Finde Balitsch darf man nach dem Turnier kritisieren. In jedem Spiel hat man die AV recht alleine gelassen. Beide offensiven Flügelspieler haben zockend wenig ausgeholfen und aus dem zentralen Mittelfeld gab es auch kaum Unterstützung. Matchplan war denke ich arg riskant.
Dass die Winger nicht viel nach hinten arbeiten,ist dem Alter aber auch ein Stück weit normal. Taktisches Verhalten hat eben auch eine Menge mit Erfahrung zu tun.
Aber natürlich sind 15 Gegentore in 4 Spielen viel zu viel und 81: 76 Torschüsse hat eine Profi-Herrenmannschaft nach 8 Spielen, nicht nach 4. Es ist aber natürlich auch den Spielertypen geschuldet, die man so hat und im Alter von 19 ist mir eine "wenn die 5 schießen, machen wir eben 6" Mentalität schon auch lieber als ein "die Null muss stehen".
Ist ein bisschen wie im richtigen Leben: wenn jemand mit 19 schon konservativ ist, mag ihm das in dem Moment sogar helfen (Schule, Studium). Ich finde es trotzdem schlimm. Eine Entwicklung (auch im Sport) muss doch erstmal mit Sturm, Drang und Übermut beginnen, nicht mit dem Bemühen um Ausgewogenheit.
Der ursprüngliche Trainer des Jahrgangs war ja Wück. Nach seinem Wechsel zu den Frauen übernahm dann Balitsch und ich finde, dass er den Geist der U17-Überflieger ganz gut eingefangen und mitgenommen hat. Die Truppe hat auch hier natürlich viel falsch, vor allem aber viel Spaß gemacht und einen tollen Einsatzgeist gezeigt. Halbfinale und auf absoluter Augenhöhe mit England und Spanien ist sehr gut, davon gehe ich nicht ab.
Das Einzige, was mir an Hanno nicht gefallen hat, ist das Statement vor dem Turnier "Wir sind das Team, dass es hier zu schlagen gilt". Das war unnötig und das muss bei einer U19 (also einem Entwicklungsteam) echt nicht sein.
Ansonsten war es sein erstes Turnier als Verantwortlicher und ich würde ihm durchaus eine 3 + geben, er kann als Jahrgangs-Cheftrainer durchaus eine Zukunft haben. Da finde ich einen Christian Wörns durchweg diskussionswürdiger.