Dinge, die keinen eigenen Thread verdienen


Obmann

Fan of Underdogs
Beiträge
9.244
Punkte
113
Würdest du sonst bei unserem Mockdraft Spiel mitmachen dürfen? Ist doch nicht so, dass wir hier jeden nehmen. Wir nehmen nur absolute Draft Vollprofis. So gesehen würde Stecker wirklich gut passen. :D

Aber das passt doch wirklich gut zu ihm. Wie er so Allgemeinplätze als absolutes Fachwissen verkauft, ist schon meist legendär. Ich bin bei ihm sicher, dass er jemand die Heizöltankversicherung verkaufen kann, wenn der auch noch momentan mit Erdgas seine Wärme bezieht. Aber man muss zeitig zugreifen! Frühkundenbonus!

U. das ist genau das, wo ich mich bei ihm schwer tue. Ist doch klar, dass es hier in Deutschland nicht viel deutschsprachigen Footballexperten gibt, gerade im Draft.

So wie es liberalmente doch gut formuliert mit Kiper oder Mayock usw. Das sehe ich nicht einmal. Ich kenne zwar aus Foren gewisse Personen, denen ich das inhaltlich zutraue. Aber ob die fernsehtauglich sind, kann ich nicht sagen. Höchstens Stecker macht den Mund für sie auf u. sie haben einen Ohrknopf bei ihm.

Aber mit welcher Selbstverständlichkeit er sein 0815 Wissen vorträgt, also das verursacht bei mir einfach immer Übelkeit.
 

Giko

ELIL
Beiträge
7.617
Punkte
113
@Giko

Kann ich dir nicht zustimmen. Zumal Janikowski zwar eines der besten legs in der NFL Geschichte hat, aber keineswegs ein herausragender Kicker ist in den letzten Jahren. Dafür fehlt ihm die accuracy. Und selbst Gostowski, Tucker, Vinatieri, Bailey, Hauschka, die besten Kicker in der NFL, sind niemals im Leben ein 1st rounder Wert. Die Opportunitätskosten sind absurd. Du kriegst einen Kicker, der 90 oder 95 % so gut ist, ab der 5th round - oder vielleicht sogar undrafted. Und wo wir gerade dabei sind... von den 5 Kickern die ich genannt habe sind 4 undrafted, nur Gostowski wurde in der 4th round gepickt. Wenn man dann den Einfluss von Kickern bedenkt gibt es mMn kein Argument dafür, jemals einen 1st rounder in einen Kicker zu investieren.

Ich quote dich mal hier, damit der aber Thread übersichtlich bleibt.

Ich möchte den seabass pick nicht wirklich gut reden, weil ich durchaus auch deiner Meinung bin, dass man Kicker nicht so früh draften muss, aber wenn man mit einem pick eine position für über 15 Jahre besetzen kann und das macht man nur, wenn man mit dem Spieler auch zufrieden ist, dann ist für mich einfach nicht einer der größten fails in der Geschichte. Jedes Jahr gibt es one and done Picks in den ersten Runden, teilweise sogar noch weniger.

Zumal der pick ja damals nicht einmal der wahnsinns reach war wie man meine konnte.
Hier mal schnell die ersten beiden mockdrafts die ich dazu gefunden hab:

http://www.draftcountdown.com/archive/2000/2000-Mock.php

http://www.footballsfuture.com/2000/love_mock2.html

Später First bis mittlerer Second Round pick war damals anscheinend die Erwartung.

Mal Kiper hatte ihn ebenfalls an 33 seiner top prospect Liste.

http://a.espncdn.com/nfl/s/2000/0207/341753.html


Damals hat man sich wahrscheinlich durch sein Monster leg ein generational Talent erhofft, jetzt war er für 15 Jahre ein zumindest solider Kicker, das schaffen auch nicht viele. Wäre interessant, ob die damals Verantwortlichen das mit dem heutigen wissen noch einmal machen würden. Wahrscheinlich nicht, keine Ahnung was für einen pick diese Karriere den meisten wert wäre.
 

liberalmente

Moderator Non-Sports & Football
Teammitglied
Beiträge
37.422
Punkte
113
dann ist für mich einfach nicht einer der größten fails in der Geschichte. Jedes Jahr gibt es one and done Picks in den ersten Runden, teilweise sogar noch weniger.

Der Unterschied für mich ist, dass es gar nicht sinnvoll sein kann, einen Kicker in der 1st round zu picken. Wenn der über das Wasser laufende Jesus Football spielen würde und Kicker wäre und die Kicks alle reinpustet wäre das immer noch kein 1st rounder Wert. Opportunitätskosten einfach.

Aber: du hast schon dahingehend recht, dass es 1st rounder gibt, die nur 3 Jahre in der Liga spielen und diese 3 Jahre auch nur, weil es keinen Sinn macht sie vorher zu entlassen und weil die Teams hoffen, dass doch noch ein Sprung kommt - auch wenn das nicht vielen gelingt. Natürlich sind das schlechtere Picks als ein Kicker, der 15 Jahre spielt. Nur: der Draft ist eine ungenaue Wissenschaft. Busts passieren. Aber zumeist haben Spieler in der ersten Runde zumindest mal das Potential angedeutet, gute NFL Spieler sein zu können. Hat dann halt nicht gepasst, aber es bestand eine Chance, dass sie ihren Draftstatus rechtfertigen können. Bei Janikowski bestand diese Chance mMn nie. Und deswegen ist es für mich ein episch schlechter Pick. Eben weil es "mit Ansage" war.

Du lieferst gute Argumente mit den Mock Drafts, aber wie du merkst geht es mir eher um eine Football-philosophische roster management/Draft value Frage, weshalb es mich letztlich nicht überzeugen kann. :)

Und übrigens, wenn wir Schweinchen Schlau spielen: die Raiders hätten RB Shaun Alexander an #17 bekommen können. Der hat die Seahawks Jahre später in den Super Bowl geführt. Keine Ahnung wen die Raiders zu der Zeit als RB hatten, aber es wäre in jedem Fall der bessere Pick gewesen.

Und um das beliebteste aller Totschlagargumente zu bringen: die Raiders hätten mit dem Pick auch Tom Brady picken können. :clown: :clown:
 

Giko

ELIL
Beiträge
7.617
Punkte
113
Der Unterschied für mich ist, dass es gar nicht sinnvoll sein kann, einen Kicker in der 1st round zu picken. Wenn der über das Wasser laufende Jesus Football spielen würde und Kicker wäre und die Kicks alle reinpustet wäre das immer noch kein 1st rounder Wert. Opportunitätskosten einfach.

Das ganze ist halt ein bisschen eine Spatz in der Hand oder Taube auf dem Dach Problematik mMn. Die Bust Rate bei Picks außerhalb der top 15 oder so ist ja schon sehr erheblich und Janikowski war ja anscheinend eine absolute sure bet, wenn man sieht wo er in den Mocks stand und sieht wie das auf der Position sonst läuft.



Aber: du hast schon dahingehend recht, dass es 1st rounder gibt, die nur 3 Jahre in der Liga spielen und diese 3 Jahre auch nur, weil es keinen Sinn macht sie vorher zu entlassen und weil die Teams hoffen, dass doch noch ein Sprung kommt - auch wenn das nicht vielen gelingt. Natürlich sind das schlechtere Picks als ein Kicker, der 15 Jahre spielt. Nur: der Draft ist eine ungenaue Wissenschaft. Busts passieren. Aber zumeist haben Spieler in der ersten Runde zumindest mal das Potential angedeutet, gute NFL Spieler sein zu können. Hat dann halt nicht gepasst, aber es bestand eine Chance, dass sie ihren Draftstatus rechtfertigen können. Bei Janikowski bestand diese Chance mMn nie. Und deswegen ist es für mich ein episch schlechter Pick. Eben weil es "mit Ansage" war.

Du lieferst gute Argumente mit den Mock Drafts, aber wie du merkst geht es mir eher um eine Football-philosophische roster management/Draft value Frage, weshalb es mich letztlich nicht überzeugen kann. :)

Ich verstehe absolut was du sagen möchtest, wer nicht Lotto spielt wird auch nie einen 6er haben, aber ich bin mir selbst unschlüssig, ob ich deswegen jetzt anfangen sollte Lotto zu spielen, oder weiter in meinen Bausparvertrag einzahle, um das jetzt mal ein wenig metaphorisch zu beschreiben.

Gerade wenn ich sehe, wie viele Spiele letztes Jahr bin Kickern entschieden wurden kann ich die Raiders nämlich schon verstehen, dass man da die Chance nutzen möchte den MJ unter den Kickern zu holen, auch wenn er das jetzt im Nachhinein nicht wurde.

Und übrigens, wenn wir Schweinchen Schlau spielen: die Raiders hätten RB Shaun Alexander an #17 bekommen können. Der hat die Seahawks Jahre später in den Super Bowl geführt. Keine Ahnung wen die Raiders zu der Zeit als RB hatten, aber es wäre in jedem Fall der bessere Pick gewesen.

Und um das beliebteste aller Totschlagargumente zu bringen: die Raiders hätten mit dem Pick auch Tom Brady picken können. :clown: :clown:

Gut aber auf einen Alexander folgte mit Sylvester Morris bspw. auch gleich ein WR det keine 50 catches geschafft hat und auch der nächste pick der Seahawks hat es gerade mal auf 3 nfl Jahre und 12 Starts geschafft.
Außer Alexander wurde in der ersten Runde nach Janikowski nur noch ein pro bowler gewählt.
 

liberalmente

Moderator Non-Sports & Football
Teammitglied
Beiträge
37.422
Punkte
113
Ich verstehe absolut was du sagen möchtest, wer nicht Lotto spielt wird auch nie einen 6er haben, aber ich bin mir selbst unschlüssig, ob ich deswegen jetzt anfangen sollte Lotto zu spielen, oder weiter in meinen Bausparvertrag einzahle, um das jetzt mal ein wenig metaphorisch zu beschreiben.

Ich würde sagen, dass es eher Poker ist, vs. Bausparvertrag (die Sicherheit, dass Janikowski kein totaler Bust wird gebe ich dir). Denn es sind ja durchaus auch Skills beim Draften dabei, aber eben nicht nur. Als HC oder GM muss ich der Überzeugung sein, dass ich Poker spielen kann. Ich kann dann trotzdem immer verlieren. Selbst mit Ace/Ace auf der Hand vor dem Flop. Und erst recht wenn ich einen Bluff spiele und All in gehen muss. Aber ich kann das Spiel trotzdem richtig gespielt haben. Es geht im Kern um die Maximierung der Wahrscheinlichkeit, der Rest ist dann einfach von Zufall abhängig - beim Poker und beim Draften.

Für mich zeigt sich mit der Wahl eines Kickers in der 1st round auch, dass du dir als GM zwei Dinge nicht zutraust: (a) aus dem verbliebenen Spielermaterial aus der 1. Runde einen impact player auszuwählen. #17 overall muss nicht einmal Pro Bowl sein, das ist so an der Kante. Aber ein solider Starter muss eigentlich vorhanden sein. Und (b), dass du dir nicht zutraust, was vielen andere Teams gelingt, einen guten Kicker in der 7th oder undrafted zu finden.

Und da würde ich als Owner dann sagen: kann ein GM, der sich so einschätzt, mein Team wirklich weiterentwickeln oder gar einen Super Bowl Contender zusammenstellen?

Aber schöne Diskussion! :)

Als Nachsatz übrigens noch: die Selection in der 1st round hat Janikowski auch von den Gehaltserwartungen her versaut. Wenn man sich mal anschaut, was er seit 2010 so an Gehalt bekommen hat von den Raiders (Link), dann entspricht das absolut nicht seinem Skilllevel. Nur als Vergleich: Gostowski von den Pats (Link). Vielleicht der beste Kicker, vielleicht Top 3. Auf jeden Fall elite und das seit Jahren (deswegen ein fairer Vergleich, finde ich, und er wurde ja auch für einen Kicker hoch gedraftet, 4th round ist hoch für einen Kicker). Dessen cap hit war zum Teil signifikant geringer als der von Janikowski und er hat ganz ohne Frage mehr Leistung gebracht.

Klar, die Raiders hatten jahrelang das Geld. Wenn sie cap Probleme hätten würden sie ihn auch nicht weiter durchfüttern. Aber das Investment eines 1st round Picks spielt auch noch Jahre später eine Rolle.
 

Giko

ELIL
Beiträge
7.617
Punkte
113
Ich würde ,dass es eher Poker ist, vs. Bausparvertrag (die Sicherheit, dass Janikowski kein totaler Bust wird gebe ich dir). Denn es sind ja durchaus auch Skills beim Draften dabei, aber eben nicht nur. Als HC oder GM muss ich der Überzeugung sein, dass ich Poker spielen kann. Ich kann dann trotzdem immer verlieren. Selbst mit Ace/Ace auf der Hand vor dem Flop. Und erst recht wenn ich einen Bluff spiele und All in gehen muss. Aber ich kann das Spiel trotzdem richtig gespielt haben. Es geht im Kern um die Maximierung der Wahrscheinlichkeit, der Rest ist dann einfach von Zufall abhängig - beim Poker und beim Draften.

Für mich zeigt sich mit der Wahl eines Kickers in der 1st round auch, dass du dir als GM zwei Dinge nicht zutraust: (a) aus dem verbliebenen Spielermaterial aus der 1. Runde einen impact player auszuwählen. #17 overall muss nicht einmal Pro Bowl sein, das ist so an der Kante. Aber ein solider Starter muss eigentlich vorhanden sein. Und (b), dass du dir nicht zutraust, was vielen andere Teams gelingt, einen guten Kicker in der 7th oder undrafted zu finden.

Und da würde ich als Owner dann sagen: kann ein GM, der sich so einschätzt, mein Team wirklich weiterentwickeln oder gar einen Super Bowl Contender zusammenstellen?

Aber schöne Diskussion! :)

Poker ist definitiv der bessere Vergleich, gerade auch wenn man den Ertrag / die Gewinnausschüttung mit dazu nimmt.

Ich glaube wir schätzen die Wichtigkeit von Kickern auch schon anders ein, wobei meine Meinung da vllt. auch ein bisschen zu sehr durch die letzte Saison geprägt ist, in der die Kicker ja durch die Änderung der Extrapunktregelung einiges an Wichtigkeit gewonnen haben. Dazu dann noch so Dinge wie der Walsh kick und gefühlt wurden wirklich ein ganzer Haufen von Spielen durch FGs entschieden.

Der Raiders Verantwortliche wird Janikowski wahrscheinlich mit dem Mindset gepickt haben, dass er hier den GOAT Kicker nach Oakland holt und dieser mit seinem Monsterbein die Dinger reihenweise aus >55yd rein donnert.
Du sagst selbst ein unrealistisch guter Kicker wäre dir keinen Firstroundpick wert und das ist für mich der springende Punkt, weil da bin ich mir persönlich nicht sicher, ob ich das auch so sehe.

Um den ganzen Pick jetzt besser einschätzen zu können müsste ich viel mehr über die Qualität von Janikowski wissen und vor allem wie die Erwartungshaltung da vor dem Draft war. Ich spinne das ganze mal ein wenig weiter. Eine 80%ige Chance auf einen Kicker, der wirklich klar der beste der Liga ist würde mir wohl reichen, um mich für den Kicker und gegen den normalen Erwartungswert eines 17th Overall Picks zu entscheiden. Ist diese 80%ige Chance realistisch? Ich hab keine Ahnung und von daher kann ich den Pick auch einfach nicht endgültig bewerten, aber die Mockdrafts bringen mich schon an den Punkt daran zu glauben, dass es tatsächlich in diese Richtung geht.

Jetzt hast du natürlich Recht, wenn du sagst, dass grundsätzlich jeder einen GM einstellt, von dem er sich erwartet/erhofft, dass dieser mehr als den durchschnittlichen Erwartungswert heraus holt bzw. besser Poker spielt als der Rest. Da spielt dann wahrscheinlich auch die Erwartungshaltung der gesamten Franchise mit hinein. Ist für mich das erreichen der Playoffs schon ein Erfolg, dann muss ich vllt. weniger nach den Sternen greifen und kann mich mit diesem richtig guten Rollenspieler abfinden, als ein Team für das nur der Titel in Frage kommt.
Aber selbst hier könnte man das ganze um drehen und sagen ein Team, dass schon ein Contender ist, ist vllt. eher dazu in der Lage auf Nummer sicher zu gehen, weil sowieso schon weniger Lücken im Kader sind und nur noch Nuancen verbessert werden müssen. Unterm Strich rede ich mich jetzt hier um Kopf und Kragen und bin verwirrter als am Anfang. :D

Macht mir auch Spaß sich mal mit etwas auseinander zu setzen, was normalerweise eher weniger Aufmerksamkeit bekommt.

Als Nachsatz übrigens noch: die Selection in der 1st round hat Janikowski auch von den Gehaltserwartungen her versaut. Wenn man sich mal anschaut, was er seit 2010 so an Gehalt bekommen hat von den Raiders (Link), dann entspricht das absolut nicht seinem Skilllevel. Nur als Vergleich: Gostowski von den Pats (Link). Vielleicht der beste Kicker, vielleicht Top 3. Auf jeden Fall elite und das seit Jahren (deswegen ein fairer Vergleich, finde ich, und er wurde ja auch für einen Kicker hoch gedraftet, 4th round ist hoch für einen Kicker). Dessen cap hit war zum Teil signifikant geringer als der von Janikowski und er hat ganz ohne Frage mehr Leistung gebracht.

Klar, die Raiders hatten jahrelang das Geld. Wenn sie cap Probleme hätten würden sie ihn auch nicht weiter durchfüttern. Aber das Investment eines 1st round Picks spielt auch noch Jahre später eine Rolle.


Durch diesen Denkanstoß habe ich jetzt mal schnell selber die Stats der beiden verglichen um ein besseres Bild über die tatsächliche Leistung zu bekommen und dabei sind mir ein paar wirklich interessante Dinge aufgefallen.

Janikowski kickt mit 80,2% auf den ersten Blick nicht besonders genau, vor allem wenn man seht, dass Gostkowkski 87,3% kickt.
Dabei ist mir dann aber aufgefallen, dass Janikowski viiiiel öfter aus >50yd gekickt hat. Der kommt da auf 52/92 und Gostkowski auf 17/22. Rechnet man die >50yd Fieldgoals raus kommt man für Janikoski auf 86% und für Gostkowski auf 88% und die beiden sind auf einmal deutlich näher beisammen.
Ich finde es schon bemerkenswert, dass Seabass mehr als 4 mal so viele >50yd FGs versucht hat. Natürlich spielt da mit rein, dass er durch seine 6 Karrierejahre die er mehr auf dem Buckel hat auch ca 15 mal öfter gekickt hat, aber der Unterschied ist trotzdem enorm, gerade wenn man sieht, dass Gostkowski die klar bessere Quote aus dieser Distanz hat.
Hängt sicherlich von vielen Faktoren ab, aber ich wollte das einfach mal hier teilen.

Adam Vinatieri kommt 27/46 aus >50yd und damit auch auf nur halb so viele Versuche wie Janikowski, obwohl er mit fast 600 FGs die klar meisten der drei auf die Karriere gesehen geschossen hat.
Damit wird dann schon recht deutlich, dass es angenehmer ist für ein gutes Team zu kicken. Vinatieri kommt auf 86,3% ohne die >50yd Fieldgoals.

Natürlich gilt es jetzt auch noch zig Sachen zu bedenken. Ein 55yd Fieldgoal ist natürlich nochmal klar schwerer als eins aus 50yd, außerdem hatte Janikowski wahrscheinlich deutlich weniger Druck bei seinen Kicks, im Vergleich zu den anderen beiden die ja auch regelmäßig in knappen Partien in den Playoffs usw. kicken mussten.

Trotzdem dürfte das Janikowskis Leistungen zumindest in meinen Augen ein gutes Stück steigern und seinen Vertrag auch ein wenig mehr rechtfertigen. Da spielt ja sicherlich auch mit rein, dass man bei einem Losingteam tendenziell immer überbezahlen muss, einfach weil Ruhm und Ehre fehlen.
 

liberalmente

Moderator Non-Sports & Football
Teammitglied
Beiträge
37.422
Punkte
113
Es gibt ja unterschiedliche Arten von Kickern. Vinatieri war soweit ich weiß nie, in jedem Fall nicht seit ich Football schaue bekannt für sein big leg. Dafür ist er der Inbegriff des Clutch Kickers in diesem Jahrtausend.

Janikowski war dagegen immer bekannt für sein big leg. Deswegen bekommt er auch so viele long FG Versuche. Wenn du deinen Kicker so bezahlst willst du eben an der 38 Yard Line nicht Punten, sondern das 55 Yard FG versuchen.

Ich glaube wir schätzen die Wichtigkeit von Kickern auch schon anders ein, wobei meine Meinung da vllt. auch ein bisschen zu sehr durch die letzte Saison geprägt ist, in der die Kicker ja durch die Änderung der Extrapunktregelung einiges an Wichtigkeit gewonnen haben. Dazu dann noch so Dinge wie der Walsh kick und gefühlt wurden wirklich ein ganzer Haufen von Spielen durch FGs entschieden.

Mir geht es gar nicht darum, dass Kicker unwichtig wären. Als Eagles Fan hat man mit Henery ja auch viel mitmachen müssen. Aber wenn ich sehe, dass 4 der besten 5 Kicker der Liga (jetzt mal grob gesagt) undrafted waren, dann erwarte ich, dass ich zumindest eine solide, verlässliche Lösung undrafted finde. Das wäre mein Anspruch als Owner an meinen GM und als GM an mich selbst.

Ähnliches Spiel mit Running Backs, wenn natürlich auf einem anderen Niveau. Schauen wir uns mal deine Running Back Liste an.

1 und 4 waren generational talents. Da hab ich kein Problem mit, die vielleicht nicht in der Top 5, aber in der Top 10 zu picken.

#2 Charles - 3rd round. #3 Bell - 2nd round. #5 Martin - 1st round (31 overall). #6 Shady - 2nd round. #7 Miller - 4th round. #8 Rawls - undrafted. #9 Murray - 6th round. #10 Williams - 1st round (27 overall)

Das sind deiner Meinung nach die 10 besten RBs der Liga. Davon wurden nur 4 in der ersten Runde gedraftet und nur 2 in der ersten Hälfte der ersten Runde. Aber bei den zwei konnte auch jeder das herausragende, ungewöhnliche Skillset erkennen.

Wenn ich so eine Liste sehe erwarte ich ebenfalls wieder, dass mein GM in der Lage ist, einen soliden Starting RB in der 2. oder 3. Runde zu finden. Über Superstars reden wir erstmal nicht, aber solide Starter halt.

Gibt ja derzeit einige Gerüchte, dass die Eagles evtl Elliot, den RB von Ohio State, an #8 overall draften. Das würde mir aus genau diesen Gründen nicht gefallen. Elliot ist ein guter Spieler mit wirklich gutem Potential, aber er ist kein generational talent auf seiner Position. Und wenn man dann noch bedenkt, dass die RB Class nächstes Jahr den Eindruck erweckt, so gut wie die WR class 2014 zu sein, dann will ich den 8th overall nicht für Elliot investieren. Allocation of resources, value, Opportunitätskosten, sowas finde ich verdammt wichtig beim roster building.
 

Giko

ELIL
Beiträge
7.617
Punkte
113
Es gibt ja unterschiedliche Arten von Kickern. Vinatieri war soweit ich weiß nie, in jedem Fall nicht seit ich Football schaue bekannt für sein big leg. Dafür ist er der Inbegriff des Clutch Kickers in diesem Jahrtausend.

Janikowski war dagegen immer bekannt für sein big leg. Deswegen bekommt er auch so viele long FG Versuche. Wenn du deinen Kicker so bezahlst willst du eben an der 38 Yard Line nicht Punten, sondern das 55 Yard FG versuchen.


Schon klar, dass Kicker, wie jede anderen Position eben auch, Spieler mit unterschiedlichen Stärken sind, aber das da solche riesen Unterschiede bestehen hätte ich nicht gedacht.


Wenn ich so eine Liste sehe erwarte ich ebenfalls wieder, dass mein GM in der Lage ist, einen soliden Starting RB in der 2. oder 3. Runde zu finden. Über Superstars reden wir erstmal nicht, aber solide Starter halt.

Aber selbst da ist die Bustrate ja riesig. Mal als Beispiel die Drafts von 2010 bis 2012. Dafür habe ich einfach die Draftartikel von wiki genommen, nur so als info, weil ich bspw. McCluster aufführe.

2010:
Dexter McCluster, Toby Gerhart, Ben Tate & Montario Hardesty
Voll eingeschlagen ist da niemand wirklich, Gerhart ist solide, McCluster eher special Teamer und die anderen beiden ohne Team.

2011:
Da wurden in den Runden 2&3 in der folgenden Reihenfolge Ryan Williams, Shane Vereen, Mikel Leshmoure, Daniel Thomas, DeMarco Murray und Alex Green gepickt.
Davon ist die Hälfte nicht mehr in der Liga, zwei davon kommen auf knapp über 1k Yards und Murray is natürlich voll eingeschlagen.

2012:
Isaiah Pead, LaMichael James, Ronnie Hillman, Bernard Pierce.
Davon spielt effektiv nur noch Hillman und auch der ist nur die 2. Geige. Pead & James waren vollbusts.


Wie viele solide Starter siehst du da jetzt? Da ist doch jeder 2. ein absoluter Vollbust und trotzdem müssen sich die GMs da jetzt nicht alle einen neuen Job suchen.

Wie gesagt, ich hätte auch keine Lust darauf, dass die Eagles einen Kicker in Runde 1 picken. Wahrscheinlich nicht mal, wenn man mir garantieren würde, dass er ein Top 3 Kicker der NFL ist. Vor dem Janikowski draft ist man aber wohl davon ausgegangen, dass da jemand in die NFL kommt, der klar der beste Kicker der NFL sein wird, dazu noch ein gutes Stück mehr Range als alle anderen hat, dann verstehe ich zumindest im Ansatz, wieso man da schwach wurde, auch wenn ich es wohl trotzdem nicht machen würde.

Du holst dir lieber jemanden, der vllt nur 85% so gut ist in Runde 6 oder 7 und nimmst dafür den Coinflip einen soliden Starter auf einer anderen Position zu draften, mit der Minichance, dass er voll einschlägt.

Elliot möchte ich auch nicht bei den Eagles.
 

liberalmente

Moderator Non-Sports & Football
Teammitglied
Beiträge
37.422
Punkte
113
Wie viele solide Starter siehst du da jetzt? Da ist doch jeder 2. ein absoluter Vollbust und trotzdem müssen sich die GMs da jetzt nicht alle einen neuen Job suchen.

Du hast natürlich vollkommen recht, dass die Bust rate (in dem Sinn, dass der Spieler schnell aus der Liga draußen ist, einen 7th rounder, der es nicht in die NFL schafft, kann man schwer als "Bust" bezeichnen) logischerweise höher wird, je tiefer die Draftrunde ist. Völlig inkompetent sind die NFL Teams natürlich auch nicht. :)

Gut geführte Teams gehen in der Regel ja sowieso mit einem roster in den Draft, in dem es kein riesiges Loch gibt, das du "unbedingt" via Draft schließen musst. Für sowas ist die FA da. Das bedeutet, dass du normalerweise deine Starter im roster hast. Sicher nicht überall Superstars, aber solide Spieler. Dann draftest du die Spieler, denen du die höchste Chance zutraust, es in der NFL zu packen. Du lädst dein roster auf und im training camp gibt es dann competition um die verschiedenen Positionen. Und wenn du dann merkst, dass du einen guten Spieler in der 5th, 6th, 7th round oder undrafted gefunden hast, baust du den eben in deine rotation ein.

Anders formulierst: du draftest Gerhart in der 2nd round. Du holst dir aber auch noch einen RB als undrafted Free Agent. Du merkst, dass Gerhart nicht so gut ist wie du gehofft hast. Entweder ist jetzt der undrafted Rookie im Camp besser oder du holst dir im Camp einfach einen veteran Running Back, cuttest den UDFA und machst Gerhart zur #3.

Die Chance, dass der UDFA nie ein reg season Snap in der NFL sieht ist hoch, aber es könnte auch ein Thomas Rawls sein. Sowas weißt du immer erst im camp und in der Preseason.

Allgemein gesprochen: don't lay all your eggs in one basket (Link, Sorry, mir ist kein besserer deutscher Begriff eingefallen). Die Seahawks sind da ein sehr gutes Beispiel für, in der Hinsicht kann man sie wirklich als Vorbild nehmen. Ich glaube in seiner ersten oder zweiten Saison hat Carroll einen 4th round Rookie nach dem Camp gecuttet. Das ist sehr selten, 4th round ist normalerweise ein sicherer roster spot im Rookie Year, ab der 5th wird es kritischer. Aber Carroll hat seinen Fehler im Draft einfach schnell eingestanden und gesagt: da lag ich offensichtlich daneben, im Camp hat sich rausgestellt, dass der Spieler nicht gut genug ist. Viele Teams würden diesen Fehler dann trotzdem ein Jahr durchs roster schleppen.

Selbes Spiel bei Percy Harvin: sehr viel für ihn bezahlt, nach einem Jahr für wenig Gegenwert getradet. Sich Fehler schnell einzugestehen ist schwerer als man denkt. Aber es ist gleichzeitig kein Zufall, dass kein anderes Team so gut am dritten Draft Tag (also Runde 4-7) ist wie die Seahawks. Sherman, Chancellor, Baldwin, Kearse, Rawls, Maxwell, Lane... Auch das hat übrigens wieder einen Scouting philosophischen Hintergrund: die Seahawks schauen ab einer gewissen Entwicklung im Draft, so ab der 3. oder 4. Runde, nicht mehr danach, was ein Spieler nicht kann, sondern was er kann. Hört sich nach einem kleinen Unterschied an, aber das ist nicht so. Denn wenn der Spieler ein spezielles Skillset hat kann er eine Rolle im Team finden, trotz Schwächen in seinem Spiel. Und manche Spieler bekommen es eben zudem hin, ihre Schwächen dann mit der Zeit abzustellen.

Deswegen traden die Seahawks auch gerne zurück im Draft, auch das ist kein Zufall. Mehr Picks, auch 4th, 5th oder 6th rounder, bedeuten eine Chance mehr auf den Jackpot (Sherman), aber selbstredend werden andere Picks auch so enden wie der 4th round Rookie, der nicht mal das Camp überlebt hat.
 

Giko

ELIL
Beiträge
7.617
Punkte
113
Kann mir jemand paar youtube Kanäle empfehlen? Vor allem würden mich aktuell Dinge rund um den draft interessieren. Reicht mir völlig, wenn das Gesprächsrunden sind wie wir sie vor kurzem hier im mockdraft (?) Thread hatten.
 

liberalmente

Moderator Non-Sports & Football
Teammitglied
Beiträge
37.422
Punkte
113
Ich kann dir da Move the Sticks empfehlen. Das sind zwei ehemalige NFL Scouts, die in der Draftzeit zur Höchstform auflaufen. Leider haben sie scheinbar keinen eigenen Channel, das läuft über den NFL Channel bei YouTube (Link). Aber wenn du "Move the Sticks Channel" suchst wirst du auch ihre Videos finden.

Ich hatte im Super Bowl Thread deren 360 über Cam Newton verlinkt. Vielleicht hast du das zufällig gesehen. ;)

Wenn du das bevorzugen solltest gibt es von Move the Sticks einen Podcast. Das ist mir persönlich lieber als YouTube. Hier wäre der Link.

Ansonsten zwar kein Youtube, aber ein Podcast, der interessant bzgl des Drafts ist: Ross Tucker Football Podcast

Tucker ist ein ehemaliger NFL Offensive Linemen. War in Princeton auf dem College, also mit Ivy League Backround. Beim Podcast ist insbesondere Greg Cossell spannend, mit dem er eine Draft series hat. Cossell ist halt insgesamt echt toll, ein wahrer Experte, der sich auch nur dann äußert, wenn er wirklich recherchiert und Tape angeschaut hat über einen Spieler. Nervig ist bei diesem Podcast halt, dass er unabhängig ist und deswegen werbefinanziert ist (so weit ist das natürlich kein Problem ;)). Die Werbung ist nur leider in die Show integriert und für mein Empfinden penetrant. Mir persönlich ist es viel lieber, wenn Clips gespielt oder der Moderator dann halt ein paar Texte vorliest. In die Show integriert fühle ich mich aber irgendwie immer für dumm verkauft, weiß auch nicht.
 

Giko

ELIL
Beiträge
7.617
Punkte
113
Fast übersehen sorry.
Ich hab aktuell und für die nächste Zeit keinen PC, aber halt meine ps3 entstaubt, für die es eine youtube app gib.
Mal schauen ob ich die anderen Sachen auch zum laufen bekomme, sonst halt übers Smartphone.
Danke auf jeden Fall mal für den input.
 

Max Power

Administrator
Teammitglied
Beiträge
55.484
Punkte
113
Ort
Austria
ich will Goddells Gesichtsausdruck sehen, wenn jemand John Christian Ka'iminoeauloameka'ikeokekumupa'a Fairbairn pickt ... oder zumindest Halapoulivaati Vaitai :D
 

Obmann

Fan of Underdogs
Beiträge
9.244
Punkte
113
Da ich heute nacht nicht schlafen kann vor meinem Pick morgen, habe ich noch bischen Football eingeschoben heute. Habe mir noch einmal Unbesiegbar eingelegt u. dachte suche einmal bischen nach Dick Vermeil.

Habe in meinen Augen ein schönes Video gefunden mit Reid u. ihm.

Am besten gefällt mir das Zitat von Reid, wie er das "Bild beschreibt u. sagt kann man schöner Football beschreiben?

Natürlich kein allzu aktuelles Video mehr, aber vielleicht für die Offseason......

Ach ja Dick Vermeil hat kurze Zeit bei NFL Network recht aktiv mitgewirkt nach seiner Zeit bei den Rams u. Chiefs. Fand ich wohltuend. Jetzt ist er aber wohl ganz verschwunden. Schade!

 

liberalmente

Moderator Non-Sports & Football
Teammitglied
Beiträge
37.422
Punkte
113
Schöner Clip. Sicher auch zwei der bedeutendsten, wenn nicht schlichtweg die zwei bedeutendsten HCs der Eagles Geschichte. Die zwei einzigen die die Eagles in den Super Bowl geführt haben. Und Vermeil war ja später dann auch The greatest Show on Turf bei den Rams. Ganz sicher zwei sehr starke HCs.
 
Oben