In den Köpfen gibt es noch zu viele Unterschiede, ebenso wie bei den durchschnittlichen Lebensumständen. Es mag sein, dass die Benachteiligung heute inzwischen nicht mehr alleine auf die Hautfarbe zurückzuführen ist, aber sie ist immer noch da, alleine wenn grundsätzlich eher davon ausgegangen wird, dass Schwarze eher aus Problemvierteln stammen.
Und dies trifft wohl leider auch weitgehend zu, denn die typische Mittelschicht in den USA ist wohl immer noch überwiegend weiß, und das Bild eines Schwarzen aus der Mittelschicht fällt oft noch aus dem gewohnten Rahmen, und deswegen fällt ein Schwarzer z.B. mit einem Mercedes häufiger auf und wird deswegen eher von Polizisten kontrolliert. Und damit hört es ja auch noch lange nicht auf, denn Schwarze müssen nach wie vor eher eine Haftstrafe im Gefängnis antreten (Weiße bekommen viel eher die Chance, die Strafe als Hausarrest zu verbüßen).
In der NBA sind sie per se gleichgestellt - alleine ihre Anzahl zeigt schon, dass sie nicht mehr gemieden und heute somit vollkommen benachteiligt werden (da zählt in erster Linie die Leistung), wobei man jetzt wieder lange darüber diskutieren könnte, welches "Image" beim schwarzen Basketballer gewünscht ist. Beim Dress Code ging es jedenfalls nie um das schlumpfige Auftreten eines Dirk Nowitzki in seinen Wohlfühlklamotten, dass er statt dessen in Businesskleidung auftreten soll, sondern um das Eindämmen des Ghetto-Images, das viele Spieler gerne aus Verbundenheit an ihre Herkunft an den Tag legen. Und hier kann man sich fragen, ob es um das Ghetto-Image an sich geht oder letztlich doch um "schwarze Kultur", die nicht erwünscht ist.
Die große Anzahl ist dabei meiner Meinung nach vor allem darauf zurückzuführen, dass Basketball für viele Schwarze zum Alltag gehört, und vielmehr noch, dass es für sie ein eher lohnender Weg ist, um zu einer Karriere zu kommen. Der typische Weiße hat die Möglichkeit einer College-Ausbildung mit anschließend relativ sicherem Job - er müsste hier Opfer bringen, wenn er gezielt eine Basketballkarriere verfolgen will (seine Chancen auf dem normalen Jobmarkt abseits des Sports sinken damit stark). Für viele Schwarze, die wegen fehlender finanzieller Mittel eh nur wenig Chancen auf eine Collegeausbildung (da bleibt oft nur ein Stipendium) und damit auf einen höherwertigen Job haben, ist es dieses Risiko eher wert. Das hat aber weniger mit der Hautfarbe zu tun als vielmehr mit den sozialen Umständen, wie jemand aufwächst. Es verhält sich in Deutschland ja nicht anders, wenn man sich ansieht, wie überdurchschnittlich der Anteil der Ausländerkinder bei den Profisportlern ist. Für jemand aus finanziell niedrigerem Haus ist es schlichtweg verlockender.