Die größten "What IF"s der Boxgeschichte?


Devil

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Was sind für euch die größten "Was wäre passiert, wenn"- Themen der Boxgesichte. Ein großes "What if?" ist für mich die Frage, wie Alis Karriere ( bzw auch die Karrieren seiner zeitgenössischen Rivalen) verlaufen wäre, wenn er nicht gesperrt worden wäre.
 

LeZ

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Was wäre gewesen, wenn der Ref Vitali noch eine Runde gegen Lennox gegeben hätte?
Eine Runde hätte eher nicht gereicht. Drei Runden und entweder Lennox braucht ein Sauerstoffzelt oder Vitali verliert ein Auge. An sich hätte man besser nach der 3. Runde abgebrochen, so k*cke wie das aussah.
 

barrera

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.... wenn Ibeabuchi nicht durchgedreht wäre?
Der hatte (bis eben auf seine Psysche) wirklich alles, was es braucht, um im Schwergewicht so richtig erfolgreich zu sein.

... ähnliche Frage im Bezug auf Edwin Valero

... Tyson nicht seine prime im Knast verbracht hätte?
Ich hätte ihn gerne gegen Bowe gesehen. Ausserdem wäre prime Tyson vielleicht auch gegen Holyfield nicht derart chancenlos gewesen.
 
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JabAndGrab

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.... wenn Ibeabuchi nicht durchgedreht wäre?
Der hatte (bis eben auf seine Psysche) wirklich alles, was es braucht, um im Schwergewicht so richtig erfolgreich zu sein.

Man munkelt ja immer wieder, dass der Kampf gegen Tua auch einer der Gründe für seine psychische Probleme war. Im mein, der hat da zahlreiche satte Kopftreffer von einem der härtesten Puncher der 90er absorbiert. Jeder normale Heavyweight hätte sich da entspannt, Ibeabuchi blieb stehen. Vielleicht wäre es mit ihm länger gut gegangen, wenn es diese Schlacht nicht gegeben hätte. Dann ist es gut möglich, dass die 2000er im Schwergewicht anders verlaufen wären.
 

timeout4u

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Ibeabuchi war aber schon vor dem Tua-Kampf kein einfacher Zeitgenosse. Bei ihm spricht mehr dafür, dass er wie Valero von Jugend auf wenig Unrechtsbewusstsein kannte und sein Verhalten mehr mit krimineller Energie, sozialem Umfeld, genetische Faktoren, Erziehung, Größenwahn, Drogen, Umwelt oder was weiß ich zu tun hat als mit zuvielen Kopftreffern oder Hirnschaden.
 

Roberts

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…und Byrd gezeigt hat, dass man ihn ausboxen kann.
 

Gladio

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Wenn Tommy Morrison nicht dem Alkohol, den Drogen und den Frauen verfallen wäre?
 

Voldemort

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Was wäre, wenn Diego Corrales nicht Motorrad gefahren wäre?

Was wäre, wenn Arturo Gatti sich nicht mit der falschen Frau eingelassen hätte? (auch, wenn man nicht weiß, was genau im Vorfeld passierte)

Was wäre, wenn Vernon Forrest nicht mit einer Knarre hinter einem Dieb hinterhergelaufen wäre, der sein Autoradio stahl?

Was wäre, wenn Edwin Valero nicht im Alkoholrausch durchgedreht wäre?

Das sind ehrlich gemeinte Fragen, und mit absolutem Respekt gegenüber den leider verstorbenen Boxern. Ich mochte alle 4. Es ist in keinster Form sarkastisch gemeint! Doch die Ausgänge leider bekannt. Im Fall von Valero natürlich sehr zwiespaltig. Obwohl es da einige Ungereimtheiten gab rund um den Fall. Regierung? Die Alkoholprobleme und die häusliche Gewalt waren ja bekannt. Doch Valero hatte in der Nacht einen Blackout. Ob es wirklich so war, sei dahin gestellt. Doch auch nach Valero's Ableben gab es Ungereimtheiten. Er wurde in seiner Jogginghose verhaftet, doch beim Fund der Leiche trug er eine Jeanshose, die er garnicht hatte. Zumindest nicht im Knast. Ich möchte nochmals betonen, daß ich es aus vollem Respekt vor diesen Menschen schreibe. R. I. P.
 

timeout4u

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Ich bezweifle, dass ein Mensch wie Valero jemals Respekt verdient hat. Der war von klein auf gewaltätig, kriminell, drogenabhängig, ein schlechter Mensch. Und aufgrund seiner sportlichen Erfolge/Regimetreue/Verbindungen konnte er sich alles erlauben. Klar, auf der einen Seite ist er irgendwann/irgendwo vielleicht auch einmal zum Opfer geworden und zu dem, was er war. Reicht jedoch nicht aus, um ihn zu verklären, gar Respekt entgegen zu bringen oder Täter/Opfer-Umkehr zu betreiben. Da wäre ein fu... auf Valero passender, vielleicht würde das manche für die Zukunft im Umfeld, sei es Trainer, Famile, Manager, Gesellschaft usw. rechtzeitig aufrütteln, um das nicht zu unterstützen/fördern/sich mitschuldig machen, sondern besser versuchen zu verhindern/steuern/aufzuklären/verbessern
 
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Voldemort

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Es mag sein, daß bei Valero der menschliche Aspekt wie schon geschrieben zwiespältig ist. Valero stammte aus sehr armen Verhältnissen. Zudem wuchs er ohne Vater auf. Er arbeitete von klein auf, um Geld nach Hause zu bringen. Keine Kindheit. Er wollte durch das Boxen halt aus dieser elendigen Situation heraus. Dazu kam dann noch dieser schlimme Motorrad Unfall, wodurch er Probleme mit den Box Lizenzen bekam. Schwere Kopfverletzungen. Er verfiel dem Alkohol und auch den Drogen. Wie es vielen Anderen auch ergangen ist. Sein Verhalten gegenüber seiner Frau war natürlich unentschuldbar. Auch seine späteren zwielichtigen Kontakte mehr als fragwürdig. Er hatte gute Kontakte zur Regierung, was ihm sicherlich entgegen kam. Vielleicht ist ihm dieser Kontakt auch zum Verhängnis geworden? Wer weiß das schon? Den Respekt als Boxer hat er meiner Meinung nach auf jeden Fall verdient. Und ich gebe ihm auch den Respekt als Mensch, der versuchte aus der Armut zu entfliehen, und der Mutter unter die Arme zu greifen. Danach traf er leider viele falsche Entscheidungen. Was auch dem Alkohol und Drogenmissbrauch geschuldet war. Auch, wenn sowas keine dauerhafte Entschuldigung ist.
 

Young Kaelin

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Es mag sein, daß bei Valero der menschliche Aspekt wie schon geschrieben zwiespältig ist. Valero stammte aus sehr armen Verhältnissen. Zudem wuchs er ohne Vater auf. Er arbeitete von klein auf, um Geld nach Hause zu bringen. Keine Kindheit. Er wollte durch das Boxen halt aus dieser elendigen Situation heraus. Dazu kam dann noch dieser schlimme Motorrad Unfall, wodurch er Probleme mit den Box Lizenzen bekam. Schwere Kopfverletzungen. Er verfiel dem Alkohol und auch den Drogen. Wie es vielen Anderen auch ergangen ist. Sein Verhalten gegenüber seiner Frau war natürlich unentschuldbar. Auch seine späteren zwielichtigen Kontakte mehr als fragwürdig. Er hatte gute Kontakte zur Regierung, was ihm sicherlich entgegen kam. Vielleicht ist ihm dieser Kontakt auch zum Verhängnis geworden? Wer weiß das schon? Den Respekt als Boxer hat er meiner Meinung nach auf jeden Fall verdient. Und ich gebe ihm auch den Respekt als Mensch, der versuchte aus der Armut zu entfliehen, und der Mutter unter die Arme zu greifen. Danach traf er leider viele falsche Entscheidungen. Was auch dem Alkohol und Drogenmissbrauch geschuldet war. Auch, wenn sowas keine dauerhafte Entschuldigung ist.

Wirklich schönes Posting. Danke :).

Sehe es ähnlich.

Solche Lebensläufe sind spannend und lehrreich zu studieren. Es ist richtig, dass Edwin Valero seine Frau umbrachte und diverseste andere falsche Entscheidungen in seinem Leben traf. Das kann wohl nicht bestritten werden.

Die Spurensuche nach den Gründen, wieso Edwin sich so entwickelte, dürfte recht komplex sein. Da müsste man auch mehr über seine Eltern, und grundsätzlich noch viel mehr Details wissen und selbst dann ists wohl nur eine Annäherung.

Bin da mit Verurteilungen immer ein bisschen vorsichtig. Ich kannte ihn nicht persönlich, kenne seine Familie nicht, habe mein "Wissen" nur aus den Medien und die Aussagen jener, welche ihn persönlich kannten, sind in Teilen recht unterschiedlich.

Sicher ist wohl, dass sein Vater die Familie früh verliess (im Vid wird gesagt, als Edwin 7 Jahre alt war), Edwin in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, seine Mutter mit einem anderen Mann weitere 3 Kinder hatte, sodass da 8 Kinder durchzubringen waren. Mit 11 soll er die Schule verlassen und dann mit einem Schubkarren Früchte verkauft haben. Der Mann, bei dem er nachmittags Velos flickte, hiess "Dimas Garcia", war in seiner Jugend Boxer und erzählte Edwin vom Boxerleben. Als Edwin Knoblauch auslieferte, stiess er im Jahr 1992 auf das Gym Morochito Rodriguez. https://de.wikipedia.org/wiki/Francisco_Rodríguez_(Boxer,_1945).

Trainer dort war ein Mann namens "Oscar Ortega". Dieser fragte Edwin, ob er nicht mittrainieren wolle. Edwin sagte ja, hatte aber Angst, dass man ihm den Sack mit dem Knoblauch stehlen würde. Also schlug ihm Ortega vor, am nächsten Tag wieder zu kommen. Ortega gefiel, was er sah. Edwins Familie war mit dem Boxen nicht einverstanden. Dennoch fiel Edwin mit Disziplin und mit einem überdurchschnittlichen Punch auf und fehlte nie, sog wohl schon mit 12 alles auf, was ihm der Trainer vermittelte. Mit 13 fragte er, ob er nicht im Gym schlafen könne, was ihm gewährt wurde. Wenn ichs richtig verstehe, hatte Edwin zuvor in den Strassen des Gyms geschlafen.

usw. usf. Uebersetzung ist von mir, da kanns also durchaus Fehler drin haben.

Einfach war die Kindheit Edwins jedenfalls mit Sicherheit nicht.

What if.... wenn Edwin anders aufgewachsen wäre?


 

Voldemort

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Gerne! Freut mich, dass es Dir zusagt. Ist ein schwieriges Thema halt. Finde es gut, daß Du Dich aber mit dem Thema auseinander setzt.
 

timeout4u

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Ist nicht persönlich gemeint von mir, aber ist nicht so, dass ich solche Lebensumstände nie real kennen gelernt habe. Habe früher auch einige Zeit in solchen Ländern verbracht. Aber genau solche Artikel verklären die Wirklichkeit, drängen die Opfer in den Hintergrund und nehmen Täter in den Schutz.
Wenn Valero jemals Früchte verkauft hat, dann stand das mit Drogengeschäften in Verbindung. Und Valero Angst um seinen Sack mit Knoblauch? Der Valero, der in Gangs war, stahl, Überfälle machte, Schlägereien? Der im "Jugendgefängnis" war?
Edwins Familie war mit dem Boxen nicht einverstanden? Wie kam er dann an Boxpass, ärztliche Untersuchungen & Co.? Warum schlief er bei soviel Fürsorge auf der Straße?
Diese ganzen Storys sind manchmal derart unlogisch und schlicht falsch, dass ich mich manchmal wundern muss, dass jemand ihnen Glauben schenkt?. Sieht man ja allein an seinem angegebenen Amateurrekord mit 45 Knockoutssiegen. Völlig unrealistisch.
Ich z.B. habe Respekt vor Leuten, die genauso sch.... aufwachsen, aber es schaffen einigermaßen "normal" zu bleiben und nicht zu schuldigen Tätern wie Valero werden. Natürlich kann man Valeros Opferaspekt beleuchten, erklären, gleichzeitig sollte man aber genauso eindringlich beschreiben, wie das für die Opfer gewesen sein muss und wie sie darunter leiden, leben müssen. Dann käme man bei Valero zu einem vernichtenden Urteil.
Ist oft wirklich ein Schlag ins Gesicht oder unter die Gürtellinie für die Opfer, wenn sie mitbekommen, wieviel Mitleid/Verständnis die Täter erhalten und sie selbst? Nada!
 
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