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Diese Zurückhaltung der Münchner während des mittlerweile geschlossenen Transferfensters missfällt Ribery offenbar ziemlich.
"Das ist schade", sagte der Franzose und begründete seine Haltung mit durchaus bemerkenswerten Argumenten.
"Haben kein gutes zweites Team"
"Ich glaube, es ist ein großes Problem für uns, wenn zwei oder drei Spieler verletzt sind", sagte Ribery am Donnerstagnachmittag und führte in ernstem Ton weiter aus:
"Wir haben keine richtig gute Bank und keine richtig gute zweite Mannschaft."
Er sei aber weder Präsident oder Manager, sondern Spieler. "Deshalb ist das nicht mein Problem", sagte der 28-Jährige. Die Botschaft ist deutlich: Ribery hätte sich die ein oder andere Verstärkung für seine Mannschaft in der Winterpause gewünscht.
Rummenigge verteidigt Transferpolitik
Karl-Heinz Rummenigge hatte hingegen die Bayern-Personalpolitik erst vor kurzem bei einer Veranstaltung in Nürnberg verteidigt:
"Es war ausdrücklich der Wunsch des Trainers, im Winter nichts mehr zu machen", erklärte der Vorstandsboss des FC Bayern.
"Wir hoffen, dass wir mit diesem Kader durchkommen. In Sachen Quantität gehen wir mit dem Kader sicher am Limit."
http://www.sport1.de/de/fussball/fussball_bundesliga/artikel_514326.html
Heynckes muss dafür also ganz offiziell bürgen. Wenn ihr irgendwann massives Verletzungspech bekommt wird ihm zumindest Rummenigge die Schuld dafür geben. Zurecht, falls seine Aussagen zutreffen.
Wobei es nicht falsch sein muss, was Heynckes getan hat. Ich halte es für falsch, Pranjic zu halten. Den hätte man abgeben können, verbunden mit einer Neuverpflichtung, und hätte damit ihm (Spielpraxis für die EM) und sich (besserer und motivierterer Spieler in der Hinterhand) einen Gefallen getan. Aber in der Innenverteidigung und auf dem Flügel hätte es im Winter wahrscheinlich wirklich nicht viel gebracht, nachzulegen. Im Sommer kann man bei Höwedes oder Dante anfragen und würde eine massive Verstärkung bekommen, die so im Winter eher nicht zu realisieren ist. Selbiges gilt für den Flügel. Einzig im Sturm könnte man sich unterhalten, aber auch da gilt ähnliches.
Ich kann aber Riberys Beschwerde durchaus auch nachvollziehen. Wenn der ausfällt habt ihr nur noch den Jungen und bisher auf dieser Position nicht überzeugenden Alaba. Kroos kann das nicht spielen, das hat das Gladbach Spiel wieder gezeigt, Müller will das nicht spielen, was wohl daran liegt, dass er es auf Links, im Gegensatz zu Rechts, auch nicht so gut hinbekommt. So hart es ist, Kroos oder Müller auf die Bank zu setzen (zumindest, solange Kroos nicht permanent die 6 spielt) - wenn einer von euren 4 Topleuten im Offensiven Mittelfeld ausfällt stellt sich die Offensive von selbst auf. Das wäre für die meisten Bundesligavereine eine Luxussituation, für euch muss das nicht zwangsweise ausreichend bzw erstrebenswert sein.
Generell sollte man in Deutschland mal das Verhältnis zur Rotation hinterfragen. Wenn man eh nur 13 gute/solide Spieler hat bringt es natürlich nichts, aber für die Topteams Bayern und Dortmund würde Rotation schon Vorteile bringen, wenn man den Kader danach ausrichtet, gerade am Ende der Saison. Das kann ein Trainer in Deutschland aber nur schwer verkaufen, weil es dann heißt: "XY sitzt auf der Bank, wie kann der Trainer das nur tun?" In Manchester kräht kein Hahn danach, wenn 4 Stars raus- und reinrotiert werden. Ich habe vor kurzem mal gelesen/gehört, dass Ferguson seit 3 Jahren (bin mir bei der Zahl nicht sicher) nicht mehr in zwei Pflichtspielen in Folge dieselbe Startelf gebracht hat. Dort sind Spieler dann zufrieden, wenn sie 60 % der Spiele machen dürfen oder auch mal eingewechselt werden.
Sicher, das hat auch mit der Teamausrichtung von City, United und Chelsea zu tun, aber es liegt auch an der Mentalität. Bei uns wäre es schwerer, so zu rotieren, selbst wenn die Mannschaft es hergeben würde. Als Reaktion darauf stellen die Vereine ihre Mannschaften anders zusammen. Außer Magath.