@Jerry
Du hast sehr viele gerechtfertigte Punkte. Ich muss mal sehen, ob es in Excel so eine Funktion gibt und falls nicht, ob ich es irgendwie in Access übertragen kann. Das Sinnvollste wäre aber vermutlich, wenn eine Option drin wäre, dass man einzelne Turniere ein- und ausblenden kann. Dann kann man quasi alle möglichen "Was wäre wenn?"-Fragen beantworten und für Shit and Giggles schauen, was sich verändert, wenn man z.B. Confed Cup oder Olympia mit einbezieht oder weglässt etc. Unter dieser Prämisse könnte man auch andere Turniere einbauen, wie die
Afrikanische Nationenmeisterschaft die vielleicht aus einen objektiven Gesichtspunkt nicht reingehören, aber man kann für die Neugier nachsehen, was sie für Auswirkungen auf so eine Rangliste hätten. Auf gewisse Punkte möchte ich trotzdem eingehen.
Ich verstehe nicht, wieso fettgedrucktes ein Faktor ist. Wenn du nach den historisch besten Teams sucht, ist es dir da auch wichtig, was auf Platz 40-100 passiert? Falls ja, macht es Sinn das Confed Cup Turnier mitzunehmen, ansonsten sehe ich wenig Sinn darin, es groß zu werten. Du sagst zwar, dass du es nicht besonders hoch wertest, aber am Ende können zwei Confed-Cups fast einen EM Titel ausgleichen.
Ein Problem beim Confed Cup ist auch, dass du durch den Modus sehr wenig Aufwand brauchst, um ins Finale zu kommen. Dazu sind die Qualifikationskriterien natürlich EXTREM toplastig, weil ja nur die Champions mitspielen, die sowieso schon Punkte für ihr Meisterschaften erhalten haben.
Ja natürlich interessiert mich das. Sonst wäre ich nicht so entsetzt, dass "unsere" Bulgaren (mit den aktuellen Berechnungskriterien auf Rang 49) hinter Tahiti (aktuell Rang 33, aber wie gesagt haben Afrika, Nordamerika und Asien ihre Punkte noch nicht vollständig) ist. Und ja, ich gebe zu, dass damals im Jahr 2010 die Schwanzvergleiche zwischen Nationen auf Sportforen eine Motivation waren, so eine Liste zu erstellen
"Mein Land ist voll viel besser als deines!!EINSELF" - "Nö, ist es nicht. Guck hier. Ist Wissenschaft. Nimm ne Prise davon
" Natürlich ist es am Ende des Tages eine Spielerei. Aber mich interessiert es schon, wie es auf den hinteren Rängen aussieht.
Das ist ja fast ein Argument dagegen es einfließen zu lassen, weil die "kleinen" Teams dieses Turnier ernster nehmen als die großen und somit mit besseren Spielern antanzten.
Die grundsätzliche Kritik an Olympia gehe ich mit. Aber das ist nun eine völlig falsche Interpretation des Ganzen. Zunächst habe ich ja gesagt, dass Brasilien und Argentinien (die zählen ja wohl definitiv zu den Grossen) 1996 mit ähnlichen Voraussetzungen ins Rennen gingen wie Nigeria. Und dann hat es ja nichts mit ernst nehmen zu tun, sondern damit, dass Nigerias A-Nationalteam, ebenso wie Argentinien und Brasilien, so jung war, dass es quasi in Normalbesetzung bei Olympia auflaufen konnte (Theorien, dass die Nigerianer oft nicht ganz so jung waren, wie angegeben, jetzt mal Beiseite gelassen). Ob das jetzt irgendwie für oder gegen eine Nation spricht, kann man IMO so nicht sagen. Aber deine Interpretation war IMO nicht korrekt.
Die größte Problematik sehe ich auch in der Qualifikation für Olympia (ich weiß nicht, wie es historisch war). Aber aktuell kann man ja gar nicht mit dem besten Team versuchen sich zu qualifizieren, da es eine Altersbeschränkung gibt. Welchen Wert hat so ein Turnier also, wenn es darum geht, die historisch besten Nationalmannschaften zu finden?
Auf den ersten Blick fand ich Olympia total sinnvoll, aber beim näheren Nachdenken darüber ist auch hier die Wertigkeit zwar vergleichsweise gering, aber gefühlt trotzdem zu hoch.
Guter Punkt. Ich erinnere mich gut, dass ich mich ziemlich genervt habe, als Shaqiri und Xhaka nach ihren Wechseln zu Bayern bzw. Gladbach auf die Olympia-Teilnahme 2012 verzichtet haben. Auch wenn es für Fussballer nicht das grösste Turnier ist, ist es trotzdem etwas besonderes bei den Olympischen Spielen dabei zu sein. Ich weiss nicht mehr, ob ich es auch hier im Forum getan habe, aber ich habe es damals einem Kumpel vorgerechnet. Es ist für einen europäischen Fussballer so gut wie unmöglich sich für Olympia zu qualifizieren. Man muss zunächst mal zum richtigen Zeitpunkt im U21-Alter sein. Die EM findet ja alle zwei Jahre statt. Während die deutschen U21-EM-Sieger von 2009 sich von ihrem Turniersieg im Bezug auf Olympia nichts kaufen konnten, waren die Schweizer, die 2011 im Finale standen dabei. Dann kommt es hinzu, dass man sich in der Zeit, in der man in dem Alter ist, ja erstmal für die U21-EM qualifizieren muss. Mittlerweile nehmen dort auch 16 Teams teil. 2011 waren es acht, was für Europa verdammt wenig ist. Und dann muss man noch die entsprechenden Resultate liefern. Dänemark war z.B. an der U21-EM 2011 auch dabei. Sind aber früh ausgeschieden und waren nicht für Olympia qualifiziert. Es muss also schon Weihnachten auf Ostern fallen, wenn Vollmond am Freitag dem 13. ist, dass man an so einem Turnier landet. Deshalb konnte ich Shaqiri und Xhaka nicht verstehen. Es wäre diesbezüglich vielleicht sinnvoll, wenn ich nur die Turniere vor 1930 einfliessen lassen würde. Also damals, wo Olympia halt wirklich ein Ersatz für WM, EM etc. war und nicht einfach ein gepimptes Nachwuchsturnier.
Hier müsste man wahrscheinlich noch etwas verfeinern, wenn es wirklich darum geht, die besten zu identifizieren. Also nicht nur historisch, sondern im Turnier gesehen. Wie steht es um die Portugiesen 2016? 3 UE in der Gruppe, dazu ein einerseits "leichter" Weg mit Kroatien, Polen, Wales bis ins Finale und andererseits eben wirklich die Absurdität, dass sie mit einem regulären Sieg die EM gewinnen konnten.
Ich habe zumindest ja schon einen nächsten Schritt angedeutet, wo ich quasi den Turnieren im Einzelnen einen Faktor gebe. 1960 haben sich 4 von 17 Nationen für die EM qualifiziert. Im Worst Case hätte man acht Spiele von der ersten Qualifikationsrunde bis zum EM-Titel bestreiten müssen. Das ist schon etwas völlig anderes, als zB 2012, wo an der Endrunde 16 von 53 teilnahmen, die Qualifikation viel grösser war, oder 2024, wo die Qualifikation ebenfalls viel grösser ist, aber zB immerhin 24 von 55 dabei sind.
Oder eben sowas wie Deutschland 2002 mit dem vergleichsweise einfachen Weg ins Finale. Auch wenn die Weltrangliste auch extreme Tücken hat, vielleicht könnte man auch die einzelnen Ergebnisse in den jeweiligen Turnieren berücksichtigen, indem man Siege gegen den Weltranglistenersten anders bewertet als gegen den 56.
Phuu...ja, wäre sicher noch genauer. Das würde dann in Richtung ELO-Wertung gehen. Ich weiss nicht, ob meine mathematischen Fähigkeiten dem standhalten und ich das irgendwie übersichtlich hinkriegen kann.
Noch ein kleiner Nachtrag. Durch das Werten des ConfedCups wertest du natürlich den Zeitraum zwischen 1992 und 2017 "enorm" auf. Dadurch zählen natürlich WM/Copa/EM Titel nochmal mehr in dem Zeitraum.
Das ist korrekt. Das alleine ist aber schwierig als Ausschlussgrund. Die WM 1930 wertet die Südamerikaner auch massiv auf, wenn sie quasi über das halbe Teilnehmerfeld stellen, während bei Europa gerade mal die vier dabei waren, die gerade Lust hatten. Es gibt viele solcher "unfairer" Auf- und Abwertungen. Z.B. haben viele Teams aus Nord- und Südamerika den Vorteil, dass sie auch an den Kontinentalwettbewerben des anderen teilgenommen haben. In Südamerika waren ja sogar schon Japan und Katar dabei. Australien hat den Verband gewechselt, was auch nicht ganz fair ist, das sie so schon viele OFC-Punkte eingesackt haben. Gerade ein Confed-Cup stellt da bisschen Gleichgewicht her. Japan 2001, Australien 1997, Mexiko 1999, USA 2009 oder Kamerun 2003 haben starke Resultate gegen Europäer und Südamerikaner erzielt, die man würdigen kann.
Dazu gibt es nochmal die Schwierigkeit, dass zwischen 1995 und 2005 der Wettbewerb alle zwei Jahre stattfand (danach nur noch 2009,2013,2017).
Und da ich mir den ganzen Quatsch sowieso anschaue, mal kurz einen Blick auf den Confedcup 1995 (bzw. den Vorläufer, den hast du auch drin?) geworfen. Die Teilnehmer dort
Sind das "sinnvolle" 80 Punkte für Dänemark? Waren zwei Dreiergruppen und die Sieger waren im Finale. Aber selbst wenn du es nicht drin hast, hast du da ein historisches Ungleichgewicht -
Zustimmung. Das liegt alleine nur schon dran, dass das Ganze ja aus dem King-Fahd-Cup hervorgegangen ist und Saudi-Arabien zB bei den ersten drei Ausgaben automatisch dabei war. Wirklich sinnvoll wurde es aus meiner Sicht da, wo man das Teilnehmerfeld ganz logisch aufgeteilt hat.
Gastgeber der nächsten WM = Gastgeber
Weltmeister
Europameister
Südamerikameister
CONCACAF-Sieger
Ozeanienmeister
Afrikameister
Asienmeister
Wobei es auch da Schwierigkeiten gibt. ZB ist Tschechien 1997 nachgerückt, weil Deutschland abgesagt hat. Die Türkei 2003 ebenso, weil Deutschland abgesagt hat. Dazu haben gewisse Kontinente in der Zeit an ihren Turnieren geschraubt, weshalb zB Afrikameister Sambia von 2012 nie an einem Confed-Cup teilnehmen konnte, da 2013 wieder eine Afrikameisterschaft stattgefunden hat un deren Sieger (Nigeria) dann 2013 randurfte.
zusammen natürlich mit der grundsätzlichen Frage, wie viel dieser Titel wert ist. Man erinnere sich nur mal an den Cup 2017, wo Deutschland mit einer C-Mannschaft auflief.
Wo ist das Problem? Deutschland ist mit einem C-Team angetreten und ist trotzdem Sieger geworden. Das ist dann das Problem der anderen Nationen. Da könnte man eher mit Deutschland 1999 argumentieren, wo sie mit einem G-Team angetreten sind und dementsprechen schlecht abgeschnitten haben. Aber wie bei den Engländern, die zu Beginn nicht an der WM starten wollten, fällt das für mich unter "euer Pech, wenn ihr zu cocky wart um normal mitzuspielen". Aber schön zu sehen, dass eine der grössten Schwächen des Confed-Cup ist, dass Deutschland bei vier von zehn Ausgaben den Verhaltensauffälligen spielen musste.
Hab den Thread eben erst entdeckt und nur überflogen…wurde das Stichwort „Quotient“ schon genannt? Also die ermittelten Punkte durch die Anzahl der möglichen Gesamtteilnahmen teilen. Das würde Fälle wie Kroatien oder auch die EM vs Copa Turniere ins Verhältnis setzen.
Ähnlich könnte man die Anzahl Gesamtteilnehmer je Wettbewerb gewichten, wobei das möglicherweise die Afrikaner nach oben spült.
Okay, bei dir bin ich mir nicht ganz sicher. Habe eigentlich den Eindruck, dass du dich bisschen lustig machst über mich, was soweit okay ist. Du, mit deinen Excel-Skills könntest mir aber sicher auch paar Tipps geben, die wirklich hilfreich sind