Die Ära Lewis vs. Klitschko


Welche Ära war stärker?


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Realist

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Dass hier gerade Povetkin als Beispiel genommen wird, verwirft die Gegebenheiten etwas. Povetkin ist ein verdammt zäher Hund und auch ein durchaus begabter Boxer. Man sollte ihn deshalb nicht mit den ganzen Witzfiguren gleichsetzen, die sich heutzutage Herausforderer nennen dürfen.
 

Madball

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Porn City
Was stört Dich nun ausgerechnet an Mavrovic?
Mich stört das er in den angeblich so starken 90er Jahren mit einem schwachen Kampfrekord ohne je einen Top 15 HW zu boxen einen mandatory (!) Titleshot bekomment hat. Damals hat sich keiner aufgeregt. Aber wenn heute ein Thompson, Chambers oder ein Pulev einen mandatory Shot bekommen dann heisst es die heutigen Herausforderer taugen nichts und hätten in den 90ern nie einen Titelshot bekommen weil die HW Division ja damals viel zu stark war.

Ich verstehe diese Rosa-Rote Brille für die HWs der 90er nicht. Ja viele von uns sind in den 80ern und 90ern aufgewachsen (ich auch), vielleicht kommt daher eine latente 'früher war alles besser' Haltung.

Aber: Die 90er war ein Jahrzehnt mit ganz normalen HW Boxern, die waren übrigens auch nicht immer voll austrainiert wie einige hier behaupten. Frans Botha, Riddick Bowe (Golota) oder Comeback Foreman waren in sub-optimaler körperlicher Verfassung und trotzdem hat es zu 2 + 2 + 2 = 6 Titleshots gereicht. In den 90ern gab genau es wie in den letzten zehn Jahren stets 1-2 Leute an der Spitze, danach lange gar nichts, und dann kamen Contender die in den Titelkämpfen nicht die Spur einer Chance hatten. Das ist nichts Neues und ich finde da wird zu oft mit zweierlei Maß gemessen.
 

Devil

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Bruno würde glaube ich jeden außer Klitschko besiegen. Auch gegen den wäre er nicht komplett chancenlos, aber vielleicht etwas zu langsam beim Nachsetzen.
 

LeZ

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Es war die Rede vom Foreman aus dem Holyfield Kampf:licht:. Und der war deutlich stärker und frischer als der gegen Schulz.

:rolleyes:

https://www.youtube.com/watch?v=ZT7jJjqkvk0#t=2286

Das hier war auch Comeback-Foreman: https://www.youtube.com/watch?v=TKqJI1SbPVU#t=379

Wenn man ihm den Gefallen tut und Fuss an Fuss versucht Haken mit ihm zu Traden zieht man natürlich den Kürzeren, denn hauen konnte der immer noch. Das war das Problem des damaligen US-Stils, bleib stehen, meide ein bischen, und hau Haken auf Verdacht, einer wird schon treffen. Boxt man ihn vorsichtig aus der Distanz wie Schulz sieht er entsprechend aus. Als ob Povetkin sowas nicht könnte wenn er weiss was er vermeiden muss, und dass er 12 Runden brauchen wird. Aber wenn die Leute mal nicht aufpassen kann der damalige Foreman immer noch fast jeden schlagen, Power ist halt ein guter Equalizer.
 

abfight

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Ich hab mir jetzt mal in Ruhe alle Beiträge durchgelesen. Ich persönlich bin sportlich vielseitig interessiert und nicht ausschließlich auf Boxen fixiert. Diese Diskussion gibt es ja in vielen Sportarten, z.B. auch im Tennis. Hier sprechen nahezu alle sportlichen und statistischen Parameter dafür, dass Federer der ATG ist. Die Nadalanhänger argumentieren aber, dass Nadal im HtH gegen Federer deutlich führt und fast alle großen Matches gegen ihn gewonnen hat. Tja, was macht man nun daraus? Ist das eine klare Abwertung Federer´s Status oder kommen die Federer-Befürworter mit der These davon, dass ihm Nadal´s Spiel einfach nicht so liegt und das nicht primär mit einer qualitativen Überlegenheit Nadal´s zu tun hat?

Ich glaube man kann immer hin und her argumentieren und - wie hier jemand gesagt hat - Haare in der Suppe des jeweils anderen suchen und finden. Das einzige objektive Kriterium ist das des sportlichen Erfolges - und da ist Wladimir nun schon seit vielen Jahren sehr dominant und erfolgreich. Sicher hätte er es gegen stärkere Generationen wesentlich schwerer gehabt, aber niemand kann mit Bestimmtheit sagen, dass er da beherrscht worden wäre. Die These, dass Wladimir zu weich ist, könnte man auch umkehren: Er ist nach schweren Niederlagen zurückgekommen. Das ist ja gemeinhin das Argument, einem Sportler dann doch Herz und Kampfgeist zu bescheinigen. Hat jemand von Euch den Film "Klitschko" gesehen (find ich ganz interessant)? Da sagt Steward, dass Wladimir damals unbedingt gegen Peter ran wollte, obwohl Steward und Vitali ihm davon abgeraten hatten. Wladimir habe es sich aber selbst unbedingt beweisen wollen. Peter galt damals als gefürchteter Knockouter. Wladimir war zwar mehrfach am Boden (wobei 2 Niederschläge durch Peter illegal auf den Hinterkopf gingen), hat sich aber durchgebissen. Dann holte er sich gegen Byrd den Titel zurück und kämpfte dabei sehr aggressiv und attraktiv - der Sieg gegen Peter war für ihn wie eine Befreiung. Ja ja, mir ist schon bewusst, dass er das gegen Byrd leichter tun kann, als gegen schlagstarke Kontrahenten. Ich finde nur, dass Wladimir schon auch einige attraktive Kämpfe abgeliefert hat. Und es ist sicher so, dass es in der Vergangenheit nicht nur Kämpfe zum Zungeschnalzen gab, da kann ich mich auch an intensive Kuschelorgien ohne offenen Schlagabtausch erinnern.

Zustimmen möchte ich dem Argument, dass Wladimir früher sicher in größere Abnutzungsschlachten verwickelt worden wäre. Es scheint auch so, dass Wadimir etwas "Angst" vor schweren Treffern hat - nicht gerade das Attribut eines großen Fighters. Andererseits bringe ich ein Grundverständnis dafür auf, dass Boxer auch außerhalb des Rings ein gesundes Leben führen wollen. Wir mögen die Schlachten zwischen Ali und Frazier genossen haben, letztlich haben sie dafür einen hohen Preis gezahlt.
 
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