Super-Grimm
Bankspieler
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Dann lade ich meinen Müll auch mal hier ab, wo er hingehört:
Tja, mittlerweile hat Tyson dermaßen fertig, daß er sich selbst schon nicht mehr mit Ausreden weiter erniedrigen mag. Er wirkte darüber fast schon erleichtert. Die Last der Tarnung für etwas, hinter dem er längst nicht mehr steht ist von ihm abgefallen. Die Aussage: Ich habe das Herz des Kämpfers nicht mehr, hatte etwas Befreiendes und war seine persönliche Bankrotterklärung, aber auch Beichte. Ich habe zwar angesichts der Klasse Mc Brides Tyson favorisiert, jedoch insgeheim auch mit dem nun gesehenen Ende gerechnet.
Wer sich jetzt zum Trost noch mal ein Video des gleichen Kämpfers aus den 80igern gönnt, mag es wohl kaum fassen, was aus Kid Dynamite werden konnte. Das fängt schon beim Entrance an. Ist jemand schon mal aufgefallen, daß Tyson zum ersten Mal im T-shirt den Ring betrat. Da ist nicht mehr der Gladiator (nein nicht unserer), der wußte, daß er allein schon aufgrund seiner Physis und Präsenz beeindrucken und einschüchtern konnte. Vielmehr fühlte sich da jemand schon bildlich nicht mehr wohl in seiner Haut.
Nach dem Gefängnisaufenthalt wirkte er dann schon nicht mehr ganz so entschlossen, aber immerhin reichte es damals noch zu einem toughen Tank-Shirt .
Oft wird jetzt im Nachhinein behauptet, daß Tysons grundsätzliches Problem in seiner Reaktion auf Widerstand und Gegenwehr basiert. Ich denke, daß dies ein gradueller Prozeß war, den man auch leicht an seinen Kämpfen ablesen kann.
Der junge Tyson wies durchaus eine außergewöhnliche Härte auf, auf die er sich in Gefechten mit Tucker oder Ruddock auch verlassen konnte. Jedoch ist diese Härte mit dem verschwindenden Selbstwertgefühl gewichen. Man erinnere sich an seinen Ausrutscher im Kampf gegen Bonecrusher Smith. In Sekundenbruchteilen war er da wieder auf den Beiden, bereit zur Vergeltung. Selbst der schwere KO gegen Douglas zeigte einen Tyson, der sich mit letzter Kraft gegen den final Count wehrte. Gegen Lewis ließ er sich dagegen schon in der 2. oder 3. Runde fast widerstandslos zu Bodern drücken, und schon damals damals hatte ich bei seinem schwerfälligen Versuch aufzustehen den Eindruck, am liebsten wäre er dort unten verweilt. Na ja, da war der Ghetto-Stolz noch halbwegs intakt und so hat er sich noch ein paar Runden ordnungsgemäß verprügeln lassen. Und dennoch denke ich, daß ihn der eigentliche Niederschlag eher aus Erschöpfung, denn besinnungsloser Ohnmacht sich hat auszählen lassen. Gegen Williams war schon offener ersichtlich, daß hier jemand den Ausstieg wählte und bei McBride fand er endlich den Mut, sich und der Welt einzugestehen: Ich habe kein Bock mehr.
Daß er dabei seltsam gelassen und ausgeglichen wirkte, läßt hoffen, daß er bei seiner Entscheidung bleibt und trotz widriger Vorzeichen die nächste Runde besonnener angeht. Denn jetzt heißt es für ihn: For whom the bell tolls.
Ich habe durch den Tyson in den 80igern erst mein Interesse für das Boxen und die Faszination für diesen Sport entdeckt. Trotzdem hält sich die Trauer in Grenzen. Ohne aktives Boxen ist er jetzt besser dran und sportlich habe ich mit dem Thema eigentlich schon seit dem Lewis-Kampf abgeschlossen.
Dennoch will ich ein leicht sentementales Farewell hinterher schicken.
Tja, mittlerweile hat Tyson dermaßen fertig, daß er sich selbst schon nicht mehr mit Ausreden weiter erniedrigen mag. Er wirkte darüber fast schon erleichtert. Die Last der Tarnung für etwas, hinter dem er längst nicht mehr steht ist von ihm abgefallen. Die Aussage: Ich habe das Herz des Kämpfers nicht mehr, hatte etwas Befreiendes und war seine persönliche Bankrotterklärung, aber auch Beichte. Ich habe zwar angesichts der Klasse Mc Brides Tyson favorisiert, jedoch insgeheim auch mit dem nun gesehenen Ende gerechnet.
Wer sich jetzt zum Trost noch mal ein Video des gleichen Kämpfers aus den 80igern gönnt, mag es wohl kaum fassen, was aus Kid Dynamite werden konnte. Das fängt schon beim Entrance an. Ist jemand schon mal aufgefallen, daß Tyson zum ersten Mal im T-shirt den Ring betrat. Da ist nicht mehr der Gladiator (nein nicht unserer), der wußte, daß er allein schon aufgrund seiner Physis und Präsenz beeindrucken und einschüchtern konnte. Vielmehr fühlte sich da jemand schon bildlich nicht mehr wohl in seiner Haut.
Nach dem Gefängnisaufenthalt wirkte er dann schon nicht mehr ganz so entschlossen, aber immerhin reichte es damals noch zu einem toughen Tank-Shirt .
Oft wird jetzt im Nachhinein behauptet, daß Tysons grundsätzliches Problem in seiner Reaktion auf Widerstand und Gegenwehr basiert. Ich denke, daß dies ein gradueller Prozeß war, den man auch leicht an seinen Kämpfen ablesen kann.
Der junge Tyson wies durchaus eine außergewöhnliche Härte auf, auf die er sich in Gefechten mit Tucker oder Ruddock auch verlassen konnte. Jedoch ist diese Härte mit dem verschwindenden Selbstwertgefühl gewichen. Man erinnere sich an seinen Ausrutscher im Kampf gegen Bonecrusher Smith. In Sekundenbruchteilen war er da wieder auf den Beiden, bereit zur Vergeltung. Selbst der schwere KO gegen Douglas zeigte einen Tyson, der sich mit letzter Kraft gegen den final Count wehrte. Gegen Lewis ließ er sich dagegen schon in der 2. oder 3. Runde fast widerstandslos zu Bodern drücken, und schon damals damals hatte ich bei seinem schwerfälligen Versuch aufzustehen den Eindruck, am liebsten wäre er dort unten verweilt. Na ja, da war der Ghetto-Stolz noch halbwegs intakt und so hat er sich noch ein paar Runden ordnungsgemäß verprügeln lassen. Und dennoch denke ich, daß ihn der eigentliche Niederschlag eher aus Erschöpfung, denn besinnungsloser Ohnmacht sich hat auszählen lassen. Gegen Williams war schon offener ersichtlich, daß hier jemand den Ausstieg wählte und bei McBride fand er endlich den Mut, sich und der Welt einzugestehen: Ich habe kein Bock mehr.
Daß er dabei seltsam gelassen und ausgeglichen wirkte, läßt hoffen, daß er bei seiner Entscheidung bleibt und trotz widriger Vorzeichen die nächste Runde besonnener angeht. Denn jetzt heißt es für ihn: For whom the bell tolls.
Ich habe durch den Tyson in den 80igern erst mein Interesse für das Boxen und die Faszination für diesen Sport entdeckt. Trotzdem hält sich die Trauer in Grenzen. Ohne aktives Boxen ist er jetzt besser dran und sportlich habe ich mit dem Thema eigentlich schon seit dem Lewis-Kampf abgeschlossen.
Dennoch will ich ein leicht sentementales Farewell hinterher schicken.