Yabo schrieb:
Hi Leute,
also ich bin immer noch sehr betroffen über den Schulz-Kampf, vielleicht hängt das Thema euch schon zum Halse raus, aber ich kann immer noch nicht verstehen, was er da gemacht hat?
O.K. er hat viele *******-Kämpfe gemacht, aber er hatte doch Potential, man hätte ihn am liebsten immer in den Arsch getreten bei seinen Kämpfen, aber irgendwie hab ich immer an ihn geglaubt.
Ich kann nicht glauben, dass er so in Erinnerung bleiben will, der Kampf gegen Minto war so erbärmlich schlecht, dass gibts doch garnicht.
Ich glaub einfach nicht, dass es nur um Kohle ging, so lächerlich macht sich keiner freiwillig, auch nicht für die Kohle, er muss doch gar kein Selbstwertgefühl mehr haben.
Na ja er tut mir auf jeden Fall leid und ich hoffe trotzdem noch, auch wenn viele "Experten" hier mir jetzt ne Klatsche geben.
CU
YABO
Mir ging es ähnlich.
Vielleicht auch etwas geblendet durch den tollen Fight gegen Foreman - das Alter von Big George hin oder her, Axel hat einfach klever geboxt - glaubte ich damals, dass Schulz viel Talent hat. Bei einigen Kämpfen, vor allem den gegen Botha, wäre ich am liebsten vom Sofa aus in den Ring gesprungen und hätte ihn angeschrien, mehr zu machen.
Nach den WM-Fights hatte er immer mal wieder Pausen und nicht die ganz großen Namen. Gegen Klitschko wirkte er paralysiert. Ich fragte mich, ob er falsch vorbereitet wurde. Er wirkte so, als hätte er erst im Ring erfahren, gegen wen er kämpft. Oder so, als könne er nichts umsetzen. Er kassierte fast JEDEN Jab von Wladimir!
Ich fand es damals nicht gut, dass Schulz 1. nach längerer Pause gleich so einen starken Gegener boxt, 2. sein Rücktritt verkündete. Ich hielt Schulz zwar nicht für einen der TOP-HW der Welt, aber rechente ihn eigendlich die ganze Zeit zur erweiterten Weltspitze (gegen die Top-Leute Moorer, Akinwande und Foreman konnte er immerhin einigermaßen mithalten). Ich glaubte nach seinen WM-Kämpfen immer, er könne sich noch verbessern und es läge vielleicht nur an Wolke, dass er in seiner Entwicklung seit dem Foreman-Fight stagnierte.
Der Fight gegen Minto war für mich auch eine schwere Enttäuschung. Zwar hatte ich ernste Bedenken, dass er gleich einen recht guten Gegener wählte, aber dass es dermaßen peinlich wurde, hat mir dann doch die Sprache verschlagen.
Ich denke auch, dass Schulz es nochmal wissen wollte. Ich glaube ihm auch, dass er ob der vielen Zuschauer nervös wurde, wie Schulz nach dem Kampf sagte. Ich denke auch, dass er mehr hätte zeigen können (wenngleich es extrem schwer geworden wäre zu gewinnen), aber er tatsächlich " im Kopf blockiert" war. Parallelen zum Klitschko-Kampf, diesmal aber ein noch schlimmerer Fight unter anderem Trainer. Die offensichtlichen konditionellen Defizite kann ich mir allerdings nicht erklären. Weiß nicht, ob so ein Einbruch theoretisch ebenfalls durch "Lampenfieber" verursacht oder beschleunigt werden kann. Bin kein Sportpsychologe.
Wie dem auch sei - ein unwürdigeres Comeback und endgültigen(?) Abgang hätte Schulz kaum haben können. Er ist jetzt der Depp der Nation, vor allem die Bild-Zeitung haut ja mächtig auf ihn ein.
Im Nachhinein denke ich nun, dass er wohl auch früher schon mit seinen Nerven zu kämpfen hatte. Beim Fight gegen Wladimir war das wohl der Fall, vermutlich auch gegen Botha. Gegen Moorer und Foreman war er Außenseiter und da hat er gut geboxt.
Ich kann Axel verstehen, dass er jetzt noch mal zeigen will, dass er es besser kann, als gegen Minto. Ich traue ihm auch eine wesentlich Leistung zu. Daher fände ich es auch nicht schlimm, wenn er Abseits von großen Medein-Rummel noch ein paar Fights gegen leichtere Gegner auf irgendwelchen Undercards macht. Dann kann er sich vielleicht ein wenig rehabilitieren. Dass es gegen einen Minto noch mal reichen wird - auch ohne Lampenfieber - bezweifel ich aber stark.