Das Dilemma mit der Schlagkraft!!!


His Royness1

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timeout4u schrieb:
Im Umkehrschluss bedeutet die "Knockout-Power-ist-angeboren-Theorie" also, dass ich mir nur den Rekord des Boxers und seine K.o-Quote anschauen muss. Ist diese nicht so besonders, kann ich also gegen so einen Boxer auch ohne Deckung boxen und wenn ich mal nen Schlag von dem bekomme, den vertrag ich dann schon. :D :rolleyes: :thumb:
Oder ich benutz jetzt einfach mal billige Vergleiche. Tyson hat McBride nicht vorzeitig geschlagen. Der Axel schon. Hoffmann hat gegen Vitali nicht gewackelt. Gegen Krasniqi schon. :clown:
Fakt ist, dass jeder Boxer ab einem gewissen Niveau über genug Schlagkraft verfügt, um einen ins Reich der Träume zu schicken. Der eine mag mehr haben, der andere mehr. Dennoch kann jeder diese Kraft auch steigern. Ist halt die Frage, bei welchem Kampf und bei welchem Gegner das Sinn macht und es gehören dann auch noch andere Attribute dazu, die man dann im Ring beachten muss etc. Wie immer halt im Boxen. :saint:


Hast du noch was anderes als Einzelgegenbeispiele, die es zu JEDER Theorie auf Erden gibt, sowie dieses "Es kommt auf die Situation an und es kann auch sein, dass an nem guten Tag meine Omi den Vitali mal ganz böse erwischen könnte, weil es gehören ja soviele Faktoren zum Boxen, dass man solche Allgemeinaussagen garnicht verwenden kann, aber das weiß natürlich nur Timeout und deswegen reib ich es jedem ders schon 10mal gehört hat von neuem unter die Nase"-Allerlei zu bieten? :sleep:
 

timeout4u

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@His-Royness
Ich sags ja nur, weil immer jeder mit diesen :sleep: Verallgemeinerungen kommt.
Und wenn du mehr als Einzelgegenbeispiele willst:
Boxer A sagt, dass er an der Schlagkraft gearbeitet hat. Sein Gegner fällt trotzdem nicht um und alle lachen über diese Aussage. Nur wenige kommen aber auf die Idee, dass man Steigerung der Schlagkraft nicht unbedingt mit dem Erfolg "Knockout" gleichsetzen muss. Kann sein, dass er nur seine Führhand härter gemacht hat und der Erfolg lag einzig darin, dass er damit Boxer B locker auf Distanz hielt und keine Schlagabtäusche durchstehen musste.
Schlagkraft ist angeboren? :sleep: Kann jemand beweisen, dass ein Mike Tyson auf einem Schlagkraftmessgerät mehr Power bringt als z.B. ein Wladimir? Tyson hatte viele Knockouts, keine Frage. Aber war es wirklich nur mehr Kraft? Oder war es nicht auch eine Verbindung zwischen Talent, Kraft, Technik, Auge, Aura u.s.w.? Nicht wenige seiner Gegner sind schlichtweg erstarrt und da war ein Knockout zwangsläufige Folge. Hat ein Gegner mal dagegengehalten, sah es meist schon etwas anders aus bei Tyson. :licht:
Der Petkovic z.B. hatte einen noch viel imposanteren Amateurrekord als Tyson. Ungefähr 30 Kämpfe, 30 Siege, davon fast alle vorzeitig. Ein Knockout-Monster? Nee. ;)
Apropos Knockoutmonster. Foreman schaffte es nicht, Ali auf die Bretter zu schicken. Frazier dagegen schon. Foreman suchte halt den einen Punch und konzentrierte sich darauf. Frazier dagegen wollte Ali nur weh tun. Ihm war es egal, ob er den Kopf oder die Schulter von Ali traf. Hauptsache getroffen und Ali tat jeder Schlag von mal zu mal mehr weh.
Ok, sind zwar alles vermutlich auch wieder nur jene Einzelgegenbeispiele, aber mit etwas Nachdenken kommt man sogar hier vielleicht zu einer Verbindung. Oder zumindest zu dem Punkt, dass man eben nicht alles nur ständig Schwarz und Weiss sieht und sich mit einfachen Standpunkten zufrieden gibt.
PS: Was kann denn ich dafür, dass sogar es du dir einfach machst, mit deiner Aussage zur sog. Knockout-Power? Man hat sie oder hat sie nicht? Finde ich halt nur zum :sleep:, denn mit so ner Aussage wird man den Boxern und ihrer Arbeit im Gym halt nicht gerecht. Das ist der Punkt, worum es mir eigentlich geht. ;)
 
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Tom68

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vor urzeiten habe ich mal ne story über einen asiaten gehört, der das training seiner schlagkraft dermaßen pervertiert hat, dass er sich angeblich alle fingerknochen mehrfach brach und die finger dann irgendwann nicht mehr gerade machen konnte. der soll so zum trainig ohne handschutz z.b. auf bäume eingeprügelt haben. :crazy:

dann soll der sich angeblich mal in madrid einen stierkampf angesehen haben und meinte das sei ja quälerei für das tier. :licht:
der soll dann in die arena, sich vor dem stier stellend, ihm mit einem schlag den schädel zertrümmert haben. :eek:

als man mir diese stoy auftischte, war für mich klar das man mich veralbern will.
jahre später hörte ich aber die gleiche story wieder. die leute die mir das erzählten sind zwar beide kampfsportler verschiedener art, aber sie kennen sich nicht.
schon merkwürdig. kanns aber trotzdem nicht glauben.
eine solche schlagkraft halte ich schlicht für unmöglich.
 

His Royness1

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timeout4u schrieb:
@His-Royness
Ich sags ja nur, weil immer jeder mit diesen :sleep: Verallgemeinerungen kommt.

:D

Und wenn du mehr als Einzelgegenbeispiele willst: Boxer A sagt, dass er an der Schlagkraft gearbeitet hat. Sein Gegner fällt trotzdem nicht um und alle lachen über diese Aussage. Nur wenige kommen aber auf die Idee, dass man Steigerung der Schlagkraft nicht unbedingt mit dem Erfolg "Knockout" gleichsetzen muss. Kann sein, dass er nur seine Führhand härter gemacht hat und der Erfolg lag einzig darin, dass er damit Boxer B locker auf Distanz hielt und keine Schlagabtäusche durchstehen musste.

Ich geh mal nur auf die typischen Medien-Forderungen ein... Wenn ein Ploog, ein Hiepen ein sonstwer sagt ihm fehlt die Schlagkraft, meint er dann die für den festeren Jab oder meint er die für den Knockout? Wenn er im Kampf dreimal sagt, naja aber wäre schon mal wiederein vorzeitiger Sieg, meint er dann den Knockout. Wenn Sturm dann medienfreundlich, wie er nun mal ist, sagt, er hat an der Schlagkraft gearbeitet (für die Fans ;)) meint er dann er will demnächst mal wieder einen Knockout landen oder den Gegner effizienter auf Distanz halten? (wobei ich mir bei Sturm durchaus vorstellen könnte, dass er genau das meint, da er imo weiss, dass seine grosse Stärke nicht der KO-Punch ist, sondern eben dem Gegner boxerisch überlegen zu sein mit welchen Mitteln auch immer...) Besser ist da noch das Schulz-Beispiel, da hat doch RTL und Fans vor jedem Kampf drum gebettelt und bis zuletzt wollte er immer die Schlagkraft trainiert haben und er meinte garantiert nicht die für den effizienteren Jab, sondern auch, um mal das Klischee-Bild des KO-potenten Schwergewichtlers zu erfüllen.

Dabei frage ich mich wirklich, warum das in jedem Kampf von den Reportern so forciert wird, die erfolgreichsten Boxer in Deutschland waren nie grosse Knockouter, das Bild des technisch versierten Boxers als Idealvorstellung ist doch seit maske und Ottke bei der großen Masse drin, alles andere ist ja dummes Gekloppe...

Schlagkraft ist angeboren? :sleep: Kann jemand beweisen, dass ein Mike Tyson auf einem Schlagkraftmessgerät mehr Power bringt als z.B. ein Wladimir? Tyson hatte viele Knockouts, keine Frage. Aber war es wirklich nur mehr Kraft? Oder war es nicht auch eine Verbindung zwischen Talent, Kraft, Technik, Auge, Aura u.s.w.? Nicht wenige seiner Gegner sind schlichtweg erstarrt und da war ein Knockout zwangsläufige Folge.

Ich sprach doch nie von F = m*a als festverankerte Erbanlage, der man nichts entgegensetzen kann, sondern immer von einem Package, aus eben jenem, gezielten Training, Technik, Riecher und einfach auch etwas Glück, zumeist genau den punkt zu erwischen.

Schlägt Tyson härter auf das Messgerät?? Vielleicht! Hat er die bessere Technik für One Punch KOs?? Imo ja, tyson schlägt haken beidseitig über die Außenbahn, während Wladimir zwar einen schönen linken Haken hat, aber sonst im vergleich zu Tyson eher geradlinig agiert. Ich denke wenn das Kinn seitlich auf den Punkt getroffen wird, der kopf eine Drehbewegung vollführt und (das habe ich in einem Wissenschaftsmagazin ohne ******* mal gehört!) das Gehirn das ja frei schwimmt im Kopf aufgrund seiner Trägheit die Bewegung eben nicht direkt mit ausführt und so einige Nervenstränge reißen, was eben diesen temporären Verlust der Sinne verursacht.

Ich und bei eben diesem Gemisch, bei denen auch Veranlagung eine gewisse Rolle spielt (aus Betrachtung der Box-Szene und dem Verlauf einiger Profilaufbahnen wage ich zu behaupten, dass KO-Punch neben so Sachen wie, Ausdauer, Schlagtechnik, Beinarbeit usw... wohl das am unflexibelsten ausgelegte Trainingselement ist) - erkennt ein Boxer frühzeitig, ob er ein Schlagkraft-talent ist oder EHER ;) nicht und trainiert dann eben nochmal verstärkt darauf. Ein Tyson sicher mehr als ein Willy Blain es je tun wird, obwohl er es der Logik nach doch nötiger hätte sie zu trainieren... Warum wohl? (Okay wenn es sich hier so anhört, als wollte ich dir was beibringen, nimms locker, es ist nicht an dem, ich bin nur gerade in meinem Element... :D ;))


Amateurlaufbahnen vergleicht niemand gerne mit Profikarrieren, also würde ich vorschlagen wir machens bei der Schlagkraft ebenso und nehmen an, die Geschehnisse dort sind nur ein unzureichender Prediktor, wie uns schon Niederlagen des großen RJJ gegen deutsche Würste (sorry die gibts ja nicht, denn schliesslich hat an einem guten tag auch die deutsche Wurst eine Chance den RJJ zu schlagen ;)) zeigen. :D


Beim Rest verlieren wir uns dann wieder in diesem undurchschaubaren Wust, aus Qualität der Gegnerschaft und deren Nehmerfähigkeiten, der Tagesform, schlechtem Essen am Tage zuvor, Schwindelgefühle, ja all den Kleinigkeiten, die die KO-Rate beeinflussen und den Effekt des Trainings dieser so unheimlich schwierig bewertbar machen und deswegen verzeihe ich dir die :sleep: Smilies und sonstigen gebetsmühlenartig vorgetragenen Schlaumeieren (nicht weils nicht stimmt, sondern, weil ich sie alle schon durch dich in diesem Forum kennengelernt und akzeptiert habe) und verbleibe mit dem Fazit, dass unsere Meinungen garnicht soweit auseinanderliegen und ich auch schon irgendwie, je nachdem von welchem Standpunkt man es betrachtet, recht habe - genau wie du! :D ;)
 

His Royness1

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Tom68 schrieb:
eine solche schlagkraft halte ich schlicht für unmöglich.


Ich nicht - aber eine Verbesserung dieser durch Training auf dieses Level, wenn er vorher kein Puncher war, ist ausgeschlossen, nach meiner Theorie! Ergo kannst du diese Geschichte nun dank mir in das Reich der Fabeln verweisen! :D
 

timeout4u

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@His-Royness
Hättest du das gleich so hingeschrieben, hätte ich nicht so gemeckert. :belehr: Dein Name verpflichtet schließlich und wen ich an Roy Jones denke, erwarte ich doch ein wenig mehr. :p Ok, mit diesen Argumenten kann ich leben. :D

@Tom68

By the way: Solche "Fabeln" gibts auch beim Boxen. Wie z.B. Roberto Duran und sein Hengst (kürzlich irgendwo in nem Thread erwähnt worden). Stellt sich halt die Frage, ob Duran wirklich diese Art von "Puncher" mit einer außergewöhnlichen Schlagkraft gewesen ist. Oder ob er oft durch seinen Stil und seine Aura einfach nur seine Gegner derart zermürbt hat, dass sie irgendwann zwangsläufig fielen mussten. :saint:
 

Totto

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@Timeout

Das Beispiel Petkovic finde ich als Einzelfall übrigens sehr interessant. Ich hatte mich schon gewundert, wo diese merkwürdigen Berichte über das KO-Monster herkommen.

Warum hat er früher - gerade als Amateur !!! - soviele Gegner ausgeknockt und jetzt nicht mehr?
 

Iceman -l-

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Da sich Schlagkraft trainieren lässt ist sicherlich allen klar.
Also Extrembeispiel sei der Kampf Halmich gegen Raab genannt. Raab hat Halmich mit voller Kraft und erwischt, und sie hat es kaum gestört, wenn ein trainierter Boxer mit dem selben Gewicht das gemacht hätte dann gute Nacht. Halmich hat Raab die Nase gebrochen, wenn ein untrainiertes Mädel mit dem Gewicht voll zu schlägt reicht es gerade um eine Fliege zu töten. Also die Aussage Schlagkraft lässt sich nicht trainieren ist ganz klar falsch, und war so sicherlich auch nicht gemeint.
Jeder Boxer hat sicherlich genug Kraft um einen Impuls auszulösen wodurch der Gegner KO geht. (Warum geht jemand KO ist bei Welt der Wunder kurz beschrieben.) Aber der Gegner geht halt nur dann KO wenn der Impuls auch auf den Kopf des Gegner übertragen wird, und nicht wen der Impuls irgendwo verpufft . Wenn ein Ottke schlägt verpufft das meiste des Impulses dadurch das er fast schon während des Schlagens wieder zurück geht. Und der Grund warum er das nicht ändert ist auch klar, denn wie alles im Leben hat auch das natürlich Nachteile. Timeout hat das ja schon viel besser erklärt als ich das je könnte.

Aber auch die Kraft eines Schlages lässt sich erhöhen, die Frage ist halt nur in welchem Rahmen sich das alles bewegt. Ich kann soviel trainieren wie ich will, ich werde nie den Haken eines Tuas bekommen.
Jeder Mensch hat seine Möglichkeiten in denen er sich verbessern kann, also wenn man das in Punkten ausdrückt dann würde ich völlig untrainiert wohl bei 3 von 10 liegen und wenn ich wirklich alles bis aufs letzte beherrschen würde, dann würde ich vielleicht auf 6 kommen. Ein Tua wäre völlig untrainiert wohl bei 5 und wenn er alles bis aufs letzte beherrschen würde, dann würde er wohl auf 10 kommen. (Haltet euch bitte nicht an den Werten fest, sind nur als Beispiele zu sehen.)
 

Iceman -l-

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wild allison schrieb:
Das komplementäre Gegenstück zum Mythos "Schlagkraft" ist der Mythos vom "Kinn". Kann ein Boxer seine Karriere mit einem "Glaskinn" anfangen und mit einem "Betonkinn" aufhören? Dass es umgekehrt geht, wissen wir ja.
Auch da ist es eine Frage wohin der Impuls des Schlages geht. Man kann zum einen natürlich dadurch das man ein kleines bisschen zurückweit eine Menge das Impulses verpuffen lassen. Wenn man aber dazu nicht kommt, und man den Schlag voll kassiert ist es ne Frage wohin der impuls wirkt.
Ich stelle mir das so vor als ob man gegen einen Golfball schlägt, in dem etwas zerbrechliches ist. Im Normalfall nimmt der Ball den ganzen Impuls auf und bewegt sich sehr schnell, und das was im Ball ist prallt gegen die Wand des Balles und geht kaputt.
Wenn aber der Ball fest mit dem Fussboden verschraubt ist dann wird der Impuls verteilt, der Ball bewegt sich nicht, und das Teil im Ball bleibt heil.

Und das verteilen des Impulses kann man zu einem gewissen grad beeinflussen. Klar ist es nicht gut wenn man mit dem Kopf fest an einer Wand steht und jemand haut voll zu, aber ich denke es kam ungefähr rüber was ich meine.
 

timeout4u

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@Totto
Keine Ahnung. Vielleicht hat er den Glauben an seine Schlagkraft verloren. So wie Hearns seinerseits mit einem Knockout bei den Profis plötzlich den Glauben an seine Knockout-Power bekommen hat. Plötzlich sah man ihn im Gangster-Outfit und "Hit Man" bedeutet in den Staaten auch Killer. Bei Petkovic war es halt anders herum. Die Luft bei den Profis ist rauer. Als Amateur hatte er noch mehr Träume, doch in nem Profi-Camp wird man schnell von der Wirklichkeit eingeholt. Vielleicht war er zu jung für den Wechsel, vielleicht ein paar Aufbau-Fehler, wie gesagt, ich hab keine Ahnung. Gibt eben viele mögliche Antworten.
 

Wild Allison

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In meinen Augen ist es eine feststehende Tatsache, dass sich die Schlagkraft trainieren lässt. Aber bringt das etwas im Ring?

Ich etwa habe schlicht keine Schlagkraft. Auf der obigen Punktetabelle von Iceman stünde ich genau auf 0 (null). Nun habe ich aber kürzlich an einem Selbstverteidigungswochenendworkshop teilgenommen (ich liebe Deutsch. Also: an einem Selbstverteidigungskurs) für Lehrer und Lehrerinnen. Ich begleitete eine Freundin, die von Schülern ihrer Klasse bedroht worden war.

Wir lernten ein paar Griffe und Schritte, ein paar Befreiungs- und Meidbewegungen, und am Schluss des Wochenendes durchschlugen wir alle mit dem Handballen die übliche drei oder dreieinhalb Zentimeter dicke Holzplatte.

Beflügelt von diesem intensiven Trainingslager und von ihrer deutlich verbesserten Schlagkraft, stellte sich meine Freundin am Montag jenem ihrer Schüler, den sie am meisten hasste (und wie die meisten LehrerInnen hasst sie ihre Schüler ausnahmslos). Und sie hieb ihm, der deckungs- und arglos vor ihr stand, mit voller Wucht eine rein. Resultat: Dem Rowdy geriet nicht einmal die Frisur durcheinander. Er donnerte ihr eine zurück und verklagte sie.

Fazit: Ihre Schlagkraft hatte sie verbessert. Aber härter zuschlagen konnte sie deswegen nicht. Paradox, ich weiss. Aber eben deshalb typisch fürs Boxen.

Ich habe meiner Freundin jedenfalls geraten, auf solche Machoworkshops zu verzichten (Töpferkurse machen mehr Spass), sich eine unregistrierte Faustfeuerwaffe zu besorgen oder sich eine adäquatere Form von Autorität aufzubauen.
 

His Royness1

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wild allison schrieb:
In meinen Augen ist es eine feststehende Tatsache, dass sich die Schlagkraft trainieren lässt. Aber bringt das etwas im Ring?

Fazit: Ihre Schlagkraft hatte sie verbessert. Aber härter zuschlagen konnte sie deswegen nicht.


jetzt werde ich mal philosophisch, wenn das Ttraining nichts bringt für den Ring... kann man dann für das Gewusel aus Technik, Schlagkraft und den anderen Komponenten, die das Gesamtgeflecht "KO-Power" ausmachen sagen, es bringt nichts und ist eben kaum bzw nur sehr schwer trainierbar... zumindest im Vergleich zu Ausdauer und offensichtlich leichter trainierbaren Komponenten?
 

Tobi.G

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Beflügelt von diesem intensiven Trainingslager und von ihrer deutlich verbesserten Schlagkraft, stellte sich meine Freundin am Montag jenem ihrer Schüler, den sie am meisten hasste (und wie die meisten LehrerInnen hasst sie ihre Schüler ausnahmslos). Und sie hieb ihm, der deckungs- und arglos vor ihr stand, mit voller Wucht eine rein. Resultat: Dem Rowdy geriet nicht einmal die Frisur durcheinander. Er donnerte ihr eine zurück und verklagte sie.

Muss ja ne ganz schöne Asischule sein du!! Leher die all ihre Schüler hassen und sich auf prügeleien mit ihnen einlassen....
Gibts da denn keine andere möglichkeit?? Schulverweis z.B.??
 

Wild Allison

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Tobi.G schrieb:
Muss ja ne ganz schöne Asischule sein du!! Leher die all ihre Schüler hassen und sich auf prügeleien mit ihnen einlassen....
Gibts da denn keine andere möglichkeit?? Schulverweis z.B.??

Es war ein "exzessiver Grenzfall gegenseitiger Notwehr", stand schliesslich iregndwo in den Gerichtsakten. Dies hat jedoch damit zu tun, dass ich immer mehr Neurotiker kennenlerne, je älter und neurotischer ich selber werde und gehört nicht hierher. Ich wollte auf die Tatsache hinaus, dass sie nicht fähig war, einen Menschen zu schlagen wie ein Brett (dabei hatte ihr das Brett ja nichts getan, der Schüler schon).

@ His Royness

Worauf ich hinauswollte, ist, dass die Umsetzung des eigenen Potentials optimiert werden muss, bevor das Potential selbst vergrössert wird. Meine neurotische Freundin kann keiner Fliege was zuleide tun. Natürlich könnte sie die Fliege totschlagen. Aber sie kann nicht. Wäre sie wirklich fähig gewesen, diesem Bengel eine zu scheuern, wäre es gar nicht erst soweit gekommen.

Hat das was mit Boxen zu tun? Vielleicht doch? Bei den einen Boxern hat die Leichtigkeit der Schläge mit dem Stil zu tun. Bei anderen nicht. Und bei manchen von denen fällt mir spontan meine neurotische Freundin ein.

Um von dieser geschmackslosen Geschichte wegzukommen, möchte ich mich wieder dem Mythos "Schlagkraft" zuwenden. Dass ihr zugeschrieben wird, sie sei angeboren, wurde bereits erwähnt. Was ich des öfteren auch gehört habe, ist, sie "gehe nicht verloren". Werner Kastor etwa bemerkte dies anlässlich der Comebacks von Foreman, Holmes und, glaube ich, noch anderen Ex-Champs.

Natürlich waren auf Eurosport nur die allerersten Comeback-Kämpfe zu sehen. Die Gegner gehörten nicht zur selben Kategorie wie die grossen Alten. Und beim Kampf von Tyson gegen McBride stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass Tyson McBride immer wieder mit wuchtigen Haken traf, ohne McBride "wirklich wehzutun", wie die Amis so schön sagen ("He got him twice in a row but couldn't really hurt him").
 
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His Royness1

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Siehste da liegt das Problem, Umsetzung des eigenen Potentials erstmal verbessern, da braucht man schon fast Markus Beyers Psychologen für.

Und Boxer tun sich verdammt schwer sowas in Anspruch zu nehmen, also vor drohendem Tod im Ring oder Karriereende kommt sowas nicht in Frage, da wird es bei popeliger Schlagkraft kaum was werden.

Und auch wenn sich eine Art Klinsi-Trend entwickelt und Psychologen und Motivationskünstler auch im Boxen extrem angesagt sind, bleibt die Erkenntnis, dass wenn so enormer Aufwand nötig ist, die KO-Schlagkraft zu ändern, sie als eine der am schwierigsten zu trainierenden Komponenten zu gelten hat, bei der es innerhalb einer Profikarriere kaum Beispiele für signifikanten Erfolg... Anders als eben bei Kondi... usw...

*recht behalten will* :D
 

Tom68

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mich würde ja mal interessieren ob überhaupt und wenn ja auf welche art und weise, die schlagkraftentwicklung in den box-gyms bzw. beim training geziehlt trainiert wird ?? hat da jemand genaue infos ??

bei manchen boxern drängt sich schon der gedanke auf, dass die schlagkraft entweder garnicht, oder schlicht falsch/uneffektiv trainiert wird. :eek: :(

hier wurde das thema z.t. auch mit veranlagung verbunden.
ein nicht unwichtiger punkt beim thema.

habe selbst erlebt wie sich in den versch. kampfsportschulen immer wieder leute verabschiedet haben. spätestens bei der z.t. doch ziemlich harten turnier oder prüfungsvorbereitung, einschl. schagkrafttrainig hat sich die spreu vom weizen getrennt.
man muss als kampfsportler schon irgendwie dafür "gemacht" sein das training nicht nur durchzuhalten, sondern auch noch spass daran zu haben.
man bekommt später auch ein auge dafür, wer sich eh bald dünne macht und wer dabei bleibt. :licht:
die trainer "sehen" das natürlich auch und widmen ihre aufmersamkeit immer mehr den "potentiellen talenten". (ich hatte später sogar im ganz kleinen kreis einzelunterricht -"der harte kern" :cool3: ) es findet sozusagen ganz autom. eine natürliche auslese von veranlagung, potential und talent statt.
so ist es sicherlich auch selektiv mit dem training der schlagkraft. nicht jeder ist dafür "gemacht" bzw. hat die veranlagung dafür, diese mit einem hohen wirkungsgrad für sich zu trainieren und weiter zu entwickeln.
 

timeout4u

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mich würde ja mal interessieren ob überhaupt und wenn ja auf welche art und weise, die schlagkraftentwicklung in den box-gyms bzw. beim training geziehlt trainiert wird ?? hat da jemand genaue infos ??

Sicher wird sie das. Außerdem gibts in manchen Gyms auch sogenannte Schlagkraftmessgeräte, mit denen man Dinge wie Kraft, Reaktion oder Schnelligkeit testen, kontrollieren und damit durch viele unterschiedliche Übungen steigern kann. Hat sogar das Sauerland-Gym, aber wie gesagt, was nützt mir schon großartig die Tatsache im Ring, dass ich 300 kg oder 400 kg oder 500 kg Schlagkraft auf nem Wandpolster habe? Das Polster schlägt nicht zurück. Es weicht nicht aus. Und wenn ich alle Kraft in den Schlag und in die Beine lege und nicht voll treffe, dann wird die Kondition weniger und weniger. Im Boxen gibt es so viele Arten die Schlagkraft zu trainieren: Sandsack, Schlagübungen, Gewichte, Holzhackerübung, Trizepsübung, Wandpolster u.s.w. Kommt halt ganz auf den jeweiligen Boxer und den bevorstehenden Kampf darauf an, welche Trainingsziele für ihn am besten sind.
 

Karl-Erwin

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Trainieren kann man alles. Die Frage ist nur, ob es wirklich viel bringt, und hier lautet die Antwort ganz eindeutig NEIN! Natürlich ist das Timing das A und O und das verliert man verdammt schnell, wenn man auch nur eine kurze Pause hatte, aber Dinge wie Timing und Techniksachen kann man sehr wohl trainieren. Sie sind quasi die sine qua non Bedingung für einen echten Puncher. Ohne sie kannst du keiner sein - und das muß auch ganz eindeutig trainiert werden. Aber Dinge wie Instinkt, natürliche Aggression und vor allem - und nur darum gehts in diesem Thread - der dicke Bumms im Arm, können nur in ganz geringem Umfang trainiert werden. Aus einem Mann ohne Punch kannst du auch durch noch soviel Training keinen super KO Schläger machen. Hier gibts zwar einige Hobbyboxer, die das Gegenteil behaupten, aber daran kann man schon sehen, daß sie als Trainer nicht viel taugen :) Nennt mir doch mal ein paar Beispiele, also genetisch eher schwach und langsam veranlagte Boxer, die aber dank eures göttlichen Schlagkrafttrainings zu echten Kanonen geworden sind. Alle mir bekannten Erkenntnisse der Sportwissenschaft besagen ganz eindeutig, daß man Schnellkraft nur zu einem ganz geringen Maß verbessern kann und daß die genetischen Grenzen in diesem Bereich auch mit nochsoviel Wollen nicht zu durchbrechen sind Punkt aus Ende.
 
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timeout4u

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Bei dem einen Boxer ist der Haken härter, bei dem anderen Boxer die rechte Gerade. Der eine nimmt die Kraft aus der Schulter. Der andere aus den Beinen. Verschiedene Boxer, verschiedene Waffen, verschiedene Trainingsmethoden. Ein Peter scheint seine Kraft aus den Schultern und seiner Masse zu nehmen. Darum legt man im Camp vermutlich mehr Arbeit auf diese Spezialisierung und weniger auf die Beinarbeit, da er sonst wiederum Abstriche an seiner o.g. Schlagkraft machen müsste. Das richtige Training herauszufinden ist die Kunst und wie gesagt, ich habe ja schon mal Thomas Hearns als Beispiel angeführt und bevor ich es nötig habe, weitere Beispiele zu nennen, möchte ich schon gerne wissen, wie sich die folgende Aussage mit Hearns verträgt? :licht: ;)
Nennt mir doch mal ein paar Beispiele, also genetisch eher schwach und langsam veranlagte Boxer, die aber dank eures göttlichen Schlagkrafttrainings zu echten Kanonen geworden sind. Alle mir bekannten Erkenntnisse der Sportwissenschaft besagen ganz eindeutig, daß man Schnellkraft nur zu einem ganz geringen Maß verbessern kann und daß die genetischen Grenzen in diesem Bereich auch mit nochsoviel Wollen nicht zu durchbrechen sind Punkt aus Ende.
 

Ironimo

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Nassem Hamed kann man auch nennen, Der war ja auch nicht gerade robust gebaut und hatte für seine Gewichtsklasse Dynamitfäuste.
 
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