Unterm Strich bleibt für mich:
- die Trennung von Brazzo und Kahn ist in der Sache richtig. Nach einem Jahr, in dem der Verein sich völlig unterirdisch präsentiert hat und es eine fortgesetzte (das fing in den Jahren zuvor ja schon an) Medien-Leak-Kultur wie noch nie gab, war sie sogar alternativlos. Dass die Saison sportlich gerade mal so mit einem "ausreichend" durch die last minute Meisterschaft ins Ziel gebracht wurde, war da noch das kleinste Problem.
Auch da muss man natürlich kosntatieren, dass die Leistungsfähigkeit des Kaders nach dem x-duple immer schlechter wurde (im Grunde fing die stetige Schwächung schon vorher an), dass man bestimmte Kaderbaustellen trotz hoher Investitionen nie in den Griff bekam. Die Ergebnisse waren nicht die entscheidende Baustelle, eher die mangelnde Perspektive auf strategische Besserung.
Kahn ist es in seiner Zeit als Boss nie gelungen, die wichtigen Abteilungen hinter sich als Team zu vereinen, dass an einem Strang zieht. Es gab nicht einmal einen Strang, an dem man hätte ziehen können. Dazu die wohl wirklich eklatanten Kommunikationsdefizite intern, plus die für alle sichtbaren Kommunikatonsdefizite extern.
Es gab keinerlei Hinweise darauf, dass Fehler erkannt wurden, dass sich Unternehmenskultur und Kommunikation bessern, dass sportlich besser und sachverständiger geplant werden würde.
- es war richtig, die Entscheidungen pro Trennung vor dem Saisonfinale zu treffen und so einem Eindruck des letzten Spieltags zu entgehen. Es war auch richtig, dass Kahn und Brazzo vor dem Spieltag mitzuteilen. Man wollte sich unabhängig von einer evtl doch noch errungenen Meisterschaft machen und auch nicht als aktionistischer Haufen dastehen, der nur wegen einer verpassten Meisterschaft diese Entscheidungen trifft.
Das ist ok und richtig und dann ging es nunmal nur zu diesem Zeitpunkt (oder früher).
- die Medienkommunikation, das Durchstechen, das Ermöglichen der Springermeldung noch während des Spiels...das war erneut absolut grauenhaft und maximal unwürdig. Für den Verein, für Brazzo und Kahn, für die Mannschaft, für die Fans.
Und eben das ist am Ende die große, dunkle Wolke, die auf ewig über dieser Saison hängen wird (und die schon über den letzten Saisons aufzog). Die völlig unwürdige Kommunikation bei jeder Vertragsverhandlung, bei der Entlassung Nagelsmanns, bei der Trennung von Brazzo und Kahn. Die kriegt man nicht mehr weg.
Aber eben da muss der Verein als allererstes ansetzen. Noch vor jedem Transfer. Wir brauchen eine komplett andere Vereins- und Medienkultur. Schaffen wir das als FC Bayern, verzichte ich für 23/24 liebend gern auf jeden Titel. Schaffen wir das nicht, wird auch die nächste Saison Stress und besch*ssen, auch mit 20 Punkten Vorsprung. Jedenfalls für mich, denn ich ertrage diesen hasugemachten Kack einfach nicht mehr.