Was dazukommt, es gibt relativ viele Spieler, die glänzen, wenn die Mannschaft glänzt und gehen unter, wenn die Mannschaft untergeht. Und dann gibt es die Spieler, die die Fähigkeit haben, eine Mannschaft aufzurütteln, wenn es nicht läuft. Für mich ist aktuell in Bayerns Abwehr allenfalls Hernandez so ein Spieler, der aber einfach nicht das Standing hat und auch kein echter Leistungsträger ist. Es hat ja seinen Grund, warum Flick erst mal auf die Achse Alaba (da etwas gezwungen) - Kimmich - Goretzka - Müller gesetzt und dafür super Fußballer wie Thiago oder Coutinho auf die Bank gesetzt hat, was zum Teil auch heftig kritisiert wurde.
Es war dann interessant zu sehen, wie später ein Thiago auch zum Kommandogeber wurde, als die Kommandostruktur im Team erst mal gestimmt hat. Es mag einem albern vorkommen, vor dem Hintergrund, dass das alles Profis sind, aber es hilft auch, wenn man z.B. jemand hat, der die Mitspieler lautstark ins Pressing treibt. Weil man sich die Sekunde spart, in der man selbst eine Entscheidung trifft. Thomas Müller ist z.B. jemand, der Situationen extrem schnell erfasst und wenn der dann einen Mitspieler ins Pressing treibt, muss der nicht überlegen, weil er genau weiß, dass Müller weiß, was er tut. Er hat natürlich auch das Standing dafür.
Kleine Anekdote, natürlich aus dem Amateurlager. Wir hatten mal einen sehr erfahrenen Libero (da merkt man: Lange her) mit Regionalliga-Erfahrung. Jedem in der Mannschaft war klar, wenn der ruft "[Name], ran!!" dann darf der Gegenspieler unter keinen Umständen vorbei, sonst brennt es. Auftrag: Zweikampf gewinnen oder Foul. Er hat dann mal für ein "Schön!" nach "Ran!" und erfolgtem Foul gelb gesehen