von daher seien ihm mMn diese Jahre verziehen. Wer ist schon perfekt?

:thumb: sehr gut zusammengefasst und schönes Posting. Kompliment
 

Drago

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CNN hat eben ne halbe Stunde übertragen...der Wagen fuhr durch Louisville und hielt an den wichtigsten Orten an. Wollte nur 2-3 Min. rein schauen aber ist deutlich länger geworden...da werden die Augen schon nasser als man will. :(

Konnte auch Lennox und Will Smith kurz sehen...Smith sah schon sehr betrübt aus, Lennox trug Sonnenbrille und kaute cool Kaugummi, ist wohl die beste Methode nicht zu emotional zu werden.
 

Buster D

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Und wer sorgt derzeit selbst bei solchen eigentlich Völker verbindenden Ereignissen mal wieder für Unruhe? Natürlich Herr Erdowahn, der wie üblich seine Extrawurst braten und die Beerdigung für seine Zwecke missbrauchen wollte.:gitche:

Erdogan sorgt für Eklat vor Muhammad Alis Beisetzung

In Louisville wird die Box-Legende Muhammad Ali beerdigt. Neben vielen anderen bekannten Muslimen wollte auch der türkische Präsident an der Trauerfeier teilnehmen – und reiste dann beleidigt ab
http://www.welt.de/sport/article156135814/Erdogan-sorgt-fuer-Eklat-vor-Muhammad-Alis-Beisetzung.html
USA lassen Erdogan abblitzen

Der türkische Präsident wollte sich bei den Trauerfeiern für Boxchampion Ali in Kentucky als Vertreter der Muslime profilieren. Doch Erdogan wurde abgewiesen - und zu Hause warten schlechte Nachrichten.

http://www.tagesspiegel.de/politik/...le-usa-lassen-erdogan-abblitzen/13718726.html
 

speedclem

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@big D
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Würde sagen man muss Alis Leben in unterschiedliche Zeitabschnitte einteilen. Ich mach s mal grob nach Alter in den wichtigen Jahren.

Alter 18-21:
Olympiasieger mit 18, kein Rassist, lediglich empört dass er als Schwarzer manche Restaurants nicht benutzen darf (wirft Goldmedaille weg).

Alter 22-28:
Mit 21 kommt er mit der Nation of Islam in Kontakt, deren Leader Elijah Mohammen mMn ein Hetzer war. Dieser Mann war ein echter Rassist. Er sah die Schwarzen über allen, Weiße sind alle Teufel, und auch Gelbe (Asiaten) sind nichts wert und sind nur auf der Welt um den Schwarzen zu dienen.
Durch den Einfluss der Black Muslims wurde Ali ein Rassist, der kein gutes WOrt mehr an Weißen lies (nur Angelo Dundee blieb Trainer und Freund).
Nach der Verweigerung des Vietnamkriegs spielte ihm seine Ansicht in die Karten, da der Krieg von Weißen angezettelt wurde, die dort unschuldige Gelbe platt machten.

Alter 28-39 (Ende der Boxkarriere):
Ab 1970 wandte er sich immer mehr von den Black Muslims ab und wurde Weißen gegenüber wieder besser aufgelet. Er war stolzer Schwarzer der seine Hautfarbe liebte, aber bezeichnete Weiße keineswegs mehr als Teufel.


Je älter er wurde, desto "netter" wurde er.
Klar, mit 22 oder 27 war der Mann ein Rassist, kann man nicht anders sagen. Aber welcher Junger mit schlechten Einflüssen baut keinen Mist? Alles was dieser Elijah Mohammed sagte kam ihm logisch vor, aber der Mann war auch ein Blender der Leute aufhetzen konnte.
Von daher seien ihm mMn diese Jahre verziehen. Wer ist schon perfekt?

da muss ich in einigen punkten widersprechen. auch in deiner 22-28 Jahre Phase hat ali mit vielen weißen verkehrt, hat u.a. einem weißen Ringrichter, dem man das geld geklaut hatte, die volle summe ersetzt. ali war sicher kein Rassist!
er ließ sich auch mit der nation ein, weil die mächtig genug waren, ihn in einer rassistischen Gesellschaft zu beschützen, ihn auf seinem weg die nötige power zu geben, die nation war durchaus gefürchtet, setzte oft genug Gewalt ein und hatte manpower.
die nation vertrat natürlich ein Weltbild, das teilweise abstrus war, der großköpfige Gründer der Welt, das Raumschiff, bisschen koran etc.
manche behaupten, ali wäre da sehr naiv gewesen und hätte das alles nachgebetet und tatsächlich geglaubt.
natürlich traten sie auch für eine rassensegregation ein, die schwarzen sollten für sich bleiben, keine weißen Frauen haben, ein Aussöhnung mit den weißen, die sie einst versklavten, wäre unmöglich.
als sich malcolm x begann von der nation abzuwenden, liberalere Gedanken einzubringen, an elijah muhamad zweifelte, wurde er umgebracht. ali hatte sich kurz vorher von ihm distanziert, obwohl sie eine zeitlang sich sehr nahe standen, ein buch über ihre Freundschaft heißt bloodbrothers.
dennoch war ali kein Rassist. er hat die weißen nicht als niedere Rasse angesehen, wie das umgedreht in teilen der usa aber eben üblich war.
die nation hat sich notfalls mit der Waffe in der hand den weißen entgegengestellt. ähnlich wie später die black Panthers.
ali suchte diese stärke. einige aus seinem inner circle waren weiße.
 

Drago

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@speedclem

Da werden wir nicht ganz auf einen Nenner kommen aber ist ja kein Ding. :)

Wenn ich mir diverse TV-Auftritte von 1967-1970 anschaue sagte er zwar primär "Schwarz ist schön", was ja auch voll ok ist, aber er redete durchaus sehr negativ über Weisse. Der eine Moderator (weiss nicht mehr wie der Typ hiess, war in den USA sehr bekannt, interviewte u. a. den Rechtsanwalt Mark Lane, der 1964 als Erster öffentlich anzweifelte, Lee Harvey Oswald habe JFK erschossen) hatte dann auch ein Wortgefecht mit ihm, das ungefähr so aussah:

Moderator: "Sie glauben etwas, von dem ich weiss dass es nicht wahr ist."
Ali: "Was soll das sein??"
Moderator: "Elijah Muhammad vergiftet ihren Geist. Sie glauben dass alle Weisse ihre Feinde sind. Glauben Sie hier im Raum ist jemand Ihr Feind?"
Ali: "Sie sind mein Feind. Nicht der Vietcong, die Chinesen oder Japaner, ihr Weisse seit mein Feind."
(Man kann diese Szene in der Folge "Das Exil" der 6-teiligen Ali-Story sehen).

Kann man das anders als rassistisch nennen?

Wie gesagt ich nehm ihm das 0,0 übel. Es war eine Phase als relativ junger Bursche (mit 21/22) als er von E. Muhammad und der Nation of Islam stark beeinflusst wurde, das dauerte mehrere Jahre bis er seinen STandpunkt änderte.

In 90% seinem Leben sagte er: "Schwarz ist schön"
Aber in 10% halt auch: "Schwarz ist schön, Weisse sind Böse."
Meiner Meinung nach.
 

speedclem

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@Drago

in nem land, in dem in teilen appartheitähnliche Strukturen herrschten, schwarze gelyncht wurden, Kirchen brannten, 68 luther king erschossen wurde, suchte ali eine starke schwarze Fraktion. er wollte nicht auf gelbe schießen und sich von weißen nichts sagen lassen. klar überzieht er da hin und wieder verbal, aber er ist sicher nicht rassistisch gewesen.
es gab genug weiße in seinem Umfeld, er war mit einigen weißen befreundet, er wehrte sich halt öffentlich gg das weiße Establishment, teilweise mit drastischen Worten.
rassistisch war doch eher die weiße "ni-g-ger und Schlitzaugen" Fraktion. die nation of islam konnte ja nur durch diesen alltäglichen, uralten Rassismus in Amerika entstehen.
ali kämpfe gg mildenberger, gg henry cooper, brian london, alles weiße, denen er nie rassistisch entgegentrat. er poste mit den beatles, da zwar noch als clay, aber er war bereits mit der nation in Kontakt und konvertierte ja schon zum islam, bevor er sich dann muhamad ali nannte, erst wollte er sich cassius x nennen, wie malcolm x… also ich halte die Behauptung, ali wäre ein Rassist gewesen für falsch. auch wenn ich ali durchaus kritisch sehe.
 
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