Du machst es dir ein bisschen einfach, die 'Kopfsache' beim Boxen so strikt auszublenden.
Ich blende die Kopfsache nicht strikt aus, nur man kann nicht alles nur auf die Psyche schieben. Natürlich spielt diese eine Rolle beim Boxen, wie auch in jeder anderen Sportart.
Aber, was ich meine, wenn ein Gegner z.B. Körpertreffer landet, dann muss man sich im Training auf diese vorbereiten, sprich durch eine gute Muskulatur, die die inneren Organe des Körpers, soweit es geht, schützen.
Die Kondition muss für 12 Runden reichen, auch wenn der Gegner wider Erwarten Treffer nimmt (wobei man dies ja vor dem Kampf nicht so genau weiß, wie groß die Nehmerfähigkeiten sind), muss man am Ende noch genügend Kraft haben etc. Denn wenn der Körper dehydriert, kann man wollen soviel man will, der Körper macht nicht mehr mit. Das Blut verdickt, Muskelkrämpfe...
Natürlich kann man durch Härte über diese Grenze hinausgehen, was dann individuell verschieden ist, was die Schmerzgrenze angeht, aber eben nur bis zu einem gewissen Punkt. Das ist meine persönliche Meinung, die auch aus den Erfahrungen der Sportart resulitiert, die ich selbst über Jahre hinweg betrieben habe.
Im Profiboxsport darf man die Schlaghärte nicht unterschätzen. Vom Amateur zum guten Profi, das ist ein weiter Weg. Und dieser Weg muss entsprechend vollzogen werden. Sprich, man muss auf harte Treffer vorbereitet sein.
Beeindruckend war für mich, wie relaxed Thompson schwere Treffer genommen hat. Dadurch haben ihm diese auch weniger ausgemacht. Das mag eine natürliche Begabung sein, aber man kann im Trainung auch daran arbeiten.
Ich sage ja nicht, dass Luan K. Defizite hat, die hat WK auch, aber wer hat die nicht. Und ich habe Respekt vor diesen Leuten, die sich harten Schlägen aussetzen. Immerhin stehen da ja Menschen im Ring und keine Sandsäcke.