Ausführlicher Artikel samt O-Tönen von Melzer (Sportdirektor) und Bresnik zur aktuellen Krise des österreichischen Herren-Tennis und was Trainer Melzer über die Entwicklung von JJ Schwärzler zu sagen hat:
Dass in Österreich alle Augen auf seinen erst 18-jährigen Schützling Joel Schwärzler ruhen, weiß Melzer natürlich. Nach dem Überraschungs-Challengertitel in Skopje lief es für den Vorarlberger auf diesem Level nicht mehr. „Der Sprung zur Challenger-Ebene ist einfach etwas anderes. Sobald er einen Leerlauf hat, wird er bestraft. Das ist der Riesenunterschied zum Juniorentennis, wo er wahrscheinlich in 98 Prozent der Partien der bessere Spieler war und Juniors Leerläufe nicht ganz so ausnutzen.“ Mangelnde Konstanz, das verlässliche Halten eines Levels, das fehlt Schwärzler aktuell.
Zur von Schwärzler selbst angesprochenen fehlenden Einstellung auch im Training wollte Melzer nicht viel sagen. „Das kläre ich mit ihm. Er muss lernen, härter zu arbeiten, klar.“ Der Thiem-Rücktritt oder Ofners Verletzung beschäftige Schwärzler nicht. „Eher die Erwartungshaltung, die er an sich stellt und die natürlich auch von außen kommt. Wenn man eine Junioren-Nummer eins war, hofft man, dass das durchschießt. Das war mir als Trainer klar, dass das nicht passiert.“
In der täglichen Arbeit sieht Melzer den Schützling noch „weit weg, dass er jetzt vier Challenger hintereinander gewinnt. So realistisch muss man sein.“ Dennoch blitze das große Potenzial immer wieder auf.
Bresniks Blick auf die Tennis-Zukunft nach Thiem? „Ein Thiem ist momentan nicht in Sicht.“ Und Schwärzler? „Ich sage nicht, dass er dort nicht hin kann.“ Doch Thiem habe ein Grand-Slam-Turnier gewonnen. „Noch beeindruckender war seine lange Zeit in den Top Ten und die Erfolge gegen die ganz Großen.“
Bresnik glaubt, dass Schwärzler in den nächsten ein, zwei Jahren in die Top 100 kommen wird. „Wenn der Neumayer da auch noch in zwei Jahren dabei ist“, sehe es dann nicht so schlecht aus.
Auch mit Schwärzler trainiert Bresnik laut eigenen Aussagen sehr oft. „Immer, wenn Jürgen nicht da ist, trainiert er bei mir. Er ist ein total netter Kerl, bei dem wünscht man sich, dass er was gewinnt, weil der für den Sport einfach gut ist. Der hat einen Schmäh, der ist sympathisch, hat ein attraktives Spiel. Man kann ihm nur jede Unterstützung geben, die es gibt.“
Bresnik: „Ein Thiem ist momentan nicht in Sicht“
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