Der Videobeweis-Diskussionsthread

[Aronofsky]

Es muss einfach eine klare Linie her, wann der Videobeweis angewendet wird und wann nicht. Auch gehört den Zuschauern im Stadion mitgeteilt über was gerade entschieden wird. Sowas gibts im Eishockey schon seit Jahrzehnten und im Fussball soll das immer noch nicht möglich sein?

Die Vereine müssen endlich mehr Druck auf die DFL ausüben, sonst wird das ja nie was. Also sehr gut das Hannover jetzt endlich eine Stellungnahme fordert.

Der Videobeweis ist schon lange überfällig und wird von der Mehrheit auch gewollt, aber wenn man sich die Umsetzung ansieht könnte man echt denken die DFL selbst hätte ihn am liebsten nie eingeführt...

 

[Solomo]

Es muss einfach eine klare Linie her, wann der Videobeweis angewendet wird und wann nicht. Auch gehört den Zuschauern im Stadion mitgeteilt über was gerade entschieden wird. Sowas gibts im Eishockey schon seit Jahrzehnten und im Fussball soll das immer noch nicht möglich sein?

Das ist meiner Meinung nach der wichtigste Punkt. Auch mit Videobeweis wird es nicht 0 Fehler geben. Aber dass nach einer Aktion alle gefühlt 5 Minuten rumstehen, ohne dass der Zuschauer im Stadion weiß, was jetzt los ist (am Fernseher bekommt man es ja meistens mit), ist ein Unding.

 

[L-james]

Das Problem bisdato ist auch, dass die FIFA erst noch das System mit der kalibrierten Linie zertifieren muss. Das wird diese Saison nicht mehr passieren. Wenn das aber steht, dann muss die DFL auch im Stadion die Szenen über Leinwand einspielen, alles andere kann man vergessen.

 

[DaLillard]

Heute zum ersten Mal mitbekommen, wie es als Beteiligter im Stadion ist. Das ist einfach die größte ******e.

Erst jubeln alle, der Stadionsprecher hat die durchsage schon beendet. Dann plötzlich ein pfiff, Tor wird zurückgenommen, keiner weiß wieso weshalb warum. Das regt einen selbst auf, wenn man davon profitiert.

 

[The_Fan]

Im Pokal-Thread ist eine Diskussion entstanden, versehen mit einer Statistik, dass alleine in der Hinrunde 37 von 48 Korrekturen richtig waren.

Das kann man so nicht sehen lassen (zumal dem Beitrag zig Leute zugestimmt haben), aber da es nicht in den Pokal-Thread gehört, mache ich es hier:


Dass die absolute Zahl der Fehlentscheidungen kleiner geworden ist, ist unbestritten!

Nur die Statistik zeigt erstens nicht die Korrekturen, die es nicht (!) gab und zweitens zeigt sie nicht (!) das Ungleichgewicht und die unterschiedlichen Maßstäbe der Entscheidungen.

Beispiel: Dass ein Spieler mit Videobeweis für ein Foul gegen ein Team von ganz oben Rot bekommen hat - und wenige Wochen später gegen ein Team von ganz unten für ein härteres Foul nicht, wird in der Statistik mit einer von einer Korrektur richtig angezeigt! 100 Prozent!

Zweites Beispiel: Einem Spieler springt der Ball im Strafraum erst gegen den Körper und dann gegen die Hand.
Es gibt keinen Elfmeter und die Verantwortlichen sagen, dass es kein strafbares Hand ist, wenn der Ball vom Körper an die Hand springt, unabhängig von der unnatürlichen Handhaltung (die bei beiden Szenen der Fall war). Auch letzte Saison wurde das mehrfach durch Verantwortliche so gesagt!
Zwei Wochen später springt der Ball einem Spieler der Mannschaft, die den Elfer nicht gekriegt hat, gegen ein Team von oben, vom Körper an die Hand. Entscheidung des Schiedsrichters: Kein Elfmeter. Videobeweis: Elfmeter! In der Statistik sind das hundert Prozent richtig! Die Erläuterung der Verantwortlichen war plötzlich eine völlig andere als noch in den drei Fällen vorher. Das war jetzt ein ganz klarer Elfer... 100 Prozent richtig korrigiert!

Drittes Beispiel: Ein Team von oben kriegt einen Elfer, der klar falsch ist (sagen alle Experten!). Keine Korrektur, Elfmeter bleibt.
Eine Woche später kriegt dieselbe Mannschaft einen Elfer gegen sich. War wohl falsch (obwohl längst nicht so klar wie in der Woche zuvor!).
Jetzt wird korrigiert - kein Elfmeter! Statistik: 100 Prozent richtig korrigiert.

Viertes Beispiel: Ein Team, das ganz unten steht, hat mehrere Videobeweise gegen sich bekommen. Jetzt haben sie ein ganz wichtiges Heimspiel.
Ein Gegenspieler springt einem Spieler des Teams ganz klar in den Rücken und bringt ihn zu Fall. Nen klareren Elfer gibt es kaum! Entscheidung: Kein Elfmeter!
Da nichts korrigiert wurde, taucht diese Szene in der Statistik nicht auf!

Merkt ihr, wo das Problem bei der Statistik ist?

 

[muju90]

Habe den Beitrag gelesen und auf die angekündigten konkreten Beispiele gewartet , stattdessen lese ich 'ganz oben' und 'ganz unten'... ist nicht wirklich konkret.

Sicherlich gibt es Mannschaften (Köln oder Freiburg würden mir da einfallen) die nicht profitiert haben vom Videobeweis. Umgekehrt hat der HSV 1-0 gegen Leipzig nach einem Abseitstor gewonnen, gegen einen großen Frankfurt hat eine rote Karte in eine gelbe Karte umgewandelt bekommen, ohne Videobeweis undenkbar. Und auch noch gegen die Bayern!
Das sind aber natürlich Beispiele die bei dir einfach nicht vorkommen, sondern du kommst eben in der Regel an wenn es in den Kram passt. Kann natürlich sein dass du auch was zu Eintracht - Bayern geschrieben hast als Wolf plötzlich wieder aufs Feld durfte, habe ich jetzt nicht nochmal überprüft.
Klar findet man Beispiele in denen Bayern profitiert hat, aber auch andere Mannschaften haben profitiert und zwar im Sinne von das falsche Entscheidungen durch richtiger ersetzt wurden und zwar unabhängig vom Tabellenplatz. Und dann sind noch so Sachen wie die zurückgenommene gelbe Karte gegen Petersen, die natürlich nicht direkt was mit dem Videobeweis zu tun hat. Es zeigt aber, dass selbst nicht nachvollziehbare Entscheidungen getroffen werden, wenn die Entscheider mehrere Tage zur Entscheidung zur Verfügung haben. Wieso sollte dann beim Videobeweis, leider auch noch schlecht erprobt, sofort 100% alles klappen?

 

[The_Fan]

@ muju: Okay, da hast du Recht. Ich dachte, es wäre klar, welche Spiele es sind.

Beispiel 1: Hamburg - Bayern, Hamburg - Köln.

Beispiel 2: Hannover - Schalke, Schalke - Bayern

Beispiel 3: Bayern - Wolfsburg, Hertha - Bayern

Beispiel 4: Köln - Frankfurt

 

[sefant77]

Die Beispiele von oben waren ausschließlich Bayern?

Nein doch oh

 

[VvJ-Ente]

Ne andere Mannschaft ist ja auch nicht "oben" - Nein doch oh!

Ich könnte jetzt den Spieß umdrehen und sagen, dass die Schiedsrichter bei Hertha so oft korrigiert werden mussten, dass sonnenklar ist, dass im Zweifel grundsätzlich gegen uns gepfiffen wird. Aber der Nachmittag ist viel zu schön um sich mit Popcorn vor den Rechner zu setzen

 

[UnbekannterUser]

(...) Umgekehrt hat der HSV 1-0 gegen Leipzig nach einem Abseitstor gewonnen, gegen einen großen (...)

Schön wäre es gewesen, das Spiel ging allerdings 1:1 aus.

 

[Max Power]

Im Pokal-Thread ist eine Diskussion entstanden, versehen mit einer Statistik, dass alleine in der Hinrunde 37 von 48 Korrekturen richtig waren.

Das kann man so nicht sehen lassen

Warum nicht? Es gibt nun mal viele subjektive Eindrücke, was den Videobeweis angeht. Die Statistik mit den 37 richtigen Korrekturen ist dagegen belegbar. Du hast auch gestern wieder gepostet, dass der Videobeweis den Fußball nicht fairer macht. Heute gibst du hier dann zu, dass die Anzahl an Fehlentscheidungen zurückgegangen ist. Was denn jetzt? Da beißt sich die Katze doch in den Schwanz.

Nur die Statistik zeigt erstens nicht die Korrekturen, die es nicht (!) gab und zweitens zeigt sie nicht (!) das Ungleichgewicht und die unterschiedlichen Maßstäbe der Entscheidungen.

richtig, aber auch da begeben wir uns auf eine rein subjektive Ebene.

Niemand wird dir widersprechen, dass beim Videobeweis noch viel geschraubt werden muss und es sehr viele Dinge gibt, die aktuell noch nicht so funktionieren, wie sie sollten. Aber das ist halt ein Prozess. Elementar ist dabei aus meiner Sicht auch die Schiedsrichterausbildung, denn wenn die Qualität der Schiedsrichter nicht gut ist, wird auch VAR nicht den gewünschten Effekt bringen. Während der laufenden Saison die Parameter zu verändern und weitere Unruhe zu schaffen, war auch absolut bescheuert.

Deine Schlussfolgerungen sind halt, gelinde gesagt, fragwürdig. Dem Videobeweis die Sinnhaftigkeit abzusprechen, seine Einstampfung zu fordern und seinen Einfluss auf die Gerechtigkeit abzustreiten ist aus meiner Sicht einfach völlig der falsche Ansatz. Ebenso, zwanghaft an jeder Ecke Verschwörungen zu wittern.

 

[The_Fan]

Du hast auch gestern wieder gepostet, dass der Videobeweis den Fußball nicht fairer macht. Heute gibst du hier dann zu, dass die Anzahl an Fehlentscheidungen zurückgegangen ist. Was denn jetzt? Da beißt sich die Katze doch in den Schwanz.

Das widerspricht sich überhaupt nicht!

Die Fehlerzahl insgesamt ist geringer geworden. Das hab ich auch immer wieder gesagt.

Aber das Ungleichgewicht zwischen den verschiedenen Teams bei den Entscheidungen ist noch größer geworden!
Wie ne Steuerumverteilung von unten nach oben.

Die beiden Elfer zu Beginn waren doch ein super Beispiel.
Zwei falsche Elfer, einer für Bayern, einer gegen Bayern. Hätte sich ohne Videobeweis aus Bayern-Sicht ausgeglichen.
Mit Videobeweis wurde der eine korrigiert, und der viel falschere Elfer blieb bestehen.

Oder die Hand-Szenen bei Schalke: Einen Elfer nicht bekommen, zwei Wochen später regeltechnisch gleiche Situation gegen sie wurde auch nicht gepfiffen.
Hätte sich aus ihrer Sicht ausgeglichen. Videobeweis hat das verhindert.

Freiburg hätte sicher auch mit dem Abseitstor, das sie gegen Hoffenheim kassiert haben, leben können.
Köln vielleicht auch mit dem klarsten nicht gegebenen Elfer gegen Frankfurt.
Nur, wenn man sieht, was beide Teams schon für Videobeweise gegen sich bekommen haben, sieht man auch da, dass es unter'm Strich eben nicht gerechter ist als vorher.

Der Videobeweis funktioniert bei einigen Teams einfach leider deutlich zuverlässiger als bei anderen. Ohne Videobeweis haben sich die Fehlentscheidungen stärker die Waage gehalten und viel mehr ausgeglichen als jetzt.

 

[sefant77]

Das widerspricht sich überhaupt nicht!

Ohne Videobeweis haben sich die Fehlentscheidungen stärker die Waage gehalten und viel mehr ausgeglichen als jetzt.

:laugh:

Wenn Bayern profitiert muß das mit Faktor 10 multipliziert werden, d.h. vier Fehlentscheidungen pro Bayern sind schlimmer als 37 andere

Man schweben die Chemtrails heute wieder tief über seiner BVB-Bettwäsche...

 

[GSWarriors]

Um ehrlich zu sein könnte ich auch gut damit leben, wenn der VAR sich auf Tore (Abseitsstellungen etc) und Tätlichkeiten beschränkt und eventuell Elfmeter erstmal wieder dem Schiri überlässt. Mir sind die Schiris teilweise zu zögerlich, weil sie offensichtlich auf ein Signal des VR warten. Lieber die Bereiche vom VR klar abgrenzen und den Schiris wieder etwas mehr Verantwortung und damit Vertrauen in die eigenen Entscheidungen geben.

Aber das Ungleichgewicht zwischen den verschiedenen Teams bei den Entscheidungen ist noch größer geworden!

Sind wir doch mal ehrlich. Du wärst der erste, der nach dem VAR schreien würde, wenn der Schiri auf dem Feld irgendwann mal eine Entscheidung trifft, die die Bayern bevorzugt.
Du weisst schon, dass es auch schon etliche Schiris gab, die in einer Woche eine Regel so, an einer anderen Woche die Regel wiederum anders ausgelegt hat. Es liegt nicht im menschlichen Ermessen, jede Woche konstant gleich und perfekt zu pfeifen, weil sich die Spielsituationen oder auch die Position der Spieler/des Schiris immer verändern. Und wenn es mal einen Schiri gäbe, der alles immer perfekt pfeifen würde, dann würdest du bei dem ersten Fehler direkt wieder eine Verschwörung wittern.
Übrigens sitzen hinter dem Videobildschirm auch nur Menschen, die gewisse Situationen eben interpretieren und nach ihrer Ansicht auslegen müssen. 100% Fairness und perfekte Regelwerks-Auslegung in jeder Situation ist eine komplett unrealistische Erwartungshaltung. Wenn wenigstens die klaren Tore/Tätlichkeiten erkannt und richtig bewertet werden, dann ist das schon ein Erfolg.

 

[The_Fan]

Ein Hoch auf die Transparenz...

http://www.kicker.de/news/fussball/...ersteckt-zu_warum-winkmann-nichts-hoerte.html

Diese Lügerei geht mir dermaßen auf die Nerven...

 

[le freaque]

Mir nicht halb so sehr wie dein Agendazeugs.

 

[Aronofsky]

Die Umsetzung ist einfach nur katastrophal. Und das obwohl die finanziellen Mittel dafur mehr als vorhanden wären, andere Sportarten es bereits vorgemacht haben wie das funktioniert und man aktuell fast 1 ganzes hinter sich hat und immer noch keiner richtig weiß was gerade gepfiffen wurde, als Stadionzuschauer bist der letzte Depp wenn der Ref mit Köln telefoniert.
Eigentlich müsste man sämtliche Verantwortliche von der DFL von diesem Projekt abziehen und Externe das machen lassen. Diesen notwendigen Videobeweis hätte man die erste Saison nicht viel diletantischer Umsetzen können. Aber wie schon gesagt wurde das Ganze braucht halt Zeit, in der deutschen Bundesliga halt mehrere Jahre...

 

[liberalmente]

Mir nicht halb so sehr wie dein Agendazeugs.

Das ist brutal nervig, ja, aber das Verhalten von Fröhlich und dem DFB geht auch gar nicht. Solche Meldungen sind natürlich Wasser auf die Mühlen von Verschwörungstheoretikern. Da geht es darum, sich selbst und den SR gut dastehen zu lassen, aber das Projekt VAR ist das ein Bärendienst.

 

[The_Fan]

Dass von Anfang an überhaupt keine wirkliche Transparenz gewollt war und immer wieder gegen Transparenz gearbeitet wurde,
kann man ja auch nicht ernsthaft bestreiten.

Es wird immer gesagt: "Ja, das muss sich ja alles einspielen" und "Wir müssen alle noch lernen" usw.

Aber das ist doch alles nicht der Punkt!

Transparenz und gleicher Maßstab für alle Teams - dann wird der Videobeweis funktionieren!
Bin ich fest von überzeugt!

Solange beides nicht da ist, wird das Theater weitergehen!
Dann führen wir die Diskussion in zwei Jahren immer noch und es wird immer noch gesagt: "Es muss sich ja erst einspielen."

 

[Savi]

Das Spitzenteams öfter mal bei den Schiris profitieren ist jetzt auch kein ganz neues Phänomen. Gibt glaube ich selten mal irgendein Topteam, was daurch auffiel oft benachteiligt zu werden und ich rede da nicht von Teams, die zwischendurch mal 2-3 Jahre stark sind. Meine die "Markennamen". Solange keine Beweise auftreten, das irgendeine "Fußballmafia" dahinterstekt ist diese Diskussion einfach zu zäh.
Das der VAR in D solche Anlaufschwierigkeiten haben würde und auch nach der ersten "Feinjustierung" eher noch schleppend läuft, hätte ich nicht so erwartet. Ihn wieder abzuschaffen wäre aber wie Schlager-Musik hören