Bei SES war sie zwar gut aufgehoben und wäre jetzt noch WM, wenn Steinforth es wollen würde. Sturm mit seinem SAT1-Kontrakt und seinen Don Kohl-Methoden war allerdings verlockend, wenn es um größeres Geld geht.
Dumm nur, dass Sturm seine Verbandsverbindungen über Dritte geknüpft hat und dieser Einfluss ihm abhanden gekommen ist. Jetzt hockt sie auf dem sinkenden Sturm-Schiff - aussichtslose Lage.
:thumb: - Im Prinzip richtig. Das Ende der boxerischen Fahnenstange war methodisch schon vor Jahren erreicht. Die Hokmi-Kämpfe haben gezeigt, dass gegen Boxerinnen, die dem "hau immer schön druff"-Stil etwas entgegen zu setzen haben, zu wenig technische Substanz vorhanden war. Wie so oft, wenn es eigentlich im Ring nicht reicht, aber man eine Promotermacht (Don Kohl) hinter sich stehen hat, die verlorene Kämpfe mit Geld umbiegen kann/will-to-please-Urteile bekommt und man eine kritiklose Entourage um sich versammelt hat, dann werden nicht die richtigen Schlüsse gezogen. Selbstkritik mit einem gewissen Abstand war dementsprechend wohl noch nie ihr Ding.
Vom Alter her könnte natürlich durchaus der Versuch unternommen werden, Frau Kentikian umzustellen. Wenn eine Boxerin (oder ein Boxer) aber so lange im Geschäft ist und immer wieder die gleichen ausgetretenen Pfade beschreitet, dann wird das sehr schwierig. Zumal die körperlichen Parameter nicht viel Spielraum lassen. Wenn ein Trainer ihr vernünftiges Bob & Weave beibringen könnte und sich umfassend den maximal mediocren Schlagtechniken annehmen würde, dann käme ihr eigentlich guter Punch auch mal gegen starke Gegnerinnen zu tragen - sie muss ja kein weiblicher Mike Tyson werden.