Die Auswirkungen des Kriegs auf das Skispringen


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Ich denke, dass Sportjournalisten derzeit russische Athleten und Athletinnen nicht nach der aktuellen Situation im Ukraine-Krieg befragen sollten. Wenn sie sich offen gegen Putin stellen oder nix sagen, würde das vermutlich böse Konsequenzen für sie und ggfs. ihre Angehörigen in der Heimat bedeuten. Da sollten Journalisten auch etwas sensibler vorgehen. Wir wissen alle nicht, unter welchem internen Druck die Athleten und Athletinnen stehen und was sie letztlich wirklich denken. Wir leben wahrscheinlich alle nicht in einer Diktatur und können schwerlich nachvollziehen, wie es ist unter einem Verbrecherregime wie dem Putins zu leben. Ich glaube nicht, dass es einem russischen Sportler/Sportlerin derzeit möglich ist, offen eine Meinung zu äußern, die sich klar gegen den Krieg und das Handeln Putins stellt. Deswegen wäre ich vorsichtig Aussagen von Klimov oder Barkov vorschnell zu beurteilen.
Trotzdem bin ich für eine Sperre russischer und belarussischer Athleten und Athletinnen. Es kann in der aktuellen Situation keine andere Entscheidung geben. Man sollte jedoch Putin und seine Regierung nicht mit dem russischen Volk gleichsetzen.
Du hast ja grundsätzlich recht, aber was Barkov da geredet hat war das Letzte…und der hat auch nicht so gewirkt, als würde er irgendwie unter Druck stehen.
 
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Er hatte eine russische Flagge auf der Innenseite seiner Handschuhe und ich glaube noch am Finger, das wars.

ihn dafür zu beschimpfen und sonstwas zu wünschen wie es leider einige tun ist echt das letzte 🤮
Naja wenn er das vorher nie gemacht hat und jetzt ausgerechnet, ist das schon ein Bekenntnis/eine Provokation etc.
Geht finde ich überhaupt nicht
 

Biathlon-Fan

Bankspieler
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Pertile hat es so entschieden und gut ist
und ich möchte mir nicht heraus nehmen über einen Menschen zu urteilen den ich nicht kenne und der sich nicht wehren kann
Von der FIS sind halt keine Sanktionen zu erwarten. Da kommen ja eigentlich alle durch, Siehe Fanny Smith jetzt erst.
Wenn was aus Norwegen kommen wird bzgl. Einreiseverbot o.ä. dann sicher morgen. Ich werde auf jeden Fall regelmäßig bei unseren Kollegen vom NRK reinschauen, die haben auch großes Interesse daran
 
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Pertile hat es so entschieden und gut ist
und ich möchte mir nicht heraus nehmen über einen Menschen zu urteilen den ich nicht kenne und der sich nicht wehren kann

Naja ob Pertile xyz entschieden hat ist doch wirklich vollkommen egal...
Ich bin prinzipiell nicht gegen einen Start der Russen: Ganz im Gegenteil, ich finde nicht, dass man Sportlern wegen ihrer Herkunft das Startrecht entziehen oder im Umgang anders behandeln sollte. Sehe auch nicht wie ein Ausschluss irgendjemanden was bringen würde.

Dann erwarte ich aber auch, dass ein Sportler so viel Verstand und Empathie mitbringt, nicht mit irgendwelchen politischen Symbolen oder fragwürdigen Aussagen aufzufallen.

Wenn ein Klimov zum ersten Mal mit ner russischen Flagge auf den Handschuhen springt, zwei Tage nachdem ein Krieg ausgesprochen wurde, ist das für mich ein Statement. In dem Fall heißt das so viel, als würde er das, was gerade geschieht mittragen. Wenn man schon kein Zeichen gegen den Krieg setzen kann (das mag ja durchaus so sein), dann setze ich am besten gar kein Zeichen. Mir kann niemand erzählen, dass Putin Klimov gesimst hat, er solle sich mal die Flagge auf die Handschuhe nähen lassen. Das wird schon auf seinem Mist gewachsen sein.
 

Suomigirl26

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Eben und wie gesagt, macht er seine Huldigung zu Putin ja auch öffentlich, und das ist nochmal eine ganz andere Liga als diese Handschuhe.

Und es hat immer schon solche und solche Leute gegeben, und wie schon gesagt wurde, kann man niemals alle in einen Topf werfen, manche russische Sportler sind genau so verzweifelt und wissen nicht mehr was sie tun sollen, aber solche bleiben halt still, und müssen die Situation jetzt hinnehmen, ein gutes Beispiel ist doch das Manchester United Spiel von gestern, ich glaube das war es? Wo sich eben ein Russe und ein Ukrainer von der anderen Mannschaft umarmt haben.
Aber die anderen Idioten müssen aus dem Verkehr gezogen werden, dazu muss es einfach Strafen geben!
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Ja, so ähnlich geht es mir auch. Grundsätzlich würde ich die russischen Sportler gern weiter bei den Wettkämpfen sehen. Würden sie von allen Sportverbänden gesperrt werden, dann würden uns auch solche Botschaften entgehen wie die des Tennisspielers Rublev, die @Finn-Lady heute schon gepostet hatte.

Das war schon recht mutig, und ich hoffe, dass er dafür keine Nachteile zu erwarten hat. Und ich würde so ein Signal keinesfalls von den russischen Sportlern erwarten, denn ich weiß auch nicht, ob ich das fertigbrächte, wenn ich in ihrer Lage wäre.

Aber wenn sie stattdessen ihre Medienpräsenz dazu nutzen, um quasi 1 zu 1 Putin-Propaganda nachzuplappern, wie es dieser komische Kombinierer getan hat, dann darf man sie auch gern von den Wettkämpfen ausschließen.
 

Biathlon-Fan

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Aber wenn sie stattdessen ihre Medienpräsenz dazu nutzen, um quasi 1 zu 1 Putin-Propaganda nachzuplappern, wie es dieser komische Kombinierer getan hat, dann darf man sie auch gern von den Wettkämpfen ausschließen.
Viacheslav Barkov: https://www.fis-ski.com/DB/general/...sectorcode=nk&competitorid=153565&type=result https://www.fis-ski.com/DB/general/athlete-biography.html?sectorcode=nk&competitorid=153565&type=result

Das frustrierende ist ja auch, dass die FIS so gar nichts tut. Bei der Siegerehrung wird keine russische Hymne gespielt, toll. Das wird sie herzlichst wenig interessieren, da soweit Ich weiß, bei Siegerehrungen im Weltcup ohnehin nie irgendeine Hymne gespielt wird. Und gerade im Skispringen und der Kombi werden wir da keine Russen sehen.
Ein erster Schritt wäre ja schonmal, dass sie wie bei der IBU nicht mehr unter der Flagge Russlands starten dürfen und auch nicht an Mannschaftswettbewerben teilnehmen dürfen bzw. keine Punkte für die Nationenwertung erhalten würden. Das wäre ja das mindeste was man von der FIS erwarten könnte. Dann könnten ja immerhin noch die Athleten in Einzelentscheidungen starten, wie @Rising Sun es fordert, aber wenigstens in Teamentscheidungen nicht und keine Flagge Russlands.
Die Hoffnung, u.a. der Norweger, wird dann sicher sein, dass sie dann von sich aus verzichten, weil sie nicht unter neutraler Flagge starten wollen, wie es beim Biathlon der Fall ist. Die FIS müsste dann auch kein Startverbot aussprechen.
 

Rising Sun

Mountain Girl
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Ich fordere schon mal gar nichts! Aber ja, ich finde es nach wie vor nicht in Ordnung Menschen wegen ihrer Herkunft auszuschließen, weil dafür kann niemand etwas! Wenn natürlich einer von ihnen klar sagt ich bin für den Krieg und fürs sinnlose Morden, dann bin ich die Letzte die nicht gegen eine Sperre ist, weil ich verabscheue das auch zutiefst! Aber es ist sicher so auch schwer für sie weil einerseits ist es ihr Land, ihre Heimat und andererseits fügt Russland anderen soviel Leid zu..Ich möchte nicht ln der Situation sein
 

Suomigirl26

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Ja schwer ist es aber nur für die empathischen Russen/Sportler die das genau so schlimm finden, aber sicher nicht für diejenigen die zu Putin stehen. ;)
 

Lazergirl

EFF #3
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Wer nicht einmal bereit ist, unter neutraler Flagge zu starten zeigt meiner Meinung nach ganz klar, dass er sich vom Geschehen nicht distanziert oder es sogar noch befürwortet. Da wäre ein Ausschluss vollkommen gerechtfertigt. Wie haben die Biathleten das denn begründet?
 

Biathlon-Fan

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Wer nicht einmal bereit ist, unter neutraler Flagge zu starten zeigt meiner Meinung nach ganz klar, dass er sich vom Geschehen nicht distanziert oder es sogar noch befürwortet. Da wäre ein Ausschluss vollkommen gerechtfertigt. Wie haben die Biathleten das denn begründet?
Begründung der IBU oder der RBU warum sie trotzdem nicht starten?
 

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das meine ich nicht, warum die Sportler nicht unter neutraler Flagge starten wollen.
Ja, das ist ja die Begründung der RBU. Die lässt die Sportler ja nichtmal die Wahl unter neutraler Flagge zu starten. (Übersetzt)

Die Russische Biathlon Union hält die Entscheidung der Internationalen Biathlon Union vom 26. Februar 2022 über den neutralen Status der russischen Athleten in den verbleibenden Etappen des IBU Weltcups und IBU Cups für rechtswidrig, unbegründet und kategorisch inakzeptabel.

Der russische Biathlonverband hat weder gegen die Satzung noch gegen andere IBU-Regeln verstoßen, als er den russischen Athleten das Recht verweigerte, mit der Nationalflagge und -hymne zu starten und zu einem neutralen Wettkampf eingeladen zu werden.

Die Entscheidung der IBU verstößt direkt gegen die Grundprinzipien des Olympismus und der Olympischen Charta. Dies ist eine direkte Diskriminierung unseres Landes und der russischen Athleten, die mit der Zugehörigkeit zur olympischen Bewegung unvereinbar ist.

Wir sind empört über dieses unrechtmäßige Vorgehen der IBU und werden die Rechte unserer Athleten und die Rechte der SIS als IBU-Mitglied vor Gericht verteidigen. Um die russischen Athleten nicht dem Risiko der Demütigung auszusetzen und jegliche Bedrohung ihrer Sicherheit während der verbleibenden Etappen des Weltcups und des IBU-Cups auszuschließen, hat SIS beschlossen, nicht an diesen Wettbewerben teilzunehmen.
 

Lazergirl

EFF #3
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Die Entscheidung der IBU verstößt direkt gegen die Grundprinzipien des Olympismus und der Olympischen Charta. Dies ist eine direkte Diskriminierung unseres Landes und der russischen Athleten, die mit der Zugehörigkeit zur olympischen Bewegung unvereinbar ist.

Hä??? Bei Olympia starten russische Athleten doch auch unter Neutraler Flagge. Die Begründung ist absurd.:LOL:
 

Masmiseim

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Der Punkt ist, dass Sanktionen jeglicher Art natürlich unbeteiligte treffen. Aber es gibt nun mal keine Art von Sanktion, die nur die "bösen" trifft.
Und es ist immer noch menschlicher, wenn man Sportler aufgrund ihrer Herkunft vom Sport ausschließt, als wenn man Menschen aufgrund ihrer Herkunft abschießt.

Und der eine oder andere ukrainische Sportler liegt dann jetzt mit Gewehr im Schützengraben und wir diskutieren ernsthaft noch immer über die armen russischen Sportler, die irgendwo nicht mitspielen dürfen.
Finnland und Polen(bald) haben eine direkte Grenze zu Russland. Dass die jetzt mit Russen an sich ein Problem haben ist nur mehr wie verständlich.
Aber irgendwie habe ich hier teilweise das Gefühl, dass selbst wenn Atombomben auf Berlin fallen das wichtigste ist, dass russische Sportler nicht von Sportereignissen ausgeschlossen werden dürfen....
Fakt ist: Unsere (europäische) Welt wird sich drastisch ändern und irgendwelche Nokos oder Hupfer sind da völlig irrelevant.
 
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Der Punkt ist, dass Sanktionen jeglicher Art natürlich unbeteiligte treffen. Aber es gibt nun mal keine Art von Sanktion, die nur die "bösen" trifft.
Und es ist immer noch menschlicher, wenn man Sportler aufgrund ihrer Herkunft vom Sport ausschließt, als wenn man Menschen aufgrund ihrer Herkunft abschießt.

Und der eine oder andere ukrainische Sportler liegt dann jetzt mit Gewehr im Schützengraben und wir diskutieren ernsthaft noch immer über die armen russischen Sportler, die irgendwo nicht mitspielen dürfen.
Finnland und Polen(bald) haben eine direkte Grenze zu Russland. Dass die jetzt mit Russen an sich ein Problem haben ist nur mehr wie verständlich.
Aber irgendwie habe ich hier teilweise das Gefühl, dass selbst wenn Atombomben auf Berlin fallen das wichtigste ist, dass russische Sportler nicht von Sportereignissen ausgeschlossen werden dürfen....
Fakt ist: Unsere (europäische) Welt wird sich drastisch ändern und irgendwelche Nokos oder Hupfer sind da völlig irrelevant.

Naja, das darüber diskutiert wird ist eben logisch, zumal wir hier in einem Sportforum sind.
 
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