Das ist es eben. Man kann doch nicht anderen Dinge oder fehlende Fähigkeiten vorwerfen, wenn man selbst im selben Beruf die selben Fehler gemacht hat oder dieselben Defizite hatte. Vor allem dann nicht, wenn man nie auch nur mit einem Wort erwähnt, dass es bei einem selbst ganz genau so aussah.
Wenn Olli Kahn sagen würde: "ich habe nach dem WM Finale 2002 völlig falsch reagiert und deshalb sage ich..." oder wenn Berthold sagen würde "schon 1990 hatten wir außer Brehme keinen guten AV. Ich war der Schwachpunkt der Mannschaft und wurde im Finale ausgewechselt, weil ich schei*e gespielt habe - und darum weiß ich, wie wichtig gute AV sind".
So ist es aber ja nunmal überhaupt nicht. Die stellen sich hin und behaupten, ja leben sogar von dem Mythos, dass zu ihrer Zeit alles besser und vor allem SIE besser waren und Dinge besser machten. Das ist aber nunmal einfach gelogen und zwar schnurstracks. Darum fand ich Bierhoffs Pfosten-Kommentar auch sehr treffend.
Natürlich kann jeder kritisieren, aber die Warte, aus der dies geschieht, muss doch in einem halbwegs akzeptablem Zusammenhang stehen. Und das tut sie nicht, wenn Kahn über den Umgang mit Mißerfolg schwadroniert und schon dreimal nicht, wenn Berthold über die Qualität von Abwehrspielern oder gar Berufseinstellung motzt. Eben genau das steht ihnen nicht zu, nicht ohne ihr selbstgebautes Denkmal (also ihren heutigen Lebensunterhalt) vom Sockel zu stoßen. Das ist schlichtweg unredlich. Zumal ehemalige Profis ganz genau wissen müssetn und ja auch eigentlich wissen, dass man von außen das tatsächliche Geschehen während eines Turniers gar nicht beurteilen kann.
Und Felix Magath, wo wir schon dabei sind, ist genau so einer. Der eben sollte 1982 nach der Demission Schusters zusammen mit Breitner das Spiel der deutschen Mannschaft bestimmen - und spielte ein unfassbares Kackturnier, unter miesen Kickern war er der Allerschlechteste und zwar mit Abstand. Das ist für sich nicht schlimm, kommt vor. Aber dann kann ich mich doch nicht 30 Jahre später hinstellen und Schweinsteiger medial rundmachen, weil er die Mannschaft nicht führen konnte. Das geht doch nicht, ich finde sowas einfach...ja, da passt das Kinderwort: das ist einfach gemein und das macht man einfach nicht, wenn man selbst schon genau so "versagt" hat. Vor allem aber ist es unkollegial und illoyal dem Spiel selbst gegenüber, was diese Leute veranstalten.
Fans kritsieren, weil sie enttäuscht sind. Aus enttäuschter Liebe gegenüber dem Spiel und der Spieler, aber sie lieben immer noch das Spiel...und verzeihen schneller, als einen der Blitz beim ... treffen kann. Das ist ok, das muss so sein. Diese o.g. Herren aber kritisieren allein aus Geltungssucht und betreiben dabei bewusste Geschichtskliiterung, um NOCH besser dazustehen - auf dem Rücken derer, die ihnen nachfolgen, die Fußballer geworden sind, weil sie Kahn-Berthold-Magath Poster an der Wand hatten und die eben heute Schweinsteiger oder Boateng heißen. Und damit am ENDE auf dem Rücken des Spiels. Ich nenne das Betrug an dem Spiel, dass wir lieben - und eben drum können sie mich sonstwo.