DAM schrieb:
Er hat als Jugendlicher öfter mal Skinheads verdroschen. Macht dies aus ihm einen besseren Menschen?
Ja.
Sofern es sich tatsächlich um Nazigesocks gehandelt hat, wobei die
Abwesenheit von Kopfbehaarung alleine kein hinreichendes Kennzeichen dafür
ist. *indenspiegelschau*
Archibald schrieb:
Aber aufgrund seiner sozialen "Leistungen" kann ich ihn nicht als Idol und Objekt seriöser Diskussionen ansehen. Brähmer zu verherrlichen (wie es hier einige tun) ist unmoralisch.
Ich kann nicht feststellen, dass Brähmer hier unangemessen verherrlicht wird.
Einige User freuen sich darüber, ihn wieder im Ring zu sehen und sind gespannt
darauf zu erfahren, was er boxerisch zu leisten im Stande ist. Aber ich konnte
nicht feststellen, dass es hier jemand geil fand, dass er Leute verkloppt hat.
Aber warum, um Himmels Willen, sollte der Fall Brähmer kein "Objekt seriöser
Diskussionen" sein?
Übrigens, während Brähmer bis dato natürlich kein akzeptables Vorbild darstellt,
hat er, gerade mit seiner Vorgeschichte, die Möglichkeit, ein außerordentlich
wertvolles Vorbild zu werden. Gerade die sozial schwachen Jugendlichen, die
evtl. schon selber mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, brauchen Vorbilder.
"Saubermänner" à la Maske und Klitschkos (keine Kritik) erreichen diese wichtige
Klientel nicht.
Aber viele dieser Problemfälle können sich wohl mit einem Brähmer identifizieren.
Wäre doch toll, wenn so einer zeigt, dass man es mit Redlichkeit, einem Mindestmaß
an Disziplin und harter Arbeit "zu etwas bringen kann", auch wenn man nicht
mit dem goldenen Löffel aufgewachsen ist.
Brähmer scheint von der Justiz nicht bevorteilt worden zu sein, er hat seine Strafe
abgesessen und hat sich im Knast anscheinend gut geführt. Imo also kein Grund,
ihm seine Chance zu verwähren. Wird er Rückfällig, wandert er wieder in den
Bau und seine Boxkarriere dürfte sich erledigt haben. Bleibt er sauber, hat er
die Chance, es in seinem Beruf, den er sehr gut benerrscht und den er wohl
mit Leidenschaft ausübt weit zu bringen und eine Menge Geld zu verdienen.
Ob er sich dabei seiner potentiellen Vorbildfunktion bewußt ist, oder ob es ihn
überhaupt interessiert, weiß ich nicht. Wäre aber schön, wenn er mal darüber
nachdächte.