Wobei Detroit so wahnsinnig homogen war und mit mit 2xWallace, Billups und Hamilton vier Allstars, mit Prince einen potenziellen AllStar hatte. Sowas hatte kein Team mehr danach außer vielleicht die Lakers. Normalerweise ist es ja eher 1 (selten 2) Superstar plus 1-2 Allstars, danach solide Rollenspieler.
Vorsicht - zum Zeitpunkt des Titels hatte Detroit technisch gesehen nur 2 Allstars - einen aktuellen mit Ben Wallace (was allerdings auch zu einem großen Teil der Misere auf der Center-Position geschuldet war. Da gab es nämlich schlichtweg keine Konkurrenz im Osten, nachdem Mutombo richtig alt geworden war. Man muss sich mal vor Augen führen, dass Jamaal Magloire (!) 2004 deswegen als Center zum All-Star wurde. In der Western Conference mit immerhin Shaq und Yao wäre es für Ben sehr eng geworden. Aber gut - der war in der Defense ein solches Tier, dass man ihn meinetwegen als legitimen All-Star sehen kann), und einen ehemaligen mit Sheed, der gerade erst zum Team gestoßen war und selbstverständlich ein großes All-Star-
Talent mitbrachte, das aber so selten abrief, dass er nach dem Erstarken von Duncan, Garnett, Dirk und Webber keine Chancen auf eine Nominierung mehr hatte. Billups und Hamilton kamen erst zu der Ehre, als die Pistons zwei Jahre später die Liga auch in der Regular Season dominierten und zum Zeitpunkt des All-Star Games eine Bilanz von 42-9 hatten (da wurde auch Sheed mehr oder weniger alleine deshalb wieder zum All-Star).
Also ganz vorsichtig gesagt: Das waren insgesamt eher Borderline-All-Stars. So wie Prince auch mit Glück mal zum All-Star hätte werden können. Unter ähnlichen Voraussetzungen wurde ja auch Josh Howard 2007 als Mav zum All-Star. Aber den würde man rückblickend auch nur schwer auf der gleichen Ebene wie all die Spieler sehen, die mehrfache All-Stars waren, weil sie die Leistung jahrelang brachten und auf ihrer Position ständig zu den Besten gehörten (war Hamilton so einer? Wohl kaum. Eher Borderline, wie gesagt).
Viel Blabla am Thema vorbei, denn der Punkt ist ja dieser: Es ist irre schwer, einen echten Contender ohne einen dominierenden Superstar aufzubauen. Es gewinnt zwar meistens das bessere Team an sich, aber die Geschichte hat gezeigt, dass das viel besser funktioniert, wenn man phasenweise auf einen Spieler zurückgreifen kann, der ein Team mal "quasi alleine" tragen kann, wenn sonst nicht viel läuft. So scheiterte man dann 2006 z.B. an Wade und Shaq, und man könnte zwar jetzt über die Jahre 2007 und 2008 sinnieren, ob da nicht Ben Wallace fehlte, aber ich denke, dessen eh nachlassende Leistung wurde an sich gut durch seinen Ersatz (u.a. McDyess) aufgefangen, und diese Pistons scheiterten dann auch wieder an Teams, die zur guten Tiefe eben noch 1-3 Superstars bieten konnten (LeBron bzw. die Boston Big Three).
Das sieht nicht so verlockend aus, wenn andere Teams mehrere Superstars in ihren Reihen haben, sei es jetzt durch Drafts und/oder Trades, wobei man da bedenken muss, dass die Tendenz dahin geht, dass gute Spieler jetzt nicht mehr Garnett-mäßig auf den Erfolg warten wollen, sondern wie LeBron möglicherweise das Zusammenspiel mit anderen Stars erzwingen (selbst wenn man da mal skeptisch sein kann, ob das in absehbarer Zeit in Cleveland funktioniert).
Das jetzt ist ja auch nur das, was die Mavs daraus gemacht hatten, dass Plan A (echte Franchise-Spieler unter Vertrag nehmen) nicht geklappt hat. Ich denke mal, dass man weiterhin auf die Spitzenleute aus sein wird, sofern man eine Chance sieht, diese zu bekommen, und das war bei den Pistons auch nicht anders - es wäre nie zum 2004er-Team gekommen, wenn z.B. 2000 der Trade für Iverson durchgegangen wäre. Auch Dumars wollte damals eigentlich eher einen Spieler, der einen vermeintlich "alleine" zum Sieg tragen kann.