Nach dem »Dilemma« der Ringer - was für eine Schande für die Verantwortlichen, diesen ur-olympischen Sport aus Gründen einer fragwürdigen »Modernisierung« von zukünftigen (ab dem Jahr 2020) Olympischen Spielen auszuschließen - will man wohl damit den Amateur-Boxsport zukünftig »attraktiver« gestalten.
Das sehe ich nun doch deutlich anders. Ringen ist für den durchschnittlichen TV-Sport Konsumenten einfach
ziemlich unattraktiv. Im Gegensatz z.B. zu einer Sportart wie Biathlon. Gleichzeitig Ski laufen und Schießen...total sinnfrei, aber so etwas läßt sich eben gut im TV darstellen. Und das ist eben heutzutage entscheidend.
Es ist doch so, dass sich kaum einer
Ringen oder z.B. auch Fechten, Kanu, Schießen etc. freiwillig anschaut, wenn nicht gerade Olympia ist. Solche "Randsportarten" rücken doch nur alle 4 Jahre in den Fokus der Öffentlichkeit. Ironie des Schicksals ist es, dass gerade Deutschland im Medaillenspiegel teilweise immer wieder von diesen Sportarten "profitiert". Im Gegensatz dazu gibt es kaum afrikanische Ringer, Ski-Läufer, Fechter, Kanuten oder Schützen. Einfach weil es dort gar keine Infrastruktur für diese Sportarten gibt.
Insofern ist der "Medaillienspiegel" bei Olympia immer auch teilweise Ausdruck der Überlegenheit der weiter entwickelten Länder gegenüber den armen, die vielleicht nicht über Schnee bzw. speziellen Trainingsanlagen samt Trainern verfügen. Von mir aus könnte man nicht nur das Ringen, sondern locker noch viel mehr Sportarten aus dem olympischen Programm streichen und das ganze mehr der modernen Zeit anpassen.
Was das Boxen anbetrifft: Wenn dieses als olympische "Kernsportart" langfristig erhalten bleiben soll, muss es ohne Zweifel
auch telegener, transparenter und besser "konsumierbar" werden. Wenn man nun den Schritt geht, den Kopfschutz wieder abzuschaffen und das Geschehen auch insgesamt "actionreicher" zu gestalten, dann ist das nur zu begrüßen.