Corona in Deutschland - Folgen für den Fußball


Wie findet ihr den Bundesliga-Start am 16. Mai?

  • der Zeitpunkt ist gut

  • man hätte noch ein paar Wochen warten sollen

  • man hätte die Saison abbrechen und die nächste Saison ohne Zuschauer starten sollen

  • man hätte die Saison abbrechen und erst wieder mit Zuschauer spielen sollen (evtl. erst 2021)


Die Ergebnisse sind erst nach der Abstimmung sichtbar.

Fenomedal_22

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Und was würde ein Thiem oder Federer machen, wenn er keinen Erfolg mehr hat? Er würde sich einen Trainer holen, den sicher kein Spieler außerhalb der Top 20 bezahlen könnte. Ich find es total unfair, dass die besten Spieler bessere Trainer haben als der Rest. Wo ist da die Gerechtigkeit?

Einzelsport und Teamsport kann man kaum miteinander vergleichen, da die Basis komplett unterschiedlich ist.
Habe ja gesagt, auch da ist nicht alles super. Würde den Anteil eines neuen, vermeintlich besseren Trainers aber als geringer einschätzen als wenn jetzt ein Verein mehrere Top-Spieler anderer Vereine holt. Das wäre halt so, als wenn sich ein Tennisspieler einen neuen Arm kauft. Was ja nicht geht. ;)
Aber ja, der Vergleich ist schwierig.
 

Murphy

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Jeder Profisport ist auf Kommerz ausgerichtet und bei den großen Sportarten werden mittlerweile durchgehend Summen verdient, bei denen uns Normalos schwindelig wird.

Im System Tennis leben auch ohne Frage zu wenige von dem Sport. Das hat der Fussball noch eine andere Struktur. Nur beim Tennis entscheidet das Geld weniger über Sieg und Niederlage als beim Fussball. Gleichzeitig wird beim Tennis in kleinen Schritten ins positive korrigiert. Eine radikale Neustrukturierung wäre mir auch lieber, ist aber unrealistisch. Gleichzeitig geht beim Fussball die Schere zwischen Arm und reich immer weiter auseinander.
Also man kann es auch unterschiedlich betrachten.

Im Kicker war letztens ein Bericht über die Gehaltsentwicklung im Profifußball seit dem Bosman-Urteil 1995.

Während der Otto-Normal Bürger absolut gesehen 55% mehr Gehalt bekommt, war die Steigerungsrate beim Profifußball für Spieler und Berater um mehr als Faktor 10 des Ursprungssalärs im Jahr 1995.
 

Langer

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Was hast du mir denn für eine Frage gestellt? Mal davon abgesehen, dass du in unserer Diskussion direkt persönlich geworden bist und mit dieser kindischen Art weitermachst. Das Fettmarkierte gebe ich daher gerne zurück, richtig schwach.
Du hast doch meine Frage nach den angeblich 56.000 Beschäftigten verstanden und mir darauf sogar geantwortet (und wenns nur fünf pro Verein wären)
Alles andere lass ich mal unkommentiert.
:skepsis:
 

le freaque

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Jeder Profisport ist auf Kommerz ausgerichtet und bei den großen Sportarten werden mittlerweile durchgehend Summen verdient, bei denen uns Normalos schwindelig wird.

Im System Tennis leben auch ohne Frage zu wenige von dem Sport. Das hat der Fussball noch eine andere Struktur. Nur beim Tennis entscheidet das Geld weniger über Sieg und Niederlage als beim Fussball. Gleichzeitig wird beim Tennis in kleinen Schritten ins positive korrigiert. Eine radikale Neustrukturierung wäre mir auch lieber, ist aber unrealistisch. Gleichzeitig geht beim Fussball die Schere zwischen Arm und reich immer weiter auseinander.
Also man kann es auch unterschiedlich betrachten.
Sehe ich nicht so. Auch im Tennis spielt das Geld eine Riesenrolle im Hinblick auf Trainerwahl, Vorbereitung, Trainingsmöglichkeiten, Ausrüsterverträge und Unterbringung plus An und Abreise zu den Turnieren. Und die Schere geht da ja leider genauso immer mehr auseinander. Die Preisgelder steigen zwar allgemein, aber die Spitzenspieler werden bei diesem Anstieg doch klar bevorteilt.
Damit will ich ja nicht das Tennis dissen - ein Sport, den ich sehr liebe und mit Sicherheit die Sportart, die ich selbst am besten beherrsche und für die ich in meinem Leben sehr viel mehr "aktive" Zeit investiert habe, als in jeden anderen Sport. Aber die Problematik ist für mich haargenau gleich, wie auch in jedem anderen Profisport.
 

Jones

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Einmal das. Dazu betrifft das ja alle professionellen Mannschaftssportarten. In NBA, NFL und NHL (und den europäischen Pendants) wird ja genauso gewechselt, wie im Fußball. Das liegt einfach daran, dass es Berufssportler mit einem Arbeitgeber sind, während es sich bei Einzelsportlern eben um eigene Unternehmer handelt. Die handeln aber dadurch nicht weniger gewinn- oder kapitalorientiert, es geht da auch nicht wirklich gerechter zu.

Früher sind die Spieler auch gewechselt, aber da der finanzielle Unterschied so extrem geworden ist, muss jeder überdurchschnittliche Spieler den Verein verlassen. Man redet dann vom nächsten Schritt machen.
So Wechsel wie Götze zu Bayern, sind für das Sinnbild der Zerstörung der Bundesliga. Wenn selbst der 2. Beste und Größte Klub keine Spieler mehr halten kann wenn der beste ruft, dann werden Überraschungen seltener und Spannung immer weniger.
 

Max Power

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Im Kicker war letztens ein Bericht über die Gehaltsentwicklung im Profifußball seit dem Bosman-Urteil 1995.

Während der Otto-Normal Bürger absolut gesehen 55% mehr Gehalt bekommt, war die Steigerungsrate beim Profifußball für Spieler und Berater um mehr als Faktor 10 des Ursprungssalärs im Jahr 1995.
ja mei. Der Umsatz ist ja genauso explodiert, natürlich steigen dann auch die Gehälter in ähnlichem Maße. Ist doch nur fair, oder nicht? Ist doch in anderen Sportarten nicht anders. In den US-Sportarten steigen die Gehälter auch analog zum Salary Cap.
 

le freaque

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Im Kicker war letztens ein Bericht über die Gehaltsentwicklung im Profifußball seit dem Bosman-Urteil 1995.

Während der Otto-Normal Bürger absolut gesehen 55% mehr Gehalt bekommt, war die Steigerungsrate beim Profifußball für Spieler und Berater um mehr als Faktor 10 des Ursprungssalärs im Jahr 1995.
Das ist auch pervers, wobei man natürlich immer die "Wertsteigerung" der jeweiligen Branche berücksichtigen muss. Will sagen: interessant ist eigentlich, wie sehr sich der prozentuale Gehaltsanteil des Arbeitnehmers am Gesamtvolumen der Branche verändert hat. Ich glaube aber nicht, dass es da Statistiken gibt.
Sozial ungesund war der Verdienst von Profikickern ja schon vor 50 Jahren. Netzer konnte sich noch bei Gladbach ja eine Diskothek und mehrere Ferraris leisten: das war sicher nicht so weit weg vom Durchschnittsverdienst wie heute, aber unmoralisch viel Geld gab es auch schon damals, jdf für die Topstars.
 

Wurzelsepp

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Edit: Wenn ich mir auch mal die aktuellen "Aushängeschilder" der jeweiligen Sportarten anschaue:
Djokovic, Nadal, Thiem, Federer vs. Messi, Ronaldo, Neymar, Lewandowski,
Ich sehe dann auf der linken Seite folgendes: Zwei Spieler, die sich nicht an Quarantänevorschriften in Spanien halten (Djokovic und Nadal), dazu einen (Thiem), der nicht bereit ist, den Spielern auf den hinteren Ranglistenplätzen in dieser schwierigen Zeit finanziell ein bisschen unter die Arme zu greifen... und Federer ist "Mister Teflon" par excellence. Gerade Djokovic hat sich im letzten Monat nicht nur mit Ruhm bekleckert, der sollte Tennis spielen, das kann er wie kein anderer, zum Rest sollte er lieber schweigen.
 

Fenomedal_22

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Für mich nicht. Du hast in einigem Recht ("Trainerwahl, Vorbereitung, Trainingsmöglichkeiten, Ausrüsterverträge und Unterbringung plus An und Abreise zu den Turnieren. Und die Schere geht da ja leider genauso immer mehr auseinander"), aber das hat Grenzen. Du wirst aus einem Spieler nichts rausholen, was er nicht in sich trägt. Selbst mit dem besten Trainer, den besten Möglichkeiten. Beispielweise das Ballgefühl eines Roger Federers. Das hat er einfach, das kann man in dieser Perfektion keinem anderen einfach mal so "antrainieren". Oder seine Spielintelligenz. Auch der Top Spin eines Nadals ist unerreicht. Wenn einem Top-Verein ein echter 9er fehlt, hat er 2 Möglichkeiten: Diejenigen, die da sind, so zu trainieren, damit sie die Rolle bestmöglich ausfüllen. Oder für viel Geld einen Spieler von einem anderen Verein holen, der alle gewünschten Fähigkeiten mitbringt. Da reden wir einfach über eine andere Dimension. Der Faktor Geld ist da ein anderer.
 

KOH76

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Ich bin komplett raus hi
Du hast doch meine Frage nach den angeblich 56.000 Beschäftigten verstanden und mir darauf sogar geantwortet (und wenns nur fünf pro Verein wären)
Alles andere lass ich mal unkommentiert.
:skepsis:

Ich habe das nicht als Frage verstanden, v.a. weil ich diese Zahl weder in den Raum geworfen noch mit ihr argumentiert habe und du es auch nicht als Frage formuliert hast. Aber gut, dann kennst du meine Antwort ja schon. Mir ist völlig egal, wie viele Arbeitsplätze daran hängen. Wenn es vertretbar ist zu spielen sollte gespielt werden dürfen. Und wenn sich das für manche nicht richtig anfühlt ist das kein Grund, anderen Menschen zu verbieten ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich finde jedenfalls nicht, dass es billig ist Arbeitsplätze unabhängig ihrer absoluten Zahl und der von manchen zugesprochenen Wertigkeit für relevant und schützenswert zu halten. Mir wegen dieser Meinung Fanatismus zu unterstellen ist gelinde gesagt unverschämt.
 

Murphy

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ja mei. Der Umsatz ist ja genauso explodiert, natürlich steigen dann auch die Gehälter in ähnlichem Maße. Ist doch nur fair, oder nicht? Ist doch in anderen Sportarten nicht anders. In den US-Sportarten steigen die Gehälter auch analog zum Salary Cap.

Die Anzahl der Personen, die zum Umsatz beträgt, hat sich genauso vergrößert. Was ich zum Ausdruck bringen wollte, dass sich die Proportionen weiter ins Negative verschoben haben, und eine Branche, die immer von gesellschaftlicher Verantwortung faselt und sich von denen die sie trägt immer weiter entfernt.

Der Vergleich zum US Sport taugt nur bedingt, da hier die Sport als Unterhaltung immer schon im Vordergrund stand und die Franchises zu diesem Zweck gegründet worden sind, während die Vereine in Europa aus Strukturen der Arbeiter gewachsen sind, auf deren Tradition zB im Ruhrpott immer gerne zurück besonnen wird, wenn es der Verklärung dient.
 

le freaque

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Früher sind die Spieler auch gewechselt, aber da der finanzielle Unterschied so extrem geworden ist, muss jeder überdurchschnittliche Spieler den Verein verlassen. Man redet dann vom nächsten Schritt machen.
So Wechsel wie Götze zu Bayern, sind für das Sinnbild der Zerstörung der Bundesliga. Wenn selbst der 2. Beste und Größte Klub keine Spieler mehr halten kann wenn der beste ruft, dann werden Überraschungen seltener und Spannung immer weniger.
Klar ist das nicht gut, aber da sind wir natürlich auch recht weit weg vom Threadthema. Nur ganz kurz: in einem Fußballland wie D ist ja der Anspruch, das auch international Erfolge hermüssen. Es würde mMn wenig helfen, die Bayern zu schwächen, es muss Ziel sein, dass auch andere Vereine in diese Regionen kommen (was ja gleichzeitig mehr Ligaspannung bringen würde). Da ist man schnell beim leidigen Investorenthema, denn man will ja, das andere Vereine schnell aufholen, wofür Bayern fast 30 Jahre gebraucht hat. Die waren zwar immer weit vorne, aber der große Sprung kam ja erst vor zehn Jahren: nur eben nicht, weil man plötzlich so viel mehr Geld bekam, sondern weil sich a) 20 Jahre ganz gute Arbeit auszahlten und b) dies in eine Zeit fiel, wo es kaum potente Rivalen gab: Dortmund war sexy, aber nach eigenverschuldetem Desaster (Niebaum/Meier) nicht reich, der Rest hatte nix oder hatte alles verspielt (Schalke, HSV, Frankfurt, Stuttgart). Bayern hat dann diese Stellung in den letzten 10 Jahren clever, aber auch mit zum Teil brutalen Methoden ausgebaut. Auch da aber unter Mithilfe von Fehlern der Konkurrenz.
Den Wechselzwang, gegen den sich niemand wehren kann, gab es aber auch schon immer, nur nicht in der eigenen Liga. Wenn in den 70-90ern ein Angebot aus Italien kam, war der Spieler weg - auch bei Bayern. Selbst wenn das nur Udine oder Bologna war. Das Ungleichheits- und money-makes-the-world-go-round Prinzip gab es auch schon damals, da wehre ich mich immer gegen das "früher war das anders"-Denken. Eigentlich war es das nicht, es waren nur andere "Player".
 
G

Gast_481

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Auch hier: Wir reden doch von einem System, dass nur funktionieren kann, wenn alle Beteiligten nicht infektiös oder infiziert sind. Ansonsten kannst du Spielpläne und Trainingszeiten in die Tonne werfen. Ich verstehe, dass man das durch Testen lösen möchte, aber es gibt wohl keine 100%ige Sicherheit, wie man auf den letzten Seiten lesen kann. Wenn es kein Problem wäre, dass sich eine halbe Mannschaft ansteckt, wäre mir das genau wie bei jedem anderen Beruf völlig egal, glaub mir.

Wieso ist es wichtig, dass ALLE Beteiligten nicht infiziert sind? Wenn ein Spieler infiziert ist, die anderen aber negativ getestet wurden, dann können die doch spielen? Dass ein Spieler wegen Erkrankung/Verletzung fehlt gab es auch schon vor Corona.
 

bigcactus

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Wieso ist es wichtig, dass ALLE Beteiligten nicht infiziert sind? Wenn ein Spieler infiziert ist, die anderen aber negativ getestet wurden, dann können die doch spielen? Dass ein Spieler wegen Erkrankung/Verletzung fehlt gab es auch schon vor Corona.
Ich unterstelle einfach mal, dass ein Infizierter während eines Spiels odes Trainings in einem körperbetonten Spiel andere ansteckt und dass man das durch Testen nicht immer abstecken kann. Das kann ich aber nicht beweisen. Schweiß soll das Virus wohl nicht übertragen. Das Gekeuche in Zweikämpfen stelle ich mir aber schwierig vor.
 

Jones

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Klar ist das nicht gut, aber da sind wir natürlich auch recht weit weg vom Threadthema. Nur ganz kurz: in einem Fußballland wie D ist ja der Anspruch, das auch international Erfolge hermüssen. Es würde mMn wenig helfen, die Bayern zu schwächen, es muss Ziel sein, dass auch andere Vereine in diese Regionen kommen (was ja gleichzeitig mehr Ligaspannung bringen würde). Da ist man schnell beim leidigen Investorenthema, denn man will ja, das andere Vereine schnell aufholen, wofür Bayern fast 30 Jahre gebraucht hat. Die waren zwar immer weit vorne, aber der große Sprung kam ja erst vor zehn Jahren: nur eben nicht, weil man plötzlich so viel mehr Geld bekam, sondern weil sich a) 20 Jahre ganz gute Arbeit auszahlten und b) dies in eine Zeit fiel, wo es kaum potente Rivalen gab: Dortmund war sexy, aber nach eigenverschuldetem Desaster (Niebaum/Meier) nicht reich, der Rest hatte nix oder hatte alles verspielt (Schalke, HSV, Frankfurt, Stuttgart). Bayern hat dann diese Stellung in den letzten 10 Jahren clever, aber auch mit zum Teil brutalen Methoden ausgebaut. Auch da aber unter Mithilfe von Fehlern der Konkurrenz.
Den Wechselzwang, gegen den sich niemand wehren kann, gab es aber auch schon immer, nur nicht in der eigenen Liga. Wenn in den 70-90ern ein Angebot aus Italien kam, war der Spieler weg - auch bei Bayern. Selbst wenn das nur Udine oder Bologna war. Das Ungleichheits- und money-makes-the-world-go-round Prinzip gab es auch schon damals, da wehre ich mich immer gegen das "früher war das anders"-Denken. Eigentlich war es das nicht, es waren nur andere "Player".

Dann will ich ganz kurz antworten, die Tennis Antwort habe ich schon verschoben ;)
Die Bayern haben aufgrund der Erfolge der letzten 40 Jahre mehr Fans und Hater als alle anderen. Wenn die Bayern spielen, dann schaltet man ein. Dieses Image hatte auch vor 20 Jahren in diesem Sinne nur die Bayern und auch vor 20 Jahren hatten sie das meiste Geld. Natürlich liegt das am guten wirtschaften der Vergangenheit, aber die Schere ging in den letzten 20 Jahren immer weiter auseinander. Aufgrund der sicheren CL Mio. Aufgrund des Vorsprungs der sich mehr oder weniger von alleine ausbaut wenn man keine großen Schnitzer macht. Aber es geht heute noch weiter.
Es muss ja auch jeder von einem abstiegsbedrobten Klub ins Mittelfeld, wenn sich die Chance ergibt und aus dem Mittelfeld will man in die CL und wenn man bei einem regelmäßigen CL Teilnehmer ist dann will man Titel, alles hat man dutzend Fach gelesen. Wie gesagt alle wollen den nächsten Schritt, aber oft geht es nur um Geld. Auch ohne eine Statistik parat zu haben wissen wir beide dass es deutlich mehr Wechsel gibt als in den 70-90er Jahren. Viel mehr Spieler haben fast die gesamte Karriere bei einem Verein gespielt, auch Nationalspieler. Also man hat sich gegen den Wechselzwang gewehrt, bzw war er nicht so groß, da das Geld gleichmäßiger verteilt war.
Am Ende lässt sich die Zeit nicht aufhalten oder zurückdrehen. Aber ich finde es etwas schade und kann mich weniger mit Mannschaften identifizieren, wenn alle 3 Jahre fast die gesamte Mannschaft ausgetauscht wird.
 

Wurzelsepp

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Nur kurz: Bosman hat auch zu den vielen Wechseln beigetragen... vorher konnte ein Verein (beinahe) verhindern, dass ein Spieler wechselt, heute nicht mehr möglich.

Edit: Dazu hatten (praktisch?) alle Ligen eine Ausländerbeschränkung, die hat auch ein Zusammenkaufen von Weltstars verhindert.
 

le freaque

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Aber der Fußball.
Und das auch nur in Liga 1 und 2, die Amateure sind uninteressant.
Wenn da eine Rangliste erstellt werden soll kommt der Fußball höchstens kurz vor Sisha-Bar.

Du wirfst ja mit den verschiedenen Berufen um dich die evt. die gebotenen Abstandsregeln nicht exakt einhalten können, die Betonung liegt auf KÖNNEN.
Bei deinem heißgeliebten Fußball werden die Spieler regelrecht gezwungen in Zweikämpfe zu gehen, die können nicht,die werden aufgrund der Natur dieses Spieles dazu gezwungen.
Aber das macht natürlich keinen Unterschied.

Ein Punkt noch: Immer wieder wird hier betont im Profifußball wären ca. 56.000 Menschen beschäftigt, gibt es da eine Quelle in welchen Bereichen
dies sein soll.
Bei den betr. 36 Vereinen wären das ja ca. 1600 Personen pro Verein.
Ach, ich weiß ja nicht. Mittlerweile ist ja so viel gelockert, da ist Systemrelevanz (leider, ich bin kein Freund dieser großflächigen Lockerungen) kein Argument mehr und da sollte man den Sport als Beruf wie jeden anderen behandeln und da steht den Kickern in meinen Augen das gleiche Recht zur Berufsausübung zu, wie anderen Arbeitnehmern. Wenn man sich anschaut, was jetzt so in den Städten los ist, kann man ja nicht mehr von einer Bevorzugung des Profifußballs sprechen. Nochmals: leider. Ich bin bei der Grundbetrachtung des Covid-Themas durchaus nah bei dir (y)(auch im Nonsports), aber wenn ich sehe, wie andere Branchen behandelt werden und wie Lobbyisten offenbar ganze Arbeit geleistet haben (inkl multipler Rettungsfonds und- schirmen), dann sehe ich nicht, wie man das dem Fußball verweigern sollte (aus wirtschaftlicher Sicht). Kritisch bleibe ich bei der Signalwirkung.

Ich sehe aber nicht, wo @KOH76 "fußballfanatisch" argumentiert. Man kann allgemein gegen die Lockdown-Aufhebungen sein, das bin ich auch. Aber wenn man politisch so entscheidet, hat die Fußballbranche die gleichen Rechte, wie andere Branchen auch Und wenn wenn ich mir das Ausmaß der Lockerungen anschaue, finde ich das Verhalten des Fußballs nicht unverschämt. Und auch KOH76s Argumente nicht. Ob das alles praktikabel ist, ist eine andere Frage. Ob das als Signal wirkich klug ist, noch eine. Aber ich kann die Argumentation schon nachvollziehen und finde sie auch legitim. Und die Zahl der Arbeitsplätze, die am Profifußball hängt, könnte schon hinkommen.

"Fanatismus" sehe ich im Forum durchaus. Wir haben hier schon ein paar Exemplare, bei denen man seit Tag 1 der Maßnahmen merkt, dass sie, auf sich gestellt, mit ihrem Leben wohl nicht viel anfangen können. Wir erleben hier auch genügend Egomanien: ich will, dass das alles aufhört, ich will gefälligst mein Leben und mein Vergnügen zurück: jetzt. Warum soll ich auf etwas verzichten, wenn das mich doch gar nicht betrifft? Diese Fälle haben wir schon und die kaschieren ihre Sicht auch nur sehr notdürftig und wenig überzeugend. Die nerven auch wie Hulle. Aber dazu gehört @KOH76 doch nun wirklich nicht, da gibt es ganz andere.
Obwohl es ein Thema gibt, bei dem wir (also KOH und ich) wirklich spinnefeind sind und wohl nie zueinander finden werden: ich finde, du fährst hier schwere Geschütze gegen ein Ziel auf, dass mMn eigentlich kein wirklicher Feind ist.
 

Jones

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Nur kurz: Bosman hat auch zu den vielen Wechseln beigetragen... vorher konnte ein Verein (beinahe) verhindern, dass ein Spieler wechselt, heute nicht mehr möglich.

Edit: Dazu hatten (praktisch?) alle Ligen eine Ausländerbeschränkung, die hat auch ein Zusammenkaufen von Weltstars verhindert.

Beides richtig, auf beides konnte der DFB/DFL keinen Einfluss nehmen. Ähnlich wie der explodierende TV Markt und eine globalisierte Welt, die ermöglicht von überall seinen Verein zu unterstützen.
Deswegen sage ich ja man kann die Zeit nicht zurückdrehen. Der Fussball musste auch immer auf Einwirkungen von außen reagieren. Manchmal gelang es besser manchmal schlechter und bei Corona bisher eher schlechter. Zur zum Thema :D
 

KOH76

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Ich unterstelle einfach mal, dass ein Infizierter während eines Spiels odes Trainings in einem körperbetonten Spiel andere ansteckt und dass man das durch Testen nicht immer abstecken kann. Das kann ich aber nicht beweisen. Schweiß soll das Virus wohl nicht übertragen. Das Gekeuche in Zweikämpfen stelle ich mir aber schwierig vor.

Das ist alles richtig, aber das komplette Vermeiden von Infektionen ist kein Grund, die Ausübung eines Berufs zu untersagen. Das Risiko bei Fußballern, die topfit und medizinisch hervorragend betreut werden, soll durch Maßnahmen wie u.a. Tests minimiert werden.

Um mal von mir persönlich anzufangen: ich habe in der nächsten Woche mehrere Gerichtstermine. Bei einigen davon wurde das persönliche Erscheinen der Parteien angeordnet, d.h. ich darf dann unterschiedliche Zeiträume unmittelbar neben wechselnden Fremden, die sich z.T. einen ****** um irgendwelche Abstände scheren oder die Pandemie direkt für einen Fake halten, sitzen und mich zwischendurch noch flüsternd in der entsprechenden Entfernung mit diesen unterhalten. Von den Zeugen, die zu den Terminen mit Beweisaufnahme geladen sind und bei ihren Aussagen in den entsprechenden Sitzungssälen auch z.T. ca. einen Meter von mir entfernt sitzen werden abgesehen. Die Hygienemaßnahmen bestehen daraus, dass man nicht ewig vor dem Termin kommen und sich die Hände desinfizieren soll. Ach ja, den Tisch soll man noch wischen. Ich bin zwar recht jung, hatte aber vor ein paar Jahren einen Lungenkollaps und könnte gut auf eine Infektion verzichten. Ich muss aber arbeiten gehen um Geld zu verdienen bzw Verfahren zu bestreiten, bei denen es letztlich "nur" um Geld bzw den Bestand von Arbeitsverhältnissen geht (in den Augen der meisten hier also nicht systemrelevant). Interessiert das irgendjemanden? Bin ich jetzt weniger wert und meine Gesundheit weniger schützenswert als die eines Fußballers?
 
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