Samstag, den 14.05.2022
Delfine Persoon (46-3) vs. Elhem Mekhaled (15-0) Superfedergewicht
Willkommen im Jahr 2022, wo Floyd Mayweather kämpft…. und keinen scheint es wirklich zu interessieren. Aber für
@Omaru ist mir kein Aufwand zu hoch!
Dann wollen wir Mal. Er ist wieder zurück! Und es wird wieder money gemacht!! Nachdem er sich gegen irgendwelche Berühmtheiten immerhin prügelte, ist selbst das hier nicht mehr gegeben. Sein nächster Gegner lautet Don Moore. Jetzt werden die Fragen laut, wer ist das denn? Keine Ahnung. Er scheint ein ehemaliger Sparringpartner gewesen zu sein, hat auch ein paar Profikämpfe bestritten. Ist wohl ein Kumpel von Floyd, soll finanzielle Schwierigkeiten haben usw. Als Referenzwert steht wohl ein Gefängnisaufenthalt auf seiner Seite, immerhin. Gekämpft wird in Dubai auf dem Dach bzw. Helikopterlandeplatz eines Hochhauses respektive Hotels. Die wenigen Tickets dort oben sollen wohl bis zu 100.000 $ kosten, alles natürlich extrem exklusiv. Man soll in nächster Nähe den Schweiß von Mayweather ins Gesicht abbekommen – und das Blut von Moore, verlockend. Kommen wir zum Sportlichen.
Persoon ist eine Weltklasseboxerin. Nicht zuletzt kennt man sie von ihrer couragierten Leistung gegen Katie Taylor, da hat sie für mich den ersten Kampf gewonnen. Die gute Delfine ist inzwischen schon 37 Jahre alt, im Herbst ihres Schaffens. Fite bewirbt das Event mit Maiva Hamadouche als Gegnerin, ich bin verwirrt. Nach social media Recherche erschien es mir nicht so, dass Hamadouche kämpfen würde. Ihre Fotos sahen eher nach bequemem Urlaub inklusive Hut aus. Bei Mekhaled hingegen konnte ich ein Post lesen, dass sie ihre Karriere schon für beendet erklärt hat, sie erhalte einfach keine ansprechenden Herausforderungen. Nun die Rolle rückwärts, das Dubai-Angebot ist kurzfristig hereingeflattert. Wenn die Vorbereitungszeit wirklich so gering war, dann gute Nacht. Unter fairen Bedingungen ist die Ansetzung definitiv nicht schlecht.
Ansonsten haben wir noch Badou Jack kämpfen. Auch Anderson Silva gibt sich die Ehre. Ryan Ford wird auch genannt, allerdings hat er auf Twitter geschrieben, dass er niemals einen gültigen Vertrag erhalten habe. Ford wird sicherlich dort also nicht kämpfen.
Roman Fress (15-0) vs. Armend Xhoxhaj (13-2) Cruisergewicht
Das ist die erste wirkliche SES-Veranstaltung im Jahr 2022, zu sehen im MDR. Die Erwartungshaltung dürfte vielleicht schon gestiegen sein. Nach längerer Abstinenz Mal wieder so richtig krachen lassen, was bekommen wir nun geboten?
Fress ist noch ungeschlagen, in diversen Rankings auch weit oben zu finden. SES versteht es Verbandsarbeit zu leisten. Dadurch kann man sich auch für internationale Kämpfe interessant machen, dazu später mehr. Fress wird 9 seiner letzten 10 Kämpfe in Magdeburg bestreitet haben, da ist selbst Jürgen Brähmer mehr um die Welt gekommen. Ansonsten ist der Kampfrekord für die Nummer 39 der Welt doch ziemlich leer. Sein bester Sieg dürfte gegen Luca D'Ortenzi stammen. War ein knapper Kampf, der Italiener selbst sagt mir nicht viel, ist doch alles ziemlich dünn. Xhoxhaj hingegen sagt mir da schon deutlich mehr. Ich sah ihn letztes Jahr in Polen gegen Masternak kämpfen, da begann er ziemlich forsch. Energetischer Typ, sucht seine Chance in der Offensive. Gegen Masternak hat er etwas Leergeld vielleicht bezahlt, nach gutem Beginn folgte die vorzeitige Niederlage. Im Anschluss konnte er sich im Kosovo die prestigeträchtigen Weltmeisterschaften der Version GBU und WBF sichern. Welch ein grandioser Erfolg für das gesamte Land. Xhoxhaj gefällt mir als Boxer nicht schlecht, er ist allerdings verwundbar. Ich gehe davon aus, dass er Fress gut fordern kann, aber mit der Zeit dann gestoppt wird. Insgesamt jetzt keine schlechte Paarung, für den Hauptkampf aber vielleicht etwas dünn.
Adam Deines (20-2-1) vs. Norbert Dabrowski (24-9-2) Halbschwergewicht
Deines kennt man, er hatte in der jüngeren Vergangenheit auch schon größere Gelegenheiten im Ausland erhalten. Fanlong Meng ist zu nennen, da setzte es in China eine Niederlage über 12 Runden. Im letzten Jahr verlor er in Runde 10 gegen Beterbiev in Russland. Das sind beides sehr starke Männer, die beiden Niederlagen somit kein Beinbruch. Bei SES scheint es ohnehin immer mehr danach zu gehen, dass auf lukrative Auslandsangebote gewartet wird, die Kämpfe in Deutschland sind dann nur der Weg zum Payday. Drabrowski kennt man in Deutschland ebenfalls, 2015 hat er Bösel einen engen Kampf geliefert. Sicherlich ein erfahrener Mann, der vielleicht besser ist als der Kampfrekord vermuten lässt. Was hat er so für Siege stehen? 2016 Marek Matyja die 0 beraubt. Eine Trilogie mit Robert Talarek hat er auch stehen. Knackpunkt, der letzte Talarekkampf war auch sein letzter guter Sieg, das ist inzwischen 4 Jahre her. Ich nehme stark an, dass er sich in der Zwischenzeit nicht vebessert hat.
Tim Vössing (7-0) vs. Maximilian Schnell (5-0) Cruisergewicht
Gekämpft wird um den deutschen Meistertitel (BDB). Wir haben laut Boxrec aktuell mindestens 70 aktive Cruisergewichtler in Deutschland, das ist eine ganze Menge. Warum also nicht mehr um nationale Meisterschaften boxen? Bei vielen reicht es vielleicht nicht für internationale Titel, nicht schlimm. Dann würde ich eben auf die nationalen Titel gehen. Man könnte diesen Titel dauerhaft wirklich wertig halten mit spannenden Duellen, leider ist dies wohl meine exklusive Meinung.
Vössing (23) ist ein Neuzugang bei SES, dem rechnet man wohl eine gute Zukunft aus. Kommt aus Essen, hat bislang auch nur in NRW gekämpft. Zuletzt gab es eine SD, Verbesserungspotential ist definitiv noch vorhanden. Kannst Du mehr zu Vössing sagen,
@Tyson2fastFury ? Schnell stammt aus Bonn, die beiden NRWler kämpfen also nun in Sachsen-Anhalt. Zarte 18 Jahre jung, hat seine Profikarriere im Schwergewicht begonnen, nun die neue Ausrichtung im Cruisergewicht. Beide Rekorde sind noch ziemlich leer, ich kenne die beiden auch nicht. Was soll man dazu schreiben? Dennoch ist die Ansetzung in Ordnung. Ein Duell zweier ungeschlagener Boxer, dazu ein solider Gürtel schon so früh in der Karriere. Jetzt müssen die beiden Jungs nur noch liefern.
Auf der
restlichen Undercard haben wir noch ein paar interessante Namen zu liefern. Tom Dzemski liefert sich ein Gefecht mit dem ewigen Tomas Adamek. Sein kleiner Bruder Marlon gibt sein Prodidebut. Schwergewicht Umut Camkiran ist im Einsatz, des Weiteren sind auch die beiden jungen Nachwuchshoffnungen Paul Wall und Hamsat Shadalov vertreten. Die beiden kennt man womöglich von der letzten Wassermanveranstaltung aus Berlin. Junge deutsche Boxer mit Potential sind auf der Undercard immer gut aufgehoben.
Tony Yoka (11-0) vs. Martin Bakole (17-1) Schwergewicht
Schwergewichtsaction aus Paris, Sportforen wird das sicherlich mit Begeisterung verfolgen. Diese Ansetzung sollte es schon im Vorfeld geben, musste allerdings verschoben werden. Auf der einen Seite haben wir den Olympiasieger Yoka, sicherlich ein heißer Kandidat als nächster Weltmeister. Man braucht sich nur die Liste der letzten Olympiasieger anschauen um zu sehen, dass das eine gesunde Einschätzung ist. In der Vergangenheit hat man sich bei Yoka gerne in Deutschland bedient was die Gegner angeht. So finden sich Namen wie Dimitrenko, Wallisch, Hammer oder auch Milas im Kampfrekord von Yoka. Letzterer hat sich übrigens einen netten Kampf mit Yoka geliefert, ging in Runde 7 allerdings dann doch KO.
Mit Bakole erwartet Yoka nun der jüngere Bruder von Ilunga Makabu, seines Zeichen Cruiser-Weltmeister. 2018 musste er noch eine Niederlage gegen Michael Hunter hinnehmen. Fordert man starke Gegner heraus, können auch Mal Niederlagen im Kampfrekord erscheinen, das ist nicht weiter dramatisch. Infolgedessen konnte er Wach, Kevin Johnson und Rodney Hernandez stoppen. Bakole verfügt wirklich über viel Punch, darauf wird sich Yoka einstellen müssen. Zuletzt sah ich Bakole gegen Sergey Kuzmin im Dezember 2020, das war auf der Undercard von AJ-Pulev. Bakole ist ein guter Freund von AJ übrigens. Jedenfalls hat Bakole einen ziemlich dürftigen Eindruck hinterlassen. Er hatte Probleme mit dem Techniker Kuzmin, in den hinteren Runden ging ihm auch etwas die Puste aus. Ich sah den Kampf sehr eng, gegen Yoka muss er sich um ein Vielfaches steigern. Kann er das? Fraglich. Die Puncherchance hat er natürlich, ich persönlich sehe Yoka jedoch als klarer Favorit im Kampf. Dennoch, wenn im Schwergewicht die Nummer 15 (Yoka) gegen die 13 (Bakole) aufeinandertreffen, dann kann man von einer gelungenen Paarung sprechen.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass der Elite-Amateur Sofiane Oumiha seinen zweiten Profikampf bestreiten wird. Er ist bei den olympischen Spielen in Tokio hinter den Erwartungen zurückgeblieben, immerhin konnte er 2021 die Weltmeisterschaft in Belgrad gewinnen. Für diesen Sieg gab es auch 100.000 € aus russischen Geldern.
Sergey Kovalev (34-4-1) vs. Tervel Pulev (16-0) Cruisergewicht
Triller liefert 2 Cards in dieser Woche, das ist sozusagen die Hauptveranstaltung. Man hat sich einen suboptimalen Termin ausgewählt, denn an Konkurrenzveranstaltungen mangelt es nicht. Grundsätzlich möchte ich Triller eine Chance geben, zuletzt waren die Undercards von Top Rank und Matchroom ziemlich desolat, wenn dort ein neuer Player das Niveau hochhalten könnte, dann wäre es für das gesamte Boxen schon nicht so verkehrt.
Kovalev kennt man natürlich, er war einer der absoluten Superstars des letzten Jahrzehnts. Zuletzt produzierte er allerdings nur noch negative Schlagzeilen. Alkoholeskapaden, körperliche Übergriffe. Die Inhaftierung ist nicht mehr weit, Grund genug also sich auf das Sportliche zu konzentrieren, das kann bekanntlich ja helfen. Der Aufstieg ins Cruisergewicht kann tatsächlich auch eine Chance bedeuten, denn so stark besetzt ist die Gewichtsklasse seit dem Abgang von Usyk und Gassiev nicht mehr. Allerdings müsste Kovalev auch wieder stark performen, davon ist nicht zwingend auszugehen. Er wirkt einfach völlig down. Mit Pulev wartet nun auch ein alter Herr. Trotz seiner 39 Jahre hat er keine Erfolge bei den Profis vorzuweisen. Derweil mangelt es dem kleineren Bruder von Kubrat gewiss nicht an Talent. Bei den Amateuren hat er eine lange – und erfolgreiche Karriere hinter sich. So finden sich zum Beispiel Siege über Lenier Pero und Yamil Peralta im Rekord. Am Ende bleibt er dennoch eine Unbekannte, da er im Profibereich eben keine Herausforderungen erhalten hat. Ich sehe zwar nicht die Notwendigkeit für dieses Duell, allerdings erscheint mir Pulev nicht chancenlos zu sein gegen Kovalev. Vielleicht wird das ein munterer Kampf.
Kubrat Pulev (28-2) vs. Jerry Forrest (26-4-2) Schwergewicht
Ein Pulev kommt selten allein. Kubrat sah man zuletzt im Profiboxen bei seiner Niederlage gegen AJ. Das war sein zweiter Versuch Weltmeister zu werden, mit inzwischen 41 Jahren vermutlich auch sein letzter Versuch. Zuletzt hat er bei Triller sich bei dieser Triad Combat-Geschichte ausprobiert. Das war ein Versuch Boxen und MMA irgendwie zu einen. Gehört so in die Kategorie: Dinge, die die Welt nicht braucht. Rückblickend bleibt mir der Kampf nur deshalb in Erinnerung, weil er Frank Mir stehend KO schlug, der Ref allerdings nichts unternahm und Pulev die Umsichtigkeit bewies, Mir nicht aus dem Leben zu schlagen. Das hätte böse enden können. Nun wird weiter auf Triller gekämpft, solange das Geld stimmt, warum nicht?
Forrest dürfte der Schwergewichtsliebhaber in den letzten Jahren schon häufiger angetroffen haben. Er ist wie ein guter Wein, nun gegen Pulev schon zum edlen Tropfen emporgestiegen. 2019 gab es eine SD-Niederlage bei ShoBox gegen Jermaine Franklin, die Niederlage war eine Robbery. Ein Jahr später lieferte er sich einen sehr engen Kampf gegen Carlos Takam. Es folgten zwei Unentschieden gegen die stark einzuschätzenden Zhilei Zhang und Michael Hunter. Ich hatte Forrest gegen den Top 10 Mann Hunter auch vorne gehabt. Dieser Mann kann nicht nur gegen die Elite bestehen, er kann sie sogar am Rande einer Niederlage bringen. Pulev wird sich mit seinen 41-jahren warm anziehen. Forrest hat sozusagen sein Karriere-Momentum, durch einen Sieg über Pulev, gehört er definitiv zu in die Top 20 des Schwergewichts. Und so ganz unwahrscheinlich ist das gegen einen alten Pulev auch nicht.
Gilberto Ramirez (43-0) vs. Dominic Bösel (32-2) Halbschwergewicht
Ebenfalls haben wir hier die zweite Veranstaltung von golden boy, folglich auch auf DAZN zu sehen. Die Ansetzung selbst ist für den internationalen Betrachter vielleicht nicht sonderlich spannend, aus nationaler Sicht hingegen ist es schon ein kleiner Hammer. SES versteht es ihre durchschnittlichen Boxer in großen Kämpfen auf der gesamten Welt zu platzieren. Das schaffen sie auch dadurch, weil die jeweiligen Boxer gut in den Rankings der jeweiligen Verbände positioniert sind. So zum Beispiel ist Bösel die Nummer 1 der WBA. In der Theorie könnte das der Pflichtherausforderer von Bivol werden. Was kann man vom Kampf erwarten?
Um es kurz zu halten, ein vorzeitiger Erfolg von Ramirez ist erwartbar. Bösel ging neulich gegen Robin Krasniqi schwer KO. Daraufhin konnte er sich im Rückkampf den IBO-Titel zurückholen. Es war ein enger Kampf, für viele ein sehr kontroverser Kampf. Man kennt die Geschichte, Krasniqi hat Klage eingereicht. Von Betrug war die Rede. Der Manager hat 1 Mio. € zur Verfügung gestellt. Ziemliche Schlammschlacht, aber unabhängig davon, zeigt sich doch eines ganz deutlich, signifikant besser als Krasniqi ist Bösel eben nicht. Er ist einmal KO gegangen, einmal hat er einen knappen Kampf geliefert. Und nun ist Krasniqi weit davon entfernt, ein absoluter Topmann in der Gewichtsklasse zu sein. Ramirez kennt man in Deutschland ebenfalls ganz gut, er hat damals alle Runden gegen Arthur Abraham gewonnen. Das war die typische Abraham-Leistung, den lebendigen Sandsack zu geben.
Da wartet auf Bösel ein technisch guter Mann, der schnell ist, über eine sehr gute Reichweite verfügt, durchaus Punch mitbringt und ein gutes Kinn. Schwächen sehe ich definitiv in der Defensivarbeit, da offenbaren sich einige Lücken. Bösel wird sich beweglich zeigen - und dann in den jeweiligen Momenten auch in die Aktion reinschlagen müssen. Eine wirklich gute Beinarbeit hat er zuletzt aber gegen Krasniqi nicht bewiesen. Wenn Bösel wirklich Ramirez schlagen sollte, dann ist es ein absoluter Kandidat zum upset des Jahres. Ich würde dem maximal 5 % ausrechnen.
William Zepeda Segura (25-0) vs. Rene Alvarado (32-11) Leichtgewicht
Im Co-Mainevent haben wir folgende Paarung. Zepedas letzten Kämpfe habe ich mir allesamt angeschaut. Er ist ein extrem unterhaltsamer Volumepuncher. Deckt dich durchgehend mit Schlägen ein, steht somit auch nur in guten Kämpfen. Starker Mann, den sollte man auf der Rechnung behalten. Alvarado ist ein sehr bekannter Boxer, er kämpft seit vielen Jahren schon gegen starke Männer. Häufig verliert er, manchmal gewinnt er. 2019 gewann er im Rückkampf gegen Andrew Cancio (Alberto Machado-Bezwinger) den wba-regular Titel. Es folgten dann zwei harte Kämpfe gegen Roger Gutierrez. Ich muss gestehen, dass mir die Ansetzung ganz gut gefällt. Zwar ist Zepeda der jüngere, frischere Boxer, allerdings verfügt Alvarado über viel Erfahrung. Mit 33 ist er in der Theorie auch noch nicht sooo alt. Wenn er noch etwas im Tank haben sollte, dann kann das ein netter Actionfight werden.
Jermell Charlo (34-1-1) vs. Brian Carlos Castano (17-0-2) Superweltergewicht
Hier geht es um alle vier Gürtel im Superweltergewicht. Der letzte undisputed champ war Winky Wright aus dem Jahre 2004. Charlo und Castano haben sich schon beide herausgefordert, der erste Kampf war ein Unentschieden. Schon im März sollte die zweite Paarung stattfinden, allerdings zog sich Castano eine Verletzung zu.
Der erste Kampf war eine ziemliche Granate, kann man nicht anders sagen. Hohes Tempo, ausgeglichenes Geschehen. Castano als Wirbelwind, extrem aktiv, Charlo immer wieder mit harten Händen. Er konnte Castano im Kampf dann auch ordentlich anklingeln. Das war durchgehend eine starke Action. Das Unentschieden war damals für mich ein gerechter Ausgang. In den championship rounds konnte er allerdings nicht mehr ganz das Tempo halten, wodurch Charlo noch an Boden gut gemacht hat. Was kann man nun vom zweiten Kampf der beiden erwarten? Ich würde sagen wollen, exakt dasselbe wie beim ersten Kampf. Man darf sich auf ein tolles und enges Gefecht einstellen, Ausgang ungewiss. Mehr kann ich dazu nicht schreiben, alles müsste schon bekannt sein. Die Veranstaltung ist wohl kein PPV, das sieht man etwas an der Qualität der Undercard, da gab es schon ein paar bessere Veranstaltungen von der PBC aus.
Jaron Ennis (28-0) vs. Custio Clayton (19-0-1) Weltergewicht
Da haben wir noch ein spannendes Co-Mainevent auf der Veranstaltung. Ennis ist durchaus eine Boxhoffnung, erst 24 Jahre jung. Allerdings kämpft er auch im historisch stark besetzten Weltergewicht, da muss man mächtig Qualität mitbringen um bestehen zu können. Zuletzt gab es überzeugende Siege gegen Sergey Lipinets und Thomas Dulorme, die konnte er jeweils vorzeitig bezwingen. Da merkt man schon wo die Reise hingeht, er ist ein gefährlicher Puncher auch. Clayton hingegen hat seine Karriere in Kanada verbracht, davon habe ich auch kaum etwas gesehen. Seinen Kampf gegen Lipinets hingegen sah ich schon. Das waren zwei verschiedene Ansätze. Lipinets, der nach vorne geht und Druck macht. Clayton wiederum, der auf harte Kontergelegenheiten gewartet hat. Und wenn ich mir das so richtig durch den Kopf gehen lasse, dann hat Clayton ein gutes Repertoire um gegen Ennis zu kämpfen. Er darf sich dort kein Brawl liefern, sondern muss über eine sichere Deckung heraus selbst Aktionen landen. Die Paarung gefällt mir.
Ansonsten sei erwähnt, dass es sich um einen IBF-Eliminator handelt. In der Theorie also um die Pflichtherausforderung von Spence Jr. Auf der weiteren Undercard findet sich Kevin Gonazlez gegen Emanuel Rivera Nieves. Dazu soll auch der ehemalige Bantam-Weltmeister Marlon Tapales kämpfen. Ich finde die Paarungen jetzt aber nicht so stark, dass man sie gesondert vorstellen müsste. Zudem bin ich inzwischen auch ziemlich müde, diese Vorstellung bedeutete wirklich eine Menge Aufwand. Wer also bei der PBC noch etwas nachhaken möchte, kann das ja gerne hinzufügen.
Sonntag, den 15.05.2022
Hinata Maruta (12-1-1) vs. Reiya Abe (22-3-1) Federgewicht
Nach der PBC habe ich geistig schon ausgecheckt, allerdings erwartet uns noch eine Veranstaltung aus Japan am Sonntag. Die liest sich soweit auch nicht verkehrt. Maruta ist japanischer Meister im Federgewicht, Es imponiert mir sehr, wie wichtig die Japaner diesen Titel scheinbar nehmen. So möchte ich das auch hier in Deutschland erleben. Also nicht, dass in Deutschland die japanische Meisterschaft bejubelt wird, sondern eigene nationale Meisterschaften. Die Meisterschaft konnte sich Maruta im letzten Jahr gegen Ryo Sagawa sichern. Das war ein ziemlich starker Erfolg, inzwischen ist Maruta die Nummer 11 auf Boxrec. Abe hingegen hat schon zweimal erfolglos um die japanische Meisterschaft gekämpft. Ein Draw gegen Minamoto erfolgte eine Niederlage gegen den oben erwähnten Sagawa. Nun also der dritte Anlauf, als Favorit wird er wohl aber nicht in den Kampf gehen. Dennoch, feines Duell um eine nationale Meisterschaft. So sollte das auszuschauen haben.
Auf der Undercard findet sich u.a. noch Masanori Rikiishi gegen Takuya Watanabe. Das könnte auch eine solide Paarung werden.
Eine volle Woche, ich nehme an, dass ihr davon auch so einiges mitnehmen werdet? Was wird im Detail denn angeschaut?