Ja das z.B. finde ich falsch: das Fremdgehen ist für dich schlimm (für mich nebenbeigesagt übrigens auch eine ganz, ganz miese Sache), aber du überträgst es auf einen anderen Bereich und glaubst ihm deshalb auf PK´s usw eher weniger- du solltest aber mMn vielleicht trennen zwischen der beruflichen und der privaten Welt, denn das eine muss ja mit dem anderen nix zutun haben (Fremdgehen und auf PK´s lügen).
Das muss ja nicht mal unbedingt eine bewusste Lüge sein - oft geht man in der einen Situation davon aus, dass man es wirklich so will, und später, wenn sich einem eine andere Möglichkeit bietet, hat man selbst seine Einstellung schon geändert. Es gibt aber sehr wichtige Schritte im Leben, die man nicht vergessen sollte, und bei denen man sich daran halten sollte, was man mal versprochen hatte.
Bryant hat sich in den letzten Jahren innerhalb so kurzer Zeit so widersprüchlich zu so vielen Dingen geäußert, dass es schon schwerfällt, ihm überhaupt etwas komplett abzunehmen. Es ist wie gesagt ein subjektives Bild, das man sich macht, und hier glaube ich auch Sätzen wie "Laker for life" nicht, und am Ende muss man sich dann fragen, was man überhaupt noch glauben will. Das einzige, was ich ohne Zweifel bei Kobe glaube, ist, dass er gewinnen und sich seinen Platz in der Basketballgeschichte sichern will. Was er alles dafür zu tun bereit ist (im Positiven wie Negativen) - hm, darüber konnte man schon lange streiten und wird es auch noch lange können. Seine Äußerungen helfen einem da wenig.
Na ja, musste auch nich, die Zeit rennt schon wieder und das war eigentlich nur so ne Art Nebenbemerkung von mir, wollte damit nur sagen, dass auch wir nicht moralisch einwandfrei gegenüber Leuten handeln, denen wir viel verdanken.
Ich denke, die meisten sollten jetzt dieses Posting gar nicht weiterlesen, weil es wahrscheinlich langweilt.
Mein Gesamtbild der Politiker ist ein eher schlechtes, aus mehreren Gründen, für die sie oft nicht einmal was können:
- Es sind erstens nie die fähigsten Menschen mit der meisten Ahnung (die besseren verdienen in der Wirtschaft noch mehr Geld und tun sich deshalb umso mehr die Nachteile des Politikerlebens erst recht nicht an). Um eine hohe Position in der Politik zu erreichen, braucht man jede Menge Stallgeruch und muss sich seinen Posten mit oft fachfremder Arbeit erst langfristig "verdienen". Und diejenigen, die gewählt werden, wurden es nicht selten nicht wegen ihrer Ahnung, sondern wegen ihrer Popularität (dazu gleich noch mehr).
- zweitens sind es zu oft Menschen, die leicht zu korrumpieren sind (das beginnt in meiner Sicht schon bei den legalen Mitteln, die ihnen zustehen - ich verstehe schlichtweg die gesamten Vergünstigungen und Diätensteigerungen nicht, die sie sich unabhängig von der Wirtschaftslage des gesamten Volkes selbst zuschustern, und wer schon damit ständig durchkommt, gerät leicht in Versuchung auch noch das letzte Quentchen auszunutzen, das sich ihm bietet - was kann ihm denn auch schlimmstenfalls passieren?).
Jetzt kommt ein Umstand, der ihnen nur wenig anzurechnen ist: Um eine Politik umzusetzen, muss man erst einmal gewählt werden, und dabei ist Politik leider ein so komplexes Thema, dass man sie dem Normalbürger nicht mehr richtig vermitteln kann. Da liegt es nahe, einfach irgendeine Stammtischparole (z.B. Rüttgers mit seinem dämlichen "Kinder statt Inder") herauszuhauen oder das Blaue vom Himmel zu versprechen, sich eben populär zu machen - nachher hat man 4 Jahre Zeit für die Umsetzung der eigenen Ideen, und vielleicht hat das Volk bis dahin vergessen, was es eigentlich bei der letzten Wahl aufgrund der Versprechen von einem erwartet hat, und wählt einen nochmal.
In der Steuerpolitik wäre ganz logisch ein Weg für unseren verschuldeten Staat angebracht: Das höchstmögliche aus seinen Bürgern herauszuholen, ohne dabei Massen des Volkes in Armut zu drängen und die Wirtschaft zu schwächen, denn die Schulden sollten möglichst bald beglichen werden, weil Zinszahlungen die unnützesten Ausgaben sind, die ein Staat nur tätigen kann. Dies kommt aber natürlich beim egoistischen Volk (und das sind wir alle!) nicht an. Überhaupt kapieren ja viele nicht mal, dass es keine Trennung zwischen "Staat" und "Volk" gibt, sondern dass alles dasselbe ist. Und so wird es leicht gemacht, sich egoistisch einzureden, dass man selbst ja keine Schulden habe (sondern eben der abstrakte Staat) und dass man für sich selbst gerade das beste herausholen will, also ist jede Steuer grundsätzlich im Auge des Wählers zu hoch. Und so wird regelmäßig von jeder Partei versprochen, wenn gerade wieder eine Wahl ansteht, dass den Bürgern mehr in der Tasche bleiben wird. Dass dies die Nachfolgegenerationen und vielleicht sogar einen selbst nur etwas später umso mehr kosten wird, wird verschwiegen. Interessiert aus egoistischen Gründen eben noch nicht oder wäre der Popularität ja nicht zuträglich.
Und so hat man ein Endresultat, dass man Politikern gar nicht glauben kann, und fühlt sich umso mehr verarscht, wenn einige von ihnen auch noch unmoralisch auf unsere Kosten handeln. Aus dieser Sicht ist sehr viel Kritik angebracht.
Dass sie am Ende diejenigen sind, welche die Arbeit verrichten (ein Staat funktioniert ohne sie natürlich nicht), erkenne ich selbstverständlich an, und die meisten Kritiker wollen die Arbeit ja selbst auch nicht verrichten. Das Problem ist dabei aber, dass es einem kaum möglich ist, bei einem Politiker zu erkennen, ob er tatsächlich gute Arbeit leistet oder nicht. Von seinem Arbeitsbereich versteht man meistens viel zu wenig und die Möglichkeiten, die er überhaupt nur hat, kann man noch weniger einschätzen. Und wenn man mal darüber nachdenkt, ist die meiste Kritik an den Volksvertretern und ihrer umgesetzten Politik natürlich überzogen.