Hab mich schon gewundert, warum Chavez Jnr nach einer doch recht langen Pause so einen unangenehmen Boxer boxt, der zudem noch physische Vorteile hat, obwohl er PPV-Kämpfe, wie zB gegen Froch in Aussicht hatte.
Aber wie schlecht ist er denn boxerisch, wenn ein Fonfara daneben wie ein Filigrantechniker aussieht? Chavez Jnr erinnert defensiv an Rocky Balboa.
Körperlich sah Chavez Jnr auch nicht wirklich fit aus, kann mir kaum vorstellen, dass er wirklich diszipliniert trainiert hat. Ab der 7. Runde war er einfach platt. Nach der ersten Kampfhälfte dachte ich mir schon, dass, wenn Fonfara mehr Punch hätte, er Chavez Jnr definitiv ausknocken würde.
Im Grunde hat Fonfara den gesamten Kampf kontrolliert. Sei es aus der Distanz oder im Infight, er hatte immer deutlich mehr und bessere Hände im Ziel. Die einzigen Runden, die man unentschieden oder mit zugedrücktem Auge knapp an Chavez Jnr geben könnte, waren die vierte und vielleicht noch die zweite.
Den Punktabzug in der 7. Runde kann man allerdings geben. Fonfara gibt Chavez Jnr mit voller Absicht, unter Einsatz des Körpergewichts, einen Schultercheck zum Kopf. Ein harmloser "Schulterschieber" war das sicher nicht. Das war einfach nur eine unsportliche Aktion und den Ellenbogen hat Fonfara zuvor auch schon mehrmals unfair eingesetzt. In Anbetracht dessen und aufgrund der Tatsache, dass der "shoulderbutt" zu 100% Absicht war, ist der Punktabzug gerechtfertigt.
Der Kampf war, zwar nicht theoretisch aber praktisch, sowieso schon verloren, warum soll der Ringrichter ausgerechnet jetzt anfangen Runden "zuzuschustern"? Die Ringrichterleistung war absolut in Ordnung, hier wurde niemand bevorteilt. Chavez Jnr bekam für seinen unfairen Kopfeinsatz auch eine "letzte Ermahnung" ausgesprochen.
Chavez Jnr ein Quitter? Der Mann hat hier Runde für Runde kassiert bis zum "geht nicht mehr", der war einfach platt. Man kann das Bashing auch zu weit treiben, wenn man einen Boxer nicht leiden kann...
Das Punkturteil hätte er bei so einer klaren Angelegenheit auch nie bekommen.