Deutsche Boxnews- und diskussions-Thread


Buster D

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Vielleicht weil er ein Türke ist?

:laugh2: Genau, und die Schlangenzungen sind in Wahrheit auch verkappte Türken. Das ist ja auch eine der Standard Ausreden von Öner, wie er sich selbst sein - gemessen an seinen Ansprüchen (er hat ja durchaus was vorzuweisen) - Scheitern erklärt. Als Sohn türkischer Migranten wollte man ihn einfach nicht in der "ehrenwerten Gesellschaft" akzeptieren. Es mag sein, dass es Migranten in bestimmten Bereichen schwerer haben (im Boxsport eher weniger, da gibt es ja fast nur noch Migranten, auch unter den Promotern, wie z.B. die Klitschkos, Kluch, Sturm oder halt Öner), aber wer sich so aufführt wie Öner, der darf sich wirklich nicht wundern, wenn er aneckt und ihm viele Türen zugeschlagen werden. Und zwar nicht weil er Türke ist, sondern weil er ist wie er ist. Ich würde auch nicht sagen, dass sein Auftreten und Gebaren "typisch türkisch" ist. Es ist vielmehr ein Verhalten, dass man im Hamburger Milieu häufig antrifft. Man könnte sagen, dass Öner sich dort hervorragend integriert ja fast schon angepasst hat;)
 

Mexican

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....... Wenn er die Sachen allerdings nachweisen kann, reden wir hier über einen Skandal - und dass die Reaktionen hier im Thread so verhalten und abgestumpft ausfallen, zeigt meiner Meinung nach nur, wie sehr man sich als Freund des Sports mit dessen Schattenseiten arrangiert hat.

Ich gebe dir absolut recht! Ich habe mich auch beim lesen der Comments gewundert, wie "lässig" das ganze hingenommen wird. Klar muss man sagen, im Endeffekt kennt man als Boxsportfan die Mechanismen. ABER: Einen so genauen Einblick von einem "Insider" wie Öner haben bisher die wenigsten von uns bekommen.

Dabei ist es doch eigentlich egal ob Öner einen auf beleidigte Leberwurst macht. Er selber hat mitgemacht und würde es auch weiterhin machen, wenn er könnte. Mir persönlich ist es egal ob da eine Doppelmoral, ein Rachemotiv, etc. hinter Öners Aussagen steckt.

Die ganzen Details die er nennt, wird er sich kaum ausgedacht haben. Schade das dieses Interview in den tiefen von youtube verloren gehen wird und keiner größeren Öffentlichkeit gezeigt wird. Kann mir auch vostellen, das es bald gelöscht wird.

Mich hat einfach dieses Beispiel Sturm extrem wütend gemacht. "Dann hab ich meinen Anwalt zur WBA geschickt und der hat den Superchampion-Titel mitgebracht." Echt der Hammer. Das ist die pure Mafia.
 

Chancho

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Bin auch mal gespannt, wie´s mit Teper jetzt weitergeht. Laut Öner hat er ihn ja im sicheren Glauben an eine feste Zusammenarbeit mit Sturm unter Vertrag genommen und zahlt ihm mehr Geld, als er es unter anderen Umständen tun würde. Und nur weil Öner so ein anständiger Kerl ist, hat er Teper danach nicht fallen lassen. Hat sich für mich so angehört, als wenn er Teper außer ein paar Kämpfen auf niedrigem Level bei Eurosport nicht viel zutrauen würde und ihn am liebsten bei nächster Gelegenheit wieder von der Gehaltsliste kriegen möchte.
 
G

Gast_482

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wir wussten ja eigentlich alle wie das läuft mit punktrichtern und witztiteln...
aber schön das man es hier von einem der szene direkt erzählt bekommt! ach ja felix, jetzt wissen alle das du weggerannt bist^^
jetzt kann man auch vermuten warum sturm den kampf gegen geale nicht bekommen hat! (der kampf war ja wirklich eng)
ändern wird sich aber nichts, weil es um geld geht!!!
ob das nun alles stimmt was öner sagt sei dahin gestellt! (wobei wohl vieles wahr ist)
 

Deaqon Hayes

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Aber auch sehr spannend und hier bislang überhaupt nicht diskutiert ist doch der Punkt, dass Öner andeutet, dass die WBA durch die naive "dumme" Vorgehensweise von Sturm, den Fehler - da wohl Zahlungen ausblieben - Sturm den Supertitel zu geben, gegen Geale korrigiert hat. Genau das deutet Öner doch an, wenn er sagt, dass solche Kämpfe ja auch gerne in die andere Richtung ausgehen. Hier war die Überraschung über die Niederlage ja auch sehr groß.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Öners These stimmt halte ich für ziemlich hoch. Denn schon im Kampf gegen Murray wurde nicht gerade wohlwollend für Sturm gepunktet. Dann besteht die WBA auf einmal auf der überfälligen Pflichtverteidigung gegen Golovkin, Sturm duckt das durch den Kampf gegen Geale. Im Geale Kampf gibt dann der von der IBF ausgesuchte Punktrichter den Kampf an Sturm (Eugene Grant), die anderen beiden geben ihn an Geale. Daher auch Öners Aussage/Frage, warum die beiden auf einmal gegen Sturm punkten.
Wobei einschränkend gesagt werden muss, dass Stanley Christodoulou ja mMn einer der wenigen Punktrichter ist, der selten bis nie schlechte Wertungen abgibt. Dave Parris kam ja wohl aus dem Geale/Shaw-Lager.
Der Unterschied könnte also auch gewesen sein, dass mit Shaw eben jemand mit Einfluss auf der Seite des Gastboxers war. (Jetzt wird es etwas OT aber ich wundere mich immer, warum die Kämpfer von Matchroom und von Frank Warren in Deutschland immer so schlechte Urteile kriegen, obwohl die doch auch Einfluss haben sollten?)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Rocco

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Die Story um Felix Sturm ist sehr interessant und bestätigt eigentlich alles, was hier im Forum schon seit Jahren diskutiert wird. Nämlich u.a. dass er Golovkin duckt und gegen handverlesene Gegner pro Kampf mindestens 2 Millionen einstreicht während er mit Hillfe seines Senders versucht hat, sich als lebende Box-Legende darzustellen. Dafür war der laut Öner gekaufte Superchamp-Gürtel natürlich Gold wert.

Die Frage die sich eigentlich aufwirft: Warum hat Kohl einen megatalentierten Golovkin jahrelang hinter Zbik und Sturm als Nr. 3 im Stall laufen lassen, obwohl er wohl deutlich das grösste Talent war?
 

theIrish

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Wobei einschränkend gesagt werden muss, dass Stanley Christodoulou ja mMn einer der wenigen Punktrichter ist, der selten bis nie schlechte Wertungen abgibt. Dave Parris kam ja wohl aus dem Geale/Shaw-Lager.

Also mir fallen auf anhieb 3-4 ein De La Hoya vs Mosley II, Chagaev vs Valuev Sturm vs Griffin I, Abraham vs Ward sind alles scoreards von Christodoulou die den kampfverlauf nicht wirklich wieder geben (OK bei DLH vs Mosley lagen alle 3 gleichauf daneben) Huck vs Povetkin war es auch Christodoulou der Povetkin am deutlichsten vorne hatte.
Mann muss jetzt natürlich sagen das der Mann seit den 70ern schon aktiv ist und mein urteil wird vielleicht auch getrübt da ich ihn vor allem mit schlechten leistungen als referee in verbindung bringe.
Aber gerade die letzten 4 liegen jetzt auch nicht so sehr auseinander.
 

Cosmo.1

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Ein Glück auf You Tube ,gebt dem Saulus der zum Paulus mutiert keine Bühne.
 

Roberts

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Wenn er die Sachen allerdings nachweisen kann, reden wir hier über einen Skandal - und dass die Reaktionen hier im Thread so verhalten und abgestumpft ausfallen, zeigt meiner Meinung nach nur, wie sehr man sich als Freund des Sports mit dessen Schattenseiten arrangiert hat.

Natürlich bleibt der Skandal aus. Öner hat sich schon lange durch seine Art derart diskreditiert, dass er sagen kann, was er will - die Vorwürfe verpuffen letztlich. Daneben sollte man auch nicht die Strukturen des Profi-Box-"sports" vergessen. Auf der einen Seite der Wille der wichtigsten Beteiligten möglichst viel Geld zu ziehen und zwar, koste es an Anstand und Fairness, was es wolle und auf der anderen Seite die Fanstruktur, in der der Eventfan und der Boxerfan die Szene weit vor dem Boxfan bestimmen. Den beiden ersten Fangruppen ist Boxen als Sport völlig egal, erst recht Fragen der Ehrlichkeit, Gerechtigkeit und sportlicher Aspekte. Solange die Show stimmt/das Idol "gewinnt", ist es völlig egal, wie das Ergebnis zustande kommt.

Als Boxfan kann man solche Fortsetzungen des römischen Brot- und Spiele-Gedankens nicht verhindern. Persönlich geht man dann zu einer Veranstaltung nicht hin, boykottiert entsprechende Witzübertragungen im Fernsehen, das war es dann aber auch. Ein Arrangieren ist das m.E. nicht.

Inhaltlich bietet Öner natürlich nichts neues für ernsthafte Beobachter. Wem war nicht klar, dass Sturm Don Kohl nicht verlassen wollte, weil Kohl seine Veranstaltungen verschiebt, wenn es notwendig war, weil Kohl massives Outmatching betrieb, oder weil er Sturm fast nur Graupen zugeführt hat, statt der Besten gegen die es für die Tüte Gummibärchen gehen sollte, sondern weil er Sturm nur einen kleinen Anteil an den Fleischtöpfen überlies, die er sich ergaunert hatte.

Wem war nicht klar, dass Sturm boxerisch einen kontinuierlichen Abstieg genommen hat und es niemals reichen würde, wenn die Größen der Gewichtsklasse Gegner sein würden?

Wem war nicht klar, dass die WBA-Nummer nur gelaufen ist, weil die richtigen Leute geschmiert wurden und dass sich Sturm den "Super-Champion-Titel" garantiert nicht erboxt hat?

Letztlich wird dieses Betrugssystem solange weiter laufen, wie es Leute gibt, die diesen Unfug finanzieren. Einzelne Beteiligte können sich natürlich früher oder später erledigen. Egal, ob man nun Don Kohl, Sauerland, oder Sturm heißt - man ist angewiesen auf einen korrupten Verband, blinde oder betrügerische Sponsoren und dämliche Eventfans, die jeden Sch... beklatschen, solange die Show stimmt. Sturm verliert seine Kämpfe, wenn er den Verband nicht im Griff hat, weil andere besser schmieren und/oder er seine Einwirkungsmöglichkeit überschätzt/Stockfehler durch Überheblichkeit begeht. Don Kohl ging (faktisch) pleite, weil sein wichtigster Sponsor ZDF aus eigentlich sachfremden Erwägungen die richtige Entscheidung traf und Sauerland wird seinen Laden ebenfalls dicht machen können, wenn die ARD ebenfalls aus sachfremden Erwägungen die einzig richtige Entscheidung treffen wird, was abzusehen ist.

Öner war immer ein Typ aus dem Ghetto, der mit möglichst geringen Aufwand nach oben kommen wollte. Geschmissenes Studium, geschmissene Boxkarriere, aber Boxgeschäft hat er in der Tat von der Pieke auf kennen gelernt - folgerichtig waren seine Methoden natürlich auch die gleichen, die die Klitschkos, Don Kohl, Sauerland, Steinforth und Co. auch verwenden. Im Gegensatz zu Ihnen kann er allerdings seine Herkunft und diese Methoden nicht so zweckdienlich verschleiern. Ein Promoter/Manager der freundlich in die Menge grinst oder züngelt und sein staatstragendes Geschwätz in die holen Birnen der hirnlosen Masse reindrückt, während seine Betrügereien mal mehr mal minder offen ablaufen, kommt besser an, als ein kleiner fetter Außenseiter, der genau so handelt, dabei aber rumtobt und pöbelt, wenn er verarscht oder erwischt wird.

Im Westen nichts Neues...
 

Deaqon Hayes

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Also mir fallen auf anhieb 3-4 ein De La Hoya vs Mosley II, Chagaev vs Valuev Sturm vs Griffin I, Abraham vs Ward sind alles scoreards von Christodoulou die den kampfverlauf nicht wirklich wieder geben (OK bei DLH vs Mosley lagen alle 3 gleichauf daneben) Huck vs Povetkin war es auch Christodoulou der Povetkin am deutlichsten vorne hatte.
Mann muss jetzt natürlich sagen das der Mann seit den 70ern schon aktiv ist und mein urteil wird vielleicht auch getrübt da ich ihn vor allem mit schlechten leistungen als referee in verbindung bringe.
Aber gerade die letzten 4 liegen jetzt auch nicht so sehr auseinander.

Danke für die Erinnerung. Da war ich zu positiv gestimmt. Muss aber sagen, dass ich mit Abraham vs. Ward kein Problem habe. Nur weil Abraham in den ersten Runden gegen Ward besser aussah, als das alle erwartet haben, muss man man ihm da keine Runde geben. Die waren doch auch sehr eng und Ward war aktiver und besaß die Ring Generalship. Abraham hatte halt ein paar gute Treffer und eine (für seine SMW-Verhältnisse) gute Workrate, aber geben muss man ihm deswegen keine Runde.

Chagaev vs. Valuev hatte ich vergessen, wg. der insgesamt korrekten MD.

Huck vs. Povetkin hatte ich selbst 116-112 für Povetkin. Siggi Heinrich sogar 118-110 für Povetkin.

Ich hatte seine beiden sehr guten Cards in Erinnerung:
Wladimir Klitschko vs. David Haye
Sergio Gabriel Martinez vs. Julio Cesar Chavez Jr

Spricht aber insgesamt dann doch für Öners These, dass die WBA Sturm nicht mehr wollte.
 

buta

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Inhaltlich bietet Öner natürlich nichts neues für ernsthafte Beobachter. Wem war nicht klar, dass Sturm Don Kohl nicht verlassen wollte, weil Kohl seine Veranstaltungen verschiebt, wenn es notwendig war, weil Kohl massives Outmatching betrieb, oder weil er Sturm fast nur Graupen zugeführt hat, statt der Besten gegen die es für die Tüte Gummibärchen gehen sollte, sondern weil er Sturm nur einen kleinen Anteil an den Fleischtöpfen überlies, die er sich ergaunert hatte.

Wem war nicht klar, dass Sturm boxerisch einen kontinuierlichen Abstieg genommen hat und es niemals reichen würde, wenn die Größen der Gewichtsklasse Gegner sein würden?

Wem war nicht klar, dass die WBA-Nummer nur gelaufen ist, weil die richtigen Leute geschmiert wurden und dass sich Sturm den "Super-Champion-Titel" garantiert nicht erboxt hat?

Genau darum geht es aber nicht! Solange du den Nachweis nicht hast, dass da tatsächlich Geld für Titel geflossen ist, ergießt man sich hier in Andeutungen und verlässt sich auf Instinkte. Für mich hat es allerdings eine andere Qualität, wenn ein "Macher" mit Kontoauszügen, Mails und Briefen auftaucht und tatsächliche Gürtel- und Geldbewegungen offenlegt. Das sind für den Beobachter vielleicht keine großen Überraschungen, wohl aber besteht ein Unterschied zwischen dem, was Öner sagt, vorausgesetzt, er kann es belegen - und den Spekulationen in einem Sportforum. Das hat auch nichts mit Weltfremdheit oder Naivität zu tun, wie das Young Kaelin in seinem Beitrag unterstellt; ein Skandal ist dem Wortgebrauch nach etwas, das mit Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit zusammenfällt, insofern ist es wenig hilfreich, auf die "knallharte Geschäftswelt im Halbdunkel" hinzuweisen.
 

Young Kaelin

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ein Skandal ist dem Wortgebrauch nach etwas, das mit Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit zusammenfällt, insofern ist es wenig hilfreich, auf die "knallharte Geschäftswelt im Halbdunkel" hinzuweisen.

Ich geb Dir grundsätzlich nicht Unrecht, aber für einen Skandal brauchts imo immer ein Ueberraschungsmoment, bzw. dass etwas Unvorhergesehenes passiert. Das fehlt mir hier völlig.

Ein Beispiel: ja, es ist nicht ok, wenn Leute ihre Steuern am Staat vorbeischleusen und auf den Cayman Islands oder Bahamas ihre Geldgeschäfte abwickeln. Ueberrascht mich das, dass es auf den Cayman Islands Nummernkonti und Scheinfirmen gibt? Nicht wirklich.

zum Boxen: ja, es ist nicht ok, wenn Sturm einen Super WM-Titel für Zaster kaufen konnte. Ueberrascht mich das, dass ein Weltverband sowas macht? Nicht wirklich.

ja, es ist nicht ok, wenn Punktrichter "Homedecisions" kreieren oder Kämpfe, welche man in Wahrheit knapp zu Gunsten des Gastboxers geben müsste, mit Regelmässigkeit 118:110 dem Homefighter zuschanzen. Ueberrascht mich das, oder ist das ein Skandal? Nun, wir lesen es in den O-Line Foren immer wieder: Beschiss, Skandal, ich schau nicht mehr, Boxen ist tot usw. usf. vielleicht ist das für Eingefleischte noch immer ein Skandal und wohl auch für jeden, der den Boxsport liebt, aber überrascht das einen Kenner wirklich, und haut es ihn aus den Socken? Nicht wirklich.

Mich überrascht auch Sturms Vorgehen null. Der Junge hat das fortgesetzt, mit dem Andere ihre Karrieren aufgebaut haben. Auch Andere haben (völlig von Spott verschont) die Besten ihrer Gewichtsklassen nicht geboxt und irgendwelche "leichte" Gegner geschlagen. Und das ist, wenn man denn genau hinschauen will, nichtmal ein deutsches Phänomen.

Weltfremd find ich es übrigens nicht, solche "Gepflogenheiten" als Skandal zu bezeichnen, schliesslich sind sie in ihrer Substanz nichts anderes. Aber naiv ist man glaub ich schon, wenn man davon ausgeht, dass sich diese ungeschriebenen Gesetze im Profibereich grundlegend ändern sollten. Neben Aeras, wo sich in diversesten Gewichtsklassen immer wieder die Besten gemessen haben, gabs auch immer wieder Zeiten, wo sich die Klassenprimusse bewusst und eindeutig aus dem Weg gingen und jeder sein Gärtchen beackert hat und den anderen gewähren liess. Nichtmal Manny und Floyd konnten sich bis dato auf einen Fight einigen.
 

Rocco

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Don Kohl ging (faktisch) pleite, weil sein wichtigster Sponsor ZDF aus eigentlich sachfremden Erwägungen die richtige Entscheidung traf und Sauerland wird seinen Laden ebenfalls dicht machen können, wenn die ARD ebenfalls aus sachfremden Erwägungen die einzig richtige Entscheidung treffen wird, was abzusehen ist.

Das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Sauerland hat ein paar attraktive Boxer, die man auch sofort anderen Sendern verkaufen kann. Die hatte Universum kaum.

Ich sehe hier auch nicht wirklich etwas was Öner offenbart was nicht jeder wusste, weiß oder zumindest schon immer irgendwie ahnte. Wenn er Gamboa nicht halten konnte scheint er ja auch seine Meister gefunden zu haben.
 

aue013

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Lustiges und sehr unterhaltsames Interview. Aber Öhner hat entweder etwas geraucht oder geschluckt :cool4:. Er sagt über Sauerland sen., dass er ihn (Öhner) nicht mag. Und natürlich sei Kalle Sauerland ein guter Nachfolger seines Vaters, weil auch er ihn (Öhner) nicht möge. :laugh2: Eines muss man ihm wirklich zugute halten: er versucht nicht, mit einem Sauermannimage rüberzukommen, er ist authentisch. Das macht ihn dann doch etwas sympathisch.
Ich glaube kaum, dass das Interview Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung deutscher Boxveranstaltungen (insb. in und über TV) haben wird, weil es gar nicht wahrgenommen werden wird. Die abnehmende Qualität der großen Veranstaltungen wiegt viel schwerer als "Enthüllungen eines Ahmed Öhners". Sturm & Co. werden einfach Öhners Aussagen bestreiten, die Sauerländer stehen ihm bei. Krähen sind das doch alle.
 

Roberts

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Für mich hat es allerdings eine andere Qualität, wenn ein "Macher" mit Kontoauszügen, Mails und Briefen auftaucht und tatsächliche Gürtel- und Geldbewegungen offenlegt. Das sind für den Beobachter vielleicht keine großen Überraschungen, wohl aber besteht ein Unterschied zwischen dem, was Öner sagt, vorausgesetzt, er kann es belegen[...]ein Skandal ist dem Wortgebrauch nach etwas, das mit Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit zusammenfällt, insofern ist es wenig hilfreich, auf die "knallharte Geschäftswelt im Halbdunkel" hinzuweisen.

Ich verstehe worauf Du hinaus willst. Als Beweis in einem Verfahren kann das dienen. Nur: Warum hat bisher keine Reaktion auf die diversen Ungereimtheiten (freundlich) bzw. Betrügereien (realistisch betrachtet) gegeben?

Beispiel: Sturm hat auf einmal den Super-Champion-Titel bei der WBA - Jeder, der sich mit der Materie befasst, weiß, dass die Begründung der WBA nicht trägt. Was macht SAT 1? Die schließen trotzdem einen Vertrag, weil Sie glauben daran verdienen zu können. Moralische Fragen? Geh mir weg mit der Moral...

Sturm kriegt ein seltsames Urteil gegen Macklin. SAT 1 wirft wieder alle moralischen Grundsätze über Bord und quatscht den Betrug wider besseren Wissen schön.

Gleiches kennt man von der ARD mit Sauerland. Da ist der Druck eigentlich noch größer, da es sich um öffentlich rechtliches Fernsehen handelt. Huck-Lebedev, Hernandez-Cunningham 1 - offenkundiger Beschiss, oder ZDF mit UBP z.B. Halmich und Kentikian-Farcen, Pro7 mit Ragosina und dem allerübelsten Betrug im sog. Boxsport, der von einem Sender übertragen wurde, inkl. Zuschauerbeschimpfung durch den Strippenzieher und der Sender macht auch diesen Quark mit - Betrug über Betrug und auch das wird verteidigt, ob wohl ein Blinder mit einem Krückstock sieht, dass da gezogen, geschoben und geraubt wird. Gut, es gibt dann nicht den Beweis, wie und wann der Beschiss verabredet wurde, wie die Schmierung erfolgte und wer daran beteiligt war. Das braucht man aber auch nicht, die Tatsache genügt und die Reaktion? Null.

Ja, bei der ARD haben die viele Rundfunkräte nach wie vor grundsätzlich kritischen Haltung gegenüber der Übertragung von Profi-Boxkämpfen in der ARD - nicht aber weil offenkundig gezogen, geschoben und geraubt wird, nein. Weil man Zweifel daran hat, dass Boxen Sport sei und weil einigen Herrschaften die Kosten stören...

Skandale hat es genug gegeben, ein öffentlich-rechtlicher Auftrag mit Anforderungen an die Moral besteht z.B. bei der ARD, immerhin noch Anforderungen an einen moralischen Standard bei SAT 1, aber mit dem Betrug kann man gut leben, Hauptsache die Quote stimmt. Daran werden vorgelegte Beweise z.B. von Herrn Öner in Sachen Sturm auch nichts mehr ändern. Ein noch besseres Beispiel ist die Tour de Farce - Beweise gibt es mehr als genug und der Dreck wird trotzdem nach einem kurzen moralischen Innehalten weiter übertragen. Das Boxen wird in diesem Sinne weiterhin übertragen, Sponsoren finden sich zuhauf und der beteiligte Journalismus der Haussender vergräbt die Worte Objektivität und Fairness ganz tief, egal wie viel Beweise durch Insider wie Öner vorgelegt werden.
 

Rocco

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Die beiden fallen mir auch sofort ein für den deutschen Markt. Hernandez wird nie 'ne Halle füllen. Mit dem langen Finnen kann man sicher in Helsinki Veranstaltungen machen. Und ein Kessler ist ja auch noch da.
 

beachbulette

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Kessler is exclusiv ans dänische PayTV gebunden und steht im Spätherbst seiner Karriere.


Um in Finnland Kohle zu machen, müßte dies wohl auch über PayTV laufen und ob die Finnen davon so die großen Anhänger sind, bezweifle ich mal.

Für den deutschen Markt kommen beide auf jeden Fall nicht in Frage!
 

Roberts

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Das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Sauerland hat ein paar attraktive Boxer, die man auch sofort anderen Sendern verkaufen kann.

Eigentlich eher nicht. Sauerland hat genau drei Leute, die derzeit (z.T. auch nur im überschaubaren Maße) Leute ziehen:
1. Huck
2. Abraham
3. Kessler (in Skandinavien)

Potenzial hat Helenius.

Abraham und Kessler sind Auslaufmodelle. Hernandez ist ein uncharismatischer WM von Sauerlands Gnaden, bei dem nicht einmal auffallen würde, wenn er gar nicht da wäre. Braekhus ist zwar der norwegische Ottke, interessiert hier aber niemanden. Povetkin hat kein Charisma und wohl auch nicht das Potenzial für ganz oben, außerdem ist Hrunov da der Daddy. Pulev steht zwar hoch in den Ranglisten, ein WM Titel könnte den Boost bringen aber er ist weder Klitschkodesk noch freakig wie Valuev. Culcay ist sein momentanes Lieblingskind, das er gerne zum Zugpferd puschen will, aber wenn er ihn schon gegen Thompson retten muss, dann lässt das nichts Gutes für die Zukunft erwarten. Wer kommt dann? David Graf?

Die Publikumsmagnet-Decke bei Sauerland ist sehr dünn. Vor allen Dingen fehlt es an einem deutschen Boxer mit Charisma und klaren WM-Potenzial.
 
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