In der Regel nehme ich einen Döner oder Dürüm "mit allem", hin und wieder auch mal mit Halloumi drin und manchmal (wenn der Hunger größer ist oder ich eh vorhab, die Hälfte am Tag drauf zu essen) mit Extra-Fleisch.
Sollten meine Kinder in der Nähe sein, dann lass ich scharfe Soße eher weg ... man weiß nie, ob die etwas abhaben wollen. Mein Sohn isst i.d.R. keinen Döner (für ihn machen wir dann was anderes, wenn wir Döhnieren), meine Tochter hingegen isst sehr gerne Dürüm (manchmal auch Döner). Aber wer weiß, ob sie dann nicht plötzlich doch lieber das gleiche Essen möchte wie Brüderchen (kannst ihr also auch schlecht nen eigenen Dürüm kaufen).
Geschichten erzählen:
- In meiner Heimatstadt Aurich gibt es einen Sonderposten-Markt namens "HAWO". Jeden Donnerstag stand dort ein mobiler Dönerwagen, der hier und da durch Aurich, Leer und Emden tingelte. Als ich zwischen Bundeswehr und Studium bei einer Elektroinstallations-Firma gearbeitet hab, da haben wir uns während des Baus der Niederlassung des Elektrogrosshandels REXEL immer Donnerstags unser Mittagessen beim "HAWO-Döner" geholt.
Einer der Meister aus der Firma wollte immer einen extra scharfen Döner haben. Irgendwann war ich neugierig und bestellte mir auch einen.
Meine Fresse ... hat der gebrannt.
Ab etwa der Hälfte des Döners hatte ich keinen Geschmackssinn mehr. Ich konnte mit meiner Zunge nurnoch unterschiedliche Konsistenz ertasten/unterscheiden ... es war entweder Brot, oder Zeug. Ich hab geschwitzt wie sonstwas. "Wenn kein Schweiß auf der Stirn steht, war's nicht scharf genug", meinte der Meister immer zu seinem Döner.
Ich war froh, dass bei der Baustelle damals schon die sanitären Anlagen installiert waren. Klar, man soll eher Milch trinken (hatte ich aber nicht da), als mit Wasser die Schärfe zu verteilen ... aber das kalte Wasser hat gut um Abkühlen geholfen ... und zum reichlich nachspülen.
Ich dürfte da dann einen hohen Puls gehabt haben.
Seitdem bin ich etwas weniger leichtsinnig, wenn es um scharfe Speisen geht.
... meistens.
- Eine Kommilitonin aus meiner Clique zur Uni-Zeit erzählte mir mal, dass ihr Lieblings-Dönerladen in der Strehlener Straße sei. Eines Tages bin ich dann auf dem Nachhauseweg dort vorbei gefahren und wollte mir einen Döner holen.
Nur gab es dort zwei Läden. Welcher isses nun? Der links oder der rechts?
Es wäre der Linke gewesen ("Amarud Kebab Haus") ... ich war aber in den rechten gegangen.
Das war letztlich eher so ein Chinese der alles anbietet. Thailändisch, Chinesisch, Indisch, Döner ... usw.
Der Döner-Preis ging dort los bei 1,70€.
Klar, das ist schon 17 Jahre her ... war aber dennoch unverschämt wenig.
Aber nunja ... hat halt auch geschmeckt wie ein 1,70€-Döner.
Machte satt ... war aber keine positive Geschmacks-Legende oder so.
Der bei Amarud war dann besser, aber auch keine Sensation
- Im "Kaufpark Nickern" war mal kurzzeitig ein kleiner Dönerstand neben dem Sparkassen-Geldautomaten. Da hab ich mir mal spontan einen Döner mitgenommen. Hinter dem Tresen waren zwei Deutsche Damen so um die 50 beschäftigt.
Die konnten das irgendwie garnicht. Die beiden haben ewig gebraucht, waren total verpeilt und am Ende hat es Schaiße geschmeckt.
Aber in Sachsen darf man ja (leicht) rassistisch sein ... ich denke ich kann mir daher eingestehen, dass ich nicht möchte, dass eine Deutsche/ein Deutscher ohne Migrationshintergrund meinen Döner macht.
Da fehlen dann auch die von K-Dot beschriebenen Punkte
- Beim Campus-Gelände gibt es einen Döner-Laden der eigentlich ganz ok ist ("Dersim"). Da haben wir früher zu Uni-Zeiten auch ab und an gegessen.
Nun während des Lockdowns in früheren Corona-Wellen, da hatte ich schonmal ne "Nachmittagsschicht", während meine Herzensdame vormittags gearbeitet hat (wie derzeit auch wieder).
N Kumpel von mir (der in der gleichen Abteilung arbeitet) hatte damals auch später gearbeitet, damit weniger Leute gleichzeitig im Büro sind.
Er hat dann einmal in der Woche Döner mitgebracht. Mal bei seinem "Dönermann des Vertrauens" mal von woanders. Einmal war er (nach Ewigkeiten mal wieder) bei Dersim ... denn die haben schon um 10:00Uhr geöffnet, während viele andere Dönerläden erst um 11 öffnen.
Freilich gucken die natürlich trotzdem schon etwas verwirrt, wenn die grad erst den Dönerspieß aufgezogen haben und schon jemand um 10 ein Dinner for Two bestellt.
Hat auch recht gut geschmeckt, aber als ich ein paar Monate später mal Abends nach der Arbeit dort ein paar Döner/Dürüm für's Abendessen besorgt hab, da war's quasi ein Reinfall.
Da merkte man dann doch deutlich, dass Dersim den Großteil seiner Kundschaft rund um die Mittagszeit hat ... also dann, wenn die Studenten beim Campus Hunger haben. Abends ist in der Ecke nunmal nicht so viel los. Weniger Kundschaft heißt Dönerspieß dreht schon länger, Salat liegt schon länger.
Das alles schmeckte dann einfach nicht mehr frisch.
Also merke:
Mittags einen Döner kaufen wo auch mittags was los ist (Campus etc.)
Abends einen Döner kaufen, wo abends was los ist (Wohngegend, Kneipenviertel ... etc.).
- Wenn man Nachts um halb 3 nach einer durchzechten Nacht die Straßenbahn verpasst und dann nochmal Dönern geht, dann darf im Dönerladen gerne irgendwo ein Fernseher hängen bei dem VH-1 oder so läuft ... oder ein anderer Musiksender, von dem man dachte "sowas gibts doch garnicht mehr". Abgerundet wird das dann noch, indem jeder am Tisch gratis einen türkischen Tee bekommt, der nie so richtig schmeckt und entweder viel zu kalt oder viel zu heiß ist ... aber dann irgendwie dazu gehört. Am Ende verpasst man noch die Straßenbahn eine Stunde später, bleibt auf noch n weiteres Bier und geht dann irgendwann direkt nach Hause oder zu der Haltestelle von einer anderen Linie.
- Normalerweise bevorzuge ich Döner mit Kalbs-Fleisch. Hähnchen-Döner/-Dürüm schwanken meiner Ansicht nach stärker darin, ob sie gut ankommen oder ein totaler Reinfall sind. Allerdings schmeckt der Hähnchen-Dürüm kalt vergleichsweise besser (ist dann quasi ein Wrap). Also falls mal was über bleibt...
- Früher hab ich keinen Rotkohl gegessen. Ich konnte ihn gekocht nicht leiden ... also durfte er mir auch nicht in anderen Formen daher kommen. Dank dem Döner hat sich das geändert. Roher Rotkohl ist ok.
Aber gekochter Rotkohl ... wird wohl nie mein Ding werden. Lieber die doppelte Menge Klöße neben die Ente.
- Wer mal n Döner in Dresden essen möchte; mein Tipp:
https://meliz-palast.de/