Sechtemfan schrieb:
Zum Schluss noch eine Regelfrage: Der Bonner SC spielt an der Mittellinie auf Abseits, Mathias Scherz steht zwei Meter drin. Der Ball geht aber raus auf den Flügel zu Streit der den Flügel herunter läuft. Es erfolgt kein Pfiff, weil Scherz im passiven Abseits war - so weit ist alles klar. Dann legt aber Streit quer, Scherz verwandelt, aber der Linienrichter entscheidet auf Abseits. Zurecht? War das nicht eine "völlig neue Spielsituation", wie es in der Sportschau immer heisst? Bitte um Aufklärung
Ach deshalb hat Köln NUR 3:2 gewonnen
Zum Thema:
Ich bin ein wenig hin- und hergerissen
Mir fällt schon seit Längerem auf, dass immer kleinlicher gepfiffen wird - Für mich sieht es immer so aus, als ob auf mindestens 80% der Abstöße heutzutage direkt ein Foul gepfiffen wird, weil das anschließende Kopfballduell abgepfiffen wird.
Eigentlich bin ich ein Verfechter dieses Trends. Zum einen nimmt es dem Spiel den Fluss (wie oft denkt man sich: Schiri lass doch weiterlaufen) und zum anderen regt es dazu an, Fouls zu provozieren. Die Folge dann ist, dass Spiele viel öfter durch irgendwelche "Grenzfälle" entschieden werden - Sei es durch eine provozierte Rote Karte oder sei es durch einen fragwürdigen Elfmeter.
Allerdings kann man auf der anderen Seite auch dann wieder bei nicht gegebenen Entscheidungen (wenn eben nicht alles abgepfiffen wurde) behaupten: "Ja da hätte man Elfer oder Rot geben müssen, was das Spiel dann nochmal anders hätte aussehen lassen"
Nehmen wir mal den internationalen Vergleich:
So wie's in England ist, möchte ich es auf keinen Fall. Mir fällt hier das Beispiel von Chelsea in der CL ein. In den 4 Spielen gegen die beiden FCB's im Achtel- und Viertelfinale konnte ich sehen, wie hart die Engländer zur Sache gingen und sich dann bei wirklich harten Fouls über den Pfiff wunderten, weil's in England eben so an der Tagesordnung ist. Da gehört der Ellenbogen fast noch mehr zum Kopfballduell, als der Kopf
In den Spielen, die ich aus Spanien sehen konnte (seit Premiere die Primera Division wieder zeigt) bemerke ich genau das Gegenteil. Da ist's wesentlich kleinlicher als in Deutschland. Da sind die Techniker am Werke und wenn ein Ronaldinho oder ein Deco bei ihren Kabinettstückchen sauber vom Ball getrennt werden, wird trotzdem schon mal abgepfiffen, damit's halt schön ausgesehen hat.
Wie in Italien oder Frankreich gepfiffen wird, kann ich nicht so bewerten. Aber ich denke, dass wir in Deutschland zur Zeit noch ein gutes Mittelmaß haben und wenn wirklich konsequent eine Linie gepfiffen wird, dann gleichen sich doch die Ungerechtigkeiten irgendwo auch wieder aus.
Ich bin, wie gesagt, eher dafür, mehr durchlaufen zu lassen und sich damit die Möglichkeit zu behalten, in kritischen Situationen, wie z.B. fragwürdigen Elfmetern, ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl beweisen zu können. Aber auch eine kleinlichere Linie könnte ich akzeptieren. Denn was wäre Fußball ohne diese Aufreger über so manche Entscheidungen (wie diesen verdammten Elfmeter am Samstag
:laugh2: )