Doping im Tennis


Obmann

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Zu Verdasco:

Er hat 2019 über seine AHDS Problematik paar Sätze verloren.


Ich lege für niemanden die Hand ins Feuer, aber das war er beschreibt ist in meinen Augen leider AHDS Realität. Mir wäre die Realität im Alltag als indirekt Beteiligter auch anders lieber.
Es beeinträchtigt, aber in jedem Fall die Fähigkeit sich zu konzentrieren, es beeinträchtigt die Fähigkeit sich zu motivieren. Bei Verdasco passt auch relativ gut, dass er wahnsinnig schwankend in Spielen ist oder in Zeiten war. "Mental Breakdowns" wie in dem Interview dargestellt sind leider auch Gang und Gebe.

Aufsuchen von Psychologen. Ganz ehrlich, auch wenn Kyrgios seine Fehde(die seit 2018 rührt) gegen Verdasco aufmischen will, ist das eine billige Nummer. Verdasco hat im Gegensatz zu vielen anderen sehr offen über AHDS Probleme gesprochen. Das ist also erstmal glaubhaft.

Ansonsten ist Ritalin nicht umsonst als Studentendroge(Methylphenidate ist der Wirkstoff) bekannt. Es macht dich halt wach, putscht dich auf.

Ich habe aber auch hier sehr große Skepsis, ob wirklich über Jahre genommen werden kann. Das widerspricht allen Erfahrungen, denn es ist eine Droge. So gesehen hätte die Gerüchte dann schon bischen verifiziert. Mich würde nicht wundern, wenn unter Tennisspieler aber auch der AHDS Anteil nicht ganz gering ist.

Normal liegt der Anteil so um die 5-6 Prozent der Bevölkerung. Tennis selbst, weil du dauernd in Bewegung bist, ist für AHDSler sicher auch kein verkehrter Sport. Somit könnte der Anteil hier schon höher sein.
50 Prozent wäre natürlich in jedem Fall höchst bedenklich, weil der Anteil niemals so hoch sein kann. Aber das hätte ich dann trotzdem verifiziert, weil das wirklich bedeuten würde, die nehmen über ihre ganze Karriere Drogen ein.

Für jemand mit ADHS ist es eben keine Droge, es gibt ihm nur den Botenstoff im Gehirn, welcher ihm auf natürlicher Weise fehlt.
 

tennisfun

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Schneider: „Ein ungutes Gefühl habe ich generell. Es ist so, dass Leistungssport auf der höchsten Ebene nicht gesund ist und die Sportler*innen an ihre Leistungsgrenze gehen müssen, wo sie irgendwann in einem Umfeld landen, in dem sie selbst entscheiden müssen, ob sie in Grauzonen tappen oder weiter gehen. Manchmal entscheiden das aber auch andere Leute für sie oder sie werden dazu gedrängt.
In der Grauzone sind wir dann, wenn jemand Dutzende Nahrungsergänzungsmittel einnimmt und zu seiner Dopingkontrolle eine Liste mit gefühlt 28 Mitteln hinlegt, die er oder sie nimmt. Das muss man machen, wenn man zum Beispiel medizinische Ausnahmengenehmigungen hat - sogenannte TUE. Das ist heutzutage modernes Doping. Man braucht verschiedene Ärzte, die einem Attests ausstellen, dass man beispielsweise Asthma hat. Mir hat mal ein Verbandsfunktionär gesagt, dass von den damaligen Top 100 im Tennis 50 Asthma hatten. Das ist nicht so lange her. Das ist dann eigentlich schon mehr als die Grauzone, wenn man mit 30 Medikamenten und einer Liste zur Dopingkontrolle kommt.“
SPORT1: Im Gespräch mit SPORT1 sagte Doping-Experte Fritz Sörgel, dass sich Halep beim Einnehmen des Präparats verschätzt habe. Deshalb war die Konzentration so niedrig. Sörgel sprach auch von einem „in der Tennis-Szene bekannten Abstand“ vor Wettkämpfen - ist es für Sportler so einfach, positive Tests zu umgehen?
Schneider: „Wir kennen es ja von den Erklärungen positiv getesteter Spieler*innen, dass immer in den Social Media Posts steht: Es wurde nur eine geringe Menge gefunden. Und das legen sie zu ihrem Vorteil aus - Motto: Es kann gar nichts Schlimmes sein. Wir wissen aber aus der Vergangenheit von überführten Doping-Tätern, dass Verschleierungsmittel genommen werden, damit das Mittel schneller aus dem Körper raus ist, aber trotzdem leistungsfördernd ist. Gleiches gilt auch für mutmaßliche Verletzungspausen, in denen ein Arzt dir etwas Verbotenes gibt. Irgendwann bist du nicht mehr verletzt und das Mittel hilft dir immer noch. Wer kontrolliert, ob ein Spieler während dieser mutmaßlichen Pause nicht trainiert oder im Fitnessraum arbeitet?
Tests sind im Tennis ein großes Thema. Es gibt viel zu wenig Bluttests. Im kompletten Jahr 2021 bei Wettkämpfen auf der ATP- und WTA-Tour gab es nur zwei Bluttests. Bei allen Turnieren. Die fallen unter die sogenannten In-Competition-Tests, da wurde ansonsten nur auf Urin getestet und normalen Epomissbrauch und oder Blutdoping entdeckst du damit nicht. Haleps Test war eine Urinprobe - das gefundene Mittel Roxadustat kann aber als Tablette eingenommen werden. Dann gibt es noch die Trainingskontrollen - sogenannte Out-of-Competition-Tests. Es kann auch sein, dass 24 Stunden vor einem Turnierbeginn getestet wird - dann gilt das auch noch als Out-of-Competition, aber die Spielerinnen erwarten bei Turnieren natürlich Tests und sind vorbereitet. Deswegen ist diese Regel schwachsinnig.
Bei den Out-of-Competition-Tests gibt es zwar etwas mehr Bluttests, aber nicht genug. Und es gibt, wie erwähnt, den biologischen Blutpass, der potenzielle Blutdoper ohne positiven Test und nur anhand von Werten überführen soll. Da haben mein Kollege Edmund Willison und ich für die Mail of Sunday bereits herausgefunden, dass bei mindestens drei Turnieren - US Open, Miami und bei den French Open - den Spielern vier Tage vorher angekündigt wurde, dass es Bluttests gibt. Die Spielerinnen konnten es sogar planen in einer Liste - so nach dem Motto: ‚Ich möchte bitte meinen Dopingtest zwischen 17.30 und 18 Uhr in vier Tagen abgeben‘.
 

tennisfun

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Ich muss sagen das Interview passt zu so manchen Vorkommnissen bei ATP und WTA. Nach Ablauf der Sperre spielte Sharapova nochmal in Stuttgart, das Thema Doping hatte null Relevanz, es ging um Einnahmen, Publicity fürs Turnier alles andere war völlig egal. Das die Organisation die die Strafen fürs Doping aussprechen soll nicht unabhängig ist scheint mir logisch. Es geht einfach ums Geld. Doping hilft da einfach nicht. Die Pharma will ihr Zeugs los werden und die Veranstalter wollen möglichst wenig von dem Thema hören.
 

Marius

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Simona Halep äußert sich nach langer Funkstille zu ihrem aktuellen Dopingfall. Ich weiß irgendwie nicht so recht, was ich von der ganzen Sache halten soll...
 

Hans Meyer

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18 Monate Sperre dafür ist schon sehr heftig...

Wenn er in weniger als einem Jahr 3 Tests verpasst, dann ist er selbst Schuld. Du darfst ja schon 2 in 12 Monaten verpassen. Das ganze muss nennenswerte Konsequenzen haben. Ansonsten verpasst man das ganze doch absichtlich wenn du was verschleiern willst
 

gentleman

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Halep wird vier Jahre (!!!) gesperrt - wenn es dabei bleibt, ist das dann wohl das Karriereende:

Mouratoglou und Cahill unterstützen Halep jedenfalls, ebenso die PTPA:

Serena würde dafür gerne einen nachträglichen Wimbledon-Titel zugesprochen bekommen...
 

Paulie Walnuts

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Ob Halep wissentlich oder unwissentlich gedopt hat, spielt am Ende keine große Rolle/darf für eine Antidopingagentur zunächst erstmal keine große Rolle spielen. Wie will man das auseinanderhalten, wenn sie nicht glaubwürdig beweisen konnte und kann, dass sie nichts zu sich genommen hat und es woanders herkam/ihr durch Kontamination zugeführt wurde. Mehrere Unregelmäßigkeiten in ihrem "Biological Pass" + die Substanz "Roxadustat" in ihrem Körper. Die Unschuldsvermutung gilt für sie nun jedenfalls nicht mehr.

Es wird schon gut überlegte Gründe gegeben haben, warum die ITIA vier Jahre Sperre ausspricht.

Auf der anderen Seite ist es natürlich irgendwo nachvollziehbar, dass sie Doping nicht zugeben und gegen das Urteil ankämpfen möchte. Sie versucht ihren Leumund zu schützen. Ich bin gespannt, wie es beim CAS im Fall Halep weitergeht...
 

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Und Halep zieht vor den Sportsgerichtshof.
 
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