@ Mopedfahrer Ich bin da ganz bei Dir, dass ich es auch seltsam finde, dass man pressemässig nichts über das Wohl von Alexander Mengis erfährt. Allerdings ist es wohl wirklich so, dass die Familie von Mengis abblockt. Ich gehe davon aus, dass sie einfach in Ruhe gelassen werden wollen.
Betreffend dem Fight von Stefan Angehrn gegen Torsten May habe ich das nicht so dramatisch in Erinnerung. Der verheerende Fight gegen Adolpho Washington war dem Publikum sehr wohl in Erinnerung und wohl auch, dass Torsten bei diesem Fight sogar eine Gehirnblutung erlitten haben soll. Dass Torsten May ein überaus sympathischer Zeitgenosse ist, war auch allen klar und auch, dass er mit Sicherheit ein intelligenter Junge ist, der auch das Eine oder Andere kritisch hinterfragt. Als er aufgab, hab ich das in seiner Situation verstanden. Ich hab nicht Erinnerung, dass er damals heftig kritisiert worden wäre, weder live noch in der Nachbetrachtung. Aber ich gebe zu, dass ich mich da auch täuschen kann.
Mir fällt jedenfalls auf, dass mir bei keiner Aufgabe eines Boxers wirklich in Erinnerung ist, dass sie einem Boxer nachhaltig geschadet hätte. Das de facto Quitten von Oliver McCall gegen Lennox Lewis und seine Tränen haben einen eher erschüttert und man sah, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte. Er hatte ja auch nachher noch eine respektable Karriere und ist wieder zurückgekommen. Roberto Duran hat sein "no mas" auch eigentlich unbeschadet überstanden. Sonny Liston wurde es wohl übel genommen, dass er in der Ecke sitzenblieb, allerdings auch hier in Grenzen. Von Joe Fraziers sitzen bleiben beim III. Ali Fight habe ich noch nie gehört, dass es falsch gewesen wäre, zumal dort wohl eher die Ecke abbrach, genauso wie bei Ali gegen Holmes. Wohin ich schau, so richtig fällt mir kein Beispiel ein, wo sich ein sitzenbleiben oder eine Aufgabe so richtig kontraproduktiv für einen Boxer ausgewirkt hätte. Insofern glaube ich, dass dies das Publikum auch durchaus akzeptiert, wenn es den Vorgang in etwa nachvollziehen kann.
Dass ein Boxer allein entscheiden kann, wie es ihm geht, seh ich allerdings entschieden nicht. ich würde mich eher auf sowohl als auch festlegen. Der Trainer, der Ringrichter und der Arzt haben hier alle ihre Verantwortung und sind gefordert. Boxer haben mitunter eine seltsame Wahrnehmung und finden sich noch kampfklar wenn sie sich kaum mehr auf den Beinen halten können. Mir ist ein Betreuer lieber, der seinen Fighter eher zu früh aus dem Kampf nimmt, als zu spät. Gerade neulich gabs bei einem Fight mal wieder die Situation, dass ein Fighter über mehrere Runden harte Kopftreffer nehmen musste. Der Ringrichter hat dann abgebrochen, obwohl man von der Situation her nicht wirklich hätte abbrechen müssen. Die Aufregung darüber hielt sich in Grenzen, weil alle gesehen haben, wie der Kampf lief und der Fighter einfach keine wirkliche Chance auf einen lucky punch zu haben schien und zuviel kassierte.