Was hätte Anthony Johnson in der Serie gegen Baron Davis ändern sollen? Denkt hier auch nur einer, dass er B-Diddy hätte vor sich halten können?
Zumindest wäre er dazu besser in der Lage gewesen, als es Terry war. Dadurch wäre es vielleicht einfacher gefallen, Davis zu doppeln, und im Zuge dessen seine Fehlerquote zu erhöhen. Terry war teilweise ein Non-Factor in dieser Serie, da sein Dreier nicht gefallen ist, da hätte auch Johnson nicht so viel schlechter ausgesehen. Zudem ist er meiner Ansicht nach eher in der Lage, einen vernünftigen Pass in den Post zu spielen, das hätte unter Umständen zu mehr einfachen Körben am Brett geführt. Das ist alles hätte, wenn und aber ... Fakt ist, Johnson war unzufrieden, wollte wohl auch weg.
Seine sechs (acht?) Punkte in Folge und die Körpersprache nach dem and-one-Foulpfiff haben gezeigt, dass er sich entwickelt hat. Der Jumper ist mittlerweile da - zeitweise zumindestens - und gibt der Offense nen Paket. Dennoch überdreht er nicht sondern sucht die Leute. Von seiner Defense und den vielen gezogenen Offensiv-Fouls ganz zu schweigen.
Devin Harris hat keinen konstanten Wurf, das ist leider so, aber den muss man nicht unbedingt haben, wenn man die Geschwindigkeit mit Ball besitzt, die Harris nun mal sein Eigen nennt. Das größte Manko in seinem Spiel sind aber die Pässe, die er viel zu unpräzise spielt. Nur selten ist es möglich, durch einfaches Catch&Shoot nach einem Harris-Pass erfolgreich zu sein. Daran muss er mehr arbeiten.
An den der gesagt hat, dass man nen Energizer von der Bank gebraucht hätte: nach dem ersten Viertel hatte Stack 13 oder 14 Punkte. Mehr als nen Armstrong dem Team je geben könnte.
Stackhouse ist Instant-Offense von der Bank, nur in dieser Serie hat er mehr dumme Turnover und schlechte Würfe fabriziert, als dass er getroffen hat. Es ist klar, dass eher die starke Leistung im ersten Viertel in Spiel 6 hängen bleibt, aber selbst in diesem Spiel war er am Ende bei 7 von 15 aus dem Feld. Stackhouse ist leider etwas zu unkonstant. Nicht zu vergessen ist, dass er in der Defensive nicht besonders stark ist, was zum Verhängnis wird, da er das kaum mehr durch Offensive ausgleichen kann. Ich denke, das wird in der nächsten Saison eher noch schlechter aussehen.
Nichtsdestotrotz ist Stackhouse ein Mental-Leader der Mavs, einer der antreiben kann.
Armstrong bringt eher Intensität in der Defense, aber auch das konnte er in den letzten Playoffs nicht zu Gunsten der Mavs einsetzen.
Matt Barnes bekam mit acht Minuten im ersten Viertel sein zweites Foul (nen Offensiv-Foul). In der nächsten Posession ist er im eins gegen eins vs. Dirk Nowitzki. Anstatt zu ziehen, nimmt der seinen zweiten oder dritten Dreier des Tages - obwohl vorher gar nichts fiel. In dieser Situation hat er noch nicht mal das Double-Team forciert. Kein Zug zum Korb, kein Aufposten. Gegen jemanden der mit zwei Fouls im ersten spielt und im darauffolgenden Angriff nach der Fahrkarte der #41 seinerseits nen Dreier geworfen hatten.
Keine Ahnung, welches Spiel Du gesehen hast, aber nach dem zweiten Foul an Barnes hat Nowitzki ein Turnover produziert.
Und mal ehrlich, was erwartest Du von einem 7-Footer gegen einen athletischen 6-7, dass er an ihm einfach vorbeizieht? Sobald Nowitzki den Ball angefangen hat zu dribbeln, kam das Double-Team, da war nicht viel möglich.
Im Nachhinein ist es leicht zu sagen: 'Dallas verlor am Ende der RS den Rhytmus'. Geht es gut, lobt jeder Avery Johnson dass er seine Spieler schonte. Jetzt ist er der Depp. Schont er sie nicht und in der ersten Runde fegt man GS vom Parkett, um im Finale gegen Detroit leer zu sein, ist er auch der Depp.
Die Phase begann doch nicht erst in den letzten paar Spielen. Man war schon wesentlich früher nicht mehr fokussiert und hat versucht, besser ohne Nowitzki zurecht zu kommen. Das war ein Fehler, den man so nicht mehr machen sollte. Dallas hat sein Pulver bis zum März verschossen, bedingt wahrscheinlich durch diesen unsäglichen 0-4 Start.
Vielleicht hätte man nach dem Road-Trip den Stars 2 Wochen Pause gönnen sollen, damit man die letzten 5-6 Spiele noch mal richtig fokussiert angeht, um dann absolut on fire in die Playoffs zu gehen.
Man sollte aus den Fehlern lernen, sich auch ein wenig an den Spurs orientieren, die ihren besten Basketball seit Jahren nach dem All-Star Break erst zeigen.
Mir ist es egal ob Avery bleibt oder nicht - weil ich nicht voraussagen kann wie er und das Team reagieren würden. Wenn er eine zweite Chance bekommt, dann wegen der RS und der Defense, die er den Mavs reingeprügelt hat. Dallas hat diese Lektion nicht sofort angenommen und in der Serie gegen die Suns anno 2005 verkackt. Vielleicht sollte man Avery auch die Chance geben, zurückzukommen.
Avery Johnson muss noch lernen, das weiss er, denke ich zumindest. Er muss begreifen, dass man seinen Go-To-Guy nicht zu einem Rollenspieler während eines Großteils des Spiels degradieren kann. Es müssen mehr Plays gelaufen werden, bei denen Nowitzki auch Touches bekommt. Zwischenzeitlich war Nowitzki in der abgelaufenen Saison effektiver und effizienter als 2005/06, weil er auch in der Phase wenigstens genauso häufig, stellenweise häufiger den Ball in seinen Händen hatte. Am Ende der Saison war seine Usage-Rate dann geringer, seine Effizienz ebenso.
Man sollte immer bedenken, dass Dallas wenn Nowitzki auf dem Court stand in den letzten 5 Jahren im Schnitt je 48 Minuten bei +9.2 war, wohingegen im Schnitt ohne hin Dallas 3.4 Punkte weniger erzielte, als der Gegner. Und das in 394 Spielen, mit einer 288 zu 106 Bilanz (60 Wins im Schnitt auf 82 Spiele umgerechnet). Nur ein Spieler in der NBA war diesbezüglich über dieselbe Spanne besser, und dieser heisst Tim Duncan (+10.9, -1.5, 376 Spiele mit 280-96 (61 Ws)).
Dass er in Spiel sechs probiert, was zu reißen, ist toll. Jedoch sollte er es nicht mit Jumper über Jumper versuchen, sondern damit, dass er den verfickten Barnes halt aufpostet oder zieht.
Ich glaube, Du hast nicht registriert, dass Nowitzki nur selten die Möglichkeit dazu hatte. Entweder hatte er den Ball in einer Situation, wo sowieso nur noch Zeit für einen Jumper war, oder sobald er zum Dribbeln ansetzte, waren Richardson oder Davis zum Doppeln da.
Nowitzki ist kein Guard oder Swingman, der gegen solch eine fokussierte und disziplinierte Verteidigung ohne Probleme agieren kann. Da müssen die Mitspieler die Freiräume nutzen.
Golden State hat Howard quasi überhaupt nicht verteidigt, denen war es egal, was Nowitzkis Mitspieler machten. Zudem sind die Warriors athletisch genug, um nach dem Doppeln wieder in einer ausreichend guten Position zu sein, trotzdem hatte Dallas mehr als genug einfache Würfe, die sie nicht verwandelt haben.
Howard kommt beim Rückblick auf die Serie am besten bei weg, weil auch ignoriert wird, dass er eine grausige Perimeter-Defense gespielt hat. Allzu häufig konnten Barnes, Richardson oder Jackson gegen ihn relativ einfach punkten, da täuschen seine Rebounds und Steals etwas drüber hinweg. Der Opp-PER lag bei 22.1 gegen Golden State, das ist ein miserabler Wert, wenn man bedenkt, dass weder Barnes, Richardson noch Jackson überhaupt im Schnitt über die Serie an diesen Wert kommen.
Insgesamt müssen die Mavs überlegen, was sie in der nächsten Saison erreichen wollen. Sie müssen schauen, ob man die Probleme bezüglich des PG-Spots abstellen kann. Man muss nach Möglichkeiten suchen, häufiger Punkte im Post zu erzielen. Daran muss auch Nowitzki arbeiten. Auf diesem Gebiet muss beides zusammenkommen, bessere Anspiele durch die Guards und mehr Zug zum Korb.
Was ist denn im Sommer zur Verfügung? Vielleicht Matt Carroll, Sasha Pavlovic und Jason Kapono, die als Shooter sowohl auf der 2 starten können, als auch von der Bank ganz ordentliche Leistungen bringen.
Für einen PG müsste man traden, denn unter den FAs ist keiner, der Dallas auch weiterhilft. Calderon wäre sicher ein Traum aus Sicht der Mavs, aber man hat auch kaum etwas anzubieten, was die Raptors gebrauchen könnten. Antonio Daniels zeigte in den Playoffs ganz gute Leistungen, zudem wollen die Wizards vielleicht auch noch Thomas oder Haywood loswerden, die sich wohl auch nicht ganz grün sind.
Optimal wäre aus meiner Sicht für die Mavericks.
Carroll für einen Teil der MLE, ein Paket mit Dampier+Mbenga+Pick für A. Daniels + Etan Thomas, Terry+Ager+Pick für Camby, dazu Grant Hill für Veteran Minimum, Stackhouse verlängern
C - Camby, Thomas, Diop
PF - Nowitzki, Mensa-Bonsu
SF - Howard, Hill, George
SG - Carroll, Stackhouse, Buckner
PG - Daniels, Harris, Barea
Warkentien und Grunfeld werden eher nicht bei den Trades mitmachen, aber das Team sieht aus meiner Sicht nicht schlecht aus.
Nowitzki sollte wieder mehr Minuten spielen, die restlichen 10 Minuten können sich dann Thomas und Pops auf der 4 austoben. Howard muss ein noch besserer Defender werden, um Swingman mehr kontrollieren zu können, dafür erhält er Unterstützung von Buckner. Harris kommt als eine Art Barbosa von der Bank, wenn er an seinem Jump-Shot ausreichend gearbeitet hat. Hill und Stackhouse bringen Veteran-Leadership, wobei der eine Instant-Offense und der andere Setplay ermöglicht.
Nowitzki arbeitet über den Sommer an seinem Postgame, dann hat er mit Daniels jemanden, der ihm auch den Ball in den richtigen Positionen zuspielen kann.
Von der Matchup-Situation gegen San Antonio und Phoenix sieht das auch gut aus. Wenn Camby nicht die halbe Saison nicht spielen kann, dürften Stoudemire und Duncan es schwerer haben, gegen die Mavs zu punkten. Dazu ist der Backcourt etwas größer und kräftiger, mit Harris hat man aber trotzdem noch den schnellen Guard, der gegen Parker und Nash agieren kann.
Edit: Habe etwa um 15:30 angefangen, zwischendurch noch telefoniert, gegessen und Wäsche aufgehangen.