Ich war 16, als ich von Neil Young aus den Socken geholt wurde. Das Album "Rust never sleeps" im Verbund mit dem Live-Doppelalbum "Live Rust" traf auf einen bereiten Teenager, der sich in seiner Suche nach guter Musik gerade in Richtung Punk bewegte.
Klar war mir Neil Young schon bekannt, als ich noch jünger war. Immerhin war "Heart of Gold" ein globaler Hit (und beinahe der einzige von Neil Young).
Die brachialen Rumpelgitarren von Young und Crazy Horse aus dem jeweiligen zweiten Teil im Verbund mit den akkustischen Klängen vom ersten Teil fand ich einfach umwerfend.
Sofort wurden alle klebrigen Synthie-Space-Combos, die ich als suchender Teenager zur Mitte der 70er okay fand (von wegen progressiv und so) ins Aus gekloppt - die taugten alle nicht mehr, es gab ja Neil Young.
Was er vorhert und seitdem gemacht hatte, das reicht für 5 musikalische Karrieren von 5 Hochkarätern - eben weil er sich nie auf ein Genre festlegte oder sich wie andere Zeitgenossen aufgrund einer Vergangenheit satt und zufrieden gab.