Doping-Thread


platine

Artificial Nonsense
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Hier und jetzt. Und Hamburg.
Passend zum Tourbeginn hat Hajo Seppelt mal wieder eine aktuelle Dokumentation zum Thema Doping im Radsport platziert:

Kurzbericht:
https://www.sportschau.de/doping/ko...adsport-windschatten-aderlass-text-1-100.html

Doku:
https://www.ardmediathek.de/video/g...TljLTg4NzUtYmM5YTg2MzdkNjkyX2dhbnplU2VuZHVuZw

tldr: Viele Wege führen in die Slowakei. Aufwendig recherchiert, allerhand anonyme Zeugen, im Ergebnis aber viel Vermutung, wenig Fakten. Die Leistungsexplosion der generation Pocacar liegt möglicherweise nicht an der ketogenen Ernährung, sondern an neuen Doping-Präparaten wie Aicar und TB500. Blutdoping soll auch wieder aktuell sein, nur dieses mal besser durchgeführt. Naja. Kann sein, kann nicht sein. relativ plausibel, letzlich gilt aber in dubio pro reo.
 

Tajiri

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Passend zum Tourbeginn hat Hajo Seppelt mal wieder eine aktuelle Dokumentation zum Thema Doping im Radsport platziert:

Kurzbericht:
https://www.sportschau.de/doping/ko...adsport-windschatten-aderlass-text-1-100.html

Doku:
https://www.ardmediathek.de/video/g...TljLTg4NzUtYmM5YTg2MzdkNjkyX2dhbnplU2VuZHVuZw

tldr: Viele Wege führen in die Slowakei. Aufwendig recherchiert, allerhand anonyme Zeugen, im Ergebnis aber viel Vermutung, wenig Fakten. Die Leistungsexplosion der generation Pocacar liegt möglicherweise nicht an der ketogenen Ernährung, sondern an neuen Doping-Präparaten wie Aicar und TB500. Blutdoping soll auch wieder aktuell sein, nur dieses mal besser durchgeführt. Naja. Kann sein, kann nicht sein. relativ plausibel, letzlich gilt aber in dubio pro reo.

Bin letzten Sonntag zufällig darüber gestolpert, als es in der ARD lief. Eigentlich meide ich Hajo Seppelt mit seiner Agenda gegen den Radsport. Mit dieser Doku hat er sich imo selbst übertroffen. Kein einziger Punkt hatte irgend einen konkreten Beleg. Den Namen des Mannes, den er permanent mit Dreck beworfen hat, durfte er nicht nennen. Einem slowakischen Medizinunternehmen ans Bein zu pissen, weil es Medizingeräte vertreibt. Dazu dann die Leistungsexplosion der vergangenen Jahre als Grund seiner Theorien angeführt. Keine Beweise nichts, einfach Vermutungen aufgestellt und damit seinen Lieblingsfeind den Radsport pünktlich zum Saisonhighlight mit Dreck beworfen. Das so ein windiger Bericht von den GEZ Gebühren finanziert wird ist beschämend. Seppelt ist in Sachen Peinlichkeit sowieso seit Jahren nicht zu überbieten.

Ich würde alles tun, aber ganz sicher meine Hand für den Radsport nicht ins Feuer legen. Aber dieser Bericht/Reportage, wie auch immer mal die Ansammlung von Gerüchten und Theorien nennen will, ist ganz sicher kein Beleg für einen schmutzigen Radsport.
 

Coty

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Hab die Reportage auch gesehen und meine Meinung dazu ist durchaus "gemischt".
seiner Agenda gegen den Radsport.
Da muss man fairerweise sagen, dass der Fokus auf den Radsport in letzter Zeit ziemlich ruhig war und da mehr in Richtung China, Schwimmen,Biathlon etc war.
Für mich war es schon sehr interessant, wieviele (Doping-) Mittel bzw Abwandlungen es heutzutage gibt. Wer das einfach so hinnimmt ist da schon sehr naiv.
Auch der Punkt, dass nach wie vor Hintermänner aus früheren Dopingdelikten noch mitmischen ist doch ein klarer Indiz. Das sind zum Teil Menschen, die keinerlei Bezug zum Radsport haben - aber dennoch im Dunstkreis agieren und bei Rennen anzutreffen sind. Klar, kann ja Zufall sein.

Das die Rennen immer Schneller werden, ist für mich allerdings kein Zeichen und plausibel nachvollziehbar aufgrund Trainingsbedingungen, Material usw.
Darauf hätte man tatsächlich keinen Bezug nehmen müssen. Ein Fußball Spiel in dem 90ern war auch deutlich "langsamer" als heute. (Basketball, Tennis usw.) auch...
 

Tajiri

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Hab die Reportage auch gesehen und meine Meinung dazu ist durchaus "gemischt".

Da muss man fairerweise sagen, dass der Fokus auf den Radsport in letzter Zeit ziemlich ruhig war und da mehr in Richtung China, Schwimmen,Biathlon etc war.
Für mich war es schon sehr interessant, wieviele (Doping-) Mittel bzw Abwandlungen es heutzutage gibt. Wer das einfach so hinnimmt ist da schon sehr naiv.
Auch der Punkt, dass nach wie vor Hintermänner aus früheren Dopingdelikten noch mitmischen ist doch ein klarer Indiz. Das sind zum Teil Menschen, die keinerlei Bezug zum Radsport haben - aber dennoch im Dunstkreis agieren und bei Rennen anzutreffen sind. Klar, kann ja Zufall sein.

Das die Rennen immer Schneller werden, ist für mich allerdings kein Zeichen und plausibel nachvollziehbar aufgrund Trainingsbedingungen, Material usw.
Darauf hätte man tatsächlich keinen Bezug nehmen müssen. Ein Fußball Spiel in dem 90ern war auch deutlich "langsamer" als heute. (Basketball, Tennis usw.) auch...

Wie oben schon erwähnt. Ich bin weit davon entfernt für den Radsport meine Hand ins Feuer zu legen. Es werden definitiv alle Mittel ausgereizt die irgendwo gerade noch im Rahmen des Erlaubten sind. Das es auch ein ständiges Wettrennen zwischen neuen Dopingmitteln (die dann noch nicht verboten sind) und den Dopingjägern gibt ist für mich auch klar. Das ist mir völlig bewusst, das dies der Fall ist. Ich bin mir aber auch relativ sicher das dies in anderen Sportarten (Fussball, Leichtathletik, etc.) auch der Fall ist. Diese werden komischerweise von Seppelt nur sehr selten unter Beschuss genommen.

Diese Reportage war im Großen und Ganzen einfach unterirdischer Journalismus. Er hatte nun wirklich keinen einzigen Beweis oder Beleg für seine ganzen Thesen. Es wurde ihm sogar noch gerichtlich untersagt den Namen dieser lt. ihm "sehr verdächtigen Person" zu nennen. Wenn so eine Reportage ausgestrahlt wird erwarte ich konkrete neue und stichhaltige Erkenntnisse. So wirkte sie im besten Fall unfertig, für mich eher so, das man schnell was zusammen geschustert hat um pünktlich vor der Tour de France die verstärkte Aufmerksamkeit zu nutzen.

Das diese genannte Person wahrscheinlich nicht komplett "sauber" ist und diese slowenische Firma Medizingeräte zum Blutdoping zur Verfügung stellt würde ich niemals ausschließen. Aber ich erwarte hier Fakten und kein unfertiges Filmchen das weniger belegt ist als so mancher Artikel aus der Bild Zeitung. Da sollten die Öffis mit der GEZ-Kohle höhere journalistische Ansprüche haben.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Diese Reportage war im Großen und Ganzen einfach unterirdischer Journalismus. Er hatte nun wirklich keinen einzigen Beweis oder Beleg für seine ganzen Thesen. Es wurde ihm sogar noch gerichtlich untersagt den Namen dieser lt. ihm "sehr verdächtigen Person" zu nennen. Wenn so eine Reportage ausgestrahlt wird erwarte ich konkrete neue und stichhaltige Erkenntnisse. So wirkte sie im besten Fall unfertig, für mich eher so, das man schnell was zusammen geschustert hat um pünktlich vor der Tour de France die verstärkte Aufmerksamkeit zu nutzen.

Das diese genannte Person wahrscheinlich nicht komplett "sauber" ist und diese slowenische Firma Medizingeräte zum Blutdoping zur Verfügung stellt würde ich niemals ausschließen. Aber ich erwarte hier Fakten und kein unfertiges Filmchen das weniger belegt ist als so mancher Artikel aus der Bild Zeitung. Da sollten die Öffis mit der GEZ-Kohle höhere journalistische Ansprüche haben.

Sehr gut analysiert. Kompliment.

Dass es so ein Beitrag durch die Qualitätskontrolle der ARD schafft, lässt mich eher perplex zurück.
 

tennisfun

Bankspieler
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Ich hab mir das Video nicht angesehen und kann auch Kritik verstehen wenn es nicht belegt werden kann.
Aber: ich halte Hajo Seppelt für sehr glaubwürdig, weil er x-fach schon Sachen ans Licht bringen konnte. Dopingfahnder sind nicht sonderlich beliebt bei den Fans egal bei welcher Sportart, weil plötzlich ihre Idole in Frage gestellt werden.
Auf Wikipedia kann man sehr viel nachlesen zu Hajo Seppelt und auch zu Doping im Radsport.
Unter dem Video steht das es im. Radsport 10 Jahre keinen Dopingfall mehr gibt. Entweder wurde alles erlaubt oder die Tests so schwach gemacht das quasi keiner mehr positiv auffallen kann in Sachen Doping.
Für mich maximal unglaubwürdig. Es gab Riesenskandale bei Armstrong, Ullrich und Co. Die hat man fertig gemacht, viele Jahre noch danach. Komplett unfair weil das System Doping war, damals Blutdoping, heute läuft es anders, versteckter. Investigativer Journalismus wird im Leistungssport nicht gerne gesehen beim Thema Doping, weil es Leistungen kritisch hinterfragt.
Ohne diese Dopingfahnder gäbe es nur sauberen Sport. Wäre doch toll oder? Seppelt und Co. sorgen dafür das Tendenzen/ neue Entwicklungen im Leistungssport aufgezeigt werden, die die Öffentlichkeit nicht sieht.
In Russland und China gibt es kein Doping, ist doch toll oder?
Seppelts Aufgabe ist es nicht Dopingkontrollen durchzuführen und zu kontrollieren, sondern seine Aufgabe ist es auf Missstände hinzuweisen. Dinge kritisch zu beleuchten. Wenn das eine Sportart nicht abkann dann läuft grundsätzlich was schief. Nur meine Meinung.
Es erfordert sehr viel Wissen über Medikamente, Wirkung, Leistungsfördernd oder nicht. Viel Literatur lesen, mit Ärzten reden, Forschern, Leistungssportlern, etc.
Ich hab viel Respekt vor ihm, weil er sich in Themen bewegt in denen viel Geld umgesetzt wird. Dieses nachforschen und Kritik kostet den Sportbereichen Geld, führt zu Einbußen, weil Menschen das Vertrauen verlieren. Zu diesem Job gehört unheimlich viel Mut und Fingerspitzengefühl, irgendwann zu sagen Stopp, auch wenn wir gerne mehr Informationen liefern würden, jetzt wird es gefährlich, deshalb müssen wir die Recherche nun beenden. Das eigene Leben ist dann doch mehr wert. Hajo Seppelt wird bedroht von vielen Seiten, ich möchte seinen Job nicht machen, umso mehr Respekt habe ich vor seiner Recherche. Mal ist die genau und dann auch mal ungenau weil er abbrechen muss aus Selbstschutz oder um sein Team zu schützen.
 
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theGegen

Linksverteidiger
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Randbelgien
Schade, dass die UCI diese Option zulassen (d.h. nicht verbieten) wird:


Die Begründung finde ich etwas irritierend.

Der Zusatz wird zwar von vielen Top-Teams benutzt, soll aber nicht wirklich so viel bringen.
Aha. Warum nutzt man das? Um darauf zu setzen, dass man das auch noch verfeinern kann? :skepsis:
 
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