Der Alexander Mengis-Thread

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 461
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sabatai

Guest
Der Lord hat absolut Recht. Die Ansetzung war doch völlig in Ordnung. Das war einfach Pech.

Wünsche dem Jungen gute Besserung. Offenbar hatte er Glück im Unglück.
 

buta

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Ich habe hier noch kein Argument dafür gelesen, warum so eine Ansetzung "in Ordnung" sein soll. Solche Kämpfe finden vielleicht am laufenden Band statt, aber die Frage, ob das auch "in Ordnung" ist, wird damit gar nicht angeschnitten.

Im Sinne der Boxer sollte man vielleicht über entsprechende Hürden nachdenken, die den Zugriff auf Titelkämpfe oder erfahrenere Gegner prinzipiell erschweren. Das gilt natürlich auch umgekehrt, wenn es darum geht, einen erfahrenen Boxer mit Anfängern oder Taxifahrern aufzubauen.
 

xEr

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Das gilt natürlich auch umgekehrt, wenn es darum geht, einen erfahrenen Boxer mit Anfängern oder Taxifahrern aufzubauen.

Und wie willst du das umsetzen? Anhand der Kampfrekorde kann man das nämlich auch schlecht machen. Gibt schließlich genug leute die z.b. durch ihre Amateurvergangenheit sehr erfahren sind. Als die Klitschkos damals aufgebaut wurden, haben sie reihenweise Leute in der 1. oder 2. Runde in den Boden gestampft. Die meisten hätten dann auch niemals gegen die Ukrainer im Ring stehen dürfen. Auf der anderen Seite dürfte den Wenigsten dabei etwas ernsthaftes passiert sein. Normal gibts 1-2 Volltreffer und der Kampf ist vorbei. Dass es so endet wie jetzt hier, ist einfach Pech. Auf dem Papier sprach nichts gegen den Kampf. Dass es dabei um irgendeinen Papiertitel ging, ändert nicht viel daran.
 

buta

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Tja, gute Frage, wie man das umsetzen könnte. Vielleicht unabhängige Kommissionen, die sowas eingehend prüfen und grünes Licht geben. Aber keine Ahnung, ich sehe darin ein echtes Dilemma.

Der Sport steht derzeit mit einem sehr schlechten Ruf da, befeuert durch die Forschungen der Neurowissenschaften (über die Verbindung häufiger Kopftreffer, Hirnschäden und entsprechender Symptomatik), und wird, wenn es so weiter geht, nicht überleben; mittlerweile ist man bei diesem Thema so hellhörig geworden, dass man sogar die Frage diskutiert, ob die Boxerlaufbahn des Boston-Attentäters nicht seine Persönlichkeit verändert und ihn gewalttätig gemacht habe. Siehe: http://healthland.time.com/2013/04/23/cte/

Vorfälle wie der hier diskutierte oder der unrühmliche Verlauf des Lebedev-Kampfes sind gewiss keine Werbung für den Sport und waren in meinen Augen absolut vermeidbar: Ich halte den Sprung eines 31-jährigen Neuprofis mit 3 Kämpfen auf einen erfahrenen Gegner mit immerhin 17 Kämpfen und durchaus solidem Rekord für ziemlich krass, doch gut, darin werden wir uns nicht einigen können. Wenn die Presse wollte, könnte sie so einen Fall ausschlachten, denn die Zahlen sprechen ja für sich.

In erster Linie sollte es aber um die Gesundheit der Athleten gehen und nicht um das Ansehen des Sportes, und da kann man leider nur Schadensbegrenzung betreiben bzw. versuchen, das Risiko entsprechend niedrig zu halten. Dass solche Verletzungen wie die Alexander Mengis' Ausnahmen bleiben, ist m.E. reines Glück. Langzeitschäden wie bestimmte Demenzerkrankungen, Persönlichkeitsveränderungen, Denk- und Erinnerungsschwierigkeiten, die nach einer langen Karriere wahrscheinlich (manche Experten sprechen davon, dass 90% aller Boxer irgendeinen Hirnschaden davontragen) sind, sieht man in und nach solchen Kämpfen noch nicht.
 

jkd

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ungleiche matchups haben einfach zu wenig mit dem kampfrekord zu tun, um hier ansetzen zu können. einem talent pflichtkämpfe zu verdonnern, um sich zu qualifizieren, halte ich für den falschen weg. man würde dem kampfrekord viel zu viel bedeutung beimessen, was an der realität schlicht vorbeigeht.
es gibt bereits ENORME unterschiede, wenn zwei boxer ihren jeweils ersten kampf bestreiten. die individuellen unterschiede sind einfach zu groß.
imo müssen die ringrichter entsprechend geschult sein, um vernünftig eingreifen zu können. sowie klar wird, dass ein gegner hoffnungslos unterlegen ist oder offensichtlich dabei ist, schwer schaden zu nehmen, muss der ringrichter einfach abbrechen. ringrichtern, die hier offensichtlich nicht vernünftig handeln (in beide richtungen) sollte man die lizens entziehen. man sollte die ringrichter bei jedem kampf unter die lupe nehmen und nach JEDEM kampf eine besprechung und analyse seines verhaltens anordnen, um die top leute zu verbessern und herauszufiltern. so viel sollte die gesundheit der sportler den verbänden wert sein.
 

buta

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ungleiche matchups haben einfach zu wenig mit dem kampfrekord zu tun, um hier ansetzen zu können. einem talent pflichtkämpfe zu verdonnern, um sich zu qualifizieren, halte ich für den falschen weg. man würde dem kampfrekord viel zu viel bedeutung beimessen, was an der realität schlicht vorbeigeht.

Jein, einerseits hast du Recht, aber andererseits wäre es ja nicht die einzige Maßnahme, die man einstreuen könnte. Mengis hat bisher 20 Runden geboxt, Worth immerhin 93. Das ist schon ein deutliches Plus an Erfahrung. Einem Laien müsste man z.B. erklären, was ein Mann mit 3 Kämpfen in so einem Kampf zu suchen hat. Wie gesagt: Wenn es die Presse darauf anlegt, führt sie so eine Kampagne, und dann hast du die nackte Relation da stehen, die du dem Normalo nicht begreiflich machen kannst.

imo müssen die ringrichter entsprechend geschult sein, um vernünftig eingreifen zu können. sowie klar wird, dass ein gegner hoffnungslos unterlegen ist oder offensichtlich dabei ist, schwer schaden zu nehmen, muss der ringrichter einfach abbrechen. ringrichtern, die hier offensichtlich nicht vernünftig handeln (in beide richtungen) sollte man die lizens entziehen. man sollte die ringrichter bei jedem kampf unter die lupe nehmen und nach JEDEM kampf eine besprechung und analyse seines verhaltens anordnen, um die top leute zu verbessern und herauszufiltern. so viel sollte die gesundheit der sportler den verbänden wert sein.

Richtig, aber damit bürdest du den Ringrichtern auch eine ganze Menge an Verantwortung auf. Ich glaube nicht, dass das Weisheit letzter Schluss ist. Sicherlich muss der Ringrichter so geschult sein, dass er eingreift und notfalls abbricht, aber die Verbände sollten auch schon vorher tätig werden und den Job nicht nur in die Hand eines Mannes legen, der dann dafür gerade steht. Für mich ist zum Beispiel unbegreiflich, wie ein alter und fetter McCall in Deutschland an einen Short Notice-Fight kommen kann. Sowas ist doch absolut fahrlässig und verantwortungslos.
 
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hier kann sich jeder selbst sein bild machen: (klick)

für mich siehts beinahe so aus, als ob beide nicht viel von deckung halten und sich gegenseitig zum KO-schlag einladen.
 

buta

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Die Hetze gegen Rolle ist wirklich unangebracht. Bei tragischen Ereignissen brauchen Menschen aber wohl immer einen Schuldigen.

Ich weiß jetzt nicht, ob das auf mich gemünzt ist, aber ich brauche bei "tragischen Ereignissen bestimmt keinen Schuldigen.

Allerdings sollte man vielleicht mal über den Sport und "das, was so üblich" bzw. "in Ordnung" ist, nachdenken.
 
G

Gelöschtes Mitglied 461

Guest
Punkt.
Die Hetze gegen Rolle ist wirklich unangebracht. Bei tragischen Ereignissen brauchen Menschen aber wohl immer einen Schuldigen.

Die Kampfansetzung war in Ordnung,
jedoch den im Koma liegenden Schützling einfach wegkarren zu lassen und ohne Bedenken dort zu bleiben um grinsend noch Fotos zu machen ist einfach unterste Schublade.
 

Lord Krachah

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Dass es dabei um irgendeinen Papiertitel ging, ändert nicht viel daran.

Naja, das sehe ich schon anders. Und zwar nicht wegen des Titels, sondern wegen der Rundenanzahl. Bin kein Experte, aber soweit man das verfolgt, entstehen Verletzungen ja nicht unbedingt durch Einzelschläge sondern eher die Kumulation von Schlägen. Und da sollte man sich schon überlegen, ob man einen Profineuling in einen 10 (oder 12?) Runder schickt.
 

xEr

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Hab den Kampf grade "überflogen". Klar war Worth besser, aber das sah jetzt auf keinen Fall nach einem totalen Klassenunterschied aus...der Ko-schlag kam dann auch mehr oder weniger aus dem Nichts. Wenn die beiden rein skilltechnisch nicht in einem Ring stehen dürften, müsste man 90% aller Boxkämpfe verbieten..



Naja, das sehe ich schon anders. Und zwar nicht wegen des Titels, sondern wegen der Rundenanzahl. Bin kein Experte, aber soweit man das verfolgt, entstehen Verletzungen ja nicht unbedingt durch Einzelschläge sondern eher die Kumulation von Schlägen. Und da sollte man sich schon überlegen, ob man einen Profineuling in einen 10 (oder 12?) Runder schickt.

Gut, so gesehen stimme ich dir zu.
Was die Gesundheit angeht, sind Kämpfe wie von Briggs oder Wach gegen die Klitschkos eh viel gefährlicher. Oder lebedev - Jones. Wenn die nach ihrem Karriereende anfangen zu stottern, braucht man sich nicht wundern. Ein schneller Ko ist da normalerweise die "schonendere" Alternative.
 
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meiner meinung nach hat er in den runden einfach zu viel ohne die rechte deckung genommen, was ja aber in vielen kämpfen passiert - ohne diese schrecklichen folgen.
das konnte man zwar beobachten... aber niemand konnte auch nur ahnen, dass dieser letzte schlag dann der berühmte schlag zuviel war. so heftig sah der nicht aus. war aber wohl der punkt, wo es aus war. von dem schlag allein ist das ko bestimmt nicht passiert denke ich.
da nützt jetzt alles nichts, man kann nur hoffen, dass alles wieder ins lot kommt.
 

Young Kaelin

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Alexander Mengis musste operiert werden.

bin KEIN Mediziner und absoluter Laie. Bei der Ankündigung, mit einer OP zu WARTEN, weil man davon ausging, dass sich das Blutgerinnsel (auf englisch schreiben die jeweils blood clot) von selber zurückbilden würde, dachte ich bei mir: hm, offenbar hat sich das Prodezere geändert, denn ich ging ernsthaft davon aus, dass eine OP IMMER gemacht wird, vielleicht weil ich in zig Jahren, wo ich solche Fälle verfolge, NUR von solchen Fällen gelesen hab.

Ist ausdrücklich NICHT als irgendeine Kritik an den behandelnden Aerzten gemeint (wie käme ich dazu?), sondern nur eine Anmerkung zum Ablauf der jeweiligen Behandlung. Weiss da einer von Euch dazu mehr?

Drücke dem Jungen wie gesagt beide Daumen und hoffe von Herzen, dass es für ihn gut ausgeht.
 

Totto

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Traurig, dass sowas immer wieder mal passiert.

Aber es gibt m.E. keinerlei Ansatz für Vorwürfe an die Rolles. Das Gefecht war ausgeglichener als die meisten anderen Box-Kämpfe, die man so sieht...

Nicht unwesentlich scheint mir aber der Aspekt "Aufschlagen auf den Ringboden" zu sein. Vielleicht kann/sollte man da was machen? Kann man die Ringböden vielleicht noch dünner/federnder bauen? Gibt es da überhaupt Vorschriften zu oder dürfte der Ring theoretisch auch auf Betonboden sein?
 
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