Eine neue Woche erwartet uns, qualitativ haben wir eine starke Steigerung gegenüber der Vorwoche zu verzeichnen. Das größte Event ist das PBC PPV-Event am ungewohnten Sonntag mit Ruiz vs. Ortiz. Allerdings haben wir auch eine DAZN-Card aus Mexiko, oder eine stärkere Boxxer Show in Liverpool. Insgesamt ist eine feine Streuung dabei. So finden sich zahlreiche Events aus Asien, Europa, Nord - und Südamerika sowie Afrika
Mittwoch, den 31.08.2022
Panya Pradabsri (38-1) vs. Norihito Tanaka (20-8) Minimumgewicht
Der Startschuss für die neue Boxwoche stellt Thailand dar. Gekämpft wird auf einer Petpiya Fight-Veranstaltung in Nakhon Ratchasima. Im Hauptkampf erwartet uns ein Titelkampf in der Version WBC.
Pradabsri konnte sich jenen Titel 2020 gegen Chayaphon Moonsri sichern. Im letzten Kampf Ende März gab es das Rematch, welches Pradabsri ebenfalls für sich entscheiden konnte. Zwar waren die beiden Duelle teilweise auch enger, aber am jeweiligen Sieg gab es nichts zu rütteln. Nun bekommt es der Titelhalter mit Tanaka zutun, einen erfahrenen Japaner. Grundsätzlich ist es positiv, wenn Thailänder sich auch Boxer aus dem Ausland verpflichten. Zu häufig werden irgendwelche regionalen Thaikämpfer bevorzugt, zu selten hat man qualitativ hochwertige Paarungen. Mit Tanaka wartet nun auch nicht das höchste Niveau, die 8 Niederlagen im Kampfrekord deuten schon darauf hin. Im März 2020 hat sich Tanaka schon in Thailand bemüht, damals gegen Thammanoon Niyomtrong um den WBA-Super Gürtel, den Kampf verlor er klar nach Punkten. Mir mangelt es da gewissermaßen an Fantasie, wie sich das nun gegen Pradabsri groß anders gestalten kann? Zumindest bringt Tanaka gute Nehmerqualitäten mit, dürfte also kein Spaziergang für Pradabsri bedeuten.
Wer also Lust hat unter der Woche auf einen Weltmeisterschaftskampf in Thailand, der kann dem kostenlos auf Youtube beiwohnen.
Donnerstag, den 01.09.2022
Luka Plantic (2-0) vs. Ryno Liebenberg (22-9-1) Supermittelgewicht
Eine Veranstaltung von Boxing Promotion Salona, einer neu gegründeten Promotion. Gekämpft wird in Solin, Kroatien. Im Hauptkampf erwartet uns der erfolgreiche Amateurboxer Plantic. Er war ein sehr guter Amateur, hat beispielweise bei einem Golden Glove-Turnier in Belgrad Christian Mbilli im Finale KO gehauen. Im späteren Verlauf Olympiateilnehmer gewesen usw. Das ist ein sehr guter Background.
Liebenberg hingegen ist natürlich ein Begriff, hat sich häufiger auch in Deutschland ausprobiert, teilweise nicht unerfolgreich. Der Südafrikaner bringt natürlich Profierfahrung mit und beweist gute Nehmerqualitäten, allerdings ist er wirklich shot. Das Jahr 2021 war noch ganz okay, aber was ich von Liebenberg 2022 gesehen habe, das war durchgehend mies. Angefangen mit seinem Gewürge in Dortmund gegen Kassim Ouma (der nicht weniger shot ist) über seine neuliche Performance in Polen. Ich glaube, da ist der Ofen nun auch einfach aus. Wird im Dezember 39, ein baldiges Karriereende wäre da sicherlich wünschenswert. Ist natürlich auch immer eine Frage des Geldes, ob man sich das erlauben kann. Grundsätzlich könnte man meinen, dass für den dritten Profikampf Liebenberg eine große Herausforderung darstellt, allerdings wird sich Plantic mit dem Background wohl auch ohne größere Profierfahrung hier durchsetzen können. Dennoch ist der Aufbau von Plantic nicht uninteressant.
Branimir Malenica (4-0) vs. Nasser Bukenya (4-2) Halbschwergewicht
Auf der Undercard findet sich auch diese Paarung, man könnte von deutscher Beteiligung sprechen. Malenica ist Kölner. Befindet sich im Aufbau, hat sogar einen Kampf in den USA schon bestritten. Seinen letzten Kampf sah ich sogar, das war bei dieser Freiluft-Nummer in Hamburg in der Bucht, das lief auf Bild. Hübsche Location, leider regnete es den ganzen Abend über. Den Kampf selbst habe ich nicht mehr groß in Erinnerung, war ein TKO-Erfolg in Runde 5, der Gegner hatte nicht wirklich das benötigte Niveau. Punch scheint Malencia immerhin mitzubringen.
Bukenya hingegen bringt da schon deutlich mehr Niveau mit. Ursprünglich aus Uganda stammend, lebt und kämpft er in den Niederlanden. Hat in den ersten beiden Profikämpfen direkt zwei ungeschlagene Boxer bezwungen. Danach gab es bei einem Turnier eine SD-Niederlage. Im Oktober 2021 erfolgte dann seine zweite Niederlage gegen Martin Foru. Foru sah ich hingegen zuvor in Klagenfurt auf DAZN, da hat er einen sehr starken Eindruck hinterlassen, will sagen, dass diese Niederlage kein Beinbruch für Bukenya darstellt. Gegen Malenica könnte da deutlich mehr gehen, denn jener ist noch ziemlich ungetestet bei den Profis. Ich finde jedenfalls den Kampf ziemlich gut, weil das hier eine enge Nummer werden könnte, wo Bukenya gewiss auch Siegeschancen haben dürfte. Insgesamt ist die Card nicht uninteressant. Die boxerisch talentierte a-side erhält durchweg fähige Herausforderer, was somit keine langweilige Show versprechen dürfte.
Freitag, den 02.09.2022
Marcin Siwy (25-0) vs. Kamil Sokolowski (11-26-2) Schwergewicht
Die Polsat Boxing Promotions veranstaltet ihre mittlerweile neunte Fight-Night, im Hauptkampf geht es dann schwer daher. Gekämpft wird in Czestochowa, was auch die Heimat von Siwy ist. Siwy ist im Profibereich schon länger aktiv, hat sein Debüt vor über 10 Jahren gegeben, dabei ist bemerkenswerterweise nur wenig bei rumgekommen. Wenn ich mir seinen Rekord so anschaue, da wüsste ich nicht, welchen Sieg ich hervorheben könnte als seinen besten Karrieresieg. Vielleicht tatsächlich sein letzter Kampf gegen Rydell Booker, irgendwo ist das bezeichnend. Stellt sich die Frage, weshalb man so wenig Zutrauen in die Fähigkeiten von Siwy hat? Und ich glaube, das ist auch eine Frage der Qualität. Den Kampf gegen Booker sah ich, da hat er ein paar Runden auch abgeben müssen. Insgesamt eine ziemlich espritlose Vorstellung von Siwy, da wird er sich nun steigern müssen.
Sokolowski ist allen Schwergewichtsliebhabern natürlich sofort ein Begriff. Wird durchgehend starken Prospect als Fraß vorgesetzt, nicht immer geht es sich so aus wie die Promoter sich das wünschten. So schlug er Nick Webb KO, konnte dann auch gegen den Warren-Schützling David Adeleye einen tollen Kampf abliefern, den er höchst umstritten nach Punkten dann doch verlor. Zuletzt versuchte er sich in Dubai auf einer Probellum-Eurosportveranstaltung gegen den Olympiasieger Jalolov, dort musste er ausnahmsweise sogar eine vorzeitige Niederlage einstecken. Machen wir es kurz, Siwy ist nicht Jalolov. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Kampf enger sich gestalten könnte. Für Sokolowski ist es irgendwo auch eine Art Homecoming, der gebürtige Pole hat noch nie im Heimatland gekämpft. Für ihn bedeutet ebenfalls Czestochowa seine Geburtsstadt. Dennoch kann man nicht damit rechnen, dass er begeistert in Polen aufgenommen wird, ganz im Gegenteil. Vermutlich wird er es schwer haben auf den Scorecards. Dennoch, ein solider Kampf im Top 100-Schwergewichtsbereich.
Nikodem Jezewski (21-2-1) vs. Serge Michel (13-2) Cruisergewicht
Auf der Undercard haben wir noch einen spannenden Kampf den ich gekonnt übersehen habe. Zuletzt waren die Undercards auf polnischen Veranstaltungen ein ziemlicher Reinfall. Durch fehlende Boxreceinträge habe ich mir also nicht die Mühe gemacht, explizit für diese Veranstaltung auf social-media Suche zu gehen für irgendwelche Undercardansetzungen, hätte ich das mal lieber getan! Denn für das nationale Boxen nicht uninteressant, steht tatsächlich Serge Michel als b-side dort.
Michel war ein ziemlich guter Amateur, hat Deutschland auch bei den olympischen Spielen von Rio repräsentiert. Es finden sich Siege über Fanlong Meng, Leon Bunn oder auch Tyron Zeuge, die allesamt ebenfalls gute Amateurboxer waren. Bei den Profis lief es derweil auch nicht schlecht, so konnte er sich explizit einen Namen auf der Insel machen, wo er nicht unerfolgreich bei dem "the golden contract"-Turnier mitgewirkt hat, im Finale dann doch unterlag. Dennoch geht Michel mutige Wege, sucht seine Chance, eben auch im Ausland. Ich finde das erstrebenswert, dass man sich nicht im gemachten Nest begibt, sondern teilweise auch mutig die Chance im Ausland sucht.
Seinen letzten Kampf sah ich ebenfalls, das war sein Cruisergewichtsdebüt auf einer selbst veranstalteten Show in Bayern. Dort hat er gegen Reinis Porozovs druckvoll begonnen, hinten heraus jedoch ging ihm die Puste aus, musste da auch Runden abgeben, wodurch den Kampf sich eher enger gestaltet hat. Der Sprung aus dem Halbschwergewicht in das Cruisergewicht ist ein großer, die zunehmende Muskelmasse beraubt einen dann auch die Kondition, das merkte man Michel sichtlich an. Nicht ohne Skepsis verfolge ich also seine weitere Entwicklung im Cruisergewicht, rein technisch betrachtet bringt er viel mit um erfolgreich zu sein.
Nikodem Jezewski hat mal auf der Insel sich gegen Okolie versucht, da zitterte er nach jedem Schlag bedenklich, das war ein gruseliger Auftritt der schnell vorbei war. Im Nachgang machte er dann in Polen noch einen Kampf gegen Artur Mann, den er über die Punkte verlor, was sicherlich einer der besten deutschen Auswärtserfolge seit einigen Jahren dargestellt hat. Jezewski ist ein solider Mann, Boxrec hat ihn unter den Top 50 gelistet, aber Weltformat bringt er natürlich nicht mit. Ich mag die Ansetzung, Michel könnte technisch überlegen sein, wird aber physisch schon Probleme bekommen können. In Polen wird das schwer über die Punkte, aber Jezewski hat schon gegen einen deutschen Boxer dort verloren, wieso nicht ein zweites Mal? Schöner, enger Kampf, den man sich folglich auch am Freitag anschauen sollte!
Jose Angel Gabriel Rosa (15-0) vs. Anderson Dener (6-1) Weltergewicht
Eine Veranstaltung von O.R. Promotions, gekämpft wird in Santa Fe, Argentinien. Übertragen wird es auf TyC Sports. Im Hauptkampf erwartet uns sozusagen ein Dauerbrenner mit Rosa, gefühlt ist er jede zweite Woche am Start. Seine Profikarriere begann Rosa erst im letzten Jahr, macht am Wochenende allerdings schon seinen 16. Profikampf, das nenne ich Aktivität!
Rosa gilt als kommender Mann in Argentinien, machte zuletzt schon einige Hauptkämpfe, derweil ist er noch zarte 22 Jahre jung. Wie weit es im Weltergewicht gehen kann, ist ungewiss. Traditionell ist das Welter ja so ziemlich die heißeste Gewichtsklasse im Boxen, da muss man über massives Talent verfügen, um wirklich relevant zu sein. Ob das Weltergewicht dauerhaft die Klasse von Rosa bedeuten wird, kann man noch nicht sagen. Er versucht sich auch immer wieder im Superleichtgewicht, allerdings gehe ich davon aus, dass er langfristig dann doch im Weltergewicht stattfinden wird. Im Superleichtgewicht war zuletzt auch Dener aktiv. Den schlagstarken Brasilianer habe ich bei seinem Upset in der Schweiz im April gesehen. Im „Boxen statt Theater“ in Bern schlug er das kubanische Prospect Cristhian Martinez KO. Die Show wurde auf Fite übertragen, Drews hat es kommentiert und der hochgelobte Martinez konnte überhaupt die Power von Dener nicht nehmen, war ständig angeklingelt und wackelig. Dennoch ist Dener gewissermaßen eine ziemliche Unbekannte, der Fight gegen Rosa wird mehr Aussagekraft sicherlich entwickeln.
Rosa wird natürlich als Favorit in den Kampf gehen, dennoch sollte man Dener nicht unterschätzen, der schon aus einem heftigen Upset kommt und über die benötigte Power verfügt. Mir gefällt der Kampf ganz gut. Die Undercard hingegen ist ziemlich leer.
Samstag, den 03.09.2022
Phoobadin Yoohanngoh (14-0) vs. Rimar Metuda (15-6-1) Superleichtgewicht
Eine weitere Veranstaltung aus Thailand, dieses Mal von TL Promotions, gekämpft wird in Bangkok. Im Hauptkampf erwartet uns der 18-jährige Yoohanngoh. Es gibt auch einige Events in Japan, allerdings sieht man davon ja nie etwas, dann nehme ich lieber die thailändischen Veranstaltungen, das wird einfach auf Youtube gestreamt.
Yoohanngoh ist trotz seiner 18 Jahre nicht völlig ungetestet. So hat er beispielsweise im letzten Jahr den Veteranen Suriya Tatakhun stoppen können. Der junge Thailänder bringt Talent mit und dazu auch Punch, was eine gute Kombination darstellt. Metuda hingegen war ein solider Amateur, lieferte sich damals gute nationale Duelle mit Magsayo. Bei den Profis kommt er viel rum, wird häufiger für Auswärtsfahrten gebucht. Nun darf er sich in Thailand präsentieren. Nehmerqualitäten bringt Metuda zumindest mit, aber ob er boxerisch genug Klasse hat, um gegen Yoohanngoh zu bestehen, das werden wir am Samstag sehen. Dennoch ist Metuda ein erfahrener Mann und könnte den jungen Thailänder ganz ordentlich fordern, auch wenn er nicht als Favorit in den Kampf gehen wird.
Liam Smith (31-3-1) vs. Hassan Mwakinyo (20-2) Superweltergewicht
Eine Veranstaltung von Boxxer, gekämpft wird in der Echo Arena von Liverpool. Boxxer hält die Aktivität aufrecht auch über den schwächeren Sommer hinweg, was natürlich positiv ist. Dieses Event wird auch das größte in Europa für diese Woche sein. Zuletzt gab es 2 Boxxer-Events auf Fite zu sehen, ob das hier wieder der Fall sein wird, kann ich noch nicht sagen. Wäre allerdings ziemlich nett.
Im Hauptkampf erwartet uns Liam Smith, der natürlich ein Begriff sein sollte. Er war Weltmeister der Version WBO, hat dann im Anschluss sich gegen Canelo in den USA versucht. Mexikaner scheinen ihm nicht sonderlich zu liegen, so setzte es gegen Munguia die zweite Pleite. Seitdem hat sich Smith jedoch äußerst stark präsentiert. Er konnte Sam Eggington KO schlagen, daraufhin folgten gute Leistungen. Eine kontroverse Niederlage in Russland sollte darüber nicht hinwegtäuschen. Zuletzt konnte man Smith auf der Undercard von Taylor vs. Serrano gegen Jessie Vargas bestaunen, da hat er Vargas ordentlich durch den Fleischwolf gedreht. Smith verbindet Qualität mit einem offensiven und zuschauerfreundlichen Style, für mich ist er schon ein must see im Boxen.
Mwakinyo hat eine Parallele zu Smith, beide haben Eggington KO schlagen können. Mwakinyo tat das jedoch noch deutlich eindrucksvoller, indem er direkt in Runde 2 Eggington solch einen Volltreffer verpasste, dass dieser sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte. Im Grunde war das sein großer Moment, sein Upset welches ihm viele Tore hätte öffnen können, jedoch entschied er sich seine Karriere weiterhin in Tansania zu verbringen, was etwas schade vielleicht gewesen ist, da die ganz großen Namen dann eben nicht mehr erfolgten. Zuletzt sah ich seinen Sieg gegen Julios Indongo im September 21, dort konnte Indongo seine Power erwartbar auf Dauer nicht nehmen. Ich muss gestehen, dass mir die Ansetzung ziemlich gefällt. Beide Boxer haben gute Offensivmomente, suchen auch die Offensive. Smith ist der Volumepuncher, der den Druck stets intensiviert und Dich irgendwann mürbe macht. Mwakinyo ist ein explosiver Boxer, der im richtigen Moment auch brachialen Schaden anrichten kann. Das ist auf dem Papier ein richtig schöner Kampf, der das Potenzial zum Banger hat.
Zuletzt war die Qualität der Undercard leider durchgehend ein Reinfall bei Boxxer, gute Hauptkämpfe können sie ja, aber ein Event als Ganzes, da war immer viel Spielraum für Verbesserung noch gegeben. Vorweg, hier hat man sich erfreulicherweise gesteigert. Ich gehe die interessantesten Paarungen im Schnellformat kurz durch.
Die Undercard
Natasha Jonas (11-2-1) vs. Patricia Berghult (15-0) im Superweltergewicht: Eine schöne Paarung, die zusätzlich eine Titelvereinigung darstellt. Jones ist Weltmeisterin der WBO, Berghult der WBC. Das dürfte eine spannende Paarung werden, die auch auf Augenhöhe geführt wird, netter Kampf.
Dan Azeez (16-0) vs. Shakan Pitters (17-1) im Halbschwergewicht: Hier geht es immerhin um den britischen Meistertitel. Azeez kommt aus zwei guten Siegen, dürfte auch der Favorit sein. Pitters ist schon 33, hat lediglich eine Niederlage hinnehmen müssen zuvor, das war gegen Craig Richards, das kann passieren. Beide haben zuletzt identisch Reece Cartwright in der 8 Runde stoppen können. Eine Besonderheit gibt es noch, Pitters soll 1,98m groß sein. Auch wenn Azeez der Favorit ist, so ist das eine solide Paarung.
John Docherty (12-1) vs. Diego Costa (8-0) im Supermittelgewicht: Dieser Kampf sollte schon stattfinden, musste jedoch kurzfristig verlegt werden. Auch das ist keine schlechte Paarung, Docherty hat im Profibereich mehr bewiesen, wird sicherlich favorisiert in den Kampf gehen. Costa ist schon 36, bringt aber etwas Punch mit, was den Kampf nicht uninteressant macht.
Nathan Quarless (10-0) vs. Michael Webster (7-0) Cruisergewicht: Beide Boxer sind ungeschlagen, beide haben einen Amateurbackground. Beide sind ähnlich alt (26 gegenüber 27 Jahre). Auf dem Papier ist das ein sehr enger Kampf vermutlich, obwohl ich beide jetzt nicht kenne. Quarless scheint keinen Punch zu haben, zumindest deuten seine 0 %-KO Quote dezent darauf hin. Allerdings stammt er aus Liverpool, hat somit ein Heimspiel. Zuletzt bezwang er die Legende Daryyl Sharp, der seine 93. Niederlage im 100. Profikampf hinnehmen musste. Gute Paarung.
Ansonsten sind noch einige Paarungen unbestimmt, was etwas problematisch in der Kampfwoche ist. Ganz große Qualität erwarte ich da eher nicht mehr. Adam Azim und die Schwergewichtshoffnung Frazer Clarke werden ebenfalls boxen. Das macht unter dem Strich ein echt gutes Event von Boxxer.
Albert Bell (21-0) vs. Nicolas Polanco (20-2-1) Superfedergewicht
Hier haben wir eine Veranstaltung von Pulse Boxing, Austragungsort ist Toledo, in Ohio. Zugleich ist das auch die Geburtsstadt von Bell, also eine regionale Geschichte. Bell war ein sehr guter Amateurboxer, konnte sich so die golden gloves u.a. sichern. Bei den Profis verlief es auch nicht schlecht, er stand bei Top Rank unter Vertrag. Im Juni 2019 konnte er Andy Vences nach Punkten bezwingen, was sicherlich sein bester Karrieresieg bedeutet. Allerdings sind die großen Kämpfe danach ausgeblieben. Seit diesem Jahr kämpft er auch nicht mehr auf Top Rank, möchte wohl regional in Ohio was sich aufbauen. Da stellt sich eben die Frage, ob Bell es überhaupt noch nach ganz Oben schaffen möchte? Die Anlagen dazu hätte er, aber ohne einen größeren Promoter wird das natürlich nicht einfacher werden. Bei der WBC ist er auf Platz 12 gerankt, bei der WBO auf Platz 6.
Polanco sagt mir nichts, hat bislang lediglich in Panamerika geboxt. 2017 gab es eine Niederlage gegen Javier Fortuna, immerhin kam er über die vollen 10 Runden. Zuletzt gab es eine knappe MD-Niederlage gegen Jaime Ardoleba, den man auch im Top 15 Ranking der WBA finden kann. In dem Kampf war Adoleba gleich 2x am Boden. Von daher, Polanco kann schon etwas Boxen, auch wenn er natürlich als klarer Underdog in den Kampf gehen wird.
Ansonsten steht die Undercard im Zeichen von Ohio, man setzt auf lokale Boxer. Das kann für die Region ein schönes Event darstellen, deutsche Fans spricht das vielleicht eher weniger an. Wir haben so zum Beispiel den Golden Gloves-Sieger im Schwergewicht dabei, Rones Hines (11-0), der einen solide Kampf bestreiten wird. Der aus Ohio stammende Thomas Mattice wird auch vertreten sein, der Gegner ist jedoch etwas schwach geraten. Wer darauf Lust hat, Fite überträgt es als PPV.
Juan Francisco Estrada (42-3) vs. Argi Cortes (23-2-2) Superfliegengewicht
Eine Veranstaltung von Matchroom Boxing, folglich auf DAZN zu sehen. Golden Boy hat auch seine Finger mit im Spiel. Gekämpft wird in Hermosillo, Mexiko. Das Event steht im Zeichen der niedrigen Gewichtsklassen, was mir persönlich immer sehr zusagt. Bislang ist das Superfedergewicht die höchste Gewichtsklasse auf der Fightcard. Normalerweise gibt es ja die Faustregel in Deutschland, dass 1 bis 2 Schwergewichtskämpfe fehlen, damit die Undercard richtig gut besetzt ist. Hier wären gleich 4 oder 5 schwergewichtige Ansetzungen wohl nötig, damit man die Card irgendwie noch retten kann.
Estrada war in den letzten Jahren nicht sonderlich aktiv gewesen. Im April 2019 hat er im Rematch den starken Thailänder Sor Rungvisai bezwungen, wo Estrada durchaus als Nummer 1 durchging im starken Superfliegengewicht. Im Anschluss erfolgten die ganz großen Kämpfe nicht mehr wirklich, er kämpfte nur noch einmal außerhalb von Mexiko, das war für das Rematch im vergangenen Jahr gegen p4p-Kandidat Roman Gonzalez. Sagen wir es so, das Urteil war kontrovers. Etwas schade, dass in den vergangenen 3 Jahren nicht mehr Hochkaräter stattgefunden haben mit Estrada-Beteiligung, er war auch immer mal wieder verletzt. Vielleicht bedeutet der aktuelle Kampf nun den Startschuss für Größeres. Wünschenswert wäre es sicherlich, denn starke Kämpfe im Superfliegengewicht sind immer gerne gesehen. Bei den Titeln komme ich etwas durcheinander, eventuell kann uns
@Lord Krachah da behilflich sein. Estrada soll der WBA-Titelträger sein, dieser steht allerdings nicht auf dem Spiel. Den WBC-Gürtel hatte er ebenfalls, den hat allerdings nun Jesse Rodriguez, stattdessen kämpfen sie jetzt um den WBC Franchise-Titel. Was ist das, kann man das gleichsetzen mit dem normalen Gürtel? Nebenbei gibt es noch den begehrten the ring-Titel.
Zur Cortes kann ich nicht sonderlich viel schreiben, ich kenne ihn nicht. Hat im Weltklassesegment noch nicht gekämpft, immerhin seit 2015 ungeschlagen. Solider Mann, das ist seine große Chance, seine große Bühne. Es würde mich jedoch überraschen, wenn er wirklich mit Estrada mithalten könnte. Ich gehe davon aus, dass danach Hearn sicherlich gerne Rodriguez vs. Estrada ansetzen möchte.
Hector Flores Calixto (20-0-4) vs. Sivenathi Nontshinga (10-0) Halbfliegengewicht
Auf der Undercard haben wir noch einen Kampf um den vakanten IBF-Titel. Felix Alvarado steigt auf, somit ist der Titel freigeworden. Nontshinga ist die Nummer 1 im IBF-Ranking, Flores die 3, wohingegen die 2 allerdings nicht vertreten ist. Auch hier muss ich direkt einräumen, dass ich beide Boxer noch nie gesehen habe. Flores hat im letzten Jahr in Wales Jay Harris KO geschlagen, ansonsten ist sein Rekord doch ziemlich leer. Nontshinga hat da etwas mehr anzubieten, scheint auch über eine Menge Power zu verfügen. 90% KO-Quote deutet zumindest darauf stark hin. Im letzten Kampf gegen Christian Araneta tat er sich jedoch sehr schwer, gewann hauchzart den Kampf über die Punkte, war in der letzten Runde sogar am Boden. Ob Flores hingegen den Kampf besser führen könnte, das steht in den Sternen. Araneta ist definitiv keine Laufkundschaft.
Man wird sehen, Nontshinga soll 1,50m groß sein, was nun wirklich sehr wenig ist. Vielleicht wird das ein Faktor werden, ansonsten haben beide Boxer hier ihre große WM-Chance auf DAZN, wenn sie die nutzen, dann kann das noch eine ganz gute internationale Karriere werden. Von daher sollten beide Boxer mehr als gewillt sein, hier den besten Kampf ihrer Karriere abzuliefern. Der Kampf könnte ziemlich gut werden.
Der Vollständigkeit halber sollte erwähnt werden, dass wir bei den Frauen noch einen Titelkampf zwischen Hernandez und Mrdjenovich haben. Das ist ein Rematch, den ersten Kampf dominierte Hernandez und die erfahrene Kanadierin erhielt dann einen Cut wodurch der Kampf abgebrochen werden musste. Allerdings war das bis zum Abbruch solch eine klare Angelegenheit, dass ich ein Rematch hier ziemlich überflüssig finde. Dazu haben wir noch ein Duell zwischen Hernandez und Cuellar im Superfedergewicht. Beide Mexikaner, beide scheinen Punch mitzubringen. Liest sich nett.
Sonntag, den 04.09.2022
Jong Seon Kang (15-0-2) vs. Lienard Sarcon (9-0) Superfedergewicht
Hier haben wir eine kleine Premiere in der Vorschau, nämlich eine Veranstaltung aus Südkorea! Dort gibt es nicht nur K-Pop. Häufiger wurde ich zuletzt mit Boxen aus Südkorea konfrontiert, das läuft zumeist dann auch einfach auf Youtube. Ob das bei dem anstehenden Event ebenfalls der Fall sein wird, kann ich noch nicht sagen. Gekämpft wird in der Tech University of Korea.
Im Hauptkampf erwarten uns zwei junge Boxer die gemeinsam ein Ziel haben, WBA Asienmeister zu werden, was gleichbedeutend auch für gute Platzierungen im Ranking steht. Jong Seon Kang hat trotz seiner 20 Jahre schon ein sehr gutes Ranking auf Boxrec vorzuweisen, dort stuft man Kang auf Platz 31 ein. Mit Pete Apolinar hat er schon einen soliden Namen im Kampfrekord den er sogar stoppen konnte. Das liest sich alles vielversprechend. Sarcon ist 22 Jahre jung, hat sogar einen beachtlichen Erfolg vorzuweisen. Er nahm bei der Ultimate Boxing Series teil, konnte sich dort in 3 Runden als Sieger küren. Die UBS ist eine Plattform für junge Prospects, die sich im KO-Modus empfehlen können. Zumeist sind die Prospects dann auch ungeschlagen usw. Das Format halte ich für ziemlich spannend, Sarcon hat das sicherlich einen ordentlichen Karriereschub gegeben. Unterschätzen darf man den Southpaw nicht, Boxrec hat ihn auch unter den Top 100 gelistet, allerdings gibt es dort einen gewaltigen Haken. Sarcon hat den Titel im Bantamgewicht errungen, Kang boxt eigentlich im Federgewicht, was einen doppelten Gewichtsklassenaufstieg bedeutet. Nun trifft man sich für den Asientitelkampf sogar im Superfedergewicht, also gleich 3 Klassen über dem eigentlichen Niveau von Sacron. Zwar ist er gleich groß wie Kang, allerdings ist das natürlich physisch schon ein Problem. Untalentiert ist Sarcon nicht, aber die Voraussetzungen sind nicht ideal.
Insgesamt spricht mich dennoch die Südkorea-Geschichte hier an. Beides junge Boxer die man auf der Rechnung haben könnte/sollte. Wenn ich so nach Japan schaue, da sieht man von den Events nie was. Durch die Nähe zu den USA, wird sich Südkorea sicherlich nicht so selten dämlich anstellen. Vielleicht beleben sie den Markt in Asien etwas.
Ayanda Ndulani (12-2-1) vs. Siphamandla Baleni (20-4-2) Minimumgewicht
Eine Veranstaltung von Xaba Promotions, Austragunsort East London, Südafrika. Übertragen wird es auf SABC. Bis vor wenigen Wochen konnte man auf Youtube stets Livestreams davon finden, nun hat das SABC leider eingestellt. Von daher weiß ich nicht, ob man was davon zu sehen bekommt. Die Ansetzung hat es durchaus verdient, es handelt sich immerhin um einen IBO-Titelkampf.
Im Hauptkampf erfolgt mittlerweile die dritte Paarung der beiden Boxer. Es fing im Juni 2019 an, wo Baleni einen ungefährdeten Punktsieg einfahren konnte. Im Anschluss hatte er noch einen guten Sieg über Mpumelelo Tshabalala eingefahren. Bei Ndulani entwickelte es sich so, dass er nach der Punktniederlage einen KO-Erfolg gegen Nkosinathi Joyi einfahren konnte, wodurch er den IBO-Titel sicherte. Im Anschluss erfolgte dann das Rematch, dieses Mal jedoch mit dem IBO-Titel, Ndulani konnte seinen Titel verteidigen, die Revanche ist geglückt. Allerdings handelte es sich um eine SD, es gab wilde Scores auf beiden Seiten. Ein dritter Kampf der beiden soll nur Klarheit verschaffen. Im Grunde ist jedes Resultat denkbar, ich würde vielleicht auf Baleni tippen, aber das wird vermutlich erneut ein sehr enger Kampf werden.
Andy Ruiz Jr. (34-2) vs. Luis Ortiz (33-2) Schwergewicht
Das Highlight der Woche ist definitiv jenes Event. Wir haben hier eine PPV-Veranstaltung von der PBC, gekämpft wird in der Crypto-Arena, was zuvor das Staples Center gewesen ist. Im Hauptkampf erwarten uns zwei schwere Jungs. Ruiz machte in der letzten Zeit häufiger von sich reden. Es fing damals an, dass er angeblich einen Fight auf Triller machen sollte gegen Spong. Die Aufregung war groß, denn rein sportlich hätte der Kampf keinen Mehrwert Ruiz verschafft. Schnell kristallisierte sich heraus, dass eigentlich schon alles unterzeichnet war, der Kampf gegen Ortiz also folgen wird bzw. folgen muss. Im Nachgang gab es dann die typischen Ruizgeschichten vor dem Kampf. Man verfolgt irgendwelche Trainingsfotos, bildet sich dann ein, dass er eventuell 1,274 KG abgenommen hat, zumindest deutet das verschwitzte schwarze Shirt darauf hin usw. Am Ende wird er dann nicht signifikant dünner in den Ring wackeln und alle sind enttäuscht von der vermeintlich fehlenden Shape. Die Geschichten kennen wir ja.
Im Grunde ist er seine ganze Karriere schon unförmig unterwegs, kann dennoch Spitzenleistungen im Sport erbringen. Er verfügt über einen sehr guten Handspeed, ist in den Aktionen auch schnell, kann Kombinationen schlagen, ist dabei variabel, hat schlichtweg ein gutes Auge und boxerisches Talent. Am boxerischen Vermögen mangelt es derweil bei Ortiz ebenfalls nicht. Der Kubaner gehört sicherlich zu den technisch besten Boxern die das Schwergewicht aktuell vorzuweisen hat. Sein Problem ist natürlich das sehr hohe Alter. Zuletzt hinterließ er einen teilweise besorgniserregenden Eindruck gegen Charles Martin, wo er mehrfach am Boden war. Ortiz wirkte alt, also noch älter als ohnehin schon, verletzlich und auch shot. Seine Kombinationen, sein Punch, das ist noch da, aber die Luft reicht gefühlt für einen halben Kampf noch aus. Wenn es um defensive Spitzenleistungen geht, so kann Ruiz da auch eher wenig nur anbieten. Was die Paarung dann auch irgendwo sehr attraktiv erscheinen lässt.
Beide Boxer haben im technischen Bereich ihre Stärken. Beide Boxer suchen die Offensive, können über die Kombinationen auch großen Punch entwickeln. Beide Boxer sind nicht bekannt für die beste Ausdauer. Und für beide Boxer geht es auch um sehr viel. Für Ortiz würde eine Niederlage gleichbedeutend mit dem Karriereende wohl einhergehen, zumindest sind die großen Paydays dann abgefahren. Ruiz hingegen lebt noch immer vom AJ-Upset, die Leute beachten ihn, sportlich hingegen kam in der letzten Zeit nicht viel. Seine Leistung gegen Arreola war nicht gut. Wenn er zu den Topboxern gehören möchte, Top 10 oder gar 5, dann muss er den Kampf selbstverständlich gewinnen, ansonsten ist er aus dieser Riege vorerst ausgeschlossen.
Von daher erwarte ich einen wilden Kampf, durchaus auch ein Slugfest. Harte Treffer auf beiden Seiten, über die Runden geht das vermutlich nicht. Sämtliche Szenarien sind denkbar, Ruiz ist durch sein jüngeres Alter allerdings favorisiert. Ich freue mich auf den Kampf, auch wenn es die Übertragung dieses Mal vom Sonntag auf den Montag stattfindet. Wer dabei sein möchte, Fite bietet das Event in Deutschland für 15 $ an.
Die Undercard
Die ist sehr ausführlich, von daher gehe ich auf die Paarungen in Kurzform ein.
Isaac Cruz (23-2-1) vs. Eduardo Ramirez (27-2-3) Leichtgewicht: Beide Boxer kennt man von den PBC-Veranstaltungen, beide Boxer hatten in den letzten Jahren auch guten Erfolg. Cruz kam ins Rampenlicht durch den Gervonta Davis-Fight, lieferte sich dort einen ziemlichen 50/50 Kampf. Eine klassische Niederlage, die Dich jedoch in der öffentlichen Wahrnehmung pusht. Ramirez seit immerhin 3 Jahren ungeschlagen, ist als Southpaw auch nicht so leicht zu boxen. Guter Kampf, wo jedoch Cruz schon als Favorit ins Rennen geht.
Jose Valenzuela (12-0) vs. Jezzrel Corrales (26-4) Leichtgewicht: Valenzuela macht einen guten Eindruck auf den Undercards der PBC, ist sicherlich ein Mann der es weit schaffen könnte. Seine letzten 3 Kämpfe sah ich allesamt, dort konnte er überzeugen. Im letzten Kampf dann der erste wirklich bekanntere Name mit Francisco Vargas, das stellte sich auch nicht als echte Prüfung heraus. Mit Corrales wartet nun ein erfahrener Mann, der vielleicht als Gegnerwahl nicht schlecht ist. Allerdings boxt Corrales teilweise sehr negativ, klammert viel usw. Für den Zuschauer ist das jetzt nicht gerade dankbar.
Abner Mares (31-3-1) vs. Miguel Flores (25-4) Leichtgewicht: Hier steht die Paarung im Zeichen des Comebacks von Mares. Über 4 Jahre war er im Ring nicht zu sehen. Zuvor hat er mehrere WM-Gürtel im Bantam und Federgewicht sammeln können. Gegen Leo Santa Cruz (als der auch noch ernsthaft boxte), hat er damals zwei große Fights geliefert. Wäre gut, wenn er an alte Tage anknüpfen könnte. Flores wird gerne als b-side verpflichtet, durfte sogar neulich Mal 12 Runden um den WBA-Gürtel mit Santa Cruz kämpfen, was sportlich zumindest zweifelhaft war. Die Rollenverteilung ist eindeutig. Mares hat natürlich zuvor nie im Leichtgewicht gekämpft, aber Flores ist auch kein Leichtgewicht, von daher sollte das Gewicht eher kein Faktor werden.
Charles Martin (28-3-1) vs. Devin Vargas (22-7) Schwergewicht: Auf Neujahr sah man zuletzt Martin boxen, das war jener Kampf gegen Ortiz, ebenfalls ein PPV. Da hat er eigentlich einen tollen Kampf geliefert, ist dann aber stehend KO gewesen und verlor es am Ende dann doch. Bittere Niederlage, ansonsten hätte er vermutlich den PPV gegen Ruiz abgreifen können, muss nun stattdessen einen Aufbaukampf bestreiten. Der ehemalige glorreiche IBF-Titelträger bekommt es mit Vargas zu tun. Einen Boxer, der im Amateurbereich früher wirklich flott unterwegs war. Er war zweifacher Golden Gloves-Champion und dazu auch Olympiateilnehmer von Athen. Man merkt, etwas angestaubt sind die Erfolge schon, bei den Profis lief es dagegen nie so wirklich rund. 2009 verlor er die Null gegen den damals noch ungeschlagenen Kevin Johnson! Kevin Johnson ungeschlagen vor Augen zu haben, das ist wirklich aus der Zeit gefallen. Martin wird sicherlich einen vorzeitigen Sieg hier anvisieren.
Ra'eese Aleem (19-0) vs. Mike Plania (26-1) Superbantamgewicht: Aleem ist inzwischen schon 32, irgendwann müssten die größeren Kämpfe folgen, bislang ist davon noch nichts zu sehen. Zuletzt hat er sich gegen Baez ziemlich schwergetan, was natürlich auch an der vorhandenen Qualität von Baez lag. Mit Plania wartet der große Gegner weiterhin nicht. Plania ist durchaus ein guter Mann, hat sich einen Namen durch dessen Greer Jr. Erfolg gemacht. Könnte also auch kein leichter Abend für Aleem werden, aber wenn er wirklich Ambitionen noch hat, dann muss er Plania bezwingen.
Joseph Spencer (15-0) vs. Kevin Salgado Zambrano (14-0-1) Mittelgewicht: Spencer befindet sich noch im Aufbau, bekommt nun seine erste etwas größere Aufgabe. Zambranos letzten Kampf sah ich, das war das äußerst schmeichelhafte Unentschieden gegen Bryant Perrella, der leider nie bei Punktrichtern fair bewertet wird. Beide Boxer sind jedoch laut der Statistik noch ungeschlagen, für Spencer ist das sicherlich ein guter Test.
Insgesamt natürlich eine ordentliche Card, aber die PBC muss ja auch ein PPV verkaufen.
Was werdet ihr Euch davon alles anschauen? Und könnt ihr überhaupt am Montag-Morgen das PBC verfolgen?
