karmakaze schrieb:
Also ersteinmal finde ich es sehr gut, dass du dich versuchst auf eine weniger subjektive Art einzubringen. Mathematik, und insbesondere Statistik, können hier wirklich etwas bewirken, erst recht wenn man wie du dies nur zur Vorauswahl und nicht zur entgültigen Entscheidung verwendet.
Allerdings finde ich die Formel mathematisch etwas unglücklich, wenn ich sie richtig verstanden habe. Die Formel besteht aus drei Summanden, die jeweils aber eine Teamdefense-Komponente enthalten (S1: 15, S2: PA, S3: OPPHP) Ich finde es etwas ungeeignet dafür so eine Formel zu verwenden, da so eine Verzerrung entsteht.
Ein Beispiel: Spieler Maurice Evans spielt bei den Pistons, ist ein mäßiger Verteidiger, profitiert aber statistisch von der guten Teamdefense, während ein besserer Verteidiger, z.B. Bonzi Wells von der Teamdefense seiner Mannschaft nach unten gezogen wird. Das heißt, dass die Team-Komponenten sich stark auf seinen DV auswirken, was allerdings den Ansprüchen der Reliabilität widerspricht (Der DV misst auch Teamdefense, nicht nur individuelle Defense). Du müsstest also entweder alle Team-Komponenten herausnehmen oder aber die Formel so umschreiben, dass der Teameinfluss gering gehalten wird.
Durch den Faktor 2 beim Opp_PER versuche ich, eine gute Gewichtung zwischen individueller und der gesamten Teamleistung zu finden. Die beiden anderen Werte sind auf 100 Possessions normiert, wodurch eine Äquivalenz für Spieler von verschiedenen Teams hergestellt wird.
DEF gibt an, wie viele Punkte durch den Gegner erzielt werden, wenn sich der Spieler auf dem Feld befindet. Die Differenz (DEF-PA) kann man also in der Art interpretieren, dass ich eine Aussage über die Defensivleistungen des Spielers innerhalb der Teamdefense und der individuellen Defensivleistung bekomme. DEF < PA bedeutet, dass der Spieler dem Team dazu verhilft, weniger Punkte zu kassieren als im Durchschnitt.
Mit Hilfe des letzten Terms versuche ich dann wieder, was von Dir kritisiert wurde, die gesamte Teamdefensivleistung einzubringen, da meiner Ansicht nach ein Spieler aus einem defensivschwachen Team es leichter hat, beim der Differenz DEF-PA besser abzuschneiden, als ein Spieler bei einem Team, was insgesamt schon gute Defense spielt.
Bonzi Wells ist nach meiner Betrachtung gegenüber Maurice Evans der bessere Verteidiger (2.7 gegen 3.2), wobei beide Spieler schlechter abschneiden als Gerald Wallace oder Shawn Marion, was ich insgesamt als nicht unrealistisch ansehe.
Aber grundsätzlich ist Deine Kritik natürlich angebracht, weswegen man auch darüber maximal einen guten Hinweis erhält, welcher Spieler wirklich ein guter Defensivspieler ist, und welcher nur durch seine Spekulationen auf Blocks und Steals den Eindruck erweckt, ein guter Defender zu sein.