Welche Fincher Filme waren denn keine Thriller? Wenn man es strikt hält kann man über Alien 3, Fight Club und Gone Girl reden, finde ich. Aber in allen Filmen stecken ordentliche Thriller Elemente mit drin. Girl with the Dragon Tattoo, Panic Room und The Game sollten unstrittig sein.
Ganz klare Nicht-Thriller sind Benjamin Button und The Social Network. Wenn meine These jetzt "ziemlich abwegig" sein soll und man bedenkt, dass du Se7en und Fight Club sehr gut findest, dann müssten die beiden Filme ja Meisterwerke sein... Sind sie das, für dich? Für mich sicher nicht.
Ich sehe es so: Seine besten Filme sind "Se7en", "Fight Club", "Zodiac" und "The Social Network". Davon ist einer ein glasklarer Thriller, zwei haben Anteile und einer ist eindeutig keiner. Das ist insofern keine Hitchcock-Quote (wobei man dem das nicht negativ anlasten sollte - das war halt das Gerne, das ihn interessiert hat). Die schwächeren Filme sind für mich "Panic Room", "Dragon Tatoo" und "Benjamin Button", davon sind zwei klare Thriller. Da ist insofern kein wirkliches Muster erkennbar, außer dass der Anteil seiner Filme mit Thriller-Anteilen generell hoch ist (sowohl bei den sehr guten als auch bei den relativ gesehen schwächeren). "Alien 3" kenne ich nicht, "The Game" und "Gone Girl" sind für mich irgendwo in der Mitte...
Wo ich zustimme: Finchers ganz große Stärke ist vielleicht, eine beklemmende Atmosphäre zu erzeugen, was sich bei Thrillern extrem gut einsetzen lässt. Aber eben nicht nur da. "Zodiac" lebt doch zum Beispiel auch davon, mit den Erwartungen der Zuschauer zu spielen - man wartet permanent auf Szenen mit dem Täter, und dann ist der Film vorbei. Das hat mir daran gerade gefallen (wenn auch beim zweiten Sehen mehr als beim ersten - dass der Film bei der ersten "Sichtung" irritiert kann ich mir vorstellen, die Erwartungen der Zuschauer werden eben sehr stark unterlaufen). Bei "The Social Network" bin ich dann wohl schlicht komplett anderer Meinung, das ist für mich in der Tat auch ein ziemlich perfekter Film.
Es ist natürlich kein Original Score von Hans Zimmer.
Aber zu dem Film passt der
Soundtrack mMn einfach herausragend. Die grandiosen Songs (man sollte natürlich etwas mit 60's Musik anfangen können, klar) werden sehr passend zu der Handlung im Film eingebaut.
Gut, werde ich drauf achten, wenn ich den Film mal wieder sehe.
Wenn ich an die Filme mit der besten Musik aller Zeiten denke, muss ich auch nur auf meine Liste schauen - das ist mir auch sehr wichtig, weil ich finde, dass herausragende Musik einen Film auf ein noch höheres Level heben kann (was auch keine sehr gewagte These sein sollte). Von meinen Top 9 haben die sieben markierten
#01 The Godfather: Part II (1974)
#02 C'era una volta il West (1968)
#03 Vertigo (1958)
#04 Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb (1964)
#05 Taxi Driver (1976)
#06 There Will Be Blood (2007)
#07 Il buono, il brutto, il cattivo (1966)
#08 Sunset Blvd. (1950)
#09 A Clockwork Orange (1971)
für mich ganz eindeutig mit die beste Filmmusik aller Zeiten. Daraus kann man auch herauslesen dass für mich Ennio Morricone, Bernard Herrmann und Nino Rota die besten Filmkomponisten aller Zeiten sind (die auch jeweils etliches anderes haben, was herausragend ist). Scorsese ist dazu genau wie Tarantino extrem gut darin, eine zum Film perfekt passende Songauswahl zu treffen. Und bei Kubrick war es natürlich die klassische Musik, die er jeweils perfekt ausgewählt hat.
Also ich finde die Comicfilm Inflation, die wir derzeit erleben, zum kotzen. Aber The Dark Knight ist einer meiner Lieblingsfilme. Ich sehe darin auch keinen Widerspruch. Und ich finde auch, dass man Nolans Batman Trilogie von den restlichen Filmen loslösen muss. Alleine schon, von der Machart her. Und dazu kommt eben auch, dass Batman keine Superkräfte hat. Das ist für mich schon ein sehr entscheidender Punkt.
Man kann The Dark Knight natürlich nicht mögen, völlig klar. Man kann auch sagen "wirklich gut", aber nicht gut genug für die Liste. Nur den Vorwurf mit den restlichen Comicverfilmungen finde ich ein wenig unfair. Davon würde ich persönlich den Film schon freisprechen. Nolan, Bale, Ledger & Co können nichts dafür, dass die Hollywood Studios der Meinung waren, dass man aus Comicverfilmungen jetzt eine Gelddruckmaschine machen muss.
Ist auch kein Grund, ihn nicht in die Liste zu nehmen, logisch. Wie gesagt sind mir diese Filme auch losgelöst davon fast immer zu actionlastig. Ich meine nur, dass es schwer ist, ihn losgelöst davon zu sehen. Genau wie es für mich schwer ist, bei "Star Wars" & Co. zu ignorieren, dass im Zuge davon die Blockbuster-Ära "New Hollywood" verdrängt hat. Es macht die Filme nicht schlechter, sorgt für mich eben nur jeweils für einen etwas faden Beigeschmack.