Wird tatsächlich Monroe getradet. dreh ich am Rad - einige haben hier ja einen Monroe-Trade "gefordert", da Smith ja auf der 4 agieren und Monroe eh so ein mieser Defender ist. Wenigstens hierfür war der gestrige Abend noch zu gebrauchen. Die Kritik an Monroe`s D kann ich eh nur begrenzt nachvollziehen. Natürlich hat er gegen extrem athletische und schnelle Jungs auf der 4 Probleme, das haben andere auch - das Tandem Drummond/Monroe könnte dies aber auf Dauer gemeinsam gegen 90% der FC-Duos der Liga auffangen.
Gegen Randolph hat sich Monroe gestern wieder mal sehr gut behaupten können in der ersten Halbzeit - egal ob im Post-Up, Rebound oder auch im Ausboxen - hat mir wiedereinmal gut gefallen und war weniger ein Schwachpunkt, sondern eine mehr als solide Leistung in der Defensive von Monroe.
In der zweiten Hälfte hat dann mehrfach Smith gegen Randolph agiert und sah teilweise aus wie ein Schuljunge, wurde in 2-3 Situationen richtig vernascht - ein Pro-Argument für Smith auf der "4" war das sicherlich nicht...
Nein, auch Smith ist auf der 4 nicht die optimale Besetzung. Unterm Strich ist Monroe der bessere, weil effizientere Spieler als Smith (zumindest in dessen derzeitiger Verfassung und Verwendung). Zudem ist er aufgrund seiner Länge auf beiden Frontcourt Positionen einsetzbar. Jünger und mit der Hoffnung auf sportliche Weiterentwicklung, die bei Josh Smith zu 99% abgeschlossen ist.
Meine Präferenz für letzteren begründet sich allein auf der besseren Kompatibilität mit Drummond. Das Hauptproblem von Drummond/Monroe ist weniger die Defensive (die mit einem guten Couch, einer starken Team-Defensive und einer individuellen Verbesserung Drummonds als Anker stark genug sein sollte).
Auf diese gehst du hier ein und hast sicherlich nicht unrecht.
Wie ich schon mehrfach betont habe, passt das (derzeitige) Skillset von Drummond und Monroe OFFENSIV nur bedingt zusammen und ich bezweifle anders als einige User hier stark, dass da bei Monroe noch viel Luft nach oben ist bzw. für eine Veränderung seines Spiels. Und dafür war das gestrige Spiel eben auch ein guter Beweis. Monroe mit einer bärenstarken Vorstellung in der 1. Hälfte. Solche Spiele haut er regelmäßig raus. Mit ebenso großer Regelmäßigkeit stößt er jedoch auch an seine Grenzen und kann sich gegen physische Gegenspieler nicht durchsetzen und wird häufig am Brett abgeräumt. Davon waren auch mehr als genug Spiele zu sehen diese Saison.
Wenn Monroe das Brett attackiert, ist Drummond zum Zuschauen am Zonenrand verdammt und spielt den Garbage Collector. Eine Rolle, für die er mit seiner Monster Physis und Athletik geschaffen ist und die er auch mehr als gut ausfüllt. Momentan ist Monroe als Angriffs-Option natürlich noch um Welten besser als Drummond, der ja bislang nur rudimentäre Ansätze eines Offensivspiels zeigt. Wenn er jedoch nur zu 50% sein körperliches und athletisches Potential vorne zu realisieren weiss, ist er mindestens 1 Level oberhalb von Monroe, der niemals in diese Sphäre der Dominanz vordringen kann.
Es ist gegenwärtig viel zu früh, um Drummond ein Team aufzubauen. Dazu ist sein Spiel zu unausgereift und die Perspektive noch zu ungewiss. Auch mental wäre er ja noch gar nicht bereit, diese Aufgabe zu übernehmen. Es ist aber sträflich, wenn man ihm kein optimales Umfeld zur Weiterentwicklung geben kann. Dieses sehe ich momentan nicht mit einem derart suboptimalen Spielsystem und einem miesen Coach. Vielleicht ist meine Grundannahme auch falsch und ich überschätze den Jungen. Dann sind meine Argumente hinfällig. Angesichts seiner bisherigen NBA-Karriere von nicht einmal 100 Spielen, besteht aber mehr als Grund zur Hoffnung, dass er sogar schon bald ein dominanter Franchise-Center werden kann.
Damit ist keineswegs gesagt, dass ich Monroe in die Wüste geschickt sehen will, zumal ohne vernünftigen Gegenwert. Wenn Lionel Hollins die Pistons trainiert und formuliert, um Monroe und Drummond das Team herum aufbauen zu wollen, bin ich mehr als bereit Geduld zu zeigen und das Twin-Towers Experiment mit anderen Augen zu betrachten. So wie das Team aber momentan gestrickt ist, sehe ich keine große Perspektive für ein Pistons-Team, dass mit dem Duo Drummond/Monroe als Kernstück zurück in den Contender Status im Osten will. Horrende Perimeter Defensive, kaum bis gar keine Shooter, die den erforderlichen Platz in der Zone schaffen können, ein herum irrlichternder, indisponierter Josh Smith plus eine inkompetente Schlaftablette als Coach sind sicherlich keine Erfolgsfaktoren.
Wie schon geschrieben wurde. Der Trainerstuhl in Detroit ist solange verbrannte Erde, wie Dumars an den Schalthebeln sitzt. Ich hoffe, dieser muss noch vor Ende der Saison gehen (was ich aber nicht glaube). Erst dann, kann ein Neustart wirklich erfolgen.