+++ Boxlegende Muhammad Ali ist tot +++


masula

Nachwuchsspieler
Beiträge
4.183
Punkte
63
Ort
Auch
Zwei Dinge sind mir gestern u.a. durch den Kopf gegangen, als ich die Berichterstattung ein bisschen verfolgt habe.

1.)
In diesem Auftritt beim aktuellen Sportstudio 1975 ... ich bin kein Fachmann wie ihr wisst deshalb frage ich: war es Ali's Art so langsam und auf seltsame Art und Weise "ruhig" zu sein bei Interviews ? Dass er sich natürlich auch mal mehr in Szene setzen konnte weiß ich schon, aber es hat mich halt gewundert wie er da aufgetreten ist. Selbstbewusst, aber irgendwie auch etwas lethargisch oder total tiefenentspannt oder gleichgültig ... ich weiß es nicht !
Auf jeden Fall ein krasser Unterschied zu den heutigen Leuten im Boxen.

2.)
Wie hätte Ali athletisch gegen die heutigen Leute ausgesehen ? Ich meine, wenn ich mir einen Körper kaufen müsste würde ich persönlich wahrscheinlich eher zu dem von Ali greifen als zu dem von z.B. David Haye. Alles irgendwie natürlicher, gesünder und unterm Strich wahrscheinlich auch leistungsfähiger. Über die Ästhetik kann man natürlich streiten.

Der Schluss war super, wo Ali auf die Frage antwortete ob er irgendwann nochmal kommen würde. "Muss ich mir überlegen... die Gage war ganz schön mies".
 

Easy

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
8.664
Punkte
113
traurig, aber war ja zu erwarten. :( Was für ein Weltklasse Boxer. Er wird wohl immer der größte bleiben...
 

Big d

Bankspieler
Beiträge
29.360
Punkte
113
Zwei Dinge sind mir gestern u.a. durch den Kopf gegangen, als ich die Berichterstattung ein bisschen verfolgt habe.

1.)
In diesem Auftritt beim aktuellen Sportstudio 1975 ... ich bin kein Fachmann wie ihr wisst deshalb frage ich: war es Ali's Art so langsam und auf seltsame Art und Weise "ruhig" zu sein bei Interviews ? Dass er sich natürlich auch mal mehr in Szene setzen konnte weiß ich schon, aber es hat mich halt gewundert wie er da aufgetreten ist. Selbstbewusst, aber irgendwie auch etwas lethargisch oder total tiefenentspannt oder gleichgültig ... ich weiß es nicht !
Auf jeden Fall ein krasser Unterschied zu den heutigen Leuten im Boxen.

2.)
Wie hätte Ali athletisch gegen die heutigen Leute ausgesehen ? Ich meine, wenn ich mir einen Körper kaufen müsste würde ich persönlich wahrscheinlich eher zu dem von Ali greifen als zu dem von z.B. David Haye. Alles irgendwie natürlicher, gesünder und unterm Strich wahrscheinlich auch leistungsfähiger. Über die Ästhetik kann man natürlich streiten.

Ali hat damals glaube ich nur mit dem Körpergewicht trainiert. Gewichtstraining gab es damals quasi garnicht. mit 200 pfund wie in den 60ern hätte er es gegen einen brocken wie lennox oder auch Joshua natürlich schwer, aber er war jetzt auch kein kleiner HW, er war über 1,90 und hatte lange arme. mit modernem krafttraining wäre er locker bei 225-230 pfund, das hat er ja in den 70ern auch gebracht (mit modernem Training hätte er das gewicht allerdings "trockener" mit mehr muskelmasse), womit er körperlich auch nicht so unterlegen wäre.
 

Hawk-Eye

Linienrichter
Beiträge
2.085
Punkte
0
Weiß jemand, ob es dieses Foto als Poster zu kaufen gibt.? Würd ich mir gern ins Zimmer hängen.
Ich habe mit einigem zeitlichen Abstand nochmal genauer im Netz gesucht und kann eine besseren Adresse anbieten. Nicht nur unzählige Poster/Drucke, sondern auch den Service des Rahmens inkl. Preisliste.

30-3067-4NIDF00Z.jpg


Muhammad Ali Poster, T-Shirts, Zeugs... (in der Suchfunktion von mir vorausgewählt)
 

Harman

Bankspieler
Beiträge
8.701
Punkte
113


Als Baujahr 1978 bekam ich damals von Ali natürlich nichts live mit. Erst Jahre später zur Tenni-Zeit fragte ich mich dann wer war dieser Ali eigentlich?
Als ich begann mich über ihn zu informieren fand ich schnell heraus das er die herausragendste Persönlichkeit war die der Sport(arten übergreifend) je hervorgebracht hat.

Er hatte mehr Persönlichkeit und Charisma im kleinen Finger als unsere gesamte Nationalmannschaft.
 

KRAFT&HERZ

old member
Beiträge
8.666
Punkte
113
Mal eine Frage:

Findet ihr als Boxer den Clay oder Ali besser?
… also Muhammad Ali vor dem 25. Mai 1965 oder danach?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Harman

Bankspieler
Beiträge
8.701
Punkte
113
Clay! Aber der Größte wurde er (natürlich auch durch abseits des Sports) später als er es schaffte ohne seine flinken Beine seinen Stil umzustellen.

Wie er das mit Foreman machte war unglaublich!

Unserem aktuellen Ex-Champ würde sowas in 5 Leben nicht gelingen.
 

speedclem

Bankspieler
Beiträge
6.432
Punkte
113
Mal eine Frage:

Findet ihr als Boxer den Clay oder Ali besser?
… also Muhammad Ali vor 1975 oder danach?

also ali hieß er schon im 2.liston fight.
oder meinst du 1965, nicht 75?
die frage ist eher, ali vor der sperre und ali nach ende der sperre. die Gegner waren natürlich nach der sperre besser, als vor ihr. ok, ein mildenberger war schon gut, ein folley, patterson, ellis, listn natürlich, gegen den es aber gar nicht zu einem richtigen Kampf kam. im ersten fight entzieht er sich, das ist fast reines stick and move, da entnervt er liston total, im zweiten ist entweder was foul, oder er trifft ih wirklich auf den Punkt mit einem kurzen präzisen schlag, den liston einfach nicht kommen sah. die Reaktion sieht schon echt aus.
der gerne zitierte Cleveland williams fight ist im Prinzip auch kein sooo gutes Beispiel. williams war da nicht mehr der williams wie 2, 3 Jahre zuvor. er wurde von einem cop angeschossen und dabei fast getötet, erlitt auch schwere Kopfverletzungen.
ali vor der sperre war aber dennoch schon ein wahnsinnspaket, ein überirdischer speed, Hände, beine, alles. die beine waren nach der pause nicht mehr so da.
nach der sperre begründete er aber eigentlich seine legende. 3 mal frazier, foreman, 3 mal norton sind schon Wahnsinn. allein, dass er direkt nach seinem Comeback gg jerry quarrie und gg oscar bonavena boxt, nach 3 Jahren pause, irre!
schwer zu sagen, was passiert wäre, wenn es ca 68,69 zum Duell frazier-ali gekommen wäre, also ohne pause alis…
 

Devil

Bankspieler
Beiträge
17.397
Punkte
113
Cool! :)
Richtig da boxte seine Tochter gegen die Schwedin Sandell oder wie sie hiess.

Du hast damals nicht zufällig Fotos gemacht...?

ne, hab Ali leider nur von Weitem gesehen, vielleicht 30 Meter Abstand oder so. Aber immerhin kann ich behaupten ihn gesehen zu haben :)
 

Hawk-Eye

Linienrichter
Beiträge
2.085
Punkte
0
Mal eine Frage:

Findet ihr als Boxer den Clay oder Ali besser?
… also Muhammad Ali vor dem 25. Mai 1965 oder danach?
Ich bin heute 58 und habe Einiges aus der damaligen Zeit erlebt. Ich finde es toll, wie ihr euch für Cassius Clay/Muhammad Ali begeistern könnt.
Um euren Fragen aber ein umfassende Antwort zu geben, die auch den Zeitgeist spiegelt, brauch ich ein wenig Zeit. Ich werde euch dann ne Geschichte erzählen, die ziemlich gut in unsere damalige Wahrnehmung zu Clay/Ali passt. :)
 

KRAFT&HERZ

old member
Beiträge
8.666
Punkte
113
Ich bin heute 58 und habe Einiges aus der damaligen Zeit erlebt. Ich finde es toll, wie ihr euch für Cassius Clay/Muhammad Ali begeistern könnt.
Um euren Fragen aber ein umfassende Antwort zu geben, die auch den Zeitgeist spiegelt, brauch ich ein wenig Zeit. Ich werde euch dann ne Geschichte erzählen, die ziemlich gut in unsere damalige Wahrnehmung zu Clay/Ali passt. :)

ich bin auch noch nachts geweckt worden, weil cassius clay geboxt hat...
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
48.319
Punkte
113
ich bin auch noch nachts geweckt worden, weil cassius clay geboxt hat...

cassius clay nicht gerade aber muhammad ali schon.... 'an den fight vs. frazier I kann ich mich gut erinnern. ich habe damals, wenn mich die erinnerung nicht trügt, den fight in schwarz/weiss gesehen, schlicht, weil wir keinen farbfernseher hatten. im übrigen waren fernseher in den späten sechzigern/anfangs siebzigern keine selbstverständlichkeit. oft kamen kollegen vorbei und wir schauten irgendeine kindersendung, weil wir meines wissens die einzigen waren, welche in der nachbarschaft einen fernseher besassen. die senderauswahl war sehr überschaubar: 3 schweizer programme und damit hatte es sich. ali-fights wurden des öftern übertragen, und auch die mondlandung hab ich live miterlebt, damals noch mit der schweizer "raketen-legende" bruno stanek als kommentator. in der schweiz hat in den siebzigern ernst hui viel für den boxsport geleistet, er war nicht nur kommentator beim schweizer fernsehen, sondern hat nicht selten die anlässe auch gleich selber produziert.

der fight ali - frazier I war ein absolutes ereignis, vergleichbar in etwa mit spassky vs. fischer im schach. viele leute gaben ali wenig chancen, da er einfach lange weg war und man frazier als guten Boxer betrachtete. die stimmung war in etwa 50 zu 50 über den Ausgang des Kampfes so wie ich mich erinnere. Die Sympathien lagen auch sehr verteilt. würde nicht behaupten, dass damals deutlich mehr Leute für Ali waren, wie ichs in Erinnerung hab. Ali galt damals als ziemlich durchgeknallter Junge. Ein wenig hat man schon damals über und mit ihm gelacht, aber den Witz hat damals die breite Oeffentlichkeit eher nicht verstanden. Jedenfalls war meine Wahrnehmung so.
 

KRAFT&HERZ

old member
Beiträge
8.666
Punkte
113
ja damals war die welt noch schwarz weiß, mit "ameisenkrieg" nach sendeschluß auf einem ITT schaub lorenz fernseher.

an clay kann ich mich noch vage an die stimmung im wohnzimmer erinnern, weniger an die boxing skills.

ich glaube sogar, dass er bei uns immer noch clay genannt wurde, als er schon ali hieß.

aber in der zeit war bei mir der grundstein gelegt für kraft und herz.

young ??? kaelin ;)
 

Deisic

Stammuser
Beiträge
2.701
Punkte
113
Ort
Global/2007
Auch sowas gab es damals von Ali zu sehen,"er kämpfte gegen alles".

Wild wie Feuer
Mit Totschlag könnte der Kampf des Boxweltmeisters Muhammad Ali gegen den japanischen Profiringer Inoki enden, fürchten Experten.
In Bewegung wie ein Schmetterling und zustechend wie eine Biene, umriß Boxweltmeister Muhammad Ali/Cassius Clay die Vorzüge seines Stils. Demnächst wird er außerdem klammem müssen wie ein Gorilla.
Denn am 26. Juni bestreitet Ali, 34, der Größte unter den Boxern, gegen den Japaner Antonio Inoki, 33, der sich als den Größten im Ringen anpreisen läßt, in Tokio eine Welturaufführung.
Nach drei sogenannten Jahrhundertkämpfen gegen die Boxweltmeister Joe Frazier und George Foreman nahm sich Ali, selbstkritischer als er zugibt, nur noch einen letzten Jahrhundertkampf gegen einen ernsthaften Rivalen vor. Dann will er, vielleicht noch 1976, abtreten.
Doch der dollarschluckende Hofstaat mit Masseur und Manager, Vertrauten und Verwandten, insgesamt 40 Personen, besteht weiter. Eine zweite, teure Scheidung von seiner Frau Behnda und vier Kindern steht bevor. So boxt Ali fast im Vierwochen-Rhythmus auf nicht mehr ganz so flinken Beinen gegen fast jeden, der sich stellt.
Für 100 000 Dollar Garantie auf einem Sperrkonto unterschreibt der Größte auch Verträge mit Außenseitern wie den Augsburger Veranstaltungs-Debütanten, die Ali nach München lockten. Jeder Kampf bringt ihm insgesamt etwa eine Million Dollar ein. Am 30. April steht ein Amerikaner namens Jimmy Young auf seinem Programm. Für Mai ist in München ein Schaukampf gegen den abgetretenen Europameister Karl Mildenberger geplant, am 25. fest gebucht ein Titelkampf gegen den britischen Europameister Richard Dunn.
Offen für alles, was Einnahmen verspricht, prüfte Ali frühzeitig das neue Kampf-Karate (Fuji Contact Karate), bei dem mit Hand- und Fußschutz zugestoßen und -getreten wird. Eine "World Martial Art Association", deren Gründung im Mai bevorsteht, with spektakuläre Allroundkämpfe mit Box-, Ring- und Karate-Elementen entwickeln, eine vermutlich zuschauerträchtige Idee, für die sich Ali schon erwärmt hat.
"Er plant, eine Truppe aus schwarzen Kämpfern zu bilden, wenn er mit dem Boxen aufgehört hat", verriet der am neuen Verband beteiligte frühere deutsche Karatemeister Georg Brückner. Als Mitinhaber und möglicherweise Veranstalter böte sich Ali eine neue Erwerbsquelle.
Wie bestellt öffnete das Fernsehen in Japan einen aufsehenerregenden Einstieg in die neue Branche: Es ermöglichte den Kampf, der Ali sechs Millionen Dollar, seinem Gegner Inoki vier Millionen Dollar einbringt. Der Japaner gibt sich als Weltmeister im Judo und Karate sowie drei weiteren Stilarten aus. Inoki, 114 Kilo, arbeitet als Proficatcher und hat schon einmal den holländischen Judo-Olympiasieger Wim Ruska besiegt.
"Schnell wie der Wind, still wie ein Wald, wild wie Feuer und unbeweglich wie ein Berg", strebt Inoki einer überkommenenen Samurai-Regel nach. Die Veranstalter bewerten die Hoffnung der Zuschauer, einen Japaner als Allergrößten zu erleben, hoch: Ein Sitzplatz kostet 100 000 Yen (850 Mark).
Als er kürzlich in New York mit Inoki zusammentraf, schwadronierte Ali: "Soweit ich sehe, werde ich keine Schwierigkeiten haben." Inoki warnte dagegen: "Paß auf, daß du dir an meinem Kinn nicht die Fäuste brichst -- falls du triffst."
Die endgültigen Regeln müssen allerdings noch ausgehandelt werden. Ali bedang sich aus, noch im Liegen mit seinen Vier-Unzen-Handschuhen (113 Gramm) schlagen zu dürfen. Sollten beide ernsthaft kämpfen, bestünde Lebensgefahr. "Wenn der den Clay zu fassen kriegt", meinte Karatemeister Brückner, "sehe ich schwarz und wenn Clay trifft, umgekehrt."
Der holländische Judo-Olympiasieger Anton Geesink, der in Japan schon als Profiringer aufgetreten ist, glaubt nicht, daß beide das lebensgefährliche Risiko auf sich nehmen werden, sondern sieht als Kampfmotiv "ein unwahrscheinliches Geschäft".
"Das kann nur abgesprochen sein", wähnte auch Edgar Schäfer, Vizepräsident im Deutschen Judo-Bund. "Da haben die drüben keine Hemmungen."

Q.spiegel.de
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben