Threepointer schrieb:
Alle reden von diesem Schritt, die Mavs von einem Top Team, was in den Playoffs auch oft halbwegs was reißt, zu einem Titel-Favoriten zu machen und dann bietet man auch noch einen Spieler an, um das Problem zu lösen, dessen Statistiken (vor allem Wurfquote) in den Playoffs regelmäßig sinken und der erst einmal über die erste Playoff-Runde heraus kam... Dieses Jahr sogar eben jene verpasst hat!
Alle hacken auf Dirk rum, da er Terry angeschrien hat, nachdem der sich einfach nur restlos dumm verhalten hatte, doch wollen sie den Mavs einen Spieler andrehen, der in einem Trade sicherlich von den Ergänzungsspielern her einen Verlust im Roleplayer-Talent bedeuten würde (etwa Cassel und Spreewell statt Stackhouse und Terry plötzlich in Dalllas...) und im Sommer Rookies verschlägt, wenn sie ihn ein paar mal fair im Spiel vernaschen...
Alle wollen Leadership von Dirk und wollen ihn plötzlich gegen jemanden tauschen, der in Interviews heult...
...
Ich weiß, dass ich mit diesen Aussagen teilweise übertreibe, aber die Tendenz ist nunmal so und was man in den Foren und Medien zur Zeit für ein Dirk-Bashing erlebt, geht mir langsam auf den Sack.
Es wurden doch nur die zwei Spieler verglichen, wie sie ins Dallas-Team passen, und da empfinde ich Garnett als denjenigen, der von seiner Spielart her in diesem System vielleicht den Erfolg eher bringen
könnte.
Seinen (Miss-)Erfolgen in Minnesota würde ich dabei nicht zu viel Wert für eventuelle (Miss-)Erfolge in Dallas beimessen, dafür gibt es zu viele andere Faktoren, die noch dabei große Rollen spielen.
In den Medien sehe ich weniger Bashing als eher Ernüchterung, nachdem er durch dritten Platz im MVP-Voting, die All-NBA First Team Selection und Artikel wie "Dirk Nowitzki is showing the leadership that the NBA and players union could use" (noch vor einigen Tagen bei cnnsi.com) zurecht sehr hoch gelobt wurde.
Es ist nunmal so, dass ein Sportler, der andere kritisiert, sich entsprechend auch an seiner eigenen Leistung messen lassen muss, und so schlecht Terry seinen Gegenspieler Nash verteidigt hat, und dafür zurecht kritisiert wurde, so schlecht hat Dirk seinen eigenen Gegenspieler Marion verteidigt. Von einem Leader erwartet man "leading by example", und in dem Bereich hat er in diesem Spiel versagt. Das ist kein Bashing, sondern ebenso berechtigte Kritik wie das Lob vorher auch berechtigt war.
Zudem sehen doch praktisch alle in Nowitzki den noch jungen (26-jährigen) Spieler, der durch diese Situationen lernen und sich zu dem Leader entwickeln wird, der die Erwartungen in Zukunft erfüllen kann.
Bashing sehe ich eher in deinen Bemerkungen über das Interview von Garnett. Hast du es selbst gesehen? Das ist ein Mensch, dessen Leben Basketball ist und der sich nichts mehr wünscht als einen Meisterschaftstitel. Und der sich dessen sehr bewusst ist, dass ein solcher aufgrund seiner Fähigkeiten und seines Gehalts auch von ihm erwartet wird, aber eben auch merkt, dass er es eben alleine nicht schafft. Ich bin ja schon dankbar für einen Spieler, der sich nicht hinter den üblichen Pressesätzen versteckt, und ehrlich seine Enttäuschung zeigt ("I'm losing. I'm losing. I'm losing... I'm losing.").
Einen besseren Beweis dafür, dass Basketball wirklich seine
Passion ist, gibt es nicht. Und seine Emotionen sind allzuoft auf dem Platz auch eine seiner Stärken, mit denen er Mitspieler und Fans mitreißt und Gegenspieler einschüchtert.
Ich wäre auch frustriert, wenn ich in dieser Situation wäre: "I see the Spurs. I see Shaq with his new team. I talk to Chauncey a lot. We got a lot of talent on our team just like any of those teams I just named. We're in this situation here, but it is what it is. It's killing me."
Wie übel ist es, wenn man mit Egozentrikern wie Sprewell, der sich diese Saison sogar schon zum
Foulen zu schade war und an den wohl niemand herankommt, und Underachievern wie Olowokandi spielt und ein ganzes Team um einen herum kollabiert? Ich sehe da einen Ausbruch wie dem im Interview nicht als Schwäche.
Übrigens halte ich den Tradevorschlag im von mir zitierten Artikel ebenfalls so für Quark:
Sprewells Vertrag läuft gerade aus, und dementsprechend wäre es ein Sign&Trade, damit er überhaupt dabei ist. Etwas, worauf sich wahrscheinlich weder Dallas noch Minnesota einlassen werden.
Andere Trades mit den Wolves kann ich mir aber nach wie vor durchaus vorstellen.
Ansonsten muss man neben möglichen anderen Neuverpflichtungen für die Schwachstellen PG und C erst einmal hoffen, dass es bei Finley doch nur am Knöchel (eine alte Geschichte: Anstatt sich operieren zu lassen, was er
jetzt nachholt, hat er mit Schmerzen große Abschnitte der Saison & Playoffs gespielt) und nicht am Alter lag, dass er so deutlich nachgelassen hat.