Tja, gute Frage, wie man das umsetzen könnte. Vielleicht unabhängige Kommissionen, die sowas eingehend prüfen und grünes Licht geben. Aber keine Ahnung, ich sehe darin ein echtes Dilemma.
Der Sport steht derzeit mit einem sehr schlechten Ruf da, befeuert durch die Forschungen der Neurowissenschaften (über die Verbindung häufiger Kopftreffer, Hirnschäden und entsprechender Symptomatik), und wird, wenn es so weiter geht, nicht überleben; mittlerweile ist man bei diesem Thema so hellhörig geworden, dass man sogar die Frage diskutiert, ob die Boxerlaufbahn des Boston-Attentäters nicht seine Persönlichkeit verändert und ihn gewalttätig gemacht habe. Siehe:
http://healthland.time.com/2013/04/23/cte/
Vorfälle wie der hier diskutierte oder der unrühmliche Verlauf des Lebedev-Kampfes sind gewiss keine Werbung für den Sport und waren in meinen Augen absolut vermeidbar: Ich halte den Sprung eines 31-jährigen Neuprofis mit 3 Kämpfen auf einen erfahrenen Gegner mit immerhin 17 Kämpfen und durchaus solidem Rekord für ziemlich krass, doch gut, darin werden wir uns nicht einigen können. Wenn die Presse
wollte, könnte sie so einen Fall ausschlachten, denn die Zahlen sprechen ja für sich.
In erster Linie sollte es aber um die Gesundheit der Athleten gehen und nicht um das Ansehen des Sportes, und da kann man leider nur Schadensbegrenzung betreiben bzw. versuchen, das Risiko entsprechend niedrig zu halten. Dass solche Verletzungen wie die Alexander Mengis' Ausnahmen bleiben, ist m.E. reines Glück. Langzeitschäden wie bestimmte Demenzerkrankungen, Persönlichkeitsveränderungen, Denk- und Erinnerungsschwierigkeiten, die nach einer langen Karriere wahrscheinlich (manche Experten sprechen davon, dass 90% aller Boxer irgendeinen Hirnschaden davontragen) sind, sieht man in und nach solchen Kämpfen noch nicht.