Wenn man alle Spieler mit Profivertrag plus die Amateure, die in dieser Saison hochgezogen wurden rechnet, dürften es dann genau 40 sein. Maximal 5 gehen noch, eher weniger. Interessant auch, dass allein drei der nicht mehr eingeplanten Spieler von ihm persönlich geholt wurden, gerade mal vor 5 Monaten, mit Hleb sind es 4. Überhaupt muss man sagen, dass von 12 (!) Sommertransfers drei durchschnittlich eingeschlagen haben, neun waren bisher völlige Flops. Jetzt kommen noch mal neun hinzu, macht 21 (ein-und-zwanzig !!!) Neuverpflichtungen von Juli 2011 bis Januar 2012. Ein kompletter Kader mit einem Punkteschnitt von 25 Punkten aus 18 Spielen seit Magaths Amtsantritt und einem Transferminus von, wenn alle Wechsel vollzogen sind, um die 45 Mio Euro.
Das ist mal ne Bilanz. Ob die letzten 9 Monate so wirklich zur Imageförderung VWs beigetragen haben, ich weiß ja nicht. Gleichzeitig fühlte man seitens des Konzerns noch im Frühling/Frühsommer bei der Bundesagentur für Arbeit wegen der Machbarkeit von Kurzarbeit wegen Japan vor. Gut, dazu ist es letztlich gottlob nicht gekommen, aber ich frage mich, wie man angesichts dieser Farce noch Hoffenheim als das große Böse verteufeln kann. Wolfsburg als angesehener Fußballstandort und VW als Fußallmarke graben sich da gerade ein Imagegrab, das zuzuschütten Jahre dauern dürfte...Jahre nach Magath versteht sich. Denn so lange der Knilch da sein Unwesen treibt, dürfte Wolfsburg der abgeschlagen letzte Platz im Imageranking sicher sein, selbst wenn Felix mit seinen Brachialmethoden nochmal Erfolg haben und den VfL Richtung Europa führen sollte. Das ist dann zwar nett für die echten Vfler, aber der Imagegewinn dürfte selbst dann gen Null gehen und darum geht es VW ja letzten Endes.
Unfassbar, denn man hatte doch so gute Perspektiven. Meister mit vielen Transfers, aber auch spektakulärem Fußball, eine extre erfolgreiche Jugendarbeit, meinetwegen zusammengekauft, aber die Talente waren und sind da. Damit hätte man so viel erreichen können: relativen Erfolg, Identifikation auch über Wolfsburg hinaus (das Einzugsgebiet ist nicht klein, 96 und Braunschweig waren in veritablen Krisen), Sympathiepunkte bundesweit...alles komplett mit viel monetärem Verlust und einem brachialen Imageverlust verspielt. Der VfL Wolfsburg ist heute unbeliebter denn je und man steht tabellarisch da, wo man auch noch als echter, eigener Verein mit VW als Nur-Sponsor und Roggensack, Siggi Reich und Frank Plagge oder Ulf Ansorge und Zimmermann im Tor stand. Nur das Stadion ist schöner.
Und was macht man, anstatt die Notbremse zu ziehen, wie es selbst Hoffenheim tut und Bayer es schon vor Jahren tat? Man haut noch mehr Kohle raus und setzt zu 101 % auf die Karte Magath, auf Gedeih und Verderb. Selbst wenn man einräumt, dass die VW-Verantwortlichen nicht vom Fach sind, ist das nicht nachvollziehbat: das müssen sie ja auch nicht sein, es reicht völlig, wenn sei Fußballfans sind. Und überhaupt: warum gelingtes bei einem solchen Mammutprojekt bis heute nicht, einen ordentlichen Sportvorstand einzusetzen, der im Sinne des Vereins und des Konzerns wenigstens mittelfristig zu planen in der Lage ist und nach klaren Zielsetzungen, Planungen und Vorgaben des Vereins einen passenden Trainer einsetzt?
Es gibt diese Leute doch. Die heißen nicht D.Hoeneß oder Hochstätter, aber vielleicht Beiersdorfer, Siegenthaler, Rettig, Michael Kohler, Laudrup, meinetwegen sogar Kahn und selbst im eigenen Stall macht Thiam doch gute Arbeit, kennt den Verein zudem in- und auswendig und auch die Fußballwelt außerhalb des VfL.