ich habe ja nie gesagt, dass irving schon jetzt ein superstar ist. und ich habe auch nirgens geschrieben, dass irving mvp kaliber ist. keine ahnung, wie man darauf kommt.
irving hat noch kinderkrankheiten, aber die wird er ausmerzen. er ist 22 jahre alt. ein john wall hat den durchbruch mit 23 jahren geschafft. allerdings hat irving fähigkeiten, die ihn zu einem potentiellen mvp spieler machen können. er braucht einfach nur zeit und erfahrung. sein playmaking ist auch nicht so schlecht, wie es dargestellt wird. auch ein curry stand am anfang zur diskussion, ob er nun die pg skills hat, um elite pg zu werden. seit dieser saison erscheinen diese vorbehalte lächerlich.
was man sicher sagen kann ist, dass wall der komplettere spieler ist und sein wird. allerdings sehe ich bei john wall nicht dieses krasse superstarpotential wie irving. wenn irving sein spiel poliert, dann wird er mit wall und anderen den boden aufwischen.
zum gestrigen spiel: ich glaube wallin hat das spiel gar nicht geschaut. was soll irving machen, wenn die komplette offense nicht stattfindet (und nein, er war nicht seine schuld in der halbzeit hatte er auch schon 4 assists)? als irving kurzzeitig seine pausen hatte, hat man gesehen wie die cavs plan- und hilflos agiert haben.
gerade kevin love war da eine volle enttäuschung. er hat auch 15 würfe genommen, also kann er sich nicht über mangelnde touches beschweren. zudem war irving gestern in der defense durchaus präsent (nicht überragend, aber keine negativer faktor). love dagegen war sowohl in der offense als auch in der defense schlichtweg ein klotz am bein gestern, wie so oft in dieser saison. aldridge hat love sprichwörtlich gemanhandled. zum thema rebounding: diese fähigkeit wird bei love kolossal überschätzt. starkes rebounding ist wichtig, aber starke rebounder gibt es wie sand am meer. loves problem ist einfach, dass er nur dann in der offense was taugt, wenn er wie ein go to guy behandelt wird. die klassische rolle des co stars scheint ihm nicht zu liegen.
catch and shoot ist bei ihm schwach, ballhandling mies und leichte put packs sind bei ihm im gegensatz zu anderen großen spielern mangels athlethik nicht zu erwarten. wenn irving den ball braucht, trifft das in verstärkten maße auf kevin love zu, was in dieser debatte gerne ausgeblendet wird. das ist auch mit ein grund weshalb love bei den cavs nicht funktioniert. er hat ein paar ordentliche spiele, aber was bleibt ist über die saison hinweg eine ganz miese wurf- und dreierquote für einen big man.
sein rebounding ist auch kein großer faktor, gerade für das cleveland team, dank spielern wie thompson, varejao (wenn fit), james und mozgov. er kann eigentlich nur dann ein faktor werden, wenn er anfängt in der offense zu treffen. und da muss er langsam damit anfangen, d.h er muss besser im catch and shoot sein und in den unmittelbaren situationen, die handlungsschnelligkeit erfordern. bisher ist es nämlich so, dass love für sein spiel ein lange "ladezeit" braucht und behäbig in seinen aktionen ist.
irving dagegen passt in die heutige nba wie faust aufs auge. slashen, dreier und würfe erarbeiten.
ich habe es ja oft schon gesagt, ich würde sogar eine signaturwette eingehen: in 2-3 jahren ist irving ein superstar und love wird ganz anders gesehen werden. diese debatte wird einem befremdlich vorkommen. die ganzen vorbehalte bzgl irving erinnern mich an die debatten über kobe, parker und konsorten in ihrer anfangszeit. spieler wie irving werden nämlich zu sehr auf ihre schwächen reduziert, weil die stärken zu ausgeprägt sind. er ist ein polarisierender spielertyp. ein spieler wie john wall dagegen erscheint stabiler und dadurch berechenbarer. es nur so, dass irving immer ein spieler ist, der einen sieg erzwingen kann durch unfassbare aktionen. das sehe ich bei john wall nicht, der für mich der klassische 1b superstar ist. d.h, klarer franchise player aber keine a kategorie. ich finde auch, dass bei wall jetzt schon die verbesserungen nicht krass ausfallen. er hat bereits sein niveau und seinen spielstil gefunden.