nach der Hertel / Mross-Trennung der nächste Schock für Musikliebhaber:
lest hier:
http://web.de/magazine/unterhaltung...-r-e-m-gibt-aufloesung-bekannt.html#.A1000107
Losing my religion
So wenig Reaktionen darauf? Anscheinend gibt es in diesem Forum keine R.E.M. Hörer oder Fans? Schade eigentlich, mag sie sehr gerne, auch wenn ihre Alben nach den I.R.S. Jahren immer wieder einige Durchhänger haben. Mit Ausnahme der "Automatic for the people". Hier waren sie auf dem Höhepunkt ihres Schaffens, beweisen tolle Songwriter-Qualitäten und sind im Gebiet Pop bzw. seichterer Rock nahezu unerreicht.
Habe mir nach der Auflösung eine kleine persönliche Werkschau zusammengestellt - interessiert wahrscheinlich keine Sau, aber meine REM Best Of würde so ausschauen:
Seite A (die 80er)
1.
Radio Free Europe (Murmur, 1983)
Der einzig logische Start für so eine Zusammenstellung, ein Schlüsselsong der frühen 80er. Überhaupt ist Murmur so konstant wie kaum ein anderes R.E.M. Album. Kann man sich wunderbar am Stück anhören.
2.
The One Love (Document, 1987)
Das Highlight aus der Anfangszeit. Ein zynisches Stück Musik, dass mich auch nach Jahren noch mitreißen kann.
3.
Life and How to live it (Fables of Reconstruction, 1985)
Kein anderes R.E.M. Album fängt so stark an wie die "Fables of Reconstruction". Drei der ersten vier Songs gehören zu meiner Best Of, "Feeling Gravity Pull" hätte es nicht weniger verdient gehabt. Man merkt dem Album allerdings an, dass danach die Luft etwas raus ist - mit folgender Ausnahme:
4.
Wendell Gee (Fables of Reconstruction, 1985)
Nach dem anfänglichen "Krach" einmal Durchatmen mit einer wunderschönen Folk-Ballade. Das Fehlen des Songs auf "Part Lies, Part Heart, Part Truth, Part Garbage 1982–2011" ist der erste Grund warum ich diese reguläre Best Of Zusammenstellung keinem empfehlen kann. Ob das Lied auch allgemein so beliebt ist weiß ich allerdings nicht, Peter Buck wollte angeblich damals verhindern, dass es mit aufs Album kommt. Dann wurde es sogar eine Single-Auskopplung ohne erwähnenswerten Chart-Erfolg.
5.
Maps and Legends (Fables of Reconstruction, 1985)
6.
Orange Crush (Green, 1988)
Green ist für mich ein durchwachsenes Album, Fanlieblinge wie "Get Up" oder "World Leader Pretend" lassen mich ziemlich kalt und "Stand" ist auch nur in Verbindung mit dem Video unterhaltsam. Immerhin ist mit Orange Crush ein astreiner Hit dabei.
7.
Driver 8 (Fables of Reconstruction, 1985)
Schön eingängig und letztlich mein Favorit der "Fables".
8.
It´s the End of the World as we know it (And I feel fine) (Document, 1988)
DER Live-Song schlechthin.
9.
Southern Central Rain (Reckoning, 1984)
Ist vielleicht der schwächste Song auf dieser "CD", daher auch ein bisschen versteckt hinter "End of the world" und den kommenden beiden Highlights.
10.
Fall on me (Life´s Rich Pageant, 1986)
11.
Perfect Circle (Murmur, 1983)
Die Unpluggend Version steht dem Song ausgesprochen gut.
12.
We Walk (
Murmur, 1983)
Entweder man mag den Drive des Songs oder empfindet ihn als wohl einzige Schwachstelle auf Murmur. Für mich der perfekte Pre-Rausschmeißer hier. Das Video kann man nur mit ProxTube oder einem ähnlichen Programm für in D gesperrte Videos anschauen.
13.
(Don´t Go Back To) Rockville (Reckoning, 1984)
Video auch gesperrt.
"At night I drink myself to sleep and pretend
I don't care that you're not here with me"
Wüsste nicht wie man diesen ersten Teil besser abschließen könnte...
Seite B (der Rest bis 2003)
Der Teil stellt sich etwas leichter zusammen und gefällt mir insgesamt auch besser, was vor allem an den letzten drei Songs liegt. Aber auch an der Tatsache, dass die Kluft zwischen den Highlights und dem Rest größer wird. Wie erwähnt, mit Ausnahme der "Automatic for the people" und eventuell "Up" wenn man in der richtigen Stimmung ist. Die letzten drei Alben bzw. überhaupt die 00er Jahre finde ich ziemlich beliebig und gehören daher bis auf zwei Ausnahmen auch nicht auf eine Best Of.
1.
Losing My Religion (Out of Time, 1991)
Das Album Out of Time gefällt mir nicht besonders, wirkt stilistisch durcheinander, hat wenig hervorstechende Songs und ist mir ingesamt zu seicht.
Trotzdem ist es wohl das erfolgreichste Album, was wohl in erster Linie an Losing my Religion liegt. Mein erster Kontakt mit R.E.M. und damals eine Art Lieblingslied - mittlerweile natürlich nicht frei von Abnutzungserscheinungen. Dennoch, starkes Lied mit interessantem Video.
2.
Bad Day (In Time - The Best Of R.E.M., 2003)
Um die Stimmung erstmal hochzuhalten ein schmissiger Hit auf der 2, ein geistiger Nachfolger von "It´s the end of the world..." - der aktuellste Song meiner Zusammenstellung und mein Liebling aus den 00ern.
3.
At my most beautiful (Up, 1998)
Ein Übersong. Hat natürlich mit dem R.E.M. Ursprung rein gar nichts mehr zu tun - keine tolle Gesanglinie, auch nichts mehr übrig vom College-Rock. Überhaupt wird "Up" daher sehr kontrovers aufgenommen mit seinen Experimenten und der immer wieder dezent eingesetzten Elektronik. Für mich persönlich ist es das letzte "große" R.E.M. Werk bevor sie uninteressant wurden.
4.
Drive (Automatic for the people, 1992)
Mittlerweile in der richtigen Stimmung ist es Zeit für "Drive" und damit dem ersten von fünf Vertretern aus "Automatic for the people". Wobei es davon einer nur auf die obligatorische "Fan-Bonus-Disc" geschafft hat.
Drive jedenfalls ist genial.
5.
The Sidewinder Slepps Tonite (Automatic for the people, 1992)
Der nächste aus "Automatic" gleich hinterher. Möglicherweise besteht für den ein oder anderen ein gewisser Nerv-Faktor, aber wie Stipe diesen Song mit seinem Gesang dominiert ist im R.E.M. Universum wohl unerreicht. Worum es geht bleibt mir wohl ewig verschlossen, es hat auch eine Weile gedauert bis ich gemerkt habe, dass er gar nicht "born in jamaica, man" singt.
6.
Man on the Moon (Automatic for the people, 1992)
Nicht unbedingt ein Highlight auf dieser "CD", aber locker gut genug. Verbunden mit schönen Erinnerungen an den Film über Andy Kaufman.
7.
Let Me In (Monster, 1994)
Dafür jetzt, und wahrscheinlich strapaziere ich das Wort mittlerweile über, ein weiterer Übersong. Ob nun Cobain gewidmet oder nicht - Let me in ist herzzereißend. Im Kontext hier ein Abschluss der ersten Hälfte des zweiten Teils.
8.
What´s the Frequency, Kenneth (Monster, 1994)
Ich bleibe zwar bei der Monster, aber sonst ist das ein ordentlicher Bruch. Eine euphorische Nummer und der geradlinigste Rocker unter den besseren R.E.M. Songs ist.
9.
Electrolite (New Adventures in Hi-fi, 1996)
Unverzichtbar.
10.
Walk Unafraid (Up, 1998)
Selbst wer "Up" nur mittelmäßig findet kommt an "Walk Unafraid" nicht vorbei. Schaut euch diese überlebensgroße Live-Version an und verratet mir welcher spätere R.E.M. Song es damit aufnehmen kann.
11.
Imitation of Life (Reveal, 2001)
Imitation of Life kommt dem zumindest am nächsten. Ist halt einfach ein schöner Single-Hit, den ich zwar jederzeit gerne höre, der aber neben Man on the moon hier zu den schwächeren Songs gehört. Reveal bietet noch "I´ll take the rain", der zusammen mit "Bang and Blame" und "Nightswimming" zu den letzten Liedern gehört, die ich gestrichen hab.
12.
Shiny Happy People (Out of Time, 1991)
Peter Buck (angeblich): "Shiny happy people ist sicher kein schlechter Song. Allerdings hab ich kein Interesse, ihn live zu spielen. Er ist so gnadenlos fröhlich, dass ich am liebsten kotzen würde."
Für mich das letzte unbeschwerte Durchatmen vor dem Finish.
Und mir fehlen im Prinzip die Worte um zu beschreiben wie großartig ich die folgenden drei Songs finde. Besser waren R.E.M. davor und danach nicht und dass es davon keiner auf die aktuelle offizielle Best Of Compilation geschafft hat erstaunt mich. Wobei die Sache bei "Leave" verständlich ist, bei E-Bow The Letter eigentlich nicht.
Find the River ist für mich der einzig denkbare Abschluss meiner persönlichen Zusammenstellung - ein zeitloses Werk.
13.
E-Bow The Letter (New Adventures in Hi-Fi, 1996)
14.
Leave (New Adventures in Hi-Fi, 1996)
15.
Find the River (Automatic for the people, 1992)
Fan Bonus Disc
1.
Radio Free Europe (original hip-tone Single, 1981)
2.
There she goes again (Velvet Underground Cover, 1983)
3.
First We Take Manhattan (Leonard Cohen Cover, 1992)
4.
Love is all Around (The Troggs's Cover)
5.
Nightswimming (Live Version, Automatic for the people, 1992)
6.
She Just Wants to Be (Live Version, Reveal, 1991)
7.
I´ll take the rain (Live Version, Reveal, 2001)
8.
Country Feedback (Live Version, Out Of Time, 1991)
9.
E-Bow the letter feat. Thom Yorke
Eigentlich kein Song für die Bühne.
10.
Kristin Hersh feat. Michael Stipe - Your Ghost
11.
Leave (Alternate Version)
12.
Überlin (Collapse Into Now, 2011)
13.
We all go back to where we Belong (Kirsten Dunst Version, Part Lies, Part Heart, Part Truth, Part Garbage 1982–2011, 2011)