@laimbeer: genau das "Turbo lover" meinte ich, der unsägliche Versuch von Judas Priest, in Sachen Arena Rock zu machen. (a-moll)"I'm your Turbo lover (blöder C-G Wechsel, auf G bleibend) love you like no other (wieder C-G, dann wieder auf a-moll zurück)". Ganz ganz große Sch...
Toto: Toto sind ja mehr so ein Sinnbild für eine Richtung, bzw eine Generation von Fielmann-Tropfengestellträgern in Polohemden, die behaupteten, Rockmusiker zu sein oder Rockmusik zu hören. Toto selbst waren gar nicht soooo schlimm, auch nicht richtig gut, aber das ging zum Teil schon. Chicago oder Survivor oder auch Foreigner waren eigentlich mieser (Foreigner und Chicago aber auch erst ab den 80ern, "Cold as ice" z.B. ist ne gute Nummer, ab Foreigner "4" wurde es finster).
Ich hatte zwei Totoplatten: die "4" natürlich, die die beiden Hits hatte, aber sonst auch nur Mist (und die Hits kann ich seit 20 Jahren nicht mehr hören) und "Isolation" mit anderem Sänger, die eine ganz vernünftige 80er-Rockplatte ist. Von 84, glaub ich. Btw "Hold the line" gehört auch zu den Songs aus meiner Jugenddisco, die ich nie nie wieder hören will (ist nicht schuld der Songs).
@Gegen: "The flyer" mag ich, aber ich mag ja auch Saga immer noch...irgendwie. King Crimson finde ich fürchterlich, fand ich aber schon immer. Yes, um im Prog zu bleiben, nerv(t)en mitunter über alle Maßen, haben aber auch Sachen, die ich wirklich mag, gilt ebenso für z.B. Rush. Das sind dann wieder so Bands, wo ich vielleicht nicht alle Songs mag oder mitunter auch nicht den Stil, wo aber meine Hochachtung gegenüber den Fähigkeiten der Musiker obsiegt, weil die alle so schweinegut sind. Das können Styx oder Foreigner dann so nicht geltend machen...und Barclay James Harvest schon gar nicht.
A propos Barclay James Harvest: damals in den 80ern wurden "Best ofs" mit dem Schlagwort "Supergruppe" versehen, gerne von K-tel oder Polydor. Das bedeutete sowas wie gnadenloser Mainstream, aber mit guten Musikern. Barclay James Harvest waren "Supergruppe", Alan Parsons, Chicago, Toto und leider auch Supertramp, die dadurch in eine Ecke gerieten, in die sie nie gehörten.
Supertramp nämlich gehören für mich zu den ganz großen Songwriting-Bands, auch wenn ich darauf längst nicht immer Lust habe. Das ist schon sehr sehr eigenwilliges und eigenständiges Songwriting/Arrangement/Klangbild, dass es so vorher und nachher nicht gab. Ähnlich wie bei Abba.
Harmonisch alles andere als "einfache" Songs, die trotzdem "leicht" klingen und grandios durcharrangiert sind bis ins allerkleinste Detail. Für solche Songs dazu noch echte "Hooks" zu schreiben und damit weltweit durchzustarten - und sogar sowas wie "Evergreens" zu haben, ist eine ganz große Kunst, vor der ich einen Riesenrespekt habe - auch wenn ich sowas nur alle paar Monate mal hören mag. Ich weiß noch nicht, ob und wie ich sie in meiner List einordne, aber Supertramp sind für mich schon eine richtig große Band, die ich sehr schätze...und als Musiker auch wegen ihrer absoluten Eigenständigkeit beneide.