Also beim Cashgame spielt man auch nicht nur die stärkste Gegner der Welt. Der Sinn beim Cashgame ist es Geld zu verdienen, nicht die stärksten Gegner zu besiegen. Die Pros nehmen dabei doch regelmäßig irgendwelche Millionäre/Milliardäre aus, die mal erzählen wollen wie sie Phil Ivey aus einer Hand geblufft haben etc.
Das stimmt natürlich. Nur gilt das kaum für die Online Highstakes. Der einzige Milliardär, der dort regelmäßig mitspielt ist Guy Laliberte. Ansonsten trifft sich dort wirklich die Weltelit, von Galfond, über Ivey, bis Sahamies.
Logischerweise gibt es zwischen Cashgame und Turniergame Unterschiede. Das gibt doch sogar jeder Cashgame-Spieler zu. Genau wie jeder Turnierspieler umgekehrt.
Natürlich gibt es Unterschiede... Was für eine Erkenntnis. Die sind auch recht schnell aufgezählt: Die Blinds gehen hoch, man ist in der Regel nicht so deep-stacked, man muss sein Spiel in manchen Fällen der Auszahlungsstruktur anpassen und man ist raus, wenn man seinen ganzen Stack verliert (sofern es kein Rebuy ist).
Die richtig kniffligen Pokersituationen gibt's aber viel eher im Cashgame. Man muss die Action selbst stimulieren, Positionplay und Lines-balancing wird viel wichtiger. Es sollte viel stärker auf das eigene Image, sowie auf den Game-flow geachtet werden. Und vor allem: Man kommt durch das deep-stacked Spiel in viel schwierigere Situationen, während es in Turnieren (vor allem in der späten Phase) häufig heißt: "Wenn ich Toppair treffe, bin ich commited."
Was ich mit dem sagen will ist, dass Cashgames ab gewissen Limits viel anspruchsvoller sind als Turniere. Es wird keinen Highlimit Spieler geben, der mit Turnieren Probleme bekommen wird. Umgekehrt gibt es das sehr häufig... u.a. trifft das auch auf Hellmuth zu.
Eigentlich habe Ich auch nie behauptet, dass Hellmuth der beste Turnierspieler aller Zeiten wäre, aber seine Bilanz ist sicherlich eindrucksvoller als die von Antonius. Mit 11 Bracelets und 67 Cashes muss man sich sicher speziell im No Limit Turnierspiel vor niemanden verstecken.
Ich habe das Gefühl du liest meine Posts nicht richtig, oder willst sie nicht verstehen. Natürlich ist das eine starke Bilanz und das macht ihn auch zu einem starken Turnierspieler (von mir aus auch zum besten....das spielt jetzt hier keine Rolle). Die Frage ist nur, was ihn dazu macht, und es ist meiner Meinung nach vor allem die Fähigkeit schlechte Spieler auszunutzen und eben kein besonderes spielerisches Können, das ihn von anderen Cashgame-Spielern abheben würde.
Ohne die Fische wäre er halt nur einer von vielen, egal ob das jetzt ein Format ist, bei dem die Blinds hoch gehen, oder nicht
Darum geht es mir: Gegen die Topspieler ist er einfach outmatched.
Was aber nichts daran ändert, dass er unter den aktuellen Umständen ein guter und erfolgreicher Turnierspieler ist. Nur um das nochmal zu betonen.